Produkte aus dem Rebstock


Diplomarbeit, 2002

152 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1. Geschichte und Herkunft der Rebe
1.2. Systematik der Rebe
1.3. Bedeutung der Rebe weltweit
1.4. Bedeutung der Rebe in Österreich
1.5. Standortansprüche der Rebe
1.5.1. Ansprüche der Rebe an das Klima
1.5.2. Ansprüche der Rebe an den Boden

2. Problemstellung

3. Methodische Bearbeitung
3.1. Literaturrecherche
3.2. Grundstruktur

4. Ergebnisse der Literaturrecherche
4.1. Holz
4.1.1. Kompost
4.1.2. Schnitzereien
4.2. Blüte
4.2.1. Rebblütensirup
4.2.2. Rebblütenlikör
4.2.3. Rebblütenparfum
4.3. Blatt
4.3.1. Speisen
4.3.1.1. Eingelegte Weinblätter
4.3.1.2. Gefüllte Weinblätter
4.3.1.2.1. Gefüllte Weinblätter mit Reis und Frischkäse
4.3.1.2.2. Gefüllte Weinblätter mit Faschiertem und Reis
4.3.1.2.3. Gefüllte Weinblätter mit Ziegenkäse
4.3.2. Weinlaubextrakt
4.3.3. Weinlaubcreme
4.4. Traube
4.4.1. Frische Trauben
4.4.1.1. Tafeltrauben
4.4.1.2. Traubenkur
4.4.2. Trockenfrüchte
4.4.2.1. Korinthen
4.4.2.2. Sultaninen
4.4.2.3. Rosinen
4.4.2.4. „Sturm“ aus Rosinen
4.4.2.5. „Wein“ aus Rosinen
4.4.2.6. Rosinenessig
4.4.2.7. „Sekt“ aus Rosinen
4.4.2.8. Rosinenbrot
4.4.3. Verarbeitungsprodukte aus frischen Trauben
4.4.3.1. Fruchtprodukte
4.4.3.1.1. Traubenpulpe
4.4.3.1.2. Traubenmark
4.4.3.1.3. Traubenmus
4.4.3.1.4. Traubenkonfitüre
4.4.3.1.5. Traubenkompott
4.4.3.1.6. Kandierte Trauben
4.4.3.1.7. Alkoholfrüchte
4.4.3.1.8. Essigtrauben
4.4.3.1.9. Senftrauben
4.4.3.1.10. Traubengelee
4.4.3.2. Most
4.4.3.2.1. Traubenmost
4.4.3.2.2. Traubenmostkonzentrat
4.4.3.2.3. Balsamessig
4.4.3.2.4. Retifiziertes Traubenmostkonzentrat
4.4.3.2.5. Zuckerarten
4.4.3.2.5.1. Traubenzucker
4.4.3.2.5.1.1. Dextrosesirup
4.4.3.2.5.1.2. Komprimate
4.4.3.2.5.2. Fruchtzucker
4.4.3.2.5.2.1. Isosirup
4.4.3.2.5.2.2. Fructosesirup
4.4.3.2.6. Traubenaromakonzentrat
4.4.3.3. Sturm
4.4.3.4. Staubiger
4.4.3.5. Mistella
4.4.3.6. Lokum
4.4.3.7. Saft
4.4.3.7.1. Traubensaft
4.4.3.7.2. Traubensaftkonzentrat
4.4.3.7.3. Traubensaftpulver
4.4.3.8. Traubennektar
