Cybermobbing. Eine neue Form von Gewalt an deutschen Schulen


Hausarbeit, 2014

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Mobbing ( Michael Hansen)
1.1 Ursprung und Begriffsdefinition von Mobbing
1.2 Mobbingformen

2. Das Internet (Frederik Koenen)
2.1 Entstehung und Bedeutung des Internets
2.2 Gewaltformen im Internet
2.2.1 Cybercrime
2.2.2 Cybergrooming
2.2.3 Cyberstalking
2.2.4 Happy Slapping
2.2.5 Shitstorm

3. Cybermobbing (Frederik Koenen, Michael Hansen)
3.1 Medien in denen Cybermobbing stattfinden (Frederik Koenen)
3.1.1 Soziale Netzwerke
3.1.2 Videoplattformen
3.1.3 Chatroulette
3.1.4 Webmail
3.1.5 Chatrooms
3.2 Rollenverteilung beim Cybermobbing (Frederik Koenen, Michael Hansen)
3.2.1 Cyberopfer
3.2.2 Cybertäter
3.2.3 Weitere beteiligte Personen
3.3 Risikogruppen für Mobbing/Cybermobbing (Frederik Koenen)
3.4 Folgen des Cybermobbings (Frederik Koenen)
3.5 Studie (Ausmaß in Deutschland) (Michael Hansen)

4. Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing (Michael Hansen)

5. Interventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing (Frederik Koenen)
5.1 Das Interventionsprogramm No Blame Approach (Frederik Koenen, Michael Hansen)
5.2 Das Interventionsprogramm nach Dan Olweus (Frederik Koenen, Michael Hansen
5.3 Andere Handlungsempfehlungen (Frederik Koenen, Michael Hansen)

6. Fazit (Frederik Koenen, Michael Hansen)

7. Literatur- und Quellenverzeichnis

Einleitung (Frederik Koenen, Michael Hansen)

In der vorliegenden Facharbeit zum Modul Schulpädagogik setzen wir uns mit dem Thema: „Cybermobbing- Eine neue Form von Gewalt an deutschen Schulen“ auseinander.

Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, was man unter Cybermobbing versteht, welche Relevanz das Thema an deutschen Schulen hat sowie welche Präventions- beziehungsweise Interventionsmöglichkeiten es gibt.

Wir entschieden uns für dieses Thema, da es aktuell einen hohen Stellenwert an deutschen Schulen hat und man unbedingt wissen sollte, wie man in der Rolle des Lehrers diese Form der Gewalt möglichst weit eindämmen kann. Die Konsequenzen des Cybermobbings sind zum Teil massiv und führten in der Vergangenheit bei Opfern zu Suiziden. Da wir beide selbst Kinder haben, die irgendwann schulpflichtig werden, ist es auch aus der Elternperspektive wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Ausgehend von der Definition des Begriffs „Mobbing“ und den verschiedenen Möglichkeiten „Mobbing“ zu praktizieren, beschäftigen wir uns mit der Bedeutung des Internets in der heutigen Zeit. Im Verlauf grenzen wir das „Cybermobbing“ vom „Mobbing“ ab und benennen Besonderheiten sowie Risikogruppen dieser Form. Wir stellen die Methoden des „Cybermobbings“ dar und machen an Hand der Studienreihe: „Jugend, Information, (Multi-) Media (JIM)“ deutlich, welche Relevanz dieses Thema für die Arbeit von Lehrern hat. Im Abschluss beleuchten wir mögliche Präventions- und Interventionsstrategien, um im Fazit unser Ergebnis dieser Arbeit zu präsentieren.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1. Cybermobbing-Täter und genutzte Medien (Schneider, Dr. Katzer, & Leest, 2013, S. 98)

Abbildung 2. Erlebte Fälle von Cybermobbing (Schneider, Dr. Katzer, & Leest, 2013, S. 84)

Abbildung 3. Sozidemographie (JIM-Studie 2013)

Abbildung 4. Gibt es jemanden in Deinem Bekanntenkreis, der schon mal im Internet oder übers Handy fertig gemacht wurde? (JIM-Studie 2013)

1. Mobbing ( Michael Hansen)

Bevor wir uns unserem eigentlichen Thema dem Cybermobbing widmen, möchten wir erläutern, was man unter dem Begriff „Mobbing“ versteht.

