Frauenerwerbstätigkeit und Familie

Zusammenhang zwischen der weiblichen Erwerbstätigkeit und der Geburtenrate


Hausarbeit, 2004

30 Seiten, Note: bestanden


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Statistische Grundlage
2.1 Die Korrelation
2.2 Die Regression
2.3 Das Bestimmtheitsmaß

3 Anwendung der statistischen Grundlagen auf Daten

4 Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit
4.1 Verbesserung der Bildungschancen für Frauen
4.2 Veränderungen im Bereich des partnerschaftlichen Zusammenlebens
4.3 Veränderungen im Berufsbereich durch den Wandel der Familie

5 Die heutige Entwicklung
5.1 Die Unterbrechung der Erwerbstätigkeit
5.2 Der Mutterschutz
5.3 Die Elternzeit

6 Schlussbetrachtungen

1 Einleitung

Auch in der heutigen Zeit ist die Vereinbarung von Beruf und Familie häufig noch das Problem der Frau. Beispielsweise wird kaum ein Mann in einem Vorstellungsgespräch nach seiner Familienplanung befragt oder wie er die Betreuung seiner Kinder regelt. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen der Frauenerwerbstätigkeit und der Familie bzw. dem Geburtenverhalten. Vor dem Hintergrund, dass in vielen Familien die Erziehung der Kinder auch heute noch Aufgabe der Frau ist, soll untersucht werden, ob diese Tatsache von der Erwerbstätigkeit der Frauen beeinflusst wird. Zunächst werden in Kapitel 2 die angewandten statistischen Grundlagen, d.h. die Korrelation, die Regression und das Bestimmtheitsmaß, erläutert. Anschließend kommt es im dritten Kapitel zu einer Anwendung der statistischen Grundlagen anhand von Daten. Bei diesen Daten handelt es sich um die Zahlen der Lebendgeborenen und der erwerbstätigen Frauen in dem Zeitraum von 1993 bis 2001. In Kapitel 4 wird der historische Hintergrund der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit dargelegt. Hier soll deutlich gemacht werden, welche Veränderungen für die Frauen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten eingetreten sind und wie diese das Verhältnis der Frau zur Familie verändert haben. Im fünften Kapitel wird die heutige Entwicklung der Frau in der Berufstätigkeit angeschnitten. Die dort angesprochenen Tatsachen hängen jedoch nicht ausschließlich mit der Mutterrolle der Frau zusammen und werden aus diesem Grund lediglich kurz aufgeführt. Schließlich wird in Kapitel 6 auf die Unterbrechung der Erwerbstätigkeit eingegangen, um zu verdeutlichen, inwieweit den werdenden Müttern (und Vätern) gesetzliche Unterstützung entgegengebracht wird, die in einem bestimmten Maße die Familiensituation prägen kann.

Zur Erläuterung der verwendeten Begriffe vorab einige Definitionen:

Unter der Geburtenrate versteht man den Anteil der in einen Jahr geborenen Kinder in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Wenn es Jahrgänge mit besonders vielen Frauen im gebärfähigen Alter gibt, kommt es zu einer Anstieg der Geburtenrate, obwohl die einzelnen Frauen nicht mehr Kinder bekommen haben. Die Fertilitätsrate ist aus diesem Grund vorteilhafter als die Geburtenrate, da diese berücksichtigt, ob die Frauen eines Jahrgangs mehr oder weniger Kinder geboren haben als die Frauen älterer Jahrgänge.[1]

Unter der Fertilitätsrate versteht man die Anzahl der Geburten pro Frau (gewöhnlich zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr) zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Fertilitätsrate bezieht sich nicht direkt auf ein Jahr und kann abschließend eigentlich erst bestimmt werden, wenn alle Frauen eines Jahrgangs nicht mehr im gebärfähigen Alter sind.

