Müll. Was ist los mit unserer Umwelt?


Referat (Ausarbeitung), 2004

28 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Müllproblematik
2.1 Definition
2.2 Arten von Müll
2.3 Probleme der Entsorgung
2.3.1 Deponien
2.3.2 Verbrennungsanlagen
2.3.3 Andere Entsorgungsprobleme
2.4 Probleme der Verwertung

3 Aufgaben und Möglichkeiten der Schule
3.1 Bezug zum Bildungsplan
3.2 Konkrete Beispiele für den Unterricht

4 Fazit

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Meine Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Müll“ im Rahmen des HuS-Seminars „Was ist los mit unserer Umwelt“. Der Umfang ist auf ca. 10 Seiten beschränkt. Daher ist eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem großen Themenkomplex „Müll“ nicht möglich. Aus diesem Grund verzichte ich auf aktuelle Statistiken.

Mein Ziel ist es vielmehr einen Überblick über die verschiedenen Arten von Müll, die Müllentsorgung bzw. Müllverwertung und die Müllvermeidung zu geben, d.h. ich werde mich mit den Ursachen und Problemen beschäftigen.

In einem Kapitel werde ich ausführlich auf die Behandlung des Themas „Müll“ in der Grundschule eingehen.

2 Müllproblematik

Nach der Abfallbilanz 2002 ist die aus baden-württembergischen Haushalten und Unternehmen zu entsorgende Müllmenge weiter zurückgegangen. Die Masse lag im vergangenen Jahr im Landesdurchschnitt bei 201 Kilogramm pro Einwohner. Das sind 3 Kilogramm weniger als im Jahr davor. Insgesamt fielen 2,14 Millionen Tonnen Restabfall an.[1]

So war in der Tageszeitung Südkurier vom 24.7.2003 zu lesen. Die Abfallmengen gehen zwar zurück, doch der Landes-Umweltminister von Baden-Württemberg warnt vor Versorgungs-Engpässen.

Vom 1. Juni 2005 an dürfen nur noch vorbehandelte Abfälle auf Deponien gelagert werden. Im Südwesten gebe es derzeit Kapazität für die Behandlung von 1,5 Millionen Tonnen Müll pro Jahr. Insgesamt müssten aber jährlich 2,1 Millionen Tonnen Abfall zur Lagerung vorbereitet werden, sagte Müller bei der Vorlage der Abfallbilanz 2002. Er betonte, es gelte der Grundsatz, wonach Abfälle, die im Land entstehen, auch hier entsorgt werden müssen. Nach dem Endausbau der Anlagen im Land werden nach Müllers Worten im Südwesten voraussichtlich etwa 80 Prozent der Abfälle verbrannt, bevor die Reststoffe auf die Deponie wandern. Die übrigen 20 Prozent würden in Anlagen zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung für die Lagerung aufbereitet.

Die Lage könne sich noch zuspitzen, wenn die Thermoselect-Anlage in Karlsruhe geschlossen werden sollte. Dort würden derzeit etwa 225.000 Jahrestonnen Müll verarbeitet. Allerdings habe sich die Betreibergesellschaft Energie Baden-Württemberg (EnBW) vertraglich verpflichtet, für weitere fünf Jahre den Abfall zu entsorgen.[2]

In der Bundesrepublik Deutschland müssen jährlich etwa 195 Millionen Tonnen Industriemüll, etwa 30 Millionen Tonnen Hausmüll und 3 Millionen Tonnen Giftmüll entsorgt werden (alte Bundesländer). Aus den neuen Bundesländern kommen weitere 60 Millionen Tonnen hinzu. Die jährlich in der BRD weggeworfene Menge Abfall, einschließlich Müll, würde einen Güterzug von Berlin bis Zentralafrika füllen.

Doch damit steht Deutschland nicht an der Spitze. Den Müll-Superlativ markiert der New Yorker: 600 Kilogramm pro Kopf und Jahr sind Weltspitze. Ein Pole produziert im Schnitt nur 280 Kilogramm Müll. Die These, dass mit steigendem Wohlstand die Müllmenge wächst, ist eindeutig belegt. Höherer Wohlstand bedeutet mehr Müll und damit größere Probleme.[3]

2.1 Definition

Für die Beschäftigung mit dem Thema Müll ist es unerlässlich zu untersuchen, was sich eigentlich hinter den Begriffen „Müll“ oder „Abfall“ verbirgt.

