Führt das Medium iPad zu einer Verbesserung des Lernklimas und der Lernleistung in Grundschulklassen?


Hausarbeit, 2016

20 Seiten, Note: 3,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Hintergrundinformationen
Rückbezug zur Vorlesung – Was ist guter Unterricht?
Medienpädagogik
Definition Medienpädagogik
Medienerziehung und Mediendidaktik

E-Leraning - Lehren und Lernen mit Neuen Medien
Lernen mobil – IPADS im Unterricht
Konzept
Das SAMR-Modell
Studien zur Nutzung des iPads in Grundschulen
Zielgruppe und Lernsituation in der Grundschule
Mögliche Variablen einer Studie
Forschungsergebnisse
Vorteile der Nutzung des iPads

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Das 21. Jahrhundert ist in jedem Lebensbereich geprägt durch die Digitalisierung von Kommunikation und Information. „Ausgerechnet der Ort aber, der Ausgangspunkt des Lernens und Entwickelns kognitiver und sozialer Fähigkeiten und Wissens für jeden Menschen ist, die Schule, hat in Deutschland im Vergleich zu den meisten anderen Ländern ähnlicher Struktur den Anschluss verloren.“1 In dieser Hausarbeit soll es darum gehen, ob das neue Medium iPad wirklich zu einer Verbesserung des Lernklimas und der Lernleistung führt. Exemplarisch wurde dies an Grundschulklassen dargestellt. Um diese Thematik darzustellen werde ich zuerst darauf eingehen was überhaupt guter Unterricht ist, und woran man diesen messen kann. Daran anschließend wird der Begriff Medienpädagogik erklärt und definiert. Als nächstes wird eine neue Lehr- und Lernmethode aufgezeigt. Zuerst wird das Konzept erklärt und anschließend ein didaktisches Modell aufgezeigt, das den Einsatz und die Verbesserung des iPads im Unterricht darlegt. Das Medium iPad kann sehr vielfältig und in jeder Schul-/Studienform eingesetzt werden. Deswegen habe ich mich auf die Nutzung des Gerätes in der Grundschule spezialisiert. Hier habe ich zuerst geklärt wer eigentlich die Zielgruppe ist und welche Lernsituation in der Grundschule vorliegt. Daraufhin bin ich auf mögliche Variablen einer empirischen Forschungsstudie eingegangen und auf die Forschungsergebnisse selbst. Diesen Punkt habe ich, aufgrund der Kürze der Hausarbeit stark gekürzt. Anlässlich der Forschungsergebnisse habe ich eine Metastudie gefunden, die verschiedene Studien auswertet. Auf die Ergebnisse der Metastudie wurde hier zurückgegriffen. Als letzes habe ich drei für mich wichtige Vorteile verfasst, die ich zum Teil auch im ASP beobachten konnte.

Hintergrundinformationen

Rückbezug zur Vorlesung – Was ist guter Unterricht?

Die Frage nach gutem Unterricht lässt sich nicht ohne eine Zieldefinition beantworten. Welche Ziele man für relevant hält kann man selbst bestimmen. Man kann beispielsweise die Zielsetzung haben, dass die Schüler2 mit dem Unterricht zufrieden sind und/oder, dass die Schüler gute Leistungsergebnisse erzielen. Anhand der Erreichung der gesetzten Ziele kann gemessen werden wie gut oder schlecht die Lehrkraft im Unterricht hantiert oder auch wie leistungsstark oder schwach eine Klasse ist. Der Pädagoge Hilbert Meyer stellte im Jahr 2004 zehn Merkmale guten Unterrichts auf. Die klare Strukturierung des Unterrichts ist das erste Kriterium. Ein roter Faden sollte anhand von Prozess-, Ziel-, Inhalts-, Aufgaben-, und Rollenklarheit durch die Unterrichtseinheit gezogen werden. Wenn der Unterricht klar strukturiert wurde, liegt in jeder Unterrichtsstunde das Schema Einstieg, Erarbeitung und Ergebnissicherung vor. Auch die Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen sollte mit den Schülern gemeinsam getroffen werden3. Die aufgestellten Regeln und Rituale sollten auf einem Plakat festgehalten werden, denn so kann jeder Schüler diese nachlesen. Darüber hinaus sollten die Schüler die vorliegenden Regeln unterzeichnen und damit bestätigen, dass sie die Regeln zur Kenntnis genommen haben und sich daranhalten werden. Liegt ein Verstoß vor, müssen die Konsequenzen, die vorher transparent gemacht wurden, durchgeführt und durchgesetzt werden. Der zweite Punkt lautet: hoher Anteil echter Lernzeit. Dies wird erreicht durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit und den Wechsel von aktiven Lernphasen und erholsamen Pausen4. Wenn eine Stunde gut strukturiert ist und die Aufgaben dem Lernniveau angemessen und den Schülern klar sind, entsteht keine Langeweile seitens der Schüler. Zur guten Stundenstrukturierung gehört auch ein klar definiertes Zeitfenster, das es möglich macht, konzentriert zu Arbeiten. Passend zum ersten Punkt ist es wichtig, dass ein lernförderliches Klima geschaffen wird. Das A und O für ein lernförderliches Klima ist, dass gegenseitiger Respekt vorliegt und dass keine Demütigungen oder Ungerechtigkeiten herrschen. „Ein positives Lernklima fördert die Zufriedenheit, die Lernfreude und die Motivation der Schülerinnen und Schüler.“5 Eine klare Strukturierung sollte nicht nur auf den Unterricht im speziellen bezogen werden, sondern auch auf den Inhalt, der in der Stunde vom Lehrer und von den Schülern gemeinsam erarbeitet wird. Diese inhaltliche Klarheit wird durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung erreicht.6 Das fünfte Kriterium für guten Unterricht ist das sinnstiftende Kommunizieren. Dieses Kriterium kann beispielsweise durch Lerntagebücher und/ oder Schülerfeedback erreicht werden. Beim Schülerfeedback handelt es sich um subjektive Urteile, aus denen Konsequenzen gezogen werden müssen. Man sollte auch erwartungswidrige Feedbackergebnisse zulassen.7 Wenn der Reichtum der verfügbaren Inszenierungstechniken (bspw. Impulse geben, Zeigen, Vormachen, Provozieren), genutzt, eine Vielzahl von Handlungsmustern (bspw. Vortrag, Tafelarbeit, Lehrgespräch) eingesetzt wird, die Verlaufsformen des Unterrichts (bspw. Einstieg, Erarbeitung, Ergebnissicherung) variabel gestaltet sind und das Gewicht der Grundformen des Unterrichts (Freiarbeit, Lehrgänge, Projektarbeit) ausbalanciert ist, liegt Methodenvielfalt vor und das sechste Kriterium wurde erreicht8. Individuelles Fördern der Schüler gelingt dadurch, dass allen Schülern die Chance gegeben werden muss, „motorische, intellektuelle emotionale und das soziale Potenzial“9 zu entwickeln. Dies kann durch Geduld und Zeit, Freiräume, innere Differenzierung und individuelle Lernstandanalysen erreicht werden. Das achte Kriterium welches intelligentes Üben lautet, ist durch das Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge zu erreichen.10 Durch Transparenz und Rückmeldungen soll eine klare Leistungserwartung geschaffen werden. Dieses Lernangebot ist an Richtlinien und Bildungsstandards orientiert und entspricht dem Leistungsvermögen der Schüler.11 Als letztes Kriterium ist die vorbereitete Umgebung aufgeführt. Klassen-und Fachräume sind vorbereitete Umgebungen, wenn sie eine gute Ordnung (klare Regeln, aufgeräumter Klassenraum usw.), eine funktionale Einrichtung (Belüftung, Beleuchtung usw.) und brauchbares Lernwerkzeug (Tafel, OHP, Pinnwände usw.) bereithalten.12

Anhand dieser Kriterien kann man die Qualität von gutem Unterricht messen. In dieser Hausarbeit möchte ich speziell auf die Messung von gutem Unterricht anhand des Klimas in der Klasse und der erbrachten Leistung der Schüler eingehen. Die erbrachte Leistung der Schüler lässt sich daran überprüfen, dass gleich starke Klassen an einer Studie teilnehmen und in einer der beiden Klassen eine neue Unterrichtsmethode ausgetestet wird und in der anderen nicht. Im abschließenden Vergleich der beiden Klassen kann herausgefiltert werden, welche der beiden Methoden geeigneter ist, um den Schülern den Stoff nahezubringen. Die zehn Merkmale sollten in jeder der beiden Klassen umgesetzt werden. Eine Veränderung des Unterrichts liegt auch dann vor, wenn sich das Klima in der Klasse verändert. In jeder Klasse sollte ein lernförderliches Klima vorliegen und dieses Klima könnte auch durch den Einsatz neuer Medien verbessert werden. Aber was genau sind eigentlich neue Medien und was genau versteht man unter dem Begriff Medienpädagogik? Diesen Fragen werde ich im nächsten Kapitel nachgehen.

Medienpädagogik

Definition Medienpädagogik

Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch ein Individuum ist, das sich in verschiedenen Stellungen im Lebenszyklus befindet (Kind, Jugendlicher, Erwachsener oder alter Mensch), verschiedene soziale Hintergründe hat und auch sonst viele Faktoren verschieden sind, ist zu beobachten, dass Medien von jedem Menschen ganz anders wahrgenommen werden und andere Faszinationen ausüben. So übt bspw. das Fernsehen eine andere Faszination aus als das Radio.13 Auch in der Schule kann man dieses Phänomen beobachten. Für einige Kinder ist es faszinierend, wenn ein Beamer gestartet wird, für andere ist dies nichts Besonderes und eventuell alltäglich. Auch der Taschenrechner, den jeder Schüler besitzen sollte, wird am Anfang von einigen Schülern bewundert werden. Später, wenn das Gerät alltäglich genutzt wird, wird diese Faszination zurücktreten und das Gerät wird zum Alltagsgegenstand. Heutzutage spielen Medien für die Entwicklung des Menschen, für die Erziehung und für viele andere Bereiche des Alltagslebens eine erhebliche Rolle. Wenn eine Beschäftigung mit Medien pädagogisch orientiert ist, verwendet man den Begriff Medienpädagogik. Diesen Begriff kann man näher spezifizieren. Aspekte sind bspw. Medienerziehung, Mediendidaktik, Medienkunde, Medienforschung.14

Medienerziehung und Mediendidaktik

Die Medienerziehung bemüht sich sehr darum Wissen über Medien als Gegenstandsbereich zu vermitteln.15 Das heißt, dass sie sich damit beschäftigt, wie heutzutage ein sinnvoller Umgang mit Medien auszusehen habe und wie dieser „Heranwachsenden zu vermitteln sei“16.

Im Gegensatz zur Medienerziehung befasst sich die Mediendidaktik vordringlich mit dem Lehren und Lernen mit Medien17, damit verbunden mit dem Einsatz von Medien zum Erreichen pädagogisch reflektierter Ziele18 und somit wie Lehr-/Lern-Prozesse durch die Gestaltung oder den Einsatz von Medien optimiert werden können19. Dadurch ist das Ziel der Mediendidaktik „die Optimierung von Lernprozessen mithilfe von Medien.“20

Im nun folgenden Kapitel möchte ich genauer auf die Medien in Lehr-Lern-Prozessen eingehen. Hier wird es besonders um den Bereich des E-Learning - Lehren und Lernens mit neuen Medien gehen.

