Zum Problem der Ermittlung konzerninterner Verrechnungspreise


Seminararbeit, 2006

29 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

I Einleitung
I.1 Konzerninterne Verrechnungspreise – eine aktuelle Problematik
I.2 Gang der Untersuchung

II Begriffliche Abgrenzung und Funktionen von Verrechnungspreisen
II.1 Definition – Verrechnungspreise
II.2 Funktionen und Ziele von Verrechnungspreisen
II.3 Die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen

III Formen von Verrechnungspreisen
III.1 Grundlegende Prinzipien bei der Ermittlung von Verrechnungspreisen
III.1.1 Das „Dealing at Arm’s Length Principle”
III.2 Marktpreisorientierte Verrechnungspreise
III.3 Kostenorientierte Verrechnungspreise
III.4 Verhandlungsorientierte Verrechnungspreise

IV Ermittlungsmethoden und ihre Eignung für die Erfolgsbeurteilung
IV.1 Transaktionsbezogene Methoden
IV.1.1 Preisvergleichsmethode
IV.1.2 Wiederverkaufsmethode
IV.1.3 Kostenaufschlagsmethode
IV.2 Gewinnbezogene Methoden
IV.2.1 Allgemeines zu gewinnorientierten Methoden
IV.2.2 Gewinnaufteilungsmethode
IV.2.2.1 Comparable Profit Split
IV.2.2.2 Residual Profit Split
IV.2.3 Transaktionsbezogene Netto-Margen-Methode (TNMM)

V Schlussbetrachtung

LITERATURVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Vorgehensweise bei Anwendung der Preisvergleichsmethode

Abb. 2: Analyse von Preisunterschieden macht u.U. Anpassungen erforderlich

Abb. 3: Methodik bei der Wiederverkaufspreismethode

Abb. 4 Methodik bei der Kostenaufschlagsmethode

Abb. 5 Methodik bei der Restgewinnaufteilung

Abb. 6 Gegenüberstellung der Methoden der Verrechnungspreisermittlung

I Einleitung

I.1 Konzerninterne Verrechnungspreise - eine aktuelle Problematik

Die wachsende Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaft und die damit verbundene Entwicklung multinationaler Unternehmen haben dazu geführt, dass das Thema „Internationale Verrechnungspreise“ weiter in den Vordergrund rückt. Eine der wichtigsten Fragen im steuerlichen Bereich der international operierenden Unternehmen sind die konzerninternen Verrechnungspreise. Einer der wesentlichen Gründe liegt darin, dass über Verrechnungspreise die Aufteilung von Gewinnen und Verlusten in Abhängigkeit der unterschiedlichen länderspezifischen Steuerlastquoten gesteuert werden kann. Doch die Verrechnungspreise haben nicht nur aus steuerlichen Aspekten im Sinne der Einkunftsabgrenzung ihre Funktion, sondern dienen auch in betriebswirtschaftlicher Sicht als Planungs- und Lenkungsinstrument. Somit müssen Verrechnungspreise interne als auch externe Funktionen erfüllen, was zu Zielkonflikten führen kann. Die multinationalen Unternehmen sind meist in ergebnisverantwortlichen Bereichen organisiert, somit wird mit Hilfe der Verrechnungspreise als Koordinationsinstrument versucht einen fiktiven Marktmechanismus im Unternehmen zu implementieren[1]. Leistungen zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen müssen bewertet, versteuert und den einzelnen Leistungseinheiten zugerechnet werden. Dies führt zu einer stärkeren Beachtung der Erfolgsermittlungsfunktion von Verrechnungspreisen und bedingt somit Auseinandersetzungen und Konflikte innerhalb der Unternehmung. Dabei ist die Diskrepanz zwischen den theoretischen Methoden der Verrechnungspreisermittlung und den in den Unternehmungen verwendeten Verfahren besonders auffallend[2]. Unter anderem kann es dazu kommen, dass das gemeinsame Unternehmensziel in den Hintergrund rückt, und nationales Profit-Center-Denken in den Vordergrund gelangt. Die Ergebnisorientierung der jeweiligen Profit-Center führt zu einer Konkurrenz innerhalb des multinationalen Unternehmens.