Nach der Brockhaus Enzyklopädie Band 15, S.166 definiert sich der Begriff Müll wie folgt:

„Müll, feste Abfallstoffe von Haushalten und Unternehmen, die in bestimmten Behältern gesammelt und von der Müllabfuhr abgeholt werden. In Haushalten wird unterschieden zwischen Hausmüll und Sperrmüll (grober Hausmüll, v.a. Verpackungsmaterial und großvolumige Abfälle), bei Gewerbe- oder Industriemüll zwischen hausmüllartigen Abfällen und Sondermüll (der jedoch auch in Haushalten anfallen kann).“

Umfassendere Informationen ergeben sich aus der Definition des Synonyms Abfall in Band 1 der Brockhaus Enzyklopädie, S.37: „Abfall, Rückstände, Nebenprodukte oder Altstoffe, die bei Produktion, Konsum, und Energiegewinnung entstehen. Nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzt sind Abfälle bewegliche Sachen, deren sich der Besitzer entledigen will (subjektiver Abfallbegriff) oder deren er sich entledigen muss, wenn ihr Zustand das Wohl der Allgemeinheit, v.a. der Umwelt, gefährden kann (objektiver Abfallbegriff).“

Der Gesetzgeber und mit ihm das Umweltbundesamt verwenden den Begriff Müll nur für Abfälle, die in den einzelnen Haushalten anfallen und dann über die kommunale Müllabfuhr eingesammelt werden (Hausmüll).

2.2 Arten von Müll

Auch ich möchte mich im weiteren Verlauf meiner Arbeit auf den in Haushalten anfallenden Müll beschränken.

Dazu gehören:

a) Biomüll: Hier wird alles gesammelt, was von Pflanzen ist. Das sind Obstreste,
Gemüserest, Kaffeesatz, Gartenabfälle usw.
b) Gelber Sack: Darin wird alles gesammelt, was diese Zeichen hat:
Das sind Dosen, alles aus Plastik, Folien, Tetrapacks, usw.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
c) Altpapier: Dazu zählt alles, was aus Papier oder Karton ist; z.B. Papiere, Zeitungen,
Eierschachteln usw.
d) Altglas: alles, was aus Glas ist; z.B. Glasflaschen, Trinkgläser, Gurkengläser usw.
Meistens muss Altglas nach Farben (braun, grün, weiß) getrennt werden.
e) Restmüll: In die Restmülltonne kommt alles, was man nicht in einen Altpapier-
Behälter, einen Altglasbehälter, in den Gelben Sack, in die Biomülltonne
oder in den Sondermüll werfen kann.
f) Sperrmüll: Wie der Name schon sagt: große, sperrige Dinge wie Möbel, Wasch-
Maschinen, Matratzen usw.
g) Sondermüll:Zum Sondermüll zählt alles, was giftig ist; z.B. Farben, Lacke, Batterien,
Medikamente, Altöl, Altreifen.
h) Altholz: behandelt oder unbehandelt
i) Altkleider: Für alte Kleider und auch Schuhe gibt es vielerorts aufgestellte Behälter
oder sie werden von zu Hause von sozialen Einrichtungen abgeholt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]

2.3 Probleme der Entsorgung

2.3.1 Deponien

Bis in die 60er Jahre hatte in Deutschland jeder Ort seine eigene Deponie bzw. „Müllkippe“, oft die nächste Kiesgrube, in die ungeordnet alle Haushalts- und Gewerbeabfälle geleert wurden- Mit dem in den 70er Jahren erwachenden Umweltbewusstsein wurden diese Müllkippen als Umweltbelastungen erkannt:

Regenwasser, Zersetzungsprodukte und manche Inhaltsstoffe der Abfälle (z.B. Altöle, Chemikalien, FCKW und Schwermetalle) vermischten sich zu giftigen Abwässer bzw. „Sickerwässern“, die in Boden und Grundwasser eindringen.

Durch Zersetzung entstehendes „Deponiegas“ besteht hauptsächlich aus dem brennbaren Treibhausgas Methan und enthält Schadstoffe, trägt also zur Luftverschmutzung bei.

Ab 1972 legt das Abfallgesetz fest, wie eine „Regeldeponie“ auszusehen hat:

Die Abfälle müssen geordnet, d.h. abschnitts- und schichtweise eingebracht und zur Volumenreduktion verfestigt werden.

Sickerwässer werden gefasst und zur Gewässerreinhaltung in eigenen Kläranlagen gereinigt (erst in einem Teil der Deponien verwirklicht); dabei fallen Rückstände als Sonderabfälle an.

Als Barriere für die Sickerwässer ist eine Basisabdichtung aus wasserundurchlässigen mineralischen Stoffen (z.B. Asphalt, Ton) und Kunststoffplanen oder -textilien vorgeschrieben.

Um den unkontrollierten Austritt von Deponiegas zu verhindern, muss der Deponiekörper nach oben ebenfalls mit Kunststoffplanen abgedeckt und in Abschnitten, sowie diese verfüllt sind, zum Landschaftsschutz begrünt („rekultiviert“) werden. Das Gas ist in Stollen und Schächten zu sammeln und von Schadstoffen zu reinigen; es wird abgefackelt (wobei Kohlendioxid, Ruß und Stickoxide Luftverschmutzungen verursachen) oder zur Energiegewinnung in Block(heiz)kraftwerken genutzt.

Das gesamte Deponiebauwerk ist jederzeit kontrollierbar.

Es gibt in im gesamten Bundesgebiet mehr als 2500 Deponien (im alten Bundesgebiet nur noch 340) für Haushaltsabfälle, über 3000 für Baureststoffe und mehr als 50 für Sonderabfälle, wobei der Großteil der ungefähr 15 Mio. t Sonderabfälle auf spezielle Deponien der Industrie oder in Untertage-Deponien kommt.

Das große Problem wird sein, dass mehr als die Hälfte aller Deponien schon bald verfüllt sein werden. Man kann hier sogar, besonders weil es kaum Akzeptanz für Neuanlagen gibt, von einem Notstand sprechen. Die Anwohner beschweren sich wegen der Geruchsbelästigung, dem Müllverkehr, der Verteilung des Mülls durch Vögel und im allgemeinen wegen dem schlechten Image, den eine Deponie für den Ort mit sich bringt.

Viele Abfälle verrotten langsamer als angenommen oder gar nicht. Deshalb fällt Deponiegas unregelmäßig und in nicht vorhersagbarer Menge an, so dass Block(heiz)kraftwerke kaum wirtschaftlich arbeiten. Wegen der Sickerwässer sind Deponien potentielle Altlasten, deren Altlasten-Sanierung enorme technische Schwierigkeiten verursachen würde. Die Kosten der Ablagerung in Regeldeponien sind von damals 20 DM je t noch Ende der 80er Jahre auf 300 DM je t und mehr gestiegen. Bei Sonderabfällen liegen die Kosten bei bis zu 4000 DM je t.

Die seit 1993 gültige Technische Anleitung für Siedlungsabfall versucht aus dieser Erfahrung Lehren zu ziehen und vor allem durch Verminderung des Abfallvolumens, den Notstand zu vermeiden:

Es dürfen nur noch Abfälle mit weniger als 5% „Glührest“, d.h. Kohlenstoffgehalt, deponiert werden, was eine Restabfallbehandlung voraussetzt.

Das Ziel ist, nur noch absolut nicht mehr verwendbare, inertisierte Reststoffe zu deponieren.

Neben der Regeldeponie sind Mineralstoff-Deponien geplant für Reststoffe mit weniger als 3% Glührest; sie wären weniger aufwendig (eventuell sogar ohne Basisabdichtung zulässig).

[...]


[1] vgl. www.suedkurier.de, 24. Juli 2003

[2] vgl. www.suedkurier.de, 24.7.2003

[3] www.swr.de/wiesoweshalbwarum, März 2004, S.4

[4] Jürgen Koch / Raphaela Riedmüller-Kuttnik-Wicht, Müll – Wege der Entsorgung, Lichtenau 1996, S. 28

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Müll. Was ist los mit unserer Umwelt?
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten
Veranstaltung
Was ist los mit unserer Umwelt
Note
1,5
Autor
Jahr
2004
Seiten
28
Katalognummer
V52962
ISBN (eBook)
9783638485340
ISBN (Buch)
9783656797388
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Müll, Umwelt
Arbeit zitieren
Simone Knack (Autor:in), 2004, Müll. Was ist los mit unserer Umwelt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52962

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Müll. Was ist los mit unserer Umwelt?



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden