Fit for life. Haushaltsgründung junger Erwachsener

Ein Tagesfall zur Förderung ausgewählter Aspekte der Humankompetenz


Examensarbeit, 2005

69 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A. Einführung
I. Beweggründe und Ziele
II. Aufbau

B. Theoretische Grundlagen aus konzeptioneller und inhaltlicher Sicht
I. Vom Lernfeld zur Lernsituation
II. Methodische Umsetzung einer Lernsituation durch den Tagesfall
III. Besonderheiten des Themas

C. Planung der Lernsituation "Fit for life"
I. Bildungsauftrag der Schule.
II. Charakteristika der Lerngruppen
III. Didaktisch-methodische Schwerpunkte
1. Vorgaben der Richtlinien / Legitimation des Themas
2. Einordnung des Tagesfalls in den unterrichtlichen Kontext
3. Didaktische Transformation
4. Ziele der Lernsituation

D. Durchführung und Evaluation der Lernsituation
I. Vorbereitungsphase
II. Umsetzungsphase
III. Auswertungsphase
1. Erfolgskontrolle
2. Schülerfeedback
3. Lehrerfeedback

E. Fazit

Anhangsverzeichnis

Literaturverzeichnis der Lernsituation

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Synoptische Darstellung des geplanten Verlaufs der Lernsituation

Abbildung 2: Motivationsgrad

Abbildung 3: Spaßfaktor

Abbildung 4: Gruppenarbeit

Abbildung 5: Gesamtübersicht der Auswertung der geschlossenen Fragen

Abbildung 6: Dreidimensionale Darstellung der Auswertung der offenen Fragen

Abbildung 7: Methodenvielfalt

Abbildung 8: Praxisbezug

Abbildung 9: Beurteilung der Lernsituation durch die beteiligten Lehrpersonen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anhangsverzeichnis

Deckblatt

Allgemeine Informationen für die Lehrperson

Einstieg: Rollenkarten

Arbeitsunterlagen mit möglichen Schülerlösungen1

Schülerfragebogen

Lehrerfragebogen

Bewertungsraster

Beispiele von Schülerlösungen

Literaturverzeichnis der Lernsituation

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Literaturverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

A. Einführung

I. Beweggründe und Ziele

Der zunehmende Wandel in der Arbeitswelt und innerhalb der Gesellschaft1, der sich vor allem auf den Einfluss der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zurückführen lässt, hat viele Arbeitsprozesse grundlegend verändert und die Komplexität der Arbeitstätigkeiten zunehmen lassen. Diese veränderten Arbeitsbedingungen führen zu veränderten Anforderungen an die Berufsausbildung, die heute nicht in erster Linie auf einen Arbeitsplatz vorbereitet, sondern die Voraussetzungen für einen Berufsweg schafft. Im berufsschulischen Bereich wurde in diesem Zusammenhang das Konzept der sog. Schlüsselqualifikationen2 diskutiert, welches sich didaktisch-methodisch in dem Prinzip der Handlungsorientierung3 verdichtete. Dem bestehenden Berufsbildungssystem wurde vorgeworfen, dass es bezogen auf einen bestimmten Anwendungskontext, zu viel träges Wissen vermittle und zu wenig Übungen und Anwendungen erfolgen, wodurch die Lernenden Schwierigkeiten haben, dass in einem bestimmten Lernkontext erworbene Wissen zu dekontextualisieren und auf neue Problemsituationen zu übertragen.4

Aufgrund dieser neuen Intentionen müssen in der schulischen und betrieblichen Berufsbildung andere Methoden praktiziert werden. Handlungsorientierte Methoden zielen dabei auf Lebens- und Arbeitssituationen ab, so dass die Lernenden ihr erworbenes Wissen und Können in praktischen Handlungs- und Problemzusammenhängen aktivieren. Somit müssen starke Lernumgebungen geschaffen werden, die eine angemessene Problemhaftigkeit und Komplexität beinhalten und die Handlungskompetenz fördern. Die unterrichtliche Umsetzung kann in diesem Zusammenhang durch Lernsituationen erfolgen, die intentionale und didaktische Lehr-Lern-Arrangements sind. Der Sinn der Anwendung des Situationsprinzips im Unterricht besteht insbesondere darin, durch den Bezug zu einem konkreten Anwendungsfall praktikable Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Darüber hinaus soll ein höherer Motivationsgrad bei den Lernenden erzeugt werden, indem die Sinnhaftigkeit des Lehrgegenstandes durch den Anwendungsbezug unmittelbar deutlich wird und subjektive Erfahrungen der Lernenden einfließen können.5

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung, Durchführung und Evaluation einer Lernsituation für die Ausbildungsberufe Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r und Rechtsanwaltsfachangestellte/r am Robert-Schuman- Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Essen. Der Schwerpunkt der Lernsituation liegt auf einer Förderung ausgewählter Aspekte der Humankompetenz der Schüler.6 Um gültige Aussagen über die Zielerreichung treffen zu können, wird im Verlauf der Arbeit der oben genannte Förderungsschwerpunkt hinsichtlich seines Erreichungsgrades bei den Schülern beschrieben. Humankompetenz lässt sich als „die Fähigkeit und Bereitschaft, als Individuum die Entwicklungschancen und Einschränkungen in Beruf, Familie und öffentlichem Leben zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln“ definieren.7 Darüber hinaus sollen personale Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein angeeignet werden.8 Eine so verstandene Humankompetenz vereinigt kognitive und affektive Lernfähigkeiten. Sie zu schulen ist Teil des in den Schulgesetzen aller Bundesländer formulierten Auftrags der Persönlichkeitsbildung in der Oberstufe. Da es sich um ein langfristig angelegtes Ziel handelt, wird es in der Schulzeit nicht in allen Fällen zu überprüfen sein, sondern sich erst später in außerschulischen (Lern-)Situationen oder im Studium und Beruf zeigen. Ziel der vorliegenden Lernsituation soll es sein, die Schüler in den genannten personalen Eigenschaften zu stärken und einen Beitrag zum Erwachsenwerden der Lehrenden zu leisten. Zudem soll eine verstärkte Vernetzung des Wissens bei den Schülern gefördert werden, indem Aspekte aus unterschiedlichen Unterrichtsfächern in einem Themengebiet zusammengeführt und von den Schülern erarbeitet werden.

Die Lernsituation “Fit for life“ soll damit einen Beitrag zur Präzisierung des Lernfeld- Konzeptes auf der Unterrichtsebene darstellen, indem sie ein für die Schüler bedeutsames und aktuelles Thema in der Unterrichtsmethode des Tagesfalls abbildet.

Dabei stehen die Lehrerfunktionen “Evaluieren, Innovieren und Kooperieren“ und “Erziehen“ im Vordergrund.9

Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Schule als Lern- und Lebensraum gewinnt die Funktion “Erziehen“ konstitutive Bedeutung. Die Schüler10 sollen durch erziehenden Unterricht in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in der Entwicklung von Handlungskompetenz gefördert werden. Zudem soll Schule und Unterricht dazu dienen, den Schülern Wertebewusstsein zu vermitteln und Orientierung zu geben.

Innovierendes Handeln im schulischen und pädagogischen Kontext bezieht sich in erster Stelle auf die Fähigkeit, die Schule als pädagogische Institution gemeinsam mit anderen weiterzuentwickeln. Dies verlangt von den Lehrpersonen die Fähigkeit zur Kooperation in den zentralen Funktionen. Diesem Bild von der Schule und dem Lehrerberuf wird das gegenwärtig vorherrschende Verständnis der Lehrerrolle gerecht. Unterrichten und Erziehen erfordern einen kontinuierlichen Rückkoppelungsprozess. So können u.a. die Ergebnisse von internen Evaluationen für die Unterrichts- und Schulentwicklung genutzt werden.

Die Lehrerfunktionen “Unterrichten“ (Kapitel C.III.), “Organisieren und Verwalten“ (Kapitel D.I.), sowie “Leistung messen und beurteilen“ (Kapitel D.III.1) werden im Laufe der Arbeit angesprochen, stehen aber nicht im Fokus der Betrachtung.

II. Aufbau

Die Arbeit beginnt in Teil B mit einer Herstellung des Zusammenhangs zwischen Handlungsfeldern, Lernfeldern und Lernsituationen. Die Rahmenlehrpläne geben die Lernfelder für die berufsschulische Ausbildung vor; sie orientieren sich bei der Aufbereitung der Lernfelder vor allem an typischen beruflichen Handlungsfeldern. Die Konkretisierung der Lernfelder erfolgt durch Lernsituationen, die durch komplexe Lehr- /Lernarrangements im Unterricht umgesetzt werden können. Zu diesen Arrangements gehört u.a. der in Kapitel II beschriebene Tagesfall, welcher als methodische Umsetzung der entwickelten Lernsituation in dieser Arbeit dient. Im Anschluss werden die Besonderheiten des aufbereiteten Themengebiets “Haushaltsgründung junger Erwachsener“ betrachtet (Kapitel III).

Als zweiter Schritt soll im Teil C die didaktische Planung der Lernsituation verdeutlicht werden. Zentrale Aufgabe der didaktischen Planung im Bildungsgang ist die Gestaltung von Lernsituationen als ganzheitliche, berufsorientierte Lehr-Lernprozesse. In Kapitel I sollen einige pragmatische Aspekte der Bildungsgangarbeit aufgezeigt werden, die für die Planung und Ausgestaltung der vorliegenden Lernsituation bedeutend sind. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig die Charakteristika der Lerngruppe zu beachten (nachfolgend unter Kapitel II). Aufgrund der Heterogenität der Ausbildungsbetriebe ist es nicht möglich betriebliche Arbeitssituationen in der Berufsschule “eins-zu-eins“ abzubilden. Vielmehr müssen Arbeitssituationen durch ihre Anpassung an die jeweilige Lerngruppe didaktisch transformiert werden. Dieses geschieht in der vorliegenden Lernsituation in Kapitel III z.B. dadurch, dass die Komplexität der Situation didaktisch reduziert wird und ein ausgewählter Lerninhalt stärker akzentuiert wird.

Die Vorbereitungs- Umsetzungs- und Auswertungsphase wird im Teil D beschrieben. Hierbei wird auf die organisatorische Rahmenbedingung (Kapitel I), die methodische Gestaltung sowie die konkrete Durchführung (Kapitel II) und die Auswertung der Schülerergebnisse sowie des Schüler- und Lehrerfeedbacks (Kapitel III) eingegangen.

Die Arbeit schließt in Teil E mit einem Fazit und wirft einen Ausblick auf die künftige Handhabung innerhalb des Bildungsganges mit der entwickelten Lernsituation.

B. Theoretische Grundlagen aus konzeptioneller und inhaltlicher Sicht

I. Vom Lernfeld zur Lernsituation

Für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule wurde 1996 durch die Kultusministerkonferenz (KMK) mit den „Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen ...“ das Lernfeldkonzept als neues curriculares Prinzip eingeführt.11 Im Lernfeldkonzept wird der Unterricht nicht mehr in traditionellen Fächern organisiert, sondern in Form von Lernfeldern vorstrukturiert, die aus Handlungsfeldern abgeleitet werden.12 Handlungsfelder verknüpfen berufliche, gesellschaftliche und individuelle Problemstellungen miteinander.13 Im Lernfeldkonzept sollen nicht Fachwissen in die Fachpraxis, sondern kasuistisches Wissen aus den Lernsituationen verallgemeinert, d.h. in systematisches Wissen überführt werden.14 „Lernfelder sind durch Zielformulierungen beschriebene thematische Einheiten. Sie sollen sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientieren.“15 Lernfelder sollen in den Schulen (Mesoebene) und im Unterricht (Mikroebene) durch Lernsituationen exemplarisch repräsentiert werden.16 „Lernsituationen sind exemplarische curriculare Bausteine, die fachtheoretische Inhalte in einem Anwendungszusammenhang bringen; sie sollen die Vorgaben der Lernfelder in Lehr-/Lernarrangements präzisieren.“17 Somit können Lernsituationen didaktisch i.S.v. komplexen Lehr-/Lernarrangements verstanden werden.18 Die Auswahl und Gestaltung der Lernsituationen wird nicht durch die Rahmenlehrpläne geregelt, sondern bleibt die Aufgabe der Lehrenden vor Ort. Sie müssen als Arbeitsgruppe didaktische Entwicklungsarbeit leisten und diese curricularen Produkte evaluieren und sukzessive verbessern. Auf der Ebene konkreter Lernsituationen muss analysiert werden, in welcher Weise und unter welchen Akzenten berufliche Handlungskompetenz durch die Unterrichtseinheit entwickelt werden kann.19 Berufliche Handlungskompetenz20 wird durch die Dimensionen Fachkompetenz, Humankompetenz und Sozialkompetenz erschlossen, die wiederum Methoden-, Lernund Sprachkompetenz als wichtige Bestandteile beinhalten.21

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen Lernsituationen u.a. folgende wesentliche Aspekte beinhalten:22

- Exemplarität:
- Handlungsorientierung:
- Fächerintegration:
- Selbstbestimmtes Lernen:
- Schülerorientierung:

Lernsituationen orientieren sich an beruflichen Handlungssituationen, die durch Exemplarik und Transferpotentiale dazu geeignet sind, Lernergebnisse auf andere Anwendungssituationen zu übertragen.

In Lernsituationen werden komplexe Aufgaben- oder Problemstellungen als vollständige Handlung (Planung, Durchführung und Evaluation) bearbeitet. Der Rolle des Lehrers kommt eine unterstützende und moderierende Funktion zu.

Lernsituationen berücksichtigen fächerübergreifende und fächerverbindende Lehr-Lernarrangements. Schüler erwerben Wissensinhalte weitgehend selbstgesteuert. Lernsituationen berücksichtigen die individuellen Lernbedürfnisse der Lerngruppe und die regionalen Besonderheiten des Ausbildungsberufes.

II. Methodische Umsetzung einer Lernsituation durch den Tagesfall

Bei der Realisierung der mit der Handlungsorientierung verbundenen Anforderungen in Lernsituationen kommt den integrativen Unterrichtsformen eine besondere Bedeutung zu. Bei den integrativen Unterrichtsformen wird ein Themenkomplex in verschiedenen Fächern bzw. mit Inhalten aus verschiedenen Fächern innerhalb einer Lerngruppe zeitgleich oder zeitversetzt behandelt, wobei die Anzahl und Tiefe der zu integrierenden Fächer und Inhalte variieren kann.23 Dabei können die zu integrierenden Fächer sowohl berufsbezogen (z.B. Datenverarbeitung, VWL) als auch berufsübergreifend (z.B. Deutsch, Politik) sein.

Als eine Form des integrativen Unterrichts kann der Tagesfall als spezielle Form der Fallstudie identifiziert werden, der die Verknüpfung von Theorie und Praxis ermöglicht. Der Tagesfall (der nur an einem Unterrichtstag bearbeitet wird) hebt die bestehenden Unterrichtsfächer und ihre Grenzen auf, so dass das Denken in Zusammenhängen zu einem Unterrichtsgegenstand ermöglicht und gefördert wird.24 Ein einzelner Tagesfall besteht aus einer Fülle sorgfältig konstruierter Teilfälle, die jeder für sich theoretischen und curricularen Ansprüchen genügen. Die damit verbundenen Lernziele müssen nicht mehr wie im fächergegliederten Unterricht in einer strengen zeitlichen Folge vermittelt werden. Vielmehr erlernen Schüler Theorieelemente, die erst dann zu einem theoretischen System verknüpft werden, nachdem alle Bausteine vermittelt worden sind.25

Die handlungs- und problemorientierte Gestaltung eines Tagesfalls soll die Schüler motivieren, sich eigenständig mit dem Lerngegenstand auseinander zu setzen. Dabei soll der Tagesfall entdeckendes Lernen beinhalten, d.h. die Problemlösung erfolgt aus dem vorhandenen und zu lernenden Handlungsmuster heraus. Bei der Konstruktion des Tagesfalls ist eine Orientierung am Prinzip der Exemplarität notwendig, so dass er für Handlungsfelder repräsentativ und für Lerner beispielhaft ist.26

Der Erfolg eines Tagesfalls ist abhängig von der didaktischen Aufbereitung des konstruierten Tagesfalls. Damit ist gemeint, dass der Tagesfall schülerorientiert aufbereitet wird, indem er am vorhandenen Kenntnis- und Entwicklungsstand der Lerngruppe ansetzt.

III. Besonderheiten des Themas

In dieser Lernsituation wird der Wunsch nach der ersten eigenen Wohnung thematisiert. Früher oder später hat jeder Jugendliche den Wunsch, selbstständig zu werden und von den Eltern unabhängig einen eigenen Haushalt zu gründen. Viele Jugendliche unterschätzen laut Aussage von Schuldnerberatungsstellen diesen wichtigen “Lebensschritt“. Sie erkennen nicht, dass es allein mit der Zahlung der Miete nicht getan ist, sondern auch Faktoren wie Betriebskosten, Versicherungen und GEZ bei der Finanzplanung einkalkuliert werden müssen. Dies kann schnell zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten führen. „Die Unabhängigkeit von der Familie … oder das Zusammenleben mit Freund oder Freundin in der gemeinsamen Wohnung lassen nur zu leicht vergessen, dass Freiheit und Selbstbestimmung auch bezahlt werden müssen und häufig zum Einstieg in die Verschuldung führen“.27 Oft ist die Ver- bzw. Überschuldung weniger durch die sog. “klassischen Überschuldungsursachen“ (Arbeitslosigkeit, Trennung etc.) als vielmehr subjektiv (schlechte Wirtschaftlichkeit, Überschätzung eigener finanzieller Möglichkeiten) bedingt.

In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage müssen sich die Jugendlichen hohen Leistungsanforderungen stellen und sind gleichzeitig erhöhten Risiken ausgesetzt. Dabei unterscheidet sich ihr Leben hinsichtlich der Möglichkeiten und Anforderungen nicht so sehr von den Erwachsenen. Sie können diese Anforderungen aber unter Umständen weniger gut bewältigen, da sie oftmals nicht über die notwendige Lebenserfahrung und das notwendige Selbstbewusstsein verfügen, die sie sich doch erst in dieser Lebensphase mühsam erarbeiten sollen. Hinzu kommt, dass vielen Jugendlichen durch ihr Elternhaus die notwendigen Kompetenzen nicht ausreichend vermittelt werden können. Heutzutage kommt die Förderung von Kompetenz im Umgang mit Geld und Geldgeschäften in einer Risikogesellschaft aber immer größere Bedeutung zu. So muss es „unter den heutigen Lebensumständen darum gehen, Jugendliche zu befähigen, ihre (Konsum-) Wünsche und Lebensvorstellungen reflektiert mit den ihnen zur Verfügung stehenden und zukünftigen finanziellen Ressourcen in Verbindung zu setzen, Handlungsalternativen zu entdecken und Erkenntnisse über die Werte zu gewinnen, die ihnen im Leben wichtig sind.“28

C. Planung der Lernsituation “Fit for life“

I. Bildungsauftrag der Schule

Die Umsetzung der gestaltungsoffenen, lernfeldstrukturierten Lehrpläne erfordert an den Schulen die Entwicklung einer didaktischen Jahresplanung mit einer Konkretisierung der einzelnen Lernfelder in Lernsituationen. Diese Verlagerung von Teilen der Curriculumentwicklung in die Schulen (Mesoebene) erfordert eine Verstärkung der Bildungsgangarbeit. Lehrer konkretisieren die curricularen Vorgaben hinsichtlich des umfassenden Bildungsauftrages29 des Berufskollegs.30

Die Schulentwicklung muss darauf abzielen, die Rahmenbedingungen für die Bildungsgangarbeit so zu setzen, dass die Erfüllung des Bildungsauftrages gestützt wird. An den Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen ist der Leitbegriff für die curricular- pädagogische Arbeit, die zur Umsetzung des Lernfeldkonzeptes zu leisten ist, der Begriff der didaktischen Jahresplanung im Rahmen des jeweiligen Bildungsganges31. Die didaktische Jahresplanung ist die Grundlage für die konkrete Unterrichtsarbeit, für die Festlegung von Verantwortlichkeiten sowie für Absprachen im Lehrerteam und mit den Lernortpartnern.32 Dieser didaktisch-curriculare Arbeitsbereich ist auch im Schulprogramm verankert.33 Die Schulprogrammarbeit unterliegt der Verfolgung von Zielen, die hierarchisch von Entwicklungszielen über Hauptziele zu einem Leitziel führen. Das Robert-Schuman-Berufskolleg definiert das Leitziel wie folgt: Die nachhaltige Vermittlung von Bildung, verstanden als Grad der Pers ö nlichkeitsentfaltung und Selbstverwirklichung auf der Grundlage eines allgemeinen und fachlichen Wissensbestandes. Zur Verwirklichung dieses Leitziels dient u.a. folgendes Hauptziel: Förderung von Handlungskompetenz durch Befähigung zum selbstständigen Lernen und Handeln in sozialer Verantwortung. Die zur Unterrichtsentwicklung und Qualitätssicherung eingesetzten Entwicklungsziele sind “hauptzielübergreifend“. Ein Entwicklungsziel im Rahmen der Arbeit in den Bildungsgängen ist die methodische und organisatorische Umsetzung der lernfeldorientierten didaktischen Jahresplanung. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Vernetzung des Wissens durch Abstimmung der Fächerinhalte und die Intensivierung des praktischen und berufsbezogenen Unterrichts. Aus den Entwicklungszielen ergeben sich die geplanten und zu planenden Maßnahmen. Zu solchen Maßnahmen des Bildungsganges gehört z.B. die Entwicklung, Umsetzung und Evaluation einer Lernsituation. Die Schulen schreiben das Schulprogramm regelmäßig fort und überprüfen in regelmäßigen Abständen die Wirksamkeit des Schulprogramms sowie den Erfolg ihrer Arbeit. Dabei sind die Felder Unterricht und Erziehungsarbeit unter Einbeziehung des Prinzips der umfassenden Förderung aller Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise zu berücksichtigen.34