Die oft angegebene Fertilitätsrate pro Jahr ist eine Durchschnittsrate, die aufgrund der bisherigen Fertilität auch der Frauen, die das gebärfähige Alter noch nicht überschritten haben, berechnet wird. Diese Rate ist einer gewissen Projektion in die Zukunft unterworfen. In modernen westlichen Gesellschaften mit sehr geringer Säuglings- und Kindersterblichkeit geht man davon aus, dass mindestens durchschnittlich 2,1 Kinder pro Frau geboren werden müssen, um die Bevölkerung ohne Migration konstant zu halten. In vielen Ländern, in denen die Säuglings- und Kindersterblichkeit wesentlich höher ist, ist auch eine wesentlich höhere Fertiltätsrate erforderlich, um eine stabile Bevölkerungszahl zu gewährleisten. Da in einigen Ländern (z.B. im südlichen Afrika) die Säuglings- und Kindersterblichkeit bis zu 50 % ausmachen, ist in diesen Ländern eine Ferilitätsrate von etwa 4 zur dauerhaften Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendig. Auch bei einer Fertilitätsrate weit unter 2 (z.B. liegt diese in fast allen europäischen Ländern zwischen 1,1 und 1,9) ist ein Bevölkerungswachstum möglich (und war auch in den vergangenen Jahrzehnten der Fall), wenn die Sterblichkeitsrate gering ist. Nach etwa drei Jahrzehnten kommt es dann aber fast unweigerlich zu einem Bevölkerungsrückgang, wenn das Migrationssaldo nicht positiv ist.[2]

Erwerbstätige

Zu den Erwerbstätigen zählen Personen, die mindestens 15 Jahre alt sind und eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Bedeutung des Ertrags dieser Tätigkeit für ihren Lebensunterhalt und ohne Rücksicht auf die von ihnen geleistete oder vertragsmäßig zu leistende Arbeitszeit.

Im einzelnen zählen hierzu alle Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (alle Arbeitnehmer: Beamte, Arbeiter, Angestellte, Auszubildende) oder selbständig ein Gewerbe, einen freien Beruf, ein Handwerk oder eine Landwirtschaft betreiben oder als mithelfende Familienangehörige im Betrieb eines Familienmitgliedes mitarbeiten, ohne dafür Lohn oder Gehalt zu beziehen. Personen, die nur geringfügige oder aushilfsweise Erwerbstätigkeiten ausüben, wie zum Beispiel Kellner und Musiker, die nur stundenweise oder am Wochenende tätig sind oder arbeitende Studenten und Schüler, zählen ebenfalls zu den Erwerbstätigen. Einbezogen sind ferner Berufssoldaten, Soldaten im Grundwehrdienst/auf Wehrübung, Soldaten auf Zeit sowie Angehörige des Bundesgrenzschutzes und der Bereitschaftspolizei, Zivildienstleistende, ferner Ordensangehörige im erwerbsfähigen Alter und Strafgefangene, die in der Regel verpflichtet sind, in und außerhalb der Anstalt Arbeiten zu verrichten.

Nicht zu den Erwerbstätigen werden Personen gezählt, die ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel als Vereinsvorstand, ausüben.

Die Erwerbspersonen umfassen alle Personen ab einem bestimmten Alter (15 Jahre), die das Arbeitskräfteangebot für die Produktionstätigkeiten darstellen. Sie umfassen alle Erwerbstätigen (Arbeitnehmer, Selbständige und mithelfende Familienangehörige) und Erwerbslosen.[3]