4.4.3.8.1. Traubennektar klar
4.4.3.8.2. Traubennektar fruchtfleischhaltig
4.4.3.9. Traubensirup
4.4.3.10. Traubenerfrischungsgetränke
4.4.3.10.1. Traubensaftlimonade
4.4.3.10.2. Traubenlimonade
4.4.3.10.3. Zuckerarme Traubenerfrischungsgetränke
4.4.3.10.4. Energiereduzierte Traubenerfrischungsgetränke
4.4.3.11. Wellnessgetränke
4.4.3.11.1. Traubensaft mit Wermutauszügen
4.4.3.11.2. Traubensaft mit Artischockenauszügen
4.4.3.11.3. Milchsaurer Traubensaft
4.4.3.11.4. Traubensaft mit Kernöl
4.4.3.12. ACE - Getränke mit Traubensaft
4.4.3.13. Milchgetränke mit Traubensaft
4.4.3.14. Traubensaftmischgetränke mit Mineralwasser
4.4.3.14.1. Traubensaftschorle
4.4.3.14.2. Mineralwasser plus Traubensaft
4.4.3.14.3. Mineralwasser Plus
4.4.3.15. Traubenperlsaft
4.4.3.16. Traubentee
4.4.3.17. Liköre aus Trauben
4.4.3.17.1. Traubensaftlikör
4.4.3.17.2. Traubenlikör
4.4.4. Verarbeitungsprodukte aus Trestern
4.4.4.1. Önin
4.4.4.2. Önotannin
4.4.4.3. Geruchsbinder
4.4.4.4. Weinpapier
4.4.4.5. Tresterwein
4.4.4.6. Tresteressig
4.4.4.7. Tresterbrand
4.4.5. Verarbeitungsprodukte aus Kernen
4.4.5.1. Kernöl
4.4.5.1.1. Traubenkernöl
4.4.5.1.2. Kosmetische Produkte
4.4.5.1.3. Traubenkernölkapseln
4.4.5.1.4. Omega-3,6-Fettsäuren
4.4.5.2. Traubenkernmehl
4.4.5.3. Traubenkernschrot
4.4.5.4. Weinnudeln
4.4.5.5. Traubenkernkissen
4.4.5.6. Traubenkernextrakt
4.4.5.7. Traubenkernhumusextrakt
4.4.5.8. Traubenkernkaffee
4.4.5.9. Geröstete Traubenkerne
4.4.5.10. Traubenkernsoße
4.4.5.11. Traubenkernbrot
4.4.6. Wein
4.4.6.1. Weißwein
4.4.6.2. Rotwein
4.4.6.3. Rosé
4.4.6.4. Rotling
4.4.6.5. Diabetikerwein
4.4.6.6. Qualitätsstufen
4.4.6.6.1. Tafelwein
4.4.6.6.2. Landwein
4.4.6.6.3. Qualitätswein
4.4.6.6.4. Kabinett
4.4.6.6.5. Prädikatswein
4.4.6.6.5.1. Eiswein
4.4.6.6.5.2. Strohwein
4.4.6.7. Perlwein
4.4.6.8. Schaumwein
4.4.6.8.1. Sekt
4.4.6.8.2. Sekt aus Traubenmost
4.4.6.9. Alkoholreduzierte Weine
4.4.6.9.1. Entalkoholisierte Weine
4.4.6.9.2. Alkoholarme Weine
4.4.6.10. Essige
4.4.6.10.1. Weinessig
4.4.6.10.2. Branntweinessig
4.4.6.10.3. Wein - Branntweinessig
