Die Nutzwertanalyse zur Beurteilung von Entscheidungsalternativen im öffentlichen Sektor


Hausarbeit, 2005

32 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Überblick zur Nutzwertanalyse
2.1. Definition und Herkunft
2.2. Wichtige Begriffe
2.3. Aufbau der Methode
2.4. Zweck der Methode

3. Anwendung anhand eines Fallbeispiels
3.1. Fallbeispiel "Kauf eines Transporters"
3.2. Festlegung der Zielkriterien
3.2.1. Auswahl der Zielkriterien
3.2.2. Methoden zur Gewichtung der Zielkriterien
3.3. Ermittlung der Teilnutzwerte
3.3.1. Skalierung von qualitativen Kriterien
3.3.2. Skalierung von quantitativen Kriterien
3.4. Ermittlung der Gesamtnutzwerte
3.5. Kontrolle des Ergebnisses
3.5.1. Diskriminanz
3.5.2. Akzeptanz
3.5.3. Sensitivitätsanalyse

4. Kritik der Nutzwertanalyse
4.1. Kriterienauswahl
4.2. Einbeziehung von Kosten
4.3. Festlegung der Zielgewichte
4.4. Festlegung der Nutzenfunktion
4.5. Nivellierung des Gesamtergebnisses
4.6. Zerlegung eines Gesamtproblems in Einzelprobleme

5. Überlegungen zur Weiterentwicklung
5.1. Kombination mit anderen Verfahren
5.2. Erhöhung der Akzeptanz bei politischen Entscheidungsträgern

6. Anwendungsfälle im öffentlichen Sektor
6.1. Raum- und Umweltplanung
6.2. Investitionsentscheidungen und qualitative Ziele
6.3. Privatisierung von öffentlichen Leistungen
6.4. Fallbeispiel "Verlängerung der Airbus Landebahn"

7. Fazit

Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die drei angebotenen Transporter auf einen Blick

Abb. 2: Präferenz - Matrix mit den Zielkriterien

Abb. 3: Skala für qualitative Zielkriterien

Abb. 4: Skala für quantitative Zielkriterien

Abb. 5: Entscheidungsmatrix für die Verlängerung der Airbus Landebahn

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Entscheidungsmatrix in Form einer Tabelle

Tab. 2: Tabelle mit gewichteten Zielkriterien

Tab. 3: Entscheidungsmatrix mit Gesamtnutzwerten der Transporter- angebote

1. Einleitung

Komplexe Entscheidungsprobleme treten in der Praxis häufig auf. Der monetäre Aspekt eines Projekts ist, gerade im öffentlichen Sektor, nicht ausreichend für eine Entscheidungsbegründung. Die Nutzwertanalyse ist eine Methode, die eine nachvollziehbare Bewertung von Handlungsalternativen ermöglicht.

Sie wird insbesondere zur Lösung von Entscheidungsproblemen genommen, bei denen es um qualitative Aspekte geht.

Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Notwendigkeit und die praktischen Möglichkeiten der Nutzwertanalyse für den öffentlichen Sektor darzustellen.

2. Überblick zur Nutzwertanalyse

Die Nutzwertanalyse ist eine Bewertungstechnik und wurde unter der Bezeichnung "utility analysis" in den USA in den 1960er Jahre entwickelt. Sie wurde aus den Ingenieurwissenschaften begründet, um Probleme der Nutzen-Kosten-Analyse zu überwinden, denn diese ist nur auf monetär bestimmbare Ziele ausgerichtet. In Deutschland wurde sie in den 1970er Jahren durch Christof Zangemeister, Professor am Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft der TU Berlin, bekannt.

2.1. Definition und Herkunft

„Nutzwertanalyse ist die Analyse einer Menge komplexer Handlungsalternativen mit dem Zweck, die Elemente dieser Menge entsprechend den Präferenzen des Entscheidungsträgers bezüglich eines multidimensionalen Zielsystems zu ordnen. Die Abbildung dieser Ordnung erfolgt durch die Angabe der Nutzwerte (Gesamtwerte) der Alternativen.“[1]

Im Gegensatz zur Nutzen-Kosten-Analyse, welche die Effizienz eines Projektes ermittelt, ist das Ziel der NWA, die Effektivität, also den Gesamtbeitrag zu den gegebenen Zielen zu bestimmen.[2]

2.2. Wichtige Begriffe

Der Nutzwert ist der subjektive Wert, der durch die Tauglichkeit zur Bedürfnisbefriedigung bestimmt wird[3].

Die Nutzenfunktion ist die mathematische Funktion zur Transformation von Mess- und Schätzwerten in Zielerreichungsgrade.

Der Zielerreichungsgrad ist ein dimensionsloser Wert, der ausdrückt, wie gut ein bestimmtes Ziel aus der Sicht des Bewerters erreicht ist.

Die Teilnutzen sind die Nutzen einer Handlungsalternative in bezug auf ein Zielkriterium[4].

