Systematisch-theologische Überlegungen zum Sakrament der Ehe


Hausarbeit, 2006

22 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Worterklärungen
1.1 Das Sakrament
1.2 Die Ehe
1.2.1 Weltliche Erklärung
1.2.2 katholisch-theologische Erklärung

2. Das Sakrament der Ehe
2.1 Merkmale
2.1.1 Eigenschaften und Zweck
2.1.2 Gültigkeit
2.1.3 Die drei Güter (bona)
2.1.4 Wirkungen
2.1.5 Ganzheitlichkeit der Ehe
2.2 Voraussetzungen der Ehepartner
2.3 Ablauf der Trauung
2.4 Ungültigkeit von Ehen

3. Biblische Grundlagen
3.1 Verständnis von Ehe im Alten Testament
3.2 Verständnis von Ehe im Neuen Testament

4. Die Ehe im Jahr 2006 – aktuelle Sichtweisen und Probleme
4.1 Die Rolle der Ehe
4.1.1 Ehe – ein „Auslaufmodell?“
4.1.2 Die Gründe für weniger christliche Eheschließungen
4.2 Ehescheidung

5. Möglichkeiten zum Schutz der Ehe….

6. Fazit.

7. Literaturverzeichnis

Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit systematisch-theologischen Überlegungen zum Sakrament der Ehe.

Die Wahl dieses Sakramentes erfolgte aufgrund der in der heutigen Zeit immer wieder auftretenden Diskussionen um die Bedeutung der Ehe als Form des menschlichen Zusammenlebens. So wird zum Beispiel immer wieder in den Medien von sinkender Ehebereitschaft oder hoher Scheidungsrate mit den damit verbunden Problemen berichtet.

In der systematischen Auseinandersetzung mit diesem Thema werden im ersten Kapitel zunächst die Begriffe „Sakrament“ und „Ehe“ erläutert.

Im zweiten Abschnitt wird das Sakrament der Ehe mit seinen Merkmalen, den nötigen Voraussetzungen der Eheleute und dem Ablauf der Trauung näher beleuchtet. In diesem Kapitel wird auch die Nichtigkeit von Ehen angesprochen.

Die Wurzeln des Ehesakraments in der Bibel, im Alten sowie im Neuen Testament, werden im dritten Kapitel beispielhaft angegeben.

Im vierten Teil schließlich werden aktuelle Sichtweisen und Probleme beschrieben und analysiert. Dabei werden Gründe für die oben genannte sinkende Ehebereitschaft und steigende Scheidungsrate aufgezeigt.

Das letzte Kapitel widmet sich Möglichkeiten zum Schutz der Ehe.

1. Worterklärungen

1.1 Das Sakrament

Das Wort „Sakrament“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Fahneneid, Diensteid“. Es bezeichnet eine „Zeichen- oder Symbolhandlung, die auf eine religiöse Wirklichkeit zumindest hinweist“ und vermittelt die Heilswirklichkeit Gottes[1].

Im 12. Jahrhundert wurde die Zahl der Sakramente auf sieben festgelegt. Vorher gab es keine deutliche Unterscheidung von den Sakramentalien, welche sich nur in der Wirkung von den Sakramenten unterscheiden, so dass von fünf, zwölf oder gar dreißig Sakramenten ausgegangen wurde[2]. Die sieben Sakramente sind Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Weihe und Ehe[3].

Die Sakramente sind eingesetzt von Jesus Christus selbst[4], sie „stärken den Glauben und bringen ihn zum Ausdruck“[5].

Die Sakramente enthalten die Gnade, die sie bezeichnen und können Menschen erteilt werden, die „kein Hindernis entgegensetzen“[6]. Ihre Wirkung entfaltet sich „ex opere operato“[7] (= aufgrund der vollzogenen Handlung) und hängt nicht von der Würdigkeit des Spenders ab, weil der Vollzug „durch die Kraft Gottes“[8] erfolgt. Da sie nicht nur wenigen zuteil werden können, spricht man vom „universalen Charakter“ der Sakramente[9].

Schon Augustinus (+ 430) erkannte die Doppelstruktur der Sakramente, welche aus der Materie und der Form besteht[10]: Die Materie bezeichnet eine körperliche Substanz - z.B. Wasser oder Öl – oder eine sinnfällige Handlung, beispielsweise das Kreuzzeichen. Mit „Form“ sind die erklärenden Worte gemeint. Das Sakrament ist so „verbum visibile“ (sichtbares Wort)[11]

1.2 Die Ehe

Das Wort „Ehe“ leitet sich aus dem althochdeutschen „ewe“ ab, was soviel wie „Gesetz“ bedeutet[12] und bezeichnet eine innige Liebes- und Lebensgemeinschaft, die von Kirche und/oder Gesellschaft anerkannt wird.

1.2.1 Weltliche Erklärung

Laut der Brockhaus-Enzyklopädie bezeichnet „Ehe“ die „auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft zweier (Monogamie) oder mehrerer (Polygamie) Menschen verschiedenen Geschlechts, die im Allgemeinen (jedoch nicht notwendigerweise) zugleich auch durch Zeugung von Kindern eine neue, selbstständige Familie begründen“[13]. Die Ehe ist eine naturgegebene und unabhängig vom Recht bestehende Gemeinschaft, die von der staatlichen Rechtsordnung anerkannt und geregelt wird[14].

