Gesellschaft und Energie - Strategien zur Lösung der Rohstoffprobleme


Referat (Ausarbeitung), 2005

31 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeine Betrachtungen

2. Begrenzte Rohstoffe
2.1 Erdöl
2.2 Erdgas
2.3 Kohle
2.4 Uran

3. Erneuerbare Energien
3.1 Windkraft
3.2 Wasserkraft
3.3 Solarenergie
3.3.1 Photovoltaik
3.3.2 Solarthermie
3.4 Geothermie
3.5 Biomasse

4. Lösung der Rohstoffproblematik
4.1 Europäische Ebene
4.2 Nationale Ebene
4.3 Einsparpotenziale

5. Schlussbetrachtungen

Literaturangaben

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Verteilung des Gesamtpotenzials an Erdöl (BGR 2004)

Abb. 2: Verteilung des Gesamtpotenzials an Erdgas (BGR 2004)

Abb. 3: Verteilung der Reserven und Ressourcen an Uran (BGR 2004)

Abb. 4: Windenergieanlagen in der BRD (BMU 2005)

Abb. 5: Gezeiten-Kraftwerk an der Rance-Mündung bei St. Malo

(Nordfrankreich) (http://zebu.uoregon.edu/ 2001/ph162/l15.html

(20.11.2005))

Abb. 6: Pumpspeicherkraftwerk in Herdecke (NRW)

(http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Koepchenwerk.jpg (20.11.2005))

Abb. 7: Marktentwicklung Photovoltaik (http://www.bsi-solar.de ( 21.11.05))

Abb. 8: Entwicklung Solarthermie (http://www.bsi-solar.de (21.11.05))

Abb. 9: Technisches Potenzial Biomasse (Bandi et al 2004a)

Abb. 10 : Auswirkungen des EEG auf den Ausbau Erneuerbarer Energien (http://www.erneuerbare-energien.de (28.10.2005))

Tabellenverzeichnis

Tab.1: Tab. 1 Primärenergieverbrauch Deutschland 2003/

(AG Energiebilanzen, DIW Berlin, 2005)

1. Allgemeine Betrachtungen

Energie ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Ohne die Energie in ihren verschiedensten Erscheinungsformen wäre ein Leben auf der Erde undenkbar. Mit dem rasanten Anstieg der Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten und dem Aufstreben der Entwicklungs- und Schwellenländer, ist auch der Gesamtenergieverbrauch weltweit gestiegen. Aus der verstärkten Nutzung von Energie entstehen immer weitreichendere Probleme, welche wie folgt klassifiziert werden können: Die direkte Belastung entsteht durch die Erzeugung und Nutzung von Energie (zum Beispiel durch Lärm oder unangenehmen Geruch). Als indirekte Belastung wird allgemein der Ausstoß klimaverändernder Stoffe, beispielsweise Kohlendioxid (CO2), verstanden.[1]

Bei der Betrachtung des Energieverbrauches muss man unterscheiden zwischen Primärenergieträger und Sekundärenergieträger. Erstere werden im Allgemeinen als Basis des Energieverbrauches verstanden. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Steinkohle, Erdgas, Erdöl, Sonne, Wind und Wasser. Der Primärenergieverbrauch repräsentiert dabei die tatsächlich verbrauchte Energiemenge. Ein großer Teil der Primärenergie wird in Sekundärenergie umgewandelt. So wird Erdöl zumeist in Benzin beziehungsweise Heizöl überführt, um dann als elektrische Energie zur Verfügung zu stehen. Durch diese Umwandlungsprozesse entstehen Verluste zum Beispiel in Form von Abwärme (nach LESER, 171).

Wie sich der Primärenergieverbrauch in Deutschland in den Jahren 2003 und 2004 verändert hat, ist in Tabelle 1 zu erkennen. Daraus geht hervor, dass der Gesamtverbrauch 2004 im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent gesunken ist. Starke Zugewinne dagegen verzeichneten die Energieträger aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien: Wind- und Wasserkraft weisen in der Tabelle ein Plus von 21,7 Prozent aus. Dies zeigt auf den ersten Blick, dass die Stromerzeugung aus den alternativen Energiequellen immer mehr an Bedeutung gewinnt. In absoluten Zahlen allerdings beläuft sich der Anteil von Wind und Wasser am gesamten Primärenergieverbrauch nur auf 1,2 Prozent. Dies sind nicht mehr als 0,3 Prozent Wachstum innerhalb eines Jahres.

Weiterhin stellt der Posten „Mineralöl“ nach wie vor den wichtigsten Energieträger dar. Obwohl sein Anteil am Primärenergieverbrauch um 0,2 Prozent gesunken ist, beläuft sich sein absoluter Anteil immer noch auf mehr als ein Drittel. Erstaunlich ist weiterhin, dass die Kernenergie trotz des voranschreitenden Atomausstiegs in Deutschland immer noch an Bedeutung gewinnt. Der Primärenergieverbrauch durch

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Atomstrom ist im Jahr 2004 um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Dies macht einen Anteil von 12,6 Prozent am gesamten Primärenergieverbrauch aus.

Tab. 1 Primärenergieverbrauch Deutschland 2003/2004

Die fossilen Energieträger Braun- und Steinkohle verlieren insgesamt gesehen immer mehr an Bedeutung. Vor allem im Segment der Steinkohle ist durch die anhaltende Schließung von Bergwerken ein starkes Minus von 3,6 Prozent zu verzeichnen. Der Kohleanteil am gesamten Primärenergieverbrauch Deutschlands hat sich im Jahr 2004 um 0,3 Prozent auf knapp ein Viertel reduziert.

Während sich der Primärenergieverbrauch in Deutschland in den letzten zwei Jahren kaum verändert hat, stieg selbiger im globalen Maßstab enorm an. Aus dem jährlich erscheinenden Energiebericht des Öl- und Gaskonzerns BP geht hervor, dass die Nachfrage an Primärenergie im Jahre 2004 um 4,3 Prozent gestiegen ist. Vor allem die aufstrebenden asiatischen Länder wie China und Südkorea haben mit einem Bedarfswachstum von jeweils über 15 Prozent deutlich zugelegt. So liegt China mit einem Energieverbrauch von 13,6 Prozent an zweiter Stelle hinter den USA (22,8 Prozent). Deutschland dagegen verbraucht nur 3,2 Prozent der zur Verfügung stehenden Primärenergie (BP 2005, 37).

2. Begrenzte Rohstoffe

2.1 Erdöl

Der wichtigste Energierohstoff weltweit ist das Erdöl. Heute werden über 37 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs (PEV) durch das „Schwarze Gold“ gedeckt. Der größte Erdölverbraucher sind die USA, welche rund ein Viertel der gesamten Erdölproduktion für sich verbuchen. Deutschland dagegen benötigt nur rund 3,3 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2003 hat die Bundesrepublik ihren Bedarf im Jahr 2004 damit um rund 1,2 Prozentpunkte gesenkt, während die USA ihren Erdölbedarf im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent erhöht haben.

Der in Kapitel 1 besprochene starke Anstieg des PEV in China macht sich auch in der Erdölstatistik bemerkbar. So steigerte die Volksrepublik ihren PEV am Erdöl innerhalb eines Jahres um 15,8 Prozent. Heute benötigt China rund 8,2 Prozent der gesamten Erdölproduktion und hat seinen Bedarf somit innerhalb der letzten zehn Jahre um über 50 Prozent gesteigert. (BP 2005, 10 u. 37)

Diese wenigen statistischen Zahlen sollen darauf hinweisen, dass der Bedarf an Erdöl auch in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen wird. Parallel wird auch die Förderung von Erdöl weiter ansteigen. Bis heute wurden bereits 46 Prozent der bekannten Erdölreserven gefördert. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe[2] geht davon aus, dass in zehn bis 20 Jahren das Maximum der Förderung (der so genannte „depletion mid-point“) erreicht sein wird. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird sich dann ein Rückgang der Erdölförderung schrittweise bemerkbar machen.

Bleibt die Frage nach der Reichweite des Erdöls. Hier muss man zunächst unterscheiden zwischen Reserven, welche bekannt sind und bereits gefördert werden können und Ressourcen, die teilweise bekannt sind, teilweise angenommen werden, und aufgrund der fehlenden technischen beziehungsweise finanziellen Mittel aber noch nicht gefördert werden können. Beide Faktoren zusammen ergeben das Gesamtpotenzial des Erdöls, welches regional sehr unregelmäßig verteilt ist (siehe Abbildung 2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Verteilung des Gesamtpotenzials an Erdöl

Der Nahe Osten verfügt mit 158 Gigatonnen (Gt) über das größte Potenzial, gefolgt von Nordamerika (58 Gt) und der GUS (57 Gt). Bei der Betrachtung der bereits geförderten Menge an Erdöl zeigt sich ein völlig umgekehrtes Bild: Während der Nahe Osten bisher nur rund ein Viertel seines Gesamtpotenzials gefördert hat, wurden in Nordamerika bereits gut zwei Drittel verbraucht. Die Gesamtförderung an Erdöl betrug im Jahr 2004 rund 3,8 Gt. Die Internationale Energieagentur IEA[3] prognostiziert für das Jahr 2030 eine weltweite Erdölnachfrage von knapp 6 Gt (IEA 2004, 46). Dieser Wert kann angesichts des enormen Wachstums der Nachfrage in China und weiteren vor allem asiatischen Ländern nicht als sehr wahrscheinlich angenommen werden. Vermutlich liegt die absolute Erdölnachfrage zu diesem Zeitpunkt weitaus höher als erwartet.

Aufgrund dieser und weiterer dynamischer Faktoren ist eine Berechnung der Reichweite nahe zu unmöglich. Dennoch wird allgemein davon ausgegangen, dass in rund 40 bis 45 Jahren die Schere zwischen Angebot und Nachfrage auseinanderklaffen und die geförderte Menge nicht mehr ausreichen wird, um die hohen Bedürfnisse zu befriedigen (BGR 2004, 27).

2.2 Erdgas

Laut BP (2005, 38) wurde 2004 fast ein Viertel des weltweiten PEV durch Erdgas abgedeckt. Das sind rund 3,3 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit ist Erdgas nach Erdöl und Kohle der drittwichtigste Energierohstoff weltweit. Ähnlich wie beim Erdöl, wird auch das Erdgas zum größten Teil (24 Prozent) von den USA verbraucht. Knapp dahinter folgt die GUS (15 Prozent), welche 2004 aber auch mit einem Produktionsanteil von fast 22 Prozent die größten Mengen an Erdgas förderte. Zum Vergleich: Deutschland benötigte im letzten Jahr nur rund 3,2 Prozent der gesamten geförderten Erdgasmenge. (BP 2005, 26)

Abbildung 3 zeigt, dass über die Hälfte des Gesamtpotenzials an Erdgas auf nur zwei Großregionen konzentriert ist: GUS und Saudi-Aarabien.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Verteilung des Gesamtpotenzials an Erdgas

Aus dieser Abbildung geht weiter hervor, dass die geförderte Menge in der GUS nur rund ein Achtel, in den arabischen Ländern gar nur einen kleinen Prozentsatz des jeweiligen Gesamtpotenzials ausmacht. Das Erdgaspotenzial in Nordamerika ist bereits zur Hälfte erschöpft. Dies ist kaum verwunderlich, da die USA als Hauptimporteur ihr Erdgas ausschließlich aus Kanada beziehen. An zweiter Stelle der Erdgasimportländer rangiert Deutschland mit rund 92 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2004. Die meisten Reserven bezieht die Bundesrepublik aus der GUS, aber auch Norwegen und die Niederlande exportieren in deutsche Landen. (BP 2005, 28)

[...]


[1] Quelle: http://www.energieinfo.de/int/ (18.11.2005)

[2] Quelle: http://www.bgr.bund.de (18.11.2005)

[3] Quelle: http://www.iea.org, (20.11.2005)

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Gesellschaft und Energie - Strategien zur Lösung der Rohstoffprobleme
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Veranstaltung
Mittelseminar: Raum- und Umweltplanung
Note
2,0
Autoren
Jahr
2005
Seiten
31
Katalognummer
V53517
ISBN (eBook)
9783638489508
ISBN (Buch)
9783656787716
Dateigröße
1296 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesellschaft, Energie, Strategien, Lösung, Rohstoffprobleme, Mittelseminar, Raum-, Umweltplanung
Arbeit zitieren
Matthias Kunze (Autor:in)Lars Drechsler (Autor:in), 2005, Gesellschaft und Energie - Strategien zur Lösung der Rohstoffprobleme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53517

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Gesellschaft und Energie - Strategien zur Lösung der Rohstoffprobleme



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden