Ganzheitliches/Holistisches Denken und Präferenz für radikale Innovationen


Hausarbeit, 2020

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Inhaltsverzeichnis

II. Tabellenverzeichnis

III. Anhangsverzeichnis

1. Abstract

2. Einleitung
2.1. Theoretischer Hintergrund
2.1.1. Was ist holistisches/ganzheitliches Denken?
2.1.2. Was ist unter dem Begriff „radikale Innovation“ zu verstehen?
2.2. Stand der Forschung
2.3. Forschungsfragestellungen und Hypothesen

3. Methode
3.1. Untersuchungsdesign und Stichprobe
3.2. Instrumente und statistische Verfahren

4. Ergebnisse
4.1. Korrelation aller hypothesenbezogener Variablen
4.2. Ergebnisse bezüglich der Hypothese 1 mithilfe der linearen Regressionsanalyse
4.3. Ergebnisse bezüglich der Hypothesen 2 & 3 mithilfe der Korrelationsanalyse nach Pearson
4.4. Ergebnisse bezüglich der Hypothesen 4 & 5 mithilfe des t-Tests für zwei unabhängige Variablen

5. Diskussion
5.1. Interpretation der Ergebnisse
5.2. Implikation der Ergebnisse
5.3. Limitationen und zukünftige Forschungen

6. Anhang

7. Literaturverzeichnis

II. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Deskriptive Statistik Seite

Tabelle 2: Die statistischen Verfahren im Überblick Seite

III. Anhangsverzeichnis

Anhang 1: Die IBM SPSS Statistics Daten- und Ausgabedateien

1. Abstract

Deutsch:

Dieser Beitrag macht den ersten Schritt in die richtige Richtung und untersucht das ganzheitliches/holistisches Denken mit Einbezug der Präferenz für radikale Innovationen. Es werden empirische Zusammenhänge zwischen dem holistischen Denken und der radikalen Innovation sowie zu zwei geschlechtsspezifischen Zusammenhängen gefunden und ausgewertet. Es zeigt sich zudem, dass hinsichtlich dieser Kriterien es weiblichen Menschen wichtiger ist einen ganzheitlichen Denkstil an den Tag zu legen und Männern eher weniger. Des Weiteren scheinen die Männer eher eine Präferenz für radikale Innovationen zu besitzen, welche die Frauen hingegen nicht aufzeigen In der folgenden Arbeit wird zuerst auf die bisherige Theorie und den dazugehörigen aktuellen Forschungsstand eingegangen. Darauf basierend werden die zu untersuchenden Fragestellung und Hypothesen dargestellt. Im Anschluss erfolgt eine Beschreibung der gewählten Instrumente und Verfahren, worauf die Darstellung der Ergebnisse folgt. Es werden in dieser Studie im Vorfeld alle Variablen auf Reliabilität und Normalverteilung überprüft sowie finden drei verschiedene statistische Verfahren ihre Anwendung. Abschließend findet eine Diskussion der Ergebnisse statt, wobei auf die Ergebnisse der Studie sowie an die künftige Forschung appelliert wird. Dieser Apell entsteht durch einen Widerspruch zweier Aussagen in Hinblick auf eine Hypothese und soll somit die Wichtigkeit dieser Thematik untermauern.

Englisch:

This article takes the first step in the right direction and examines the holistic thinking with the inclusion of preference for radical innovations. Empirical connections between the holistic thinking and the radical innovation as well as two gender-specific contexts are going to be found and evaluated. It also shows that with regard to these criteria it is more important for females to show a holistic way of thinking and for men rather lesser. Furthermore, males seem to have a preference for radical innovations, which women, on the other hand, do not show. The following project first focuses on the previous theory and the corresponding current state of research. Based on this, the research question and hypotheses are presented. Connected to this follows a description of the selected instruments and procedures, continued by the presentation of the results. In this study, all variables are checked in advance for reliability and normal distribution, and three different statistical methods are used. Finally, a discussion of the outcome takes place, calling on the results of the study and future research. This appeal arises from the contradiction of two statements with regard to a hypothesis and is thus intended to underline the importance of this topic.

2. Einleitung

In den folgenden Unterpunkten dieser Arbeit werden vorerst die zugrundeliegenden Fachtermini (holistisches/ganzheitliches Denken und radikale Innovation) näher betrachtet sowie detailliert aufgearbeitet. Im Anschluss wird der Findungsprozess für die verschiedenen Hypothesen genauestens belegt.