4.4.6.10.4. Essig mit Traubensaft
4.4.6.10.5. Aromatisierte Essige
4.4.6.11. Spirituosen
4.4.6.11.1. Liköre
4.4.6.11.1.1 Weinlikör
4.4.6.11.1.2 Cordial Medoc
4.4.6.11.1.3 Weinpunsch
4.4.6.11.1.4 Jägerteekonzentrat auf Weinbasis
4.4.6.11.2. Edelbrände
4.4.6.11.2.1 Weinbrand
4.4.6.11.2.2 Branntwein
4.4.6.11.2.3 Traubenbrand
4.4.6.12. Brennwein
4.4.6.13. Versetzte Weine
4.4.6.13.1. Portwein
4.4.6.13.2. Madeira
4.4.6.13.3. Sherry
4.4.6.13.4. Malaga
4.4.6.13.5. Marsala
4.4.6.13.6. Samos
4.4.6.14. Weinmischgetränke
4.4.6.14.1. Aromatisierter Wein
4.4.6.14.1.1 Wermut
4.4.6.14.1.2 Bitterer, aromatisierter Wein
4.4.6.14.1.2.1. Wein mit Chinarinde
4.4.6.14.1.2.2. Bitter Vino
4.4.6.14.1.2.3. Americano
4.4.6.14.1.3 Aromatisierter Wein mit Ei
4.4.6.14.1.4 Väkeva Viniglögi
4.4.6.14.2. Aromatisiertes, weinhaltiges Getränk
4.4.6.14.2.1 Sangria
4.4.6.14.2.2 Clarea
4.4.6.14.2.3 Zurra
4.4.6.14.2.4 Bitter Soda
4.4.6.14.2.5 Kalte Ente
4.4.6.14.2.6 Viiniglögi
4.4.6.14.2.7 Maiwein
4.4.6.14.2.8 Maitrank
4.4.6.14.2.9 Glühwein
4.4.6.14.3. Aromatisierter, weinhaltiger Cocktail
4.4.6.14.3.1 Weinhaltiger Cocktail
4.4.6.14.3.2 Aromatisierter Traubenperlmost
4.4.6.14.4. Maibowle
4.4.6.14.5. Weinbowle
4.4.6.14.6. Schorle
4.4.6.14.7. Weincooler
4.4.6.15. Speisen aus Wein
4.4.6.15.1. Weingelee
4.4.6.15.2. Weinsorbet
4.4.6.15.3. Weinschaum
4.4.6.15.4. Weinchaudeau
4.4.6.15.5. Weineis
4.4.6.16. Weinkur
4.4.7. Verarbeitungsprodukte aus dem Geläger
4.4.7.1. Weinhefebrand
4.4.7.2. Weinhefeöl
4.4.7.3. Hefewein
4.4.7.4. Hefepresswein
4.4.7.5. Hefe
4.4.7.5.1. Hefeextrakt
4.4.7.5.2. Kosmetische Produkte
4.4.7.5.3. Hefewürze
4.4.7.5.4. Hefeflocken
4.4.7.5.5. Hefepulver
4.4.7.5.6. Hefetabletten
4.4.8. Verarbeitungsprodukte aus den Rückständen der Weinbereitung
4.4.8.1. Tierfutter
4.4.8.2. Energie
4.4.8.2.1. Dampf
4.4.8.2.2. Biogas
4.4.8.3. Dünger
4.4.8.4. Kompost
4.4.8.5. Konvertierungsrohstoff
4.4.8.5.1. Kohle
4.4.8.5.2. Erdöl
4.4.8.5.3. Heizgas
4.4.8.5.4. Inertgas
4.4.8.6. Weinstein
4.4.8.6.1. Seignettsalz
4.4.8.6.2. Weinsäure
4.4.8.7. Franzbranntwein