E-Leraning - Lehren und Lernen mit Neuen Medien

Der Begriff E-Learning und das Lehren und Lernen mit digitalen Medien sind eng verbunden. Für den Begriff E-Learning liegen eine Reihe von Definitionen vor. In einer weiten Definition sind unter E-Learning sämtliche Formen des Lernens mit elektronischen Medien zu verstehen. Dieses Lernen wird mit Infomations- und Kommunikationstechnologien unterstützt bzw. ermöglicht.21 Ein etwas engeres Begriffsverständnis von E-Learning konzentriert sich auf digitale Medien, wobei diese sowohl offline (CD-Rom) als auch Online (World Wide Web, Online-Lernplattformen etc.) genutzt bzw. eingesetzt werden können.22

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vor dem Hintergrund dieser Entwicklung in der Begriffsanwendung e-Learning also ein übergeordneter Begriff für softwareunterstütztes Lernen ist – „softwaregestützt deshalb, weil das Endgerät keine besondere Rolle (mehr) spielt (heute ist es der Computer, morgen vielleicht das Handy).“23

Eines dieser Endgeräte könnte das iPad sein.

[...]


1 Prof. Dr. Jo Groebel/ Dipl.- Psych. Julia Wiedermann, Digitale Lernwerkzeuge. Eine Metastudie der BSP Business School Berlin Potsdam, 2012 Potsdam, S.9.

2 Damit ein besserer Lesefluss ermöglicht wird, wird Schüler und Schülerinnen durch die Form Schüler vereinfacht dargestellt.

3 Vgl. Hilbert Meyer, Was ist guter Unterricht?, Berlin 2004, S. 25 – 39.

4 Vgl. ebd., S. 39 – 47.

5 Vgl. ebd., S. 47 – 55.

6 Vgl. Vorlesungsfolien zum Modul Lehren und Lernen, Prof. Dr. Barbara Moschner, 02.05.2016, Grundlagen des Lehrens: Was ist guter Unterricht?, Folie 12.

7 Vgl. ebd., Folie 13.

8 Vgl. ebd., Folie 15 f.

9 Meyer, Was ist guter Unterricht?.

10 Vgl. ebd.

11 Vgl. Vorlesungsfolien zum Modul Lehren und Lernen, Prof. Dr. Barbara Moschner, 02.05.2016, Grundlagen des Lehrens: Was ist guter Unterricht?, Folie 23.

12 Vgl. Meyer,

13 Vgl. Dieter Baacke, Grundlagen der Medienkommunikation, Bd. 1: Medienpädagogik, Tübingen 2007, 3 – 5.

14 Ebd.

15 Vgl. Daniel Süss u.a., Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung, 169 f.

16 Baacke, Grundlagen, 3-5.

17 Vgl. Süss, Medienpädagogik, 170.

18 Vgl. Baacke, Grundlagen, 3-5.

19 Vgl. Friedrich W. Kron/ Alivisos Sofos, Mediendidaktik. neue Medien in Lehr- und Lernprozessen, München 2003.

20 Claudia de Witt/ Thomas Czerwionka, Mediendidaktik, Bielefeld 2007, S.32.

21 Vgl. Andrea Back u.a., E-Learning im Unternehmen. Grundlagen – Strategien – Methoden - Technologien, Zürich 2001, 292.

22 Süss, Medienpädagogik, S. 180.

23 Gabi Reinmann-Rothmeier, Didaktische Innovation durch Blended Learning. Leitlinien anhand eines Beispiels aus der Hochschule, 2003, S. 32.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Führt das Medium iPad zu einer Verbesserung des Lernklimas und der Lernleistung in Grundschulklassen?
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Veranstaltung
Lehren und Lernen
Note
3,0
Jahr
2016
Seiten
20
Katalognummer
V542563
ISBN (eBook)
9783346190789
ISBN (Buch)
9783346190796
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ipads, Guter Unterricht, Hilbert Meyer, Lernklima, Lernleistung
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Führt das Medium iPad zu einer Verbesserung des Lernklimas und der Lernleistung in Grundschulklassen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/542563

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