2.1. Theoretischer Hintergrund

Der theoretische Hintergrund dieser literarischen Arbeit bezieht sich vorrangig auf die nachfolgenden zwei Unterpunkte, welche im Rahmen dieser Arbeit empirisch mittels Fachliteratur erläutert werden.

2.1.1. Was ist holistisches/ganzheitliches Denken?

Schon seit Jahren sind zwei sich widersprechende Aussagen allgemein anerkannt. Dabei behaupten beispielsweise die Kulturgebiete Ostasiens, dass jedes Element auf der Welt miteinander verbunden und verknüpft ist. Der Großteil im Westen wiederum betrachtet die Welt und auch das Universum als ein, aus unabhängigen Objekten zusammengesetztes, Konstrukt. Aufgrund dieser zwei Kernaussagen sind zwei unterschiedliche Denkansätze entstanden. Hierzu zählt der ganzheitliche- oder auch holistische Denkansatz, welcher vorrangig in Ostasiaten befürwortet wird. Im Gegensatz dazu steht der analytische Denkansatz, der größtenteils im Westen eine komplett andere Ansicht aufzeigt und vertritt. Grundsätzlich lassen sich diese Denkansätze in vier Dimensionen einteilen, wodurch sie auch kategorisiert werden können. Die erste Dimension ist der sogenannte Ort der Aufmerksamkeit, wo es um die Gegenpole „Teile versus Ganzes“ geht. Die zweite Dimension beschäftigt sich mit der Kausalität, wo sich die Schlagworte „dispositionell und interaktiv“ gegenüber stehen. Die Wahrnehmung von Veränderung, welche sich mit Gegenpolen „linear versus zyklisch“ beschäftigt, ist die dritte Dimension. Die vierte Dimension wird bezeichnet als die Einstellung gegenüber Wiedersprüchen, wobei es um „formale Logik oder naive Dialektik“ geht. Die erstgenannten Gegenpole stehen dabei für den analytischen Denkstil sowie werden die zweitgenannten Gegenpole als Kennzeichen für den holistischen Denkstil angesehen (vgl. Choi et al., 2007). Doch warum ist es überhaupt relevant, dass es zwei verschiedene Denkansätze gibt? Zum einen belegt dies die Wichtigkeit von internationalen Kooperationen, da die Globalisierung von Unternehmen immer mehr zunimmt. Die Denkansätze beeinflussen stark und andauernd unsere Informationsaufnahme und somit auch unsere kognitiven Prozesse. Durch solche besagten Kooperationen können die Länder gegenseitig voneinander/miteinander lernen. Auch das Management könnte von dem jeweils anderen Denkansatz profitieren. Zum Beispiel wird durch den Prozess des ganzheitlichen Denkens die wechselseitige Anpassung und das Wachsen in dynamischen Situationen sichergestellt und gefördert (vgl. Mei-Hua, 2008). Auch im Bereich des Controllings spielt das holistische Denken eine entscheidende Rolle. Controller, die auf diese Art und Weise denken, tendieren eher zu einem höheren Maß Risikobereitschaft, welches erst dann langsam abnimmt, wenn die tatsächlichen Risiken abnehmen. Im Allgemeinen kann man außerdem noch sagen, dass die Auswirkungen eines holistischen Denkstils unabhängig von den sogenannten Arbeitserfahrungen sind (keine signifikante Korrelation zwischen Denkstil und Arbeitserfahrung). Die Auswirkungen des ganzheitlichen Denkens dürfen also nicht mit dem Einfluss der Erfahrung verwechselt werden (vgl. Xiaotian & Jingyu, 2017). Holistisches Denken ist des Weiteren nicht mit dem Begriff „Systemdenken“ zu verwechseln, da es über dieses bei weitem hinausgeht und es zudem zum analytischen Denkansatz tendiert. Ganzheitliches Denken bietet im Vergleich deutlich bessere Lö­sungen beziehungsweise Lösungsansätze. Der holistische Denkansatz ist zudem durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

- Es ist ein iterativer Untersuchungsprozess.
- Es nimmt eine externe unerwünschte Situation von Grund auf neu wahr
- Es koppelt die aktuellen Gedanken beziehungsweise Überlegungen mithilfe eines aktiven Brainstormingprozesses.
- Es beinhaltet kritisches Denken (Ideenfindung und Ideenbewertung).