5. Diskussion
5.1. Wirtschaftliche Bedeutung
5.2. Bedeutung der Diversifizierung

6. Zusammenfassung
6.1. Summary

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang

1. EINLEITUNG

1.1. Geschichte und Herkunft der Rebe (1)

Funde von Wildformen der Rebe gibt es bereits aus der Kreidezeit (vor 67 bis 105 Millionen Jahren) und dem Tertiär (vor 2 bis 67 Millionen Jahren). Die Entstehung der Weinrebe (Vitis vinifera), zu denen auch unsere heutigen Sorten gehören, war wahrscheinlich im Gebiet des Zwischenstromlandes (Euphrat, Tigris) bis zum Persischen Golf. Von dort wurde die Rebe von Phöniziern, Griechen und Römern über die nordafrikanische und kleinasiatischen Küste und über Europa verbreitet.

Der Weinbau in Österreich wurde von Römern und Kelten stark ausgedehnt.

1.2. Systematik der Rebe (1) (16)

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der sogenannten „Europäerrebe“, die in Österreich nahezu ausschließlich und auch in der restlichen Welt überwiegend zur Erzeugung von Kelter- und Tafeltrauben kultiviert wird.

Die Europäerrebe gehört zur:

Ordnung der Rhamnales (Kreuzdorngewächse/Faulbaumgewächse)

Familie der Vitaceae (Rebengewächse)

Unterfamilie der Vitoideae (Eigentliche Rebengewächse)

Gattung der Vitis LINNÉ

Untergattung Euvitis

Art der Vinifera

Zu der Art Vinifera zählen auch noch 3 Unterarten:

- Vitis vinifera L. var. silvestris (europäische Wildrebe)
- Vitis vinifera L. var. caucasia (kaukasische Wildrebe)
- Vitis vinifera L. var. sative (Edelrebe): Zu dieser Unterart gehören etwa 8000 Weinsorten, die auf der ganzen Welt verbreitet sind.

In manchen Weinbaugebieten bzw. Weinbauländern werden auch die Trauben der sogenannten „Amerikanerreben“ als Kelter- und Tafeltrauben verwendet. Die Amerikanerreben (z. B. Vitis Riparia, V. Rupestris, V. Berlandieri) gehören ebenso wie die Europäerreben zur Untergattung der Euvitis. Der Grund warum Amerikanertrauben in Österreich (bis auf wenige Gemeinden im Südburgenland) zur Weinerzeugung nicht verwendet werden, liegt an deren Geschmack (Foxton) und den höheren Methanolgehalten im daraus entstehenden Wein.

Amerikanerreben werden aber dennoch bei uns kultiviert, da sie als Unterlage für die einzelnen Edelsorten verwendet werden (dies ist eine Präventivmaßnahme gegen die Reblaus).

1.3. Bedeutung der Rebe weltweit (3) (4)

Die Rebe ist weltweit die am meisten gepflanzte Obstart. 1997 betrug die Weltweinbaufläche 7,766 Mio. ha. Ein Viertel dieser Fläche sind allein in Europa zu finden (60 % in der Europäischen Union). Das Land mit der größten Rebfläche ist Spanien mit mehr als einer Million Hektar.

Seit den 80er Jahren ist bei der weltweiten Weinbaufläche ein Schrumpfungsprozess erkennbar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Entwicklung der Weltweinbaufläche seit 1975

In den letzten Jahren ist sie jedoch nahezu konstant geblieben:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Entwicklung der Weltweinbaufläche in den Neunzigern

1.4. Bedeutung der Rebe in Österreich (3) (4)

Die Rebfläche in Österreich betrug im Jahr 1997 rund 52 500 ha. Dabei sind jedoch auch Junganlagen zugerechnet, also Flächen die sich noch nicht im Ertrag befinden. Ertragsanlagen machen etwa eine Fläche von 48 000 ha aus.

Die Weingartenflächen unterlagen in den letzten Jahrzehnten starken Veränderungen, zuletzt waren sie im Rückgang begriffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Entwicklung der österreichischen Weinbaufläche seit 1975

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Entwicklung der österreichischen Weinbaufläche in den 90ern

Der Weinbau ist auch nicht in ganz Österreich gleichmäßig verteilt. In manchen Bundesländern hat er eine größere Bedeutung. So beträgt der Weinbauanteil in Niederösterreich 1,87 % an der gesamten land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche, in Burgenland sogar 5,39 % und in Oberösterreich nur etwa 8 Promille.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Anteile der Bundesländer an der gesamten Rebfläche

1.5. Standortansprüche der Rebe

1.5.1. Ansprüche der Rebe an das Klima (1)

Sie gedeiht am besten in der warmen, gemäßigten Zone, das bedeutet, dass der Weinbau auf das Gebiet zwischen dem 30. und 50. Breitengrad (sowohl nördlicher als auch südlicher Breite) beschränkt ist.

Um Weinbau wirtschaftlich betreiben zu können, müssen die klimatische Eigenschaften des Standortes in einem gewissen Bereich liegen.

