Sexualerziehung im Wandel der Zeit


Hausarbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Sexualerziehung im Altertum und Mittelalter

3. Negative Sexualerziehung
3.1. Sexualerziehung in der Kindheit
3.2. Sexualerziehung in der Jugend
3.3. Zeitzeugenberichte aus der Nachkriegszeit

4. Scheinaffirmative Sexualerziehung
4.1. Sexualerziehung in der Kindheit
4.2. Sexualerziehung in der Jugend

5. Emanzipatorische Sexualerziehung
5.1. Die Erkenntnisse Sigmund Freuds
5.2. Sexualerziehung in der Kindheit
5.3. Sexualerziehung in der Jugend

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Es gibt etwas, was ich nicht weiß,

aber wissen sollte.

Ich weiß nicht, was ich nicht weiß,

obwohl ich es wissen sollte.

Ich könnte den Eindruck erwecken, ich sei dumm,

wenn ich weder weiß,

was ich nicht weiß,

noch was ich wissen sollte.

Deshalb gebe ich vor es zu wissen.

Das ist zermürbend,

weil ich nicht weiß, was ich vorgeben muss zu wissen.

Deshalb geben ich vor, alles zu wissen.

Ich glaube, du weißt, was ich wissen sollte,

aber du kannst mir nicht sagen, was es ist,

weil du nicht weißt, dass ich nicht weiß, was es ist.

Vielleicht weißt du tatsächlich etwas, was ich nicht weiß,

aber du weißt nicht, dass ich es nicht weiß,

und ich kann es dir nicht sagen. Deshalb musst du mir alles sagen.

Aus KNOTEN von R:D: Laing

1. Einleitung

Sexualerziehung, bzw. sexuelle Aufklärung, ist definiert als „die geschlechtliche Erziehung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“[1] und beruht auf der „Weitergabe von Informationen über Sexualität“[2].

Es beinhaltet Informationen über:

- „(den) menschlichen Körper und seine Funktion, Anatomie von Mann und Frau, anatomische Veränderung während des Wachstum und in der Pubertät.
- Erotik und Liebesleben, Sexualität, Zeugung, Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Ehe, Eltern, Kinder
- allgemeine Körperhygiene und Sexualhygiene oder Intimpflege, das Verhüten von Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaftsverhütung, Familienplanung.
- Sexualität als Kulturverhalten, gesellschaftliche Norm und die Abweichung von ihnen“[3].

Das Ziel, ist eine als "richtig" empfundene Sexualmoral zu entwickeln, die eine Ausübung des angeborenen Sexualtriebs im Einklang mit der jeweiligen Kultur erlaubt.[4]

So wird Sexualerziehung heute definiert. Es ist ein Thema, das in unserer Zeit nicht mehr weg zu denken ist. Doch das war nicht immer so. Sexualerziehung, bzw. sexuelle Aufklärung, wie wir sie heute kennen, ist erst seit ca. 40 Jahren zu einem festen Bestandteil unserer Erziehung geworden. Vor 200 Jahren war sie völlig unbekannt. Sie war etwas Selbstverständliches und ergab sich von selbst. Durch ein offenes Leben mit Mensch und Tier, ohne Scham und Verbote, boten sich Kindern schon allein durch die Beobachtung in ihrem Umfeld genügend Möglichkeiten sich selbst aufzuklären.

In dieser Ausarbeitung werde ich mich mit der Problematik und den Veränderungen der Sexualerziehung von Kindern und Jugendlichen befassen, wobei ich auf drei verschiedenen Formen der Sexualerziehung eingehen werde,

- die negative Sexualerziehung
- die scheinaffirmative Sexualerziehung und
- die emanzipatorische Sexualerziehung

die vom 18.Jahrhundert bis in unsere heutige Zeit reichen. Beginnen werde ich mit einem kurzen Einblick ins Mittelalter und Altertum, wo die Sexualerziehung für den Menschen noch ohne jegliche Bedeutung war. Danach werde ich auf das 18. Jahrhundert eingehen, der Zeit der negativen Sexualerziehung, in der die Sexualität am stärksten tabuisiert wurde. Im weiteren Verlauf folgt ein Einblick in die scheinaffirmative Sexualerziehung, die den kommenden Wandel des Menschen in Bezug auf die Sexualität ankündigt. Im Anschluss darauf folgt die emanzipatorische Sexualerziehung. Zum Schluss gebe ich ein kurzes Fazit.

2. Sexualerziehung im Altertum und Mittelalter

Im Altertum und Mittelalter war Sexualität ein fester Bestandteil des Lebens. Nichts Besonderes, nichts Problematisches, nichts dem besondere Aufmerksamkeit gebührt hätte. Sexuelles Wissen ist etwas selbstverständliches, und mit der selben Selbstverständlichkeit kann es auch erworben werden. Kinder leben nicht in einer eigenen, geschützten Welt, sondern sind Teil der Erwachsenenwelt. Somit ist es nichts ungewöhnliches, wenn sie an Arbeits- und Freizeitaktivitäten der Erwachsenen teilnehmen. Der Grossteil der Bevölkerung lebt auf dem Land, was Kindern genügend Gelegenheit bietet, Tiere bei der Fortpflanzung zu beobachten. Familien baden und schlafen oft unbekleidet gemeinsam. Brautwerbung und Schwangerschaft sind ein offenes Thema an dem jeder teilnehmen kann, Frauen bringen ihre Kinder im eigenen Haus zur Welt. Es gibt keine ausgesprochene Privatsphäre, wodurch Schamgefühle und Verlegenheit im Zusammenhang mit den natürlichen Körperfunktionen nur selten auftreten. Sexuelle Dinge sind nichts geheimnisvolles. Mit Beginn der Pubertät gelten Jungen, wie auch Mädchen als heiratsfähig. In Lehrbüchern für Kinder wird Sexualität offen behandelt. Es ist ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, mit dem selben Stellenwert wie alle anderen Dingen vom allgemeinen Interesse.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte ändert sich die Einstellung der Menschen jedoch gravierend. Die Kindheit wird zur besonderen, „unschuldigen" Lebensphase auserkoren, in der es gilt, die jungen Menschen vor den Versuchungen der Erwachsenenwelt zu schützen. Im Verlauf der Jahre wird diese Regelung auch auf das Jugendalter übertragen. Es macht sich eine Prüderie breit, die alles Sexuelle für schmutzig und gefährlich erklärt.[5] Masturbation wird als „ ... ernsthafte() Gefahr für die Gesundheit“[6] definiert.

„ ... Sexualität (wird) zu einem mysteriösen und zutiefst verwirrenden Thema“.[7]

[...]


[1] http://www.paradisi.de/Lexikon/S/Sexuelle_Aufklaerung/

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Aufkl%C3%A4rung

[3] http://www.paradisi.de/Lexikon/S/Sexuelle_Aufklaerung/

[4] Vgl.: ebd.

[5] Vgl.: http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/sexuelle_aufklaerung_und_erzie.html

[6] Ebd.

[7] Ebd.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Sexualerziehung im Wandel der Zeit
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V53262
ISBN (eBook)
9783638487658
ISBN (Buch)
9783638843775
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sexualerziehung, Wandel, Zeit
Arbeit zitieren
Elisabeth Czok (Autor:in), 2006, Sexualerziehung im Wandel der Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53262

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