1.1 Ursprung und Begriffsdefinition von Mobbing

Der Begriff „Mobbing“ leitet sich von der englischen Vokabel „mob“ ab. Das Verb „to mob“ bedeutet so viel, wie „anpöbeln, fertigmachen“. Die erste Person die sich intensiv mit diesem Begriff auseinandergesetzt hat, war der Verhaltensforscher Konrad Lorenz im Jahre 1963. Lorenz beobachtete das Verhalten von Wildgänsen und benutzte den Begriff des „Mobbings“, um das aggressive Verhalten von mehreren Tieren gegen ein einzelnes Tier, um dieses zu vertreiben, zu beschreiben. Peter- Paul Heinemann, ein deutscher im Zuge der Judenverfolgung nach Schweden geflüchtete Arzt, untersuchte Ende der 60er Jahre das Verhalten von Kindern. Hierbei stellte er fest, dass sich stets mehrere Kinder verbündeten, um ein einzelnes anzugreifen. Beeinflusst durch die Verhaltensbeobachtungen von Lorenz nannte auch er dieses Verhalten „Mobbing“. Der schwedisch- norwegische Psychologe und Professor für Persönlichkeitspsychologie Dan Olweus untersuchte als Erster umfassend die Gewaltproblematik an Schulen und entwickelte in Anlehnung an Heinemann folgende Begriffsdefinition: „Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt oder über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines oder mehrerer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“ (Olweus 1998 S. 22)

Neben vielen verfügbaren Definitionen ist die Begriffsdefinition des schwedisch- deutschen Arztes und Psychologen Heinz Leymann, für den heutigen Sprachgebrauch sehr treffend. Er bezog den Begriff des „Mobbings“ auf die Arbeitswelt und benannte ihn wie folgt: „Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen) und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen.“ (Leymann, 1993 S.21) Ursprung dieser Definition waren Beobachtungen, die Leymann durchführte, bei denen Arbeitnehmer aus nicht bekannten Gründen in Frührente gehen mussten, da sie über einen längeren Zeitraum schikaniert wurden. Der Begriff „Mobbing“ kann in direktes und indirektes Mobbing unterteilt werden. Das direkte Mobbing meint den direkten Angriff einer Person, zum Beispiel durch Verspotten, Drohungen oder Beschuldigungen. Im Gegensatz dazu, beschreibt das indirekte Mobbing beispielsweise ein Anstiften zum Mobben oder das Beschädigen von persönlichem Eigentum des Opfers. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mobbing immer vorsätzliche negative Handlungen darstellen, um einer Person zu schaden. Diese Attacken können durch ein oder mehrere Personen ausgelöst werden und finden über einen längeren Zeitraum statt. Hierbei besteht immer ein kräftemäßiges Ungleichgewicht zwischen Täter und Opfer.

Neben dem Begriff des „Mobbings“ hat sich gerade an Schulen immer mehr der Begriff „Bullying“ etabliert. Dieses Wort leitet sich von dem Substantiv „Bully“ ab und bedeutet so viel wie Tyrann. Hierbei unterscheidet man ebenfalls zwischen zwei Formen. Zum einen der aktiven Form, bei der es sich um direkte aggressive Attacken handelt und zum anderen der passiven, bei der die Opferperspektive eingenommen wird.

1.2 Mobbingformen

Mobbing kann auf verschiedenste Weise und in unterschiedlichster Intensität praktiziert werden. Verbales Mobbing beschreibt das verbale Attackieren von Personen, zum Beispiel auf Grund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihres Verhaltens. Es findet durch das bewusste Lästern oder Tuscheln über eine Person statt. Das Opfer wird hierbei mit ungerechtfertigten Anschuldigungen belegt.

Das physische Mobbing beschreibt eine körperliche Verletzung des Betroffenen. Neben der direkten Schädigung des Beteiligten, zum Beispiel durch eine Schlägerei, kann dem Opfer auch indirekt geschadet werden, indem man dessen persönliches Gut schädigt.

Im Gegensatz zum physischen Mobbing, findet mentales Mobbing auf der psychischen Ebene statt. Es unterscheidet sich vom verbalen Mobbing insoweit, dass man zielgerichtet Opfer sucht, die emotionale Schwächen aufweisen. Hierbei nutzt man diese, um dem Opfer bewusst zu schaden.

Das sogenannte „Stumme Mobbing“, in Form von Ignoranz, ist für viele Beteiligte die wohl schlimmste Mobbingform. Hierbei wird dem Opfer keinerlei Aufmerksamkeit zu Teil gebracht und man versucht dem Betroffenen das Gefühl zu vermitteln, dass er nicht existieren würde. Dieses Gefühl der Unsichtbarkeit führt zu einer starken psychischen Belastung. Durch die intensive Ausbreitung von sozialen Netzwerken, hat sich auch das Mobbing auf diese verbreitet. Hierbei spricht man vom Cybermobbing, welches sich in weitere verschiedene Formen gliedern lässt. Im Folgenden wollen wir diese besondere Form des Mobbings näher betrachten.