Tabelle1: Anforderungen der Rebe an das Klima

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.5.2. Ansprüche der Rebe auf den Boden (1) (2) (16)

Allgemein ist zu sagen, dass der Weinstock eher geringe Bodenansprüche hat. Er braucht aber dennoch gut durchlüftete, leichter erwärmbare und durchlässige Böden mit entsprechendem Humus- und Feinerdegehalt. Der Kalkgehalt sollte auch nicht zu hoch liegen.

Die Bodenansprüche der einzelnen Sorten sind jedoch sehr unterschiedlich. Manche eigenen sich für Böden mit hohem Tonanteil und Kalkgehalt, anderer wiederum brauchen sandige Böden und/oder niedrigen Kalkgehalt.

2. PROBLEMSTELLUNG

Im Jahr 1989 wurde bereits eine Arbeit mit dem Thema „Produkte aus dem Rohstoff Traube“ verfasst. Diese Zusammenstellung beinhaltete v. a. Produkte, die zu diesem Zeitpunkt eine wirtschaftliche Bedeutung hatten. (46)

Aus der „Weinbaupraxis“ kamen dann Anregungen, diese Arbeit auf den neuesten Stand zu bringen.

Das Ziel dieser Diplomarbeit war es deshalb aufzuzeigen, was einerseits alles aus dem Rebstock (Holz, Blatt, Blüte, Traube) bereits hergestellt wird und andererseits was produzierbar wäre, beides ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Erzeugnisse.

3. METHODISCHE BEARBEITUNG

3.1. Literaturrecherche

Auf Basis einer Literaturrecherche werden jene Produkte aufgezeigt, die bereits hergestellt werden. Andererseits werden auch verschiedene Herstellungsverfahren, Verwendungszwecke und Trends von Produktlinien anderer Rohstoffe auf den Rebstock bzw. die Traube umgelegt.

Die dafür verwendete Literatur ist unter Punkt 7 (Literaturverzeichnis) dieser Arbeit angeführt.

3.2. Grundstruktur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4. ERGEBNISSE DER LITERATURRECHERCHE

4.1. HOLZ

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4.1.1. Kompost (5)

Herstellung: Das Rebholz wird gesammelt und auf sogenannten Kompostmieten aufgebracht. Anschließend erfolgt die Kompostierung. Darunter versteht man die gesteuerte, mikrobielle Umsetzung von organischer Substanz unter Anwesenheit von Sauerstoff zu Ton-Humus-Komplexen. Während des Rottevorganges ist besonders auf einen optimalen Sauerstoff- und Wassergehalt zu achten, damit der Vorgang möglichst schnell abgeschlossen ist und das fertige Produkt eine entsprechende Qualität aufweist.

4.1.2. Schnitzereien (6)

Herstellung: Rebholz wurde v. a. früher dazu verwendet, um verschiedene Gegenstände herzustellen. So wurden Lampenständer, Gehstöcke, Kerzenständer, Wurzelzwerge (in die Rebwurzel wird dabei ein Gesicht geschnitzt) aus dem Stamm und der Wurzel von Rebstöcken geschnitzt.

4.2. BLÜTE

4.2.1. Rebblütensirup (7)

Herstellung: Die Rebblüten werden in einer Lösung von Wasser, Zucker, Zitronensäure und ev. Zitronensaft eingelegt. Dieser Ansatz wird nun einige Tage (etwa 10) stehengelassen, damit die Aromastoffe aus der Rebblüte in die Flüssigkeit übergehen. Danach werden die Rebblüten abgesiebt und das Produkte eventuell noch filtriert.

Beschreibung: Die Eigenschaften dieses Sirups entsprechen den von TRAUBENSAFTSIRUP (siehe dort). In diesem Produkt sollen jedoch die Inhaltsstoffe der Rebblüte die geschmacksgebenden Substanzen sein Verbreitung: Bis jetzt ist dieses Produkt noch nicht bekannt und ist wahrscheinlich auch noch nicht oft erzeugt worden.