(vgl. Kasser, 2016)

2.1.2. Was ist unter dem Begriff „radikale Innovation“ zu verstehen?

„Besser machen, was wir bereits tun?“(inkrementelle Innovation) oder „Was tun was wir vorher nicht gemacht haben?” (radikale Innovation). Mit diesen zwei Fragestellen beschäftigt sich die Innovationsforschung schon seit Jahren. Doch was steckt dahinter? Die inkrementelle oder auch schrittweise vollziehende Innovation ist der Gegenpol der radikalen Innovation. Diese Art der Innovation beschäftigt sich mit Optimieren der aktuellen Situation und Gegebenheit. Die für diese Arbeit relevante radikale Innovation hingegen befasst sich mit der Schaffung einer neuen Situation und Gegebenheit, welche die aktuelle Situation in den meisten Fällen komplett umwirft. Dabei unterscheiden sich diese zwei Innovationsarten anhand von drei Kriterien. Treffen diese Kriterien zu handelt es sich um eine radikale Innovation. Treffen die Kriterien nicht zu kann man von einer inkrementellen Innovation ausgehen. Das Kriterium eins beschreibt das die Gegebenheit neu oder anders sein muss. Das zweite Kriterium besagt das die Situation eindeutig sein und sich von anderen unterscheiden muss. Das dritte Kriterium ist die Bedingung, dass die Situation oder Gegebenheit implementiert und im Unternehmen Anwendung finden muss (vgl. Norman & Verganti, 2013). Radikale Innovationen sind zudem wichtige Treiber für das wirtschaftliche Wachstum, den Erfolg sowie den Wohlstand von Unternehmen und Nationen. Die Unternehmenskultur ist dabei in allen Ländern der stärkste Motor für die radikalen Innovationen. Des Weiteren führt die Kommerzialisierung radikaler Innovationen zu einer finanziell besseren Leistung eines Unternehmens. Sie ist aufgrund dessen ein stärkerer Prädiktor für die finanzielle Leistung als andere gängige Maßnahmen. Allerdings sind radikale Innovationen von Unternehmen zu Unternehmen sehr variabel (vgl. Tellis et al., 2009). Außerdem beinhaltet die radikale Innovation einen kulturellen Wandel und eine damit einhergehende Änderungen in der Personal- und Führungspraxis. Ist diese Innovationsart einmal manifestiert hält sie über einen sehr langen Zeitraum an, bis letztlich die nächste radikale Innovation neu definiert und ausgestaltet wird (vgl. Giles, 2018). Der sogenannte interorganisatorische Wissenserwerb spielt ebenfalls eine erhebliche Rolle, da er positive Auswirkungen auf die radikale Innovation der Unternehmen aufweist. Der Erwerb von Wissen wirkt sich nämlich auf das radikale Innovationsniveau der verschiedenen Unternehmen aus (vgl. Xie et al., 2018). „Zusammenfassend in Bezug auf die Wirtschaft definiert sich radikale Innovation als ein ganzheitliches, zufälliges Ergebnis vieler selbstorganisierender als auch voneinander abhängiger Mitarbeiter, die aus umfangreichen Experimenten mit einfachen Regeln lernen sowie eine Verbesserung erreichen, welche die bestehende Branche positiv im Bereich der Dynamik verändert und sich daraus resultierende andere Innovationen effektiver darauf aufbauen können“ (Giles, 2018, S.30).

2.2. Stand der Forschung

Der aktuelle Stand der Forschung in Bezug auf die radikalen Innovationen ist global betrachtet nur sehr geringfügig analysiert. Momentan beschränken sich die Studien auf die Gebiete um und in China, welche jedoch dank dieser Innovationsart deutlich bessere Ergebnisse als die Vergleichsländer liefern (vgl. Tellis et al., 2009 & vgl. Xie et al., 2018). Aufgrund dieser geringen Anzahl von empirischen Belegen lassen sich radikale Innovationen nicht immer ohne weiteres als Antrieb für das wirtschaftliche Wachstum, für den verbesserten Unternehmenserfolg sowie für die positiv finanzielle Optimierung anwenden. Dies ist durch die zunehmende Globalisierung ein schwerwiegendes Problem, da viele Unternehmen genau mit diesen Faktoren alltäglich zu kämpfen haben. Daraus abzuleiten ist ein dringender Forschungsbedarf in diesem Bereich (vgl. Giles, 2018; vgl. Tellis et al., 2009 & vgl. Xie et al., 2018). Auch in Bezug auf das ganzheitliche/holistische Denken, sieht es von der Forschung her, eher weniger befriedigend aus. Trotzdem viele Unternehmen sich mit der zunehmenden Globalisierung herumschlagen und andauernd vor vielen Herausforderungen stehen, sind die bisher vorhandenen Forschungsergebnisse in Bezug auf das holistische Denken zumeist nur in China und Umgebung ausgeprägt, wo diese Probleme tendenziell weniger vorhanden sind. Wegen dieser Probleme ergibt sich ein dringender Bedarf an Forschung, welcher vorrangig auf die anderen Regionen, die sich außerhalb von China befinden, beziehen sollte (vgl. Mei- Hua, 2008; vgl. Hossain, 2018 & vgl. Kasser, 2016).