2.3. Aufbau der Methode

Festlegung der Zielkriterien: „Dient ein Ziel direkt, d.h. ohne weitere Detaillierung als Grundlage für die Bewertung, so wird hier vom Zielkriterium gesprochen.“[6] Zielkriterien sind also die der Projektbeurteilung zugrunde liegenden Kriterien. Der erste Schritt der Nutzwertanalyse ist, einen Kriterienkatalog zu erstellen. Bei diesem Schritt muss gewährleistet sein, dass die verschiedenen Kriterien bezüglich ihres Nutzens unabhängig voneinander sind. Das bedeutet, dass die Erreichung eines Zielkriteriums nicht die Erreichung anderer Ziele zur Voraussetzung hat. Ferner ist zu prüfen, ob sie jeweils verschiedene Projekteigenschaften erfassen. Falls dieses der Fall sei, sind sie substitutiv und können bis auf eins eliminiert werden. Im unter Kapitel 3 beschriebenen Fallbeispiel „Kauf eines Transporters“ sind die Zielkriterien Anschaffungspreis, Unterhaltungskosten, Laderaum, Fahreigenschaften und Qualität.[5]

Gewichtung der Zielkriterien: Im Hinblick auf den Nutzwert haben die einzelnen Zielkriterien nicht die gleiche Gewichtung. Ein Ziel kann dem Entscheidungsträger wichtiger als ein anderes erscheinen. Daher können sie verschiedene Gewichtungen bekommen.

Ermittlung der Teilnutzwerte: um eine Nachvollziehbarkeit der Nutzwertanalyse zu bekommen wird die Bestimmung von Teilnutzen in zwei Schritten durchgeführt:

- Messung der Zielerreichung: die Zielerreichung kann mit Nominalskala (klassifikatorische Erfassung der Zielerreichung), Ordinalskala (Präferenzordnung der Zielerreichungs-Klassen) oder Kardinalskala (Verhältnisskala) gemessen werden.
- Transformation der Zielerreichung in Teilnutzen: Es handelt sich hier um die Bewertung der Zielerreichung. Hierbei muss eine Nutzenskala gewählt werden, die für alle Zielkriterien gleich ist. Diese sollte eine Ordinal- oder eine Kardinalskala sein. Wenn eine Ordinalskala genommen wird, kann bei der Zielerreichung die Teilnutzrangziffer eines Projektes unmittelbar abgeleitet werden. Wenn hingegen 2 Projekte die gleiche Zielerreichungs-Klasse zugeordnet ist, muss mit einem Paarvergleich geprüft werden, ob eine Differenzierung angebracht ist. (siehe hierfür Präferenz-Matrix im Fallbeispiel).

Nutzwertermittlung: „Der ermittelte Nutzwert einer Alternative ist die Zusammenfassung, der in der Zielwertmatrix enthaltenen Informationen“[7]. Je größer der Gesamtnutzen, desto besser ist der Zielerreichungsgrad der Alternative, also ihre Effektivität. Das Problem bei der Ermittlung besteht in der Zusammenfassung von n (n = Anzahl der Zielkriterien) eindimensionalen Präferenzordnungen. Der Nutzwert lässt keine Rückschlüsse auf die Zielwertverteilung der Alternative zu.

Beurteilung der Vorteilhaftigkeit: Die Nutzwertanalyse ist keine in sich geschlossene Entscheidungsrechnung, sondern ein Rahmen für die systematische und nachvollziehbare Aufarbeitung von Entscheidungsinformationen. Dieser Rahmen wird durch die Eingabe subjektiver Urteile ausgefüllt.

Die Feststellung der Vorteilhaftigkeit eines Projektes wird durch Vergleich der ermittelten Nutzwerte mit dem Anspruchsniveau des Entscheidungsträgers durchgeführt.

[...]


[1] Zangemeister (1976), S. 45

[2] Vgl. Scholles ( 2000), S.2 ff

[3] Zangemeister (1976), S. 45

[4] Blohm/Lüder (1995), S. 1183

[5] Vgl. Blohm/Lüder (1995), S. 177 ff

[6] Zangemeister (1970), S. 12

[7] Zangemeister (1970), S. 37

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Die Nutzwertanalyse zur Beurteilung von Entscheidungsalternativen im öffentlichen Sektor
Hochschule
Universität Hamburg  (Arbeitsbereich Public Management)
Veranstaltung
Public Management
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
32
Katalognummer
V53143
ISBN (eBook)
9783638486712
ISBN (Buch)
9783638729994
Dateigröße
705 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nutzwertanalyse, Beurteilung, Entscheidungsalternativen, Sektor, Public, Management
Arbeit zitieren
M.A. Jochen Weber (Autor:in), 2005, Die Nutzwertanalyse zur Beurteilung von Entscheidungsalternativen im öffentlichen Sektor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53143

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