4.2.2. Rebblütenlikör (7)

Herstellung: Die Rebblüten werden in Weißwein eingelegt und dann einige

Tage stehengelassen. Dieser Ansatz wird dann erwärmt, damit sich der Zucker besser auflöst. Zum Schluss wird noch ein eher neutral schmeckender Brand oder Geist hinzugefügt.

Verbreitung: Bis jetzt ist dieses Produkt noch nicht bekannt und ist wahrscheinlich auch noch nicht oft erzeugt worden.

4.2.3. Rebblütenparfum (8) (9)

Herstellung: Aus den Rebblüten wird ein Auszug gemacht. Dieser wird dann mit einem bereits vorgefertigen (synthetischen) Parfumgrundstoff gemischt.

Anbieter: Frau Rosa Tröstler (Wolkersdorf)

4.3. BLATT

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4.3.1. Speisen

4.3.1.1. Eingelegte Weinblätter (10)

Herstellung: Von den jungen Weinblättern werden nach dem Waschen die Stiele entfernt. Anschließend werden die Blätter halbiert und in kochendes Wasser gegeben. Die Blätter sollten gleich nach dem ersten Aufkochen wieder herausgenommen und auf Küchentüchern abgetropft werden. Nun wird das Weinlaub in Gläser gegeben und mit heißer Salzlake (80 g Meersalz/l) übergossen. Die Gläser werden verschlossen und für 5 Minuten in ein kochend heißes Wasserbad gestellt.

Die Zubereitungszeit beträgt etwa 30 - 40 Minuten.

Beschreibung: Weinblätter schmecken leicht säuerlich. Ernährungsphysiologisch wichtige Inhaltsstoffe eines Weinblattes sind die freie Wein- Äpfel- und Bernsteinsäure, Tartrate (Salze der Weinsäure), die laxierende Wirkung haben, etwas Zucker und verschiedene Gerb- und Bitterstoffe, die zu den Polyphenolen gehören (siehe auch WEINLAUBEXTRAKT).

Verbreitung: Mit den eingelegten Weinblättern kann man verschiedene andere Speisen zubereiten z. B. Gefüllte Weinblätter, Nudeln mit Weinblätter, Weinblätter-Roulade, auch kann man die geschnittenen Blätter mit Sauerkraut zubereiten.

4.3.1.2. Gefüllte Weinblätter (13) (14)

Herstellung: EINGELEGTE WEINBLÄTTER (siehe dort) werden gewaschen und abgetrocknet. Anschließend gibt man 1 - 2 Teelöffel der Füllung in die Mitte der Blätter und rollt diese zusammen. Zum Schluss muss man die gefüllten Weinblätter noch fertig garen, dies macht man, indem man sie grillt, kocht, oder im Backofen in einem Wasserbad ziehen lässt.

Beschreibung: Die Füllung kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Am häufigsten findet man Reis, Reis-Frischkäse, Reis-Faschiertes oder Ziegen- bzw. Schafkäse, man kann aber auch Sardinen, Sauerkraut, etc. verwenden.

Verbreitung: Gefüllte Weinblätter sind v. a. in Griechenland eine beliebte und häufige Vorspeise.

4.3.1.2.1. Gefüllte Weinblätter mit Reis und Frischkäse

Herstellung: Zuerst wird die Füllung zubereitet (sie besteht aus angebratenen Zwiebeln, Reis, Salzwasser, ev. Frischkäse, Pistazienkerne und Rosinen). Mit den gewaschenen, eingelegten Weinblättern wird der Boden eines Topfes ausgelegt, dann werden 1 - 2 Teelöffel der Reismischung auf jedes Blatt gegeben. Die Blätter werden eingerollt und dicht nebeneinandergelegt. Der Topf wird mit etwas Wasser, Öl und ev. dem Saft einer Zitrone aufgegossen. Zum Schluss müssen die gefüllten Weinblätter noch bei kleiner Flamme garziehen.