1.2.2 katholisch-theologische Erklärung

Die katholische Kirche fasst die Definition von Ehe etwas genauer: „Unter christlicher Ehe versteht man eine in Freiheit zustande gekommene, ganzheitliche, ausschließliche und personale Lebensgemeinschaft eines getauften Mannes und einer getauften Frau, in der sich der Bund Christi mit seiner Kirche abbildet und wodurch die Ehe zu einem wirksamen Zeichen der Mitteilung heiligender Gnade wird.“[15] Weiterhin wird die Ehe als „personaler, freier Akt, in dem sich die Eheleute gegenseitig schenken und annehmen“[16] definiert. Sie wird dadurch vollzogen, dass die Ehepartner „ein Fleisch werden“ (Gen, 2, 24).

Im christlichen Verständnis ist die Ehe ein Geschenk Gottes und damit unauflöslich[17]. Ihre Basis ist die persönliche Treuebeziehung zwischen Mann und Frau, das sexuelle Leben gilt als Ausdruck dieser Gemeinschaft[18]. Das christliche Leitbild der Ehe ist die absolute Monogamie[19].

2. Das Sakrament der Ehe

2.1 Merkmale

2.1.1 Eigenschaften und Zweck

Das Sakrament der Ehe hat zwei Eigenschaften: die Einheit (unitas) und die Unauflöslichkeit (indissolubilitas)[20]. Unter „Einheit“ versteht man, dass nur ein Mann und eine Frau gemeinsam den Bund der Ehe eingehen (Monogamie). Vielehe (Polygamie) wird ausgeschlossen. Die Unauflöslichkeit wird schon in der Bibel erklärend beschrieben: „Was Gott verbindet, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,6; Mk 10,9).

Die christliche Ehe erfüllt mehrere Zwe name="_ftnref21" title="">[21]. Auch die gegenseitige Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung des täglichen Lebens mit seinen Problemen und Krisen wird als Zweck der Ehe bezeichnet[22], ebenso wie die sittlich geordnete Befriedigung des Geschlechtstriebes[23].

2.1.2 Gültigkeit

Damit eine Ehe von der katholischen Kirche als gültig anerkannt wird, müssen drei Elemente erfüllt sein:

Zum einen müssen beide Ehepartner ehefähig sein, das heißt sie müssen frei von trennenden Ehehindernissen wie zum Beispiel Priesterweihe, Gelübde oder Blutsverwandtschaft sein[24]. Des weiteren muss die Bereitschaft zum gegenseitigen Sich schenken und Annehmen, als Ehewille bezeichnet, bei beiden Partnern vorhanden sein[25].

[...]


[1] Vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik S. 443

[2] vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik S. 444

[3] vgl. „Pascha-Mysterium“ in:Katechismus S. 316 Nr 1113

[4] vgl. „Pascha-Mysterium“ in:Katechismus S 317 Nr 1114

[5] „Pascha-Mysterium“ in:Katechismus S 321 V. 1133

[6] vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik S. 444

[7] „Pascha-Mysterium“ in:Katechismus S. 320 V. 1128

[8] vgl. „Pascha-Mysterium“ in:Katechismus S. 320 V. 1128

[9] vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik S. 443

[10] vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik S. 444

[11] vgl. Artikel „Ehe“ in: Beinert,Lexikon Dogmatik 444

[12] Artikel „Ehe“ in: Brockhaus: Die Enzyklopädie S. 115

[13] Artikel „Ehe“ in: Brockhaus: Die Enzyklopädie S. 115

[14] vgl. Artikel „Ehe“ in: Brockhaus: Die Enzyklopädie S. 115

[15] Müller, Dogmatik S.757

[16] Sebott, Reinhold,Eherecht can 1055 §1.1

[17] Artikel „Ehe“ in: Brockhaus: Die Enzyklopädie S. 115

[18] vgl. Artikel „Ehe“ in: Brockhaus: Die Enzyklopädie S. 115

[19] vgl. Kaufmann, Artikel „Ehe, Ehesakrament“, in: Lexikon für Theologie und Kirche S. 467

[20] vgl. Sebott, Reinhold,Eherecht can. 1056

[21] vgl. Sebott, Reinhold,Eherecht can. 1055 §1.1

[22] vgl. Sebott, Reinhold,Eherecht can. 1055 §1.1

[23] vgl. 1 Kor 7,2; Artikel „Ehe“ in: Maier, Gerhard (Hrsg.): Lexikon zur Bibel. 367

[24] vgl. Kaufmann, Artikel „Ehe, Ehesakrament“, in: Lexikon für Theologie und Kirche S. 467 S. 479 KE, KE can. 1083 § 1.1

[25] vgl. Kaufmann, Artikel „Ehe, Ehesakrament“, in: Lexikon für Theologie und Kirche S. 467 S. 479

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Systematisch-theologische Überlegungen zum Sakrament der Ehe
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für katholische Theologie)
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
22
Katalognummer
V53646
ISBN (eBook)
9783638490405
ISBN (Buch)
9783638926409
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Systematisch-theologische, Sakrament
Arbeit zitieren
Andrea Lenz (Autor:in), 2006, Systematisch-theologische Überlegungen zum Sakrament der Ehe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53646

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