I.2 Gang der Untersuchung

Diese Seminararbeit setzt sich mit der Problematik der Ermittlung konzerninternen Verrechnungspreisen auseinander. Dazu werden im zweiten Kapitel die grundlegenden Begriffe und Rahmenbedingungen definiert, bevor im dritten Kapitel die verschiedenen Formen von Verrechnungspreisen erläutert werden.

Im Hauptteil, dem vierten Kapitel, werden die ausgewählte Methoden zur Ermittlung von Verrechnungspreisen dargestellt und die damit verbundenen Problematiken werden aufgezeigt. Anschließend folgt in der Schlussbetrachtung eine Gegenüberstellung der beschriebenen Methoden.

II Begriffliche Abgrenzung und Funktionen von Verrechnungspreisen

II.1 Definition – Verrechnungspreise

Verrechnungspreise sind in der Literatur unterschiedlich definiert. So beschreibt Schmalenbach in seiner Habilitationsschrift mit dem Titel „Die Verrechnungspreise in großindustriellen Bereich“ aus 1903 den Begriff „Verrechnungspreis“ als Bewertung von Leistungsbeziehungen zwischen wirtschaftlichen Leitungseinheiten, wobei es ursprünglich nicht um eine marktorientierte Wertschöpfung oder einen Gewinnaufschlag ging, sondern um die innerbetriebliche Wertschöpfung[3]. Als Synonym werden auch die Begriffe Transfer-, Knappheits-, Lenk- oder Bereichsabgabepreise verwendet[4]. Auch Konzerne verbundener Unternehmen bezeichnen ihre vertraglich vereinbarten Preise für Lieferungen und Leistungen als Verrechnungspreise[5].

Typischerweise lassen sich Verrechnungspreise in folgende Varianten unterscheiden:

„1. Verrechnungspreise zwischen einzelnen Kostenstelle
2. Verrechnungspreise zwischen organisatorischen, räumlich und technisch abgeschlossenen Werken, Teilbetrieben oder – bereichen
3. Verrechnungspreise zwischen rechtlich selbständigen Konzernunternehmen bzw. steuerlich relevanten Betriebsstätten“[6].

In der betriebswirtschaftlichen Literatur werden Verrechnungspreise von Marktpreisen unterschieden. Marktpreise werden von Angebot und Nachfrage gesteuert wohin gegen Verrechnungspreise zweckorientiert sind und ein Instrument zur Leistungs- und Lieferungsverrechnung[7]. Sie stellen Wertansätze dar, die eine Unternehmung den Produktionsfaktoren und innerbetrieblichen Leistungen pro Einheit zuordnet. Dabei wird die Höhe des Verrechnungspreises nach ihrem Zweck bestimmt. Somit können Verrechnungspreise autonom von der Unternehmensleitung festgelegt werden und sind nicht Ergebnis von Verhandlungen selbständiger Marktparteien[8].

II.2 Funktionen und Ziele von Verrechnungspreisen

Die betriebswirtschaftlichen Funktionen und Ziele von Verrechnungspreisen lassen sich unter folgenden Gesichtspunkten zusammenfassen:

1. Lenkung

In einem multinationalen Unternehmen mit organisatorisch und/oder rechtlich selbständigen Einheiten sollen die dezentralen Entscheidungsprozesse in die Richtung eines übergeordneten Unternehmensziels koordiniert werden. Es wird eine optimale Allokation der Ressourcen angestrebt. Somit stellt der Verrechnungspreis auch einen Lenkungspreis dar. Im operativen Geschäft findet diese Funktion ihre Anwendung z.B. wird auf der Beschaffungsseite eine Entscheidung zwischen Fremdbezug und Eigenerstellung ermöglicht sowie die Bestimmung des Produktionsverfahren[9].

2. Einkommensverteilung

Die Einkommensverteilungsfunktion ermöglicht die Aufteilung des Gesamterfolges eines multinationalen Unternehmens in die selbständigen Einheiten, da bei der leistungsabgebenden Einheit ein entsprechender Ertrag und bei der empfangenden Einheit ein Ausweis entsprechender Aufwendungen erfolgt[10]. Operativ findet man diese Funktion z.B. bei der Kalkulation zu Vollkosten bzw. Marktpreise sowie bei der Gewinnbeteiligung der Führungskräfte wieder.

3. Kontrolle

Durch einen einfachen Soll-Ist-Vergleich der geplanten Verrechnungspreise mit den tatsächlich erwirtschafteten wird eine Kontrolle der unter sich abrechnenden Teilbereichen ermöglicht[11]. Dies schafft somit eine Transparenz der Erfolgsermittlung der einzelnen Organisationseinheiten und führt ebenso dazu das Kostenverantwortungsbewusstsein zu fördern[12].

4. Spezielle Lenkungsziele grenzüberschreitender Verrechnungspreise[13]

Einige spezielle Lenkungsziele möchte der Verfasser zumindest erwähnen ,jedoch hinsichtlich des begrenzten Umfangs dieser Seminararbeit nicht weiter erläutern.

- Verminderung von Enteignungsrisiken
- Begrenzung des Wechselkursrisikos
- Verrechnungspreise als Instrument der Bilanzpolitik des Stammhauses.

II.3 Die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen

Die Problematik der Ermittlung von Verrechnungspreisen in multinationalen Unternehmen besteht nicht nur betriebswirtschaftlich sondern auch steuerrechtlich.

Die rechtlich selbständigen Organisationseinheiten eines Konzerns sind selbstständig steuerpflichtig[14]. Damit diese ihre Steuerpflicht erfüllen können, müssen die Einkünfte der Gesellschaft grundsätzlich getrennt ermittelt werden. Dabei wird angenommen, dass zwischen den Einheiten ein Leistungsaustausch auf schuldrechtlicher Basis stattfindet. Das Entgelt für interne Lieferung- und Leistungsbeziehungen muss dem Grundsatz des Fremdvergleichs standhalten. Dieses Entgelt wird als Verrechnungspreis bezeichnet. Dieser wird von den Finanzverwaltungen mit großer Skepsis hinsichtlich ihrer Angemessenheit geprüft, da nicht auszuschließen ist, dass es konzernintern willkürliche Abreden gibt.

[...]


[1] Vgl. Ewert R./Wagenhofer, A..: Interne Unternehmensrechnung S. 563/564

[2] Vgl. Kreuter, A.: Verrechnungspreise in der Profit-Center-Organisation S. 1

[3] Vgl. Kuckhoff, H./ Schreiber, R.: Verrechnungspreise in der Betriebsprüfung S. 4

[4] Vgl. Conenberg, A.G.: Kostenrechnung und Kostenanalyse S.524

[5] Vgl. Vögele A.: Handbuch der Verrechnungspreise S. 23

[6] Vgl ebenda S. 446

[7] Vgl. ebenda: S. 446

[8] Vgl. Pausenberger, E.: Konzerninterne Leitungsaustausch und Transferpolitik in Internationalen Unternehmen S. 770

[9] Vgl. Engel, C.L.J.: Konzerntransferpreise im Internationalen Steuerrecht S. 14

[10] Vgl. Vögele, A.: Handbuch der Verrechnungspreise S. 448

[11] Vgl. ebenda S. 449

[12] Vgl. Kreuter, A.: Verrechungspreise in der Profit-Center-Organisation S. 25

[13] Vgl. Vögele, A.: Handbuch der Verrechnungspreise S. 449

[14] Vgl. Jacobs, O.H.: Internationale Unternehmensbesteuerung S. 868

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Zum Problem der Ermittlung konzerninterner Verrechnungspreise
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
29
Katalognummer
V53922
ISBN (eBook)
9783638492393
ISBN (Buch)
9783656804253
Dateigröße
614 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Problem, Ermittlung, Verrechnungspreise
Arbeit zitieren
Jenny Geihsen (Autor:in), 2006, Zum Problem der Ermittlung konzerninterner Verrechnungspreise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53922

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