2 Statistische Grundlage

2.1 Die Korrelation

Der Produktmomentkorrelationskoeffizient Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten von Bravais und Pearson sagt etwas über die Intensität des Zusammenhanges zweier Merkmale X und Y aus.[4] Um diesen Korrelationskoeffizienten zu berechnen, müssen metrische bzw. quantitative Skalenniveaus vorliegen. Metrisch bedeutet, dass sich die Merkmalsausprägungen ordnen lassen und die Abstände zwischen den einzelnen Ausprägungen genau bestimmbar sind.[5] Der Korrelationskoeffizient gibt den Grad der Anschmiegung, die Enge, die Intensität und die Richtung des Zusammenhanges zweier Realisationen an. Dieser Zusammenhang gibt den Grad einer wechselseitigen Beziehung der Merkmale an und trifft somit keine Aussagen über einen kausalen Zusammenhang.[6] Der Korrelationskoeffizient ist normiert und dimensionslos, dass heißt er nimmt nur Werte zwischen -1 und +1 an. Wenn dieser Wert nahe bei –1 bzw. +1 liegt, spricht man davon, dass die Merkmale hoch negativen (gegenläufig) bzw. positiven (gleichläufig) korrelieren, wobei keine ursächliche Beziehung angegeben werden kann.[7] Wenn die Merkmalsausprägungen statistisch unabhängig sind, dann hat der Korrelationskoeffizient den Wert Null, diese Aussage ist jedoch nicht umkehrbar. Liegt der Korrelationskoeffizient genau bei +1 bzw. -1 existiert ein linearer Zusammenhang.[8] Der Korrelationskoeffizient ist die auf das Produkt der Standardabweichung von X und Y bezogene Kovarianz und somit standardisiert. Er lässt sich wie folgt definieren:[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Zähler steht die Kovarianz Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten der Variablen X und Y, sie ist dimensionsbehaftet und deswegen wird der genormte und dimensionslose Korrelationskoeffizient Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten bevorzugt. Im Nenner wird die Wurzel aus dem Produkt der Einzelvarianzen von der Realisation X Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten und von der Realisation Y Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten genommen. Die Varianz gibt die mittlere quadratische Abweichung an. Sie ist immer positiv, da es keine negativen Quadrate gibt. Wenn man die Wurzel aus einer Varianz zieht erhält man deren Standardabweichung.[10] Die Kovarianz Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten und die Einzelvarianzen Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten bzw. Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten lassen sich wie folgt errechnen:[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für den Korrelationskoeffizienten kann folgender erwartungstreuer, konsistenter und effizienter Schätzer genommen werden:

In dieser Gleichung muss für die Kovarianz ebenfalls ein erwartungstreuer, konsistenter und effizienter Schätzer genommen werden, der sich wie folgt errechnen lässt:[12]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die Einzelvarianzen sind die erwartungstreuen, konsistenten und effizienten Schätzer gleich den oben Erwähnten, also gilt hierfür:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Eine Schätzfunktion mit folgenden Eigenschaften nennt man erwartungstreu[13]:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Eine Schatzfunktion heißt somit erwartungstreu, wenn der Erwartungswert der Schätzfunktion gleich dem tatsächlichen Parameterwert ist. (…) Eine erwartungstreue Schätzfunktion liefert also im Durchschnitt eine exakte Schätzung des gesuchten unbekannten Parameters.“[14] Eine weitere wünschenswerte Eigenschaft einer Schätzfunktion ist die Effizienz. Wenn Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten undAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten erwartungstreue Schätzer für Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten sind, ist derjenige Schätzer effizienter (wirksamer), der die kleinere Varianz besitzt, dass heißt ein Schätzer ist umso effizienter, je kleiner seine Varianz ist[15]:

[...]


[1] www.histinst.rwth-aachen.de

[2] www.net-lexikon.de

[3] vgl. www.destais.de

[4] vgl. Hochstädter (1991), S.133

[5] vgl. Hafner (1992), S. 43

[6] vgl. Lippe (1972), S.77

[7] vgl. Uebe/Schäfer (1991), S.115

[8] vgl. Esenwein-Rothe (1976), S. 205

[9] vgl. Neubauer (1994) S.245

[10] vgl. Litz (1997), S.95 und S.435

[11] vgl. Hochstädter (1991), S. 80

[12] vgl. Hartung (1998), S. 74

[13] vgl. Hartung (1998), S. 125

[14] Hochstädter (1991), S.513

[15] vgl. Neubauer (1994), S.391

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Frauenerwerbstätigkeit und Familie
Untertitel
Zusammenhang zwischen der weiblichen Erwerbstätigkeit und der Geburtenrate
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Note
bestanden
Autoren
Jahr
2004
Seiten
30
Katalognummer
V54308
ISBN (eBook)
9783638495479
ISBN (Buch)
9783638637008
Dateigröße
561 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Für die Hausarbeit habe ich leider keine Note bekommen, da es sich lediglich um einen Leistungsnachweis handelte. Der Dozent sagte mir jedoch, dass die Hausarbeit im Bereich zwischen eins und zwei zu bewerten sei.
Schlagworte
Frauenerwerbstätigkeit, Familie
Arbeit zitieren
Melanie Hörstmann-Jungemann (Autor:in)Kim Jeude (Autor:in), 2004, Frauenerwerbstätigkeit und Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54308

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