Budgets als Controllinginstrument

Systematisierungsmöglichkeiten, Ziele, Vor- und Nachteile gängiger Budgetierungsmöglichkeiten


Akademische Arbeit, 2020

21 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungen

1 Einleitung

2 Grundlagen zu Controlling
2.1 Definition von Controlling
2.2 Grundlagen zu Budget und Budgetierung
2.3 Ziele und Aufgaben eines Budgets

3 Budget-Systeme im Vergleich
3.1 Überblick der Budgetierungsverfahren
3.2 Die retrograde Budgetplanung
3.3 Die progressive Budgetplanung
3.4 Das Gegenstromverfahren
3.5 Kritische Stellungnahme zu den dargestellten Budget Formen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Übersicht zu den Budgetierungsverfahren

Tabelle 2: Risiken bei Budgets

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Retrograde Budgetplanung

Abbildung 2: Progressive Budgetplanung

Abbildung 3: Das Gegenstromverfahren

Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die traditionelle Budgetierung steht zunehmend in der Kritik und Veränderun­gen sowohl hinsichtlich neuer Rahmenbedingungen als auch am System selbst werden gefordert.1 Die Unternehmensplanung ist eine sehr zeitintensive Tätigkeit und bindet viele Ressourcen. Hieraus lässt sich die Notwendigkeit einer Reduktion der Komplexität im Controlling ableiten.2 Durch die digitale Transformation ist es nötig, Geschäftsmodelle und Strukturen der Organisa­tion kritisch zu hinterfragen und ggf. anzupassen. Somit ergeben sich neben neuen Chancen auch Risiken für das Controlling.3 Eine Forcierung auf erwei­terten Risikomanagements und Compliance wirken sich ebenso auf das Con­trolling aus.4 Viele unternehmerische Tätigkeiten werden nun in Form von Pro­jekten durchgeführt. Ein agiles Controlling ist hier von Bedeutung, um dieses Vorhaben erfolgreich und wirtschaftlich umzusetzen.5 Als Reaktion auf diesen Wandel haben viele Unternehmen ihr Budget bzgl. IT-Ausgaben erhöht6, denn neue Technologien unterstützen durch erweiterte Informationen bei der Ent- scheidungsfindung.7

Ein Ziel dieser Arbeit ist die Darlegung der Relevanz des Controllings für das Unternehmen, indem der angestrebte Wirkungsrahmen dieser Abteilung dar­gelegt wird. Die Systematisierung der verschiedenen Budgetierungssysteme ist somit das Finalziel dieser Ausarbeitung. Abgeleitet durch dieses Finalziel ist das Teilziel dieser Arbeit die Herausarbeitung der Vor- sowie Nachteile der verschiedenen Budgetierungsmethoden. Hierdurch wird die Entscheidungsfin­dung hinsichtlich einer fundierten Selektion des geeigneten Models, wissen­schaftlich gestützt begründet.

Grundlagen zu Controlling

2.1 Definition von Controlling

Der lateinische Begriff contra rolatus ist Grundlage der Wortherkunft des heu­tigen Controllings. Übersetzt bedeutet dies so viel wie die Belegprüfung der monetären sowie materiellen Transkationen.8 Unter dem Begriff Controlling ist der Steuerungsprozess welcher durch die Koordination zwischen Controller und Manager stattfindet, zu verstehen.9 Dies beinhaltet die Aufgaben der Pla­nung, Organisation, Kontrolle, Personalführung und Information entsprechend abzustimmen, damit die Ziele des Unternehmens bestmöglich erreicht wer- den.10 Auch das Sicherstellen der unternehmerischen Flexibilität sowie die Auflösung von Komplexität kann Aufgabe des Controlling sein.11

2.2 Grundlagen zu Budget und Budgetierung

Unter dem Begriff Budget ist eine Prognose für das kommende Haushaltsjahr/ die Planperiode inkl. aller Ausgaben- sowie Einnahmengrößen zu verstehen, die einem bestimmten Bezugsobjekte zugeteilt werden. Unter betriebswirt­schaftlichen Bezugsobjekten sind das Unternehmen an sich, einzelne Toch­tergesellschaften, Standorte, organisatorische Stellen oder einmalige Projekte zu verstehen.12 Diesen Organisationseinheiten wird das Budget zu einem ge­wissen Grad an Verbindlichkeit vorgegeben. Es wird zwischen starren und fle­xiblen Budgets unterscheiden. Bei flexiblen Budgets ist eine Anpassung in ei­nem bestimmten Rahmen noch möglich.13 Ein Budget ist ein temporärer Plan, der immer in monetären Werten zu erstellen ist.14

Unter dem Begriff Budgetierung ist der Prozess der geordneten Zusammen­führung, der Entscheidung und der Verabschiedung aller prognostizierten Un­ternehmensentwicklungen und zukünftige Ziele für eine künftige Periode zu verstehen.15 Diese wertmäßigen vorausschauende Ergebnisvorgaben dienen als Plan für einen Verantwortungsbereich.16 Durch die Kontrolle wird sicherge­stellt, dass die geplanten Ziele auch erreicht werden.17 Der Prozess der Budgetierung dient somit als Werkzeug um die Entscheidungen zuerst abzu­stimmen und anschließend operative Pläne durchzusetzen. Die aufeinander abgestimmten Teilbudgets eines Unternehmens wird auch als Budgetsystem bezeichnet.18 Bei Non-Profit-Organisationen bzw. Behörden ist die Verteilung der monetären Mittel zwischen den verschiedenen Entscheidungseinheiten unter Budgetierung zu verstehen.19

2.3 Ziele und Aufgaben eines Budgets

Im Planungssystem des Unternehmens nimmt die Budgetierung eine Teilfunk­tion ein. Eine Planungsfunktion ist bei der Budget-Erstellung somit essentiell. Die Planungsfunktion gliedert sich in eine vertikale Integrations- sowie eine horizontale Koordinationsfunktion. Mit der vertikalen Integrationsfunktion wird die Abstimmung hinsichtlich Aktivitäten und Zielen zwischen über- und unter­geordneten Einheiten des Unternehmens geregelt. Durch die horizontale Ko­ordinationsfunktion erfolgt die Abstimmung der Aktivtäten innerhalb und zwi­schen den organisatorischen Teilbereichen durch das Budget.20 Durch diese Planung wird die zukünftige Unternehmensausrichtung determiniert.21 Mit ei­nem Budget werden die folgenden Funktionen verfolgt:

Allokationsfunktion: Durch die Ermittlung des Ressourcenbedarfs der zu voll­bringenden Leistungen sowie durch das Aufstellen eines Budgets werden die Ressourcen optimal gebündelt.22

Kontrollfunktion: Es soll Auskunft gegeben werden, ob und wieweit der Errei­chungsgrad des aufgestellten Budgets erfüllt wurde. Nur durch die Kontrolle können Abweichungen vom Plan erkannt und hierdurch Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden.23 Anhand von Soll-Ist-Analysen können Abweichungen früh erkannt und korrigierende Maßnahmen durchgeführt werden.24

Motivations- und Informationsfunktion: Durch ein gewisses Maß an Hand­lungs- und Entscheidungsspielräumen der Budgetverantwortlichen werden diese im Vergleich zu fixierten Maßnahmenplänen, motiviert. Diese Motivati­onsfunktion fördert die Eigeninitiative sowie Leistungsbereitschaft der Ent- scheidungsträger.25 Das Übertreffen der geplanten Soll-Werte kann auch mit einer Bonuszahlung belohnt werden.26 Nur mit ausreichenden Informationen über den unternehmerischen Gesamtprozess können die Entscheidungsträ­ger des jeweiligen Bereichs fundierte Entscheidungen treffen (Informations- funktion).27

Vorgabe- und Initiierungsfunktion: Durch die Erstellung des Budgets werden Ziele und Zielwerte als Vorgabe festgelegt. Diese verbindlichen Ziele haben weiterhin einen Initiierungseffekt, der die Umsetzung der Maßnahmen begüns- tigt.28

Budget-Systeme im Vergleich

3.1 Überblick der Budgetierungsverfahren

Es kann zwischen zwei verschiedenen Arten von Planungsgrößen unterschei­den werden. Formalziele können anhand eines monetären Wertes ausge­drückt werden. Sachziele sind hingegen Werte die anhand der (produzierten) Menge, der Qualität oder anhand eines zeitlichen Aspektes bewertet werden. Diese zwei Planungsgrößen koalieren.29 In der Planungskoordination erfolgt die Koordination der Pläne auf einer horizontalen Ebene.30 Klassifizieren las­sen sich Budgets in operative und strategische Planungen.31

Hinsichtlich der Art der Budgetierung können drei unterschiedliche Verfahren identifiziert werden. Zum einen ist das die retrograde Budgetierung, zum an­deren die progressive Budgetierung. Weiterhin kann auch das Gegenstrom­verfahren verwendet werden32 um Teilpläne zu einem Gesamtplan des Unter­nehmens zusammenzuführen.33 Die Erfolgsplanung des Unternehmens erfolgt in der Budgetierung.34

3.2 Die retrograde Budgetplanung

Bei der Budgetaufstellung anhand des Top-down Ansatzes werden die Vorga­ben durch die Unternehmensführung festgelegt. Das dezentrale Management wird bei dieser, auch retrograden Planung genannt, nicht mit einbezogen.35 Vielmehr ist die Aufgabe des dezentralen Managements ihre Pläne anhand der determinierten Erfolgsgrößen abzuleiten.36 Durch die parallel stattfindende dezentrale Planung in den jeweiligen Abteilungen, gilt es nur die Vorgaben mit weiteren Details anzureichern und zu präzisieren.37 Hieraus abgeleitet werden anschließend Bereichsbudgets erstellt.38 39 Die folgende Abbildung veranschau­licht dieses Budgetverfahren.

Abbildung 1: Retrograde Budgetplanung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Top-down Planung kann nur erfolgreich sein, wenn das Unternehmens­führung ein vollumfängliches und relevantes Planungswissen hat. Ist dies nicht der Fall, können unzureichend fundierte Budgets erstellt werden, welche an­schließend in Fehlentscheidungen münden. Durch die Involvierung des de­zentralen Managements fließt deren Wissen in den Prozess der Budgeterstel­lung mit ein. Dieses Vorgehen reduziert eine unrealistische Budget- Erstellung.40 Durch die zentralistische Ausprägung dieser Planung besteht das Risiko, dass unter Umständen nicht alle Pläne und Ziele in eine einheitliche Richtung weisen und somit ein Gesamtziel nicht umsetzbar ist.41 Darüber hin­aus bewirkt eine Miteinbeziehung bei der Festlegung der Ziele eine Steigerung der Mitarbeitermotivation. Die retrograde Budgetplanung wird in der Unterneh­menspraxis selten verwendet. Vielmehr ist diese Art der Budgetierung ein rein theoretisches Model.42 Ein Manko an dieser Planungsmethode ist, dass die Unternehmensführung nur begrenzt Ziele und Inhalte des Rahmenplans defi­nieren kann, ohne im Vorfeld die Umsetzbarkeit geprüft zu haben.43

3.3 Die progressive Budgetplanung

Die Budgetierung anhand des Bottom-up Ansatzes verfolgt einen Gegensätz­lichen Vorgang. Das dezentrale Management wird bei dieser, auch progressi­ven Planung genannten Methode, mit in die Erstellung des Budgets mit einbe­zogen. Hierzu fließt die Beurteilung der momentanen Unternehmenslage sowie die Zukunftsprognose des dezentralen Managements in die Planung der Unternehmensführung mit ein. Die Aufgabe des Top-Managements ist es, an­schließend die verschiedenen Teilpläne zu sammeln und in einen gesamtheit- lichen Plan zu vereinigen.44 Das Gesamtergebnis setzt sich somit aus den ein­zelnen Teilkonzepten zusammen.45 In den unteren Ebenen beginnt der Planungsprozess und endet über verschiedene Stufen bei der Unternehmens- spitze.46 47 Die folgende Abbildung veranschaulicht dieses Budgetverfahren.

Abbildung 2: Progressive Budgetplanung47

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Vgl. Vgl. Schwolgin (2013), S. 29.

2 Vgl. Fiedler/Gräf (2012), S. 14.

3 Vgl. Wolf/Heidlmayer (2019), S. 21f.

4 Vgl. Behringer (2018), S. 110ff.

5 Vgl. Schwolgin (2019), S. 147f.

6 Vgl. Helmke (2019), S. 183.

7 Vgl. Horvàth/Gleich/Seiter (2015), S. 27.

8 Vgl. Mäder (2018), S. 103.

9 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 14.

10 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 181.

11 Vgl. Buchholz (2019), S. 9.

12 Vgl. Bea/Schweitzer (2011), S. 49.

13 Vgl. Becker/Lutz (2007), S. 37.

14 Vgl. Wittenberg (2006), S. 216f.

15 Vgl. Becker/Lutz (2007), S. 37.

16 Vgl. Bea/Schweitzer (2011), S. 49.

17 Vgl. Bleiber (2004), S. 12.

18 Vgl. Becker/Lutz (2007), S. 37.

19 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 198.

20 Vgl. Lachnit/Müller (2012), S. 152.

21 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 198.

22 Vgl. Küpper et al. (2013), S. 435.

23 Vgl. Lachnit/Müller (2012), S. 152.

24 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 198.

25 Vgl. Küpper et al. (2013), S. 435.

26 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 198.

27 Vgl. Lachnit/Müller (2012), S. 152.

28 Vgl. Küpper et al. (2013), S. 435.

29 Vgl. Behringer (2018), S. 85.

30 Vgl. Bea/Schweitzer (2011), S. 60.

31 Vgl. Wittenberg (2006), S. 217.

32 Vgl. Prell-Leopoldseder (2011), S. 54ff.

33 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 78.

34 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 122.

35 Vgl. Behringer (2018), S. 85.

36 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 122.

37 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 100.

38 Vgl. Wöhe/Dörning (2013), S. 198.

39 Eigene Erstellung in Anlehnung an ebd. (2013), S. 79.

40 Vgl. Behringer (2018), S. 85ff.

41 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 100.

42 Vgl. Behringer (2018), S. 85ff.

43 Vgl. Bea/Schweitzer (2011), S. 65.

44 Vgl. Behringer (2018), S. 87.

45 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 122 und Bea/Schweitzer (2011), S. 65.

46 Vgl. Horvath/Gleich/Seiter (2015), S. 99.

47 Eigene Erstellung in Anlehung an Wöhe/Dörning (2013), S. 79.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Budgets als Controllinginstrument
Untertitel
Systematisierungsmöglichkeiten, Ziele, Vor- und Nachteile gängiger Budgetierungsmöglichkeiten
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart  (BWL)
Note
1,7
Jahr
2020
Seiten
21
Katalognummer
V538595
ISBN (eBook)
9783346143952
ISBN (Buch)
9783346143969
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Controlling, Budget, Budgetierung, Budgetierungsmöglichkeiten
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Budgets als Controllinginstrument, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538595

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