Durchdringung und Chancen von E-Commerce im Kreditgewerbe


Seminararbeit, 2005

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einführung
1.1 Durchdringung des E-Commerce im Kreditgewerbe
1.2 Wandel in der Bankenbranche

2 Produktangebot der Banken im Internet

3 Sicherheit des Online-Banking
3.1 Pishing und Pharming
3.2 Neue TAN Verfahren

4 Chancen und Risiken des E-Commerce im Kreditgewerbe
4.1 Multi-Channel Vertrieb
4.2 Kostensenkungspotenzial
4.3 Erhöhte Markttransparenz
4.4 Gesteigerter Wettbewerb
4.5 Kundenbindungsmaßnahmen

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Nutzungsarten des Online-Banking, heute und in der Zukunft

Abb. 2: Künftige Zugangswege zur Bank

1 Einführung

Die Situation in der Bankenbranche hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Das Internet ist als neuer Vertriebskanal hinzugekommen. Nahezu jede Bank ermöglicht ihren Kunden heutzutage das Agieren über das elektronische Medium. E-Commerce („die Abwicklung von Geschäftsprozessen jeglicher Art über elektronische Netze“[1] ) macht Bankgeschäfte zu jeder Zeit und von jedem Ort möglich. Schalterschluss und geographische Grenzen sind Vergangenheit.

Online-Banking ist die am häufigsten genutzte Dienstleistung im Internet nach Preisvergleichen und Einkaufen.[2] Doch durch die leichte Zugänglichkeit des neuen Vertriebskanals werden zusätzliche Wettbewerber angelockt. Klassische Filialbanken müssen sich mehr und mehr gegenüber ihren Mitstreitern durchsetzen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

In dieser Arbeit wird erörtert welche Chancen, aber auch welche Risiken der E-Commerce für das Kreditgewerbe mit sich bringt.

1.1 Durchdringung des E-Commerce im Kreditgewerbe

55% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren sind laut einer Studie von ARD und ZDF Nutzer des Internets.[3] Von den Internet-Usern nutzen immerhin schon rund 66% aktiv Online-Banking,[4] Tendenz weiter steigend. Die Banken kommen an einem umfangreichen Online-Angebot nicht mehr vorbei.

Die Online-Konten machen einen Anteil von 40% an den Gesamtkonten aus. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich ihre Anzahl bereits verzehnfacht.[5] In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass bereits sieben Millionen Deutsche ein Konto bei einer Direktbank besitzen. Die größte Direktbank mit 4,9 Mio Kunden ist die ING-DiBa, auf dem zweiten Platz die Volkswagen Bank mit 626.000 Kunden.[6]

Zu den wichtigsten in Anspruch genommenen Nutzungsarten gehören dabei an erster Stelle die Informationen zur Geldanlage, gefolgt von Kontostandabfragen und Überweisungen. Mitteilungen an die Bank und das Wertpapiergeschäft stehen an vierter und fünfter Stelle. Bach der BBE Unternehmensberatung wird in der Zukunft vor allem das Wertpapiergeschäft starke Zuwachsraten verzeichnen können.[7]

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich

Quelle: BBE Branchenreport „Onlinebanking“, 2005

Jede klassische Filialbank hat die Möglichkeit eine eigenständige Direktbank zu gründen oder den Multi-Channel Vertrieb zu nutzen. Die Direktbanken in Deutschland sind meist Tochtergesellschaften von klassischen Filialbanken (z.B. comdirect als Tochtergesellschaft der Commerzbank).

Die Vorteile der Direktbanken liegen in der Ersparnis eines personal- und kostenintensiven Filialnetzes. Die günstigen Konditionen können an Kunden weitergegeben werden. Homebanking bietet dem Kunden mehr Komfort, Mobilität und Flexibilität. Von jedem Ort und zu jeder Zeit können Bankdienstleistungen bequem genutzt werden.

1.2 Wandel in der Bankenbranche

Die Banken fühlten sich lange Zeit nicht vor den Direktbanken bedroht. Diese waren in den 60er Jahren Nischenanbieter und boten lediglich Fax- und Brief-Banking an. Erst Ende der 80er Jahre, als die Citibank das Telefon-Banking anbot, und schließlich mit dem Beginn der dritten Welle der Direktbanken, dem Angebot im Internet, änderte sich dies schlagartig. 1994 starteten als erste Online-Broker die Direkt Anlage Bank (Tochtergesellschaft der Hypovereinsbank AG) und der Consors Discount Broker. Die erste eigenständige Direktbank „comdirect“ wird im gleichen Jahr von der Commerzbank gegründet.[8] Bankdienstleistungen können nun nicht mehr nur durch die bestehenden Filialnetze angeboten werden.

Die Kunden reagieren auf dieses Angebot und eröffnen auf einmal Zweit- oder Drittkonten bei Direktbanken, um von den günstigen Konditionen zu profitieren.

2 Produktangebot der Banken im Internet

Sowohl klassische Banken als auch die Direktbanken bieten ihren Kunden eine Fülle von Produkten im Netz. Alle Produkte haben den Vorteil, dass sie wesentlich kostengünstiger sind, als beim Abschließen über eine Filiale. Auf den folgenden Seiten wird ein kurzer Überblick über die verschiedenen Produkte der Banken im Internet gegeben. Es wird jedoch nur auf die wichtigsten eingegangen. Immobilienfinanzierung, Bausparen, Darlehen und ähnliche werden nicht näher erläutert.

-Online-Banking

Der Kunde hat die Möglichkeit seinen Kontostand abzufragen, In- und Auslandsüberweisungen zu tätigen oder Daueraufträge einzurichten. Mit seiner PIN gelangt der Bankkunde auf sein Konto, unterschrieben wird mit einer einmal gültigen TAN. Wichtig sind die einfache Handhabung und die Benutzerfreundlichkeit für den Kunden. Mittlerweile haben klassische Banken ihr Internet Angebot verbessert und die Direktbanken nahezu eingeholt.[9]

-Online-Brokerage

Online-Brokerage bezeichnet den Wertpapierhandel über das Internet. Durch die gesenkten Fix- und Transaktionskosten, die an die Kunden weitergegeben werden können, hat das Online-Brokerage einen enormen Anstieg verzeichnen können.

In der Zeit vor dem Online-Brokerage war der Wertpapierhandel nicht für jeden zugänglich. Hohe Gebühren, schlechte Informationen und lange Wartezeit über die Rückmeldung ob die Aktien erworben wurden, hielten den Großteil der Menschen davon ab.[10]

Heute bieten die Banken günstige Konditionen und leicht verständliche Übersichten. Börsenkurse sind jederzeit abrufbar. Die Kunden sollen agieren können wie die Profis und Wertpapiere auch während einer Börsensitzung kaufen und verkaufen können. Durch die Schnelligkeit des Internets kann der Anleger sofort auf Marktveränderungen reagieren.

-Kreditvergabe im Internet

Kreditvergabe über das Internet boomt. Mit Fragen über Verdienst, sonstigen Einkommen und Ausgaben wird innerhalb von Minuten online ermittelt, ob eine Kreditvergabe zu den gewünschten Konditionen möglich ist. „Easy credit“, der wohl bekannteste Online-Kredit der Norisbank mit Sofortzusage konnte ungeheure Wachstumsraten verzeichnen. Die Kreditvergabe über das Internet wird wesentlich häufiger genutzt als der herkömmliche Weg über die Filiale. Das mag wohl daran liegen, dass die Hemmschwelle geringer ist, einen Fragebogen im Internet auszufüllen, als sich den Fragen eines Filialmitarbeiters zu stellen. Die Bequemlichkeit den Kredit von zu Hause abzuschließen kommt noch dazu. Ein Gang zur Bank ist nicht unbedingt notwendig wenn der Kredit mit PIN und TAN unterschrieben wird.[11]

Das britische Unternehmen Zopa (Zone of Possible Agreement) hat eine neue Methode der Kreditvergabe auf den Markt gebracht. Das System funktioniert dabei ähnlich wie Ebay: Kreditgeber geben im Internet bekannt welche Geldmenge sie zu welchen Konditionen anbieten möchten. Der Kreditnehmer kann das Angebot sofort annehmen oder dem Anbieter des Kredits veränderte Konditionen vorschlagen. So nähern sich beide Parteien nach und nach an.[12]

-Mehrwerte & Zusatzservices

Die Mehrwerte und Services der Banken dienen in erster Linie der Kundenbindung und der Neukundengewinnung. Hier werden dem Kunden attraktive Zusatzangebote, wie zum Beispiel aktuelle Nachrichten, Mietwagenreservierung oder Hotelbuchung geboten. Die Volks- und Raiffeisenbanken stellen ihren Kunden mit VR-Web einen eigenen Internetzugang (Testsieger bei Stiftung Warentest) bereit. Mit VR-Leasing kann sich der Bankkunde sein Wunschauto zusammenstellen. Die Volksbank bietet dann das passende Leasingangebot dazu.[13]

3 Sicherheit des Online-Banking

30% der deutschen Bankkunden nutzen Online-Banking laut einer aktuellen Studie von Forrester Research jeden Monat. Dass es nicht mehr Nutzer sind, liegt neben Gewohnheitsgründen vor allem in den damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Die Hälfte der Internetnutzer hat Bedenken die Kontodaten im Netz preiszugeben und verzichtet deshalb auf Online-Banking.[14] Die Kunden haben nicht ohne Grund Angst, dass ihre Zugangsdaten missbraucht und ihre Konten geplündert werden, wie Nachrichten der Tageszeitungen immer wieder beweisen. Banken müssen schnell handeln um ihre Kunden nicht zu verlieren. Das Sicherheitsunternehmen Entrust hat herausgefunden, dass 72% der Bankkunden, die bisher auf Online-Banking verzichten, bereit wären einzusteigen wenn die Sicherheit erhöht wird.[15]

3.1 Pishing und Pharming

„Pishing“ setzt sich aus den englischen Worten „password“ und „fishing“ zusammen.[16] Gemeint ist damit der Diebstahl der Zugangsdaten durch gefälschte E-Mails. Der Angreifer versucht, sich das Passwort zu „angeln“. Der Kunde bekommt solch eine Pishing-Mail zugesandt. Klickt er auf den in ihr enthaltenen Link, so landet er auf einer gefälschten Banken-Homepage, welche täuschend echt aussieht. Dort wird er aufgefordert seine PIN und TAN und die Kontodaten einzugeben. Auf diesem Wege kommen die sensiblen Zugangsdaten in die Hände des Angreifers. Die imitierten Homepages sind von Laien kaum von den echten zu unterscheiden. Banken versuchen ihre Kunden vor Pishing-Mails zu warnen, indem sie Mitteilungen beim Log-In zum Konto veröffentlichen. In diesen werden die Kunden aufgeklärt, dass Banken nie nach Kontoangaben oder PINs fragen.

[...]


[1] Bundesverband deutscher Banken, 2001, S.51

[2] Vgl. Forschungsgruppe Wahlen Online GmbH, 2005, S. 2

[3] Vgl. Eimeren, B. u.a., 2004

[4] Vgl. Fittkau & Maaß in: Bank und Markt, 2005, S. 39

[5] Vgl. Kahl, E., 2005, S. 33

[6] Vgl. modern-banking, 2005a

[7] Vgl. BBE, 2005

[8] Vgl. Modern-banking, 2005b

[9] Vgl. Bahlinger, T. und Fischer, M., 2005, S. 44

[10] Vgl. modern-banking, 2005a

[11] Vgl. Skudelny, H., 2005, S. 32

[12] Vgl. o.V. 2005c, S. 29

[13] Vgl. Volksbank Neckartal, 2005

[14] Vgl. o.V. 2005a

[15] Vgl. Skudelny, 2005, S. 48

[16] Vgl. Bankenverband, 2005, S 6

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Durchdringung und Chancen von E-Commerce im Kreditgewerbe
Hochschule
Hochschule Ludwigshafen am Rhein  (Hochschule für Wirtschaft)
Veranstaltung
E-Commerce
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V53863
ISBN (eBook)
9783638491952
ISBN (Buch)
9783638751841
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Durchdringung, Chancen, E-Commerce, Kreditgewerbe, E-Commerce
Arbeit zitieren
Vera Greschner (Autor:in), 2005, Durchdringung und Chancen von E-Commerce im Kreditgewerbe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53863

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