In dem Bildungsgang Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r am Robert-Schuman- Berufskolleg in Essen werden zur Zeit drei Lernsituationen in der Unterrichtsmethode des Tagesfalls durchgeführt. Zu Beginn der Ausbildung wird eine Einführungssequenz für die Auszubildenden durchgeführt. Den Schülern wird die Möglichkeit gegeben, Schule als gleichberechtigten Partner im dualen Ausbildungssystem kennen zu lernen, sowie die inhaltliche Verbindung zwischen beiden Ausbildungsorten zu realisieren. Der Tagesfall “Schuldenfalle Handy“ soll das Bewusstsein eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem Kommunikationsinstrument Handy, als ein häufiger Einstieg in die Ver- bzw. Überschuldung von Jugendlichen schaffen. In dem Tagesfall “Hilfe Prüfung“ werden die Schüler anhand der Themenschwerpunkte detaillierte Zeitplanung, Informationen über den Prüfungsablauf, lerntypbezogenen Methoden und Bewältigung von Prüfungsängsten auf den Ausbildungsabschluss vorbereitet.

In den Fächern Rechtskunde und Fachkunde werden unterrichtsbegleitend die Kanzleisoftware RA-MICRO eingesetzt. Mit dem Einsatz von RA-MICRO wird für Praxisnähe in der Ausbildung gesorgt, denn in den meisten Kanzleien wird diese Software eingesetzt. Zudem steht es den Lehrpersonen offen, in der Unterstufe ebenfalls unterrichtsbegleitend die Lernsituation “Frau Reinke“ einzusetzen. In dieser Lernsituation setzen sich die Schüler mit dem Prozess der Gründung eines Unternehmens auseinander.

Die vorliegende Arbeit leistet einen entsprechenden Beitrag zur Umsetzung der gestaltungsoffenen, lernfeldstrukturierten Lehrpläne im Rahmen der Bildungsgangarbeit.

II. Charakteristika der Lerngruppen

Die Lernsituation wurde in drei Teilzeitklassen und einer Blockklasse in der Oberstufe des Bildungsganges ReNo durchgeführt. Bei einer Teilzeitklasse handelt es sich um Schüler mit dem Ausbildungsberuf Rechtsanwaltsfachangestellte/r, während die Schüler der übrigen drei Klassen das Ausbildungsziel Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r anstreben. Innerhalb der Blockklasse ziehen ungefähr die Hälfte der Schüler ihre Abschlussprüfung vor, d.h. sie haben bereits im Dezember dieses Jahres ihre schriftliche und im Februar des kommenden Jahres ihre mündliche Prüfung. An diese Schüler wird in Bezug auf ihre Ergebnisse der Lernsituation eine spezielle Erwartungshaltung gerichtet, da sie sich erfahrungsgemäß durch ein sehr effektives und zielgerichtetes Arbeiten auszeichnen.

Insgesamt nahmen 82 Lernende an dem Tagesfall teil, darunter 79 Schülerinnen und drei Schüler. Diese drei Schüler sind allerdings voll in ihre Klassengemeinschaft integriert. Die Altersspanne der Schüler ist mit 18-24 Jahren als heterogen einzustufen. Dies hat zur Folge, dass auch die Einstellungen und Lebenserfahrungen der Schüler differieren. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass in diesem Alter die meisten Schüler noch vor der Entscheidung stehen, von zu