4.3.1.2.2. Gefüllte Weinblätter mit Faschiertem und Reis (12)

Herstellung: Die eingelegten Weinblätter werden gewaschen, dann sollen sie so gut wie möglich abtropfen. Auf jedes Blatt wird ein Teelöffel der Füllung (gehackter Zwiebel, gekochter Reis, Faschiertes, Salz, Pfeffer) gegeben und die Blätter werden nun zusammengerollt. Diese Röllchen werden dann dicht nebeneinander in einen Topf gelegt mit Wasser und ev. Wein übergossen und entweder gekocht oder im Backofen gegart.

4.3.1.2.3. Gefüllte Weinblätter mit Ziegenkäse (11)

Herstellung: Der Käse soll mit Pfeffer und Salz gewürzt und mit etwas Öl beträufelt werden. Anschließend wird er in 3 - 4 junge Weinblätter gewickelt und gegrillt (angesengte Weinblätter sollen dann nicht gegessen werden).

4.3.2. Weinlaubextrakt (9)

Herstellung: Die Blätter werden stark zerkleinert bzw. passiert und anschließend mit wässrigen Lösungen oder Lösungsmittel versetzt, um die Inhaltstoffe (Bioflavonoide, Mineralstoffe) herauszulösen. Anschließend wird die Lösung getrocknet und der Extrakt aufbereitet.

Beschreibung: OPC (oligomere Procyanidine) gehören zu den Bioflavonoiden (dies ist eine Gruppe der Polyphenole, die umgangssprachlich als Gerbstoffe bezeichnet werden). Sie haben eine starke oxidationshemmende Wirkung, 20 mal stärker als Vitamin C und 50 mal stärker als Vitamin E. Sie werden daher immer mehr als Nahrungsergänzungsmittel und in kosmetischen Mitteln eingesetzt, da sie zur Stärkung des Blutkreislaufes beitragen und die Elastizität und Durchlässigkeit der Blutgefäße erhalten. Sie schützen außerdem vor freien Radikalen, die Kapillargefäßwände, Lipide und lebende Zellen angreifen und beschädigen, und sind somit auch eine wichtige Substanz zur Krebsprävention.

Verbreitung: Weinlaubextrakt ist in Tabletten- bzw. Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Es sind jedoch auch in kosmetischen Produkten wie Cremen (siehe WEINLAUBCREME), Gel oder Sprays zu finden.

Weinlaub wird z. B. auch neben Kräutern und verschiedenen Pflanzenteilen in einem Tee verwendet. Beim Aufbrühen des Tees werden dann die Inhaltsstoffe extrahiert.

Bekannte Marken:Hafesan Roter Weinlaubextrakt Venifera Rotes Weinlaub Gel Venifera Rotes Weinlaub Kapseln Orgon 7 x 7 Kräutertee

Anbieter: Bergmeister

4.3.3. Weinlaubcreme (15) (16) (17)

Herstellung: Die Herstellung erfolgt analog wie bei anderen Cremen, wobei ein Extrakt aus Weinlaub (v. a. aus rotem Weinlaub) zugegeben wird.

Beschreibung: Durch die im Weinlaubextrakt enthaltenen oligomeren Procyanidine (OPC, siehe auch WEINLAUBEXTRAKT) wird die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöht und die Gefäßbrüchigkeit vermindert. Dadurch ist es möglich, dass sich Krampfadern zurückbilden bzw. überhaupt nicht entstehen.

Bekannte Marken:Venifera - Rote Weinlaub Creme Aktivpunkt Rote Weinlaub Creme Weintraubencreme (auch mit Traubenkernöl und Weinhefeöl)

Anbieter: Bergmeister

Natürlich & Sinnvoll

Apotheken

HWS -OTC

Rossmann

[...]

Ende der Leseprobe aus 152 Seiten

Details

Titel
Produkte aus dem Rebstock
Hochschule
Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
Note
1
Autor
Jahr
2002
Seiten
152
Katalognummer
V5384
ISBN (eBook)
9783638132725
Dateigröße
2266 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rebstock Wein Alternativprodukte
Arbeit zitieren
Bernadette Forster (Autor:in), 2002, Produkte aus dem Rebstock, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5384

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