2. Das Internet (Frederik Koenen)

Heutzutage ist es kaum mehr vorstellbar ohne das Internet zu leben. Das Internet hat viele Vorteile und bereichert und vereinfacht unser Leben auf vielen Ebenen. Gerade für junge Menschen dient die virtuelle Welt als Austauschplattform oder als Informationsquelle. Aber auch Unternehmen haben einen großen Teil ihrer Arbeit in das Internet verlagert. In diesem Kapitel beschreiben wir den Anfang und die Bedeutung des Internets und zeigen anschließend auf, welche Risiken das Internet in sich birgt.

2.1 Entstehung und Bedeutung des Internets

Der Ursprung des „Internet“ wurde bereits um 1969 vom US- Verteidigungsministerium mit dem sogenannten ARPANET ins Leben gerufen. Schwerpunkt lag damals darin, Daten zwischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen auszutauschen. Das übergeordnete Ziel des Projektes war es zu Zeiten des Kalten Krieges, die Bereitstellung eines verschlüsselten Kommunikationssystems, um im Falle eines Atomkriegs eine sichere und intransparente Kommunikation zu ermöglichen. Der britische Informatiker Tim Berners-Lee war es 1989, der das World Wide Web mittels „Hypertext“ weltweit und für die Allgemeinheit verfügbar machte. Zu diesem Zeitpunkt war es dennoch eine Minderheit, die das Internet nutzte. So wirklich populär wurde das Internet jedoch erst im Jahre 1993 mit dem ersten grafikfähigen Webbrowser „Mosaic“. Bis heute ist die Zahl der Internetnutzer weltweit auf 2,5 Milliarden gestiegen. Was damals noch für einzelne Personen oder Institutionen gedacht war, wird heute in der Literatur oftmals als größte Veränderung des Informationswesens, seit der Erfindung des Buchdrucks, beschrieben.

Das Internet ist mittlerweile zu einem natürlichen Bestandteil des Lebens geworden und stellt ein wesentliches Hilfsmittel dar, um ein soziales Leben zu führen. (Schultze-Krumbholz, Zagorscak, Siebenbrock, & Scheithauer, 2012, S. 10).

Gerade für die Generation „Web“, so wird die Jugend von heute oftmals beschrieben, ist das Internet eine Plattform, in der man sich mit Freunden austauschen kann oder Informationen mit einem Mausklick erhält. Das Internet ist nicht nur noch über einen Computer zu erreichen, sondern dank Handy, Tablet oder Notebook überall und jederzeit verfügbar. War es früher noch so, dass man lange Zeit brauchte um sich ins Internet einzuwählen, ist es nun durch Flatrates und hohen Datenraten möglich, innerhalb kürzester Zeit die gewünschte Internetseite zu besuchen.

2.2 Gewaltformen im Internet

Im folgenden Kapitel beschreiben wir, welche unterschiedlichen Gewaltformen es im Internet gibt. Dazu möchten wir zuerst einige Begriffe erklären um anschließend zu dem Hauptthema unserer Hausarbeit dem „Cybermobbing“, zu gelangen.

2.2.1 Cybercrime

Der Begriff Cybercrime, zu Deutsch Computerkriminalität, besagt nach Angaben des Bundeskriminalamt: „alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden“(Bundeskriminalamt, 2011, S. 5). Cybercrime sind „spezielle Phänomene und Ausprägungen dieser Kriminalitätsform, bei denen Elemente der elektronischen Datenverarbeitung wesentlich für die Tatausführung sind“(Bundeskriminalamt, 2013, S. 5). Diese können auf unterschiedlichster Art und Weise auftreten. Neben dem Datendiebstahl, gehören hierzu auch Virenangriffe auf Server staatlicher Institutionen, Unternehmen oder Banken.

2.2.2 Cybergrooming

Cybergrooming beinhaltet, das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel der Anbahnung sexueller Kontakte. Dies ist eine besondere Form der sexuellen Belästigung im Internet. In Deutschland bezieht sich dieser Begriff auf Minderjährige. Das bedeutet, es wird versucht Vertrauen zu Minderjährigen aufzubauen, um spätere reale sexuelle Handlungen auszuüben.

2.2.3 Cyberstalking

Unter dem Begriff Cyberstalking versteht man, dass beabsichtigte und wiederholte Verfolgen, Nachstellen und Belästigen eines Menschen unter Anwendung und Zuhilfenahme von modernen technischen Hilfsmitteln, wie Handy oder Internet. Das bedeutet, dass überall wo eine Person im Internet auftaucht, sie von einer anderen Person oder Personengruppe verfolgt, mit Kommentaren versehen, belagert, belästigt oder ähnliches wird.

2.2.4 Happy Slapping

Happy Slapping bedeutet übersetzt „fröhliches Schlagen“ zwischen Jugendlichen, die ihr gegenseitiges Ärgern über das Internet oder über Kamerahandys öffentlich machen. Das heißt, dass mit Hilfe eines Handys oder einer Filmkamera Videoclips aufgenommen werden, die zeigen wie man Personen verprügelt, schlägt oder anzündet. Diese werden dann von Handy zu Handy geschickt oder direkt im Internet veröffentlicht. (Hilgers, 2011, S. 21)

2.2.5 Shitstorm

Der Shitstorm ist ein Internetphänomen, bei dem massenhafte öffentliche Entrüstung und sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt werden. Der Duden definiert einen Shitstorm, als „ Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“. Ein typischer Shitstorm umfasst zum Beispiel Blogbeiträge oder Kommentare, Twitternachrichten oder Facebookmeldungen. Meist beinhalten sie aggressive, beleidigende, bedrohende oder anders attackierende Inhalte gegen Unternehmen, Institutionen, Einzelpersonen oder in der Öffentlichkeit aktive Personengruppen, wie etwa Parteien oder Verbände.

3. Cybermobbing (Frederik Koenen, Michael Hansen)

Der Begriff des „Cybermobbings“, synonym auch „Cyber- Bullying“ oder „E- Mobbing“ genannt, hat sich in Deutschland erst vor Kurzem in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht. Er setzt sich aus dem bereits beleuchteten Begriff „Mobbing“ sowie „Cyber“ zusammen. Der Wortteil „Cyber“ deutet auf elektronische Kommunikationsmittel, wie das Internet oder das Handy hin. Fügen wir die beiden Wortteile nun zusammen, wird deutlich, dass der Begriff des „Cybermobbings“ so viel bedeutet, wie das Fertigmachen anderer Personen unter Verwendung elektronischer Medien über einen längeren Zeitraum. Von dieser Form des Mobbings sind vor allem Schüler und Jugendliche betroffen, da sie im Zeitalter von Facebook und Co, viel über das Handy und das Internet kommunizieren. Sie geben Dinge über sich auf den verschiedenen Kommunikationsplattformen preis, die ihre „scheinbaren Internetfreunde“ für das Schikanieren dieser Personen gnadenlos ausnutzen können. Cybermobbing stellt eine besondere und vor allen Dingen sehr aggressive Form des Mobbings dar. Hierbei haben die Täter oder auch Cyber- Bullies genannt, rund um die Uhr die Möglichkeit ihren Opfern zu schaden. Selbst das eigene zu Hause stellt keinen Schutz vor den Mobbingattacken dar. Zudem ist das Publikum für die brutalen Angriffe auf die Opfer unüberschaubar groß, da sich Nachrichten oder Bilder im Internet sehr schnell verbreiten können. Die Täter agieren zumeist anonym, was die Opfer noch mehr verunsichert. Besonderheit dieser Form des Mobbings ist, dass sie häufig unbeabsichtigt erfolgt, da die Täter nicht über mögliche Konsequenzen ihres scheinbaren Witzes nachdenken und somit aus einer gedacht harmlosen Aktion des Täters, ein großer Schaden für das Opfer entstehen kann.

3.1 Medien in denen Cybermobbing stattfinden (Frederik Koenen)

Da Cybermobbing im Internet auf verschiedenster Art und Weise stattfinden kann, möchten wir im Folgenden die Medien beschreiben die am häufigsten dazu genutzt werden.

3.1.1 Soziale Netzwerke

Ein soziales Netzwerk beziehungsweise Social Network, zu Deutsch auch gemeinschaftliches Netzwerk genannt, ist eine lose Verbindung von Menschen in einer Netzgemeinschaft. Das weltweit größte und beliebteste soziale Netzwerk mit über einer Milliarde Mitgliedern ist Facebook. Andere Anbieter sind zum Beispiel Twitter, My Space oder Wer kennt Wen. Auf diesen Plattformen ist es Benutzern möglich Fotos, Nachrichten oder ähnliches auszutauschen (Ziegler, 2012, S. 1).

3.1.2 Videoplattformen

Als Beispiel für eine Videoplattform möchten wir YouTube nennen. You Tube ist eine Internetplattform in der Benutzer kostenlos Video-Clips ansehen, bewerten und hochladen können. Diese Videoclips können Musikvideos, Filmtrailer aber auch selbstgedrehte Videos sein.

3.1.3 Chatroulette

Chatroulette ist eine Art von Videochat. Hier werden zwei zufällig ausgewählte Nutzer in Kontakt gebracht, in dem man sich über Webcam, Mikrofon und Tastatur verständigen kann. Beide Nutzer können jederzeit die Verbindung zum anderen Nutzer beenden, danach werden sie automatisch einem anderen Nutzer zugeteilt. Oftmals missbrauchen viele Nutzer diese Website um sexuelle Handlungen oder Geschlechtsmerkmale vor der Webcam zu zeigen. Der Anbieter der Internetseite hat darauf reagiert und seit 2011 muss man sich mit seinen persönlichen Daten registrieren. Jedoch ist es natürlich auch dort möglich, seine Daten zu manipulieren und fiktive Daten zur Person anzugeben. Bisher gibt es noch keine Erkenntnisse, ob diese Veränderung ein Rückgang der pornographischen Darstellungen erbracht hat.

3.1.4 Webmail

Als Webmail werden Dienste im Internet bezeichnet, die die Verwaltung von E-Mails mit einem Webbrowser ermöglichen. In der Regel besteht dieses aus einem Adressbuch und einem integrierten Dateiverzeichnis. Immer mehr Webmailprogramme bieten Groupware-Funktionalitäten an, in denen Nutzer sich in Großgruppen austauschen können. Heißt das ein E-Mail Dienst nicht mehr ausschließlich dafür genutzt wird um Nachrichten vom Sender zum Empfänger zu schicken, sondern das die Möglichkeit besteht auch in größeren Gruppen zu kommunizieren.

3.1.5 Chatrooms

Die ursprünglichste Form des Internet-Chats ist ein reiner Textchat, indem man sich mit einer Person oder einer Gruppe auf einer Internetseite in Echtzeit austauschen kann. So ist es möglich, sich über sogenannte Chatrooms, an unterschiedlichen Standorten der Welt zu treffen. Eine der beliebtesten Chatrooms bei Kindern- und Jugendlichen ist zum Beispiel Knuddels.de. Würde in Chatrooms ein gegenseitiges Provozieren, Beleidigen oder sogar Drohen ohne jeglichen Sachbezug stattfinden, spricht man hierbei von „Flaming“. Solch ein Streit geschieht oft unter gleich starken Personen. Eine Reihe solcher Nachrichten können zu einem sogenannten „Flame War“ ausarten. Bekommt eine Person meist über nicht öffentliche Wege, wiederholt verletzende, bedrohliche oder vulgäre Nachrichten, so handelt es sich um eine „Belästigung“ (Schultze-Krumbholz, Zagorscak, Siebenbrock, & Scheithauer, 2012, S. 12─13).

Anhand der Folgenden Abbildung möchten wir darstellen, inwieweit Cybermobbing in den beschriebenen Medien stattfindet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1. Cybermobbing-Täter und genutzte Medien (Schneider, Dr. Katzer, & Leest, 2013, S. 98)

Insbesondere soziale Netzwerke, stellen mit 75% bis 84%, den zentralen Tatort des Cybermobbing dar. Diese werden inzwischen von der Mehrheit der Schüler über Handy und Smartphone besucht. Auch Chatrooms sind mit 43% und 50% eine stark genutzte Plattform bei Cybermobbing (Schneider, Dr. Katzer, & Leest, 2013, S. 95─96).

Aus der folgenden Abbildung 2 geht hervor, dass Beschimpfungen und Beleidigungen, dicht gefolgt von Verleumdungen, die aktuell häufigsten Formen des Cybermobbings sind.

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Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Cybermobbing. Eine neue Form von Gewalt an deutschen Schulen
Hochschule
Fachhochschule Münster  (Bildung & Beratung Bethel)
Note
1,0
Autoren
Jahr
2014
Seiten
30
Katalognummer
V538845
ISBN (eBook)
9783346139009
ISBN (Buch)
9783346139016
Sprache
Deutsch
Schlagworte
cybermobbing, eine, form, gewalt, schulen
Arbeit zitieren
Frederik Koenen (Autor:in)Michael Hansen (Autor:in), 2014, Cybermobbing. Eine neue Form von Gewalt an deutschen Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538845

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