2.3. Forschungsfragestellungen und Hypothesen

Abgeleitet aus den Problemen beziehungsweise den akuten Mangel der bisherigen Forschungen beschäftigt sich dieses literarische Werk mit dem Zusammenspiel der zwei Variablen (holistisches Denken und radikale Innovation). Laut einer Studie kann man im Bereich des Controllings bereits davon ausgehen, dass bei einem ganzheitlichen Denkstiel eher radikale Interventionen/Innovationen getroffen werden, welche sogar unabhängig von den tatsächlichen Risiken stattfinden. Eine mögliche Erklärung war bei diesem Erkenntnisstand das die holistisch denkenden Menschen dazu neigen die zukünftigen Situationen eher als auch genauer vorauszusehen als ihre Mitmenschen, welche letztlich weniger ganzheitlich denken (vgl. Xiaotian & Zhang, 2017). Da es wie bereits erwähnt nur wenig Forschung auf diesen Gebiet gibt und sich diese gerade aufgeführte Studie nur auf die Branche des Controllers bezieht, ergibt sich resultierend die daraus schlussfolgernde Hypothese.

- Hypothese 1: Holistisches Denken erzeugt eine Präferenz für radikale Innovationen.

Eine andere Studie besagt, dass bei zunehmender Ausprägung des holistischen Denkgrades die Tendenz für radikale Innovationen steigt. Diese Studie wurde in 376 chinesischen IT-Unternehmen durchgeführt und ist somit wieder nur ein Beleg, dass demographisch gesehen der Großteil der Forschung nur in China vollzogen wird (vgl. Xie et al., 2018). Daraus abgeleitet beschäftigt sich diese hier geschriebene Literatur mit der folgenden hypothetischen Annahme unter Anwendung anderer demographischer Gebiete.

- Hypothese 2: Desto ganzheitlicher der Denkstil eines Individuums ausgeprägt ist, desto stärker ist seine Neigung/Einstellung im Hinblick auf radikale Innovationen.

Die inkrementelle Innovation stellt wie bereits erwähnt den Gegenpol der radikalen Innovation dar (vgl. Norman & Verganti, 2013). Aufgrund dessen dient die folgende Hypothese im Optimalfall als Untermauerung der vorherigen hypothetischen Annahme.

- Hypothese 3: Desto holistischer der Denkstil eines Individuums ausgeprägt ist, desto schwächer ist seine Neigung/Einstellung im Hinblick auf inkrementelle Innovation.

Zu alle dem sind die meisten Studien in Bezug auf den analytischen Denkstil von einer hohen Anzahl der Frauen geprägt, welche auch vorrangig eine Neigung zum holistischen denken bestätigten (vgl. Mei-Hua, 2008 & vgl. Choi et al., 2007). Daraus abgeleitet ergibt sich eine vierte Hypothese, welche im Folgenden beschrieben ist.

- Hypothese 4: Frauen nutzen eher einen holistischen Denkstil als Männer.

Anders ist die geschlechtsspezifische Zusammenstellung bei den Forschungsergebnissen und Studien die sich auf die radikalen Innovationen beziehen. Hierbei wurden deutlich mehr männliche Probanden in die Studie eingebunden. Die männlichen Probanden zeigten dabei eine signifikante Bevorzugung im Hinblick auf Radikalinnovationen (vgl. Tellis et al., 2009 & vgl. Xie et al., 2018). Aufgrund des geschlechtsspezifischen Unterschieds ergibt sich die gleich folgende fünfte hypothetische Annahme.

- Hypothese 5: Männer bevorzugen eher radikale Innovationen als Frauen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Ganzheitliches/Holistisches Denken und Präferenz für radikale Innovationen
Hochschule
Hochschule für angewandtes Management GmbH
Note
1,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
30
Katalognummer
V537457
ISBN (eBook)
9783346137975
ISBN (Buch)
9783346137982
Sprache
Deutsch
Schlagworte
FMAS, Forschung, Studie, Innovation, Denkstil, Denken, Holistic, Holistisch, Analytisch, Inkrementell, Radikal, Statistik, statistische Verfahren
Arbeit zitieren
Max Kremnitz (Autor:in), 2020, Ganzheitliches/Holistisches Denken und Präferenz für radikale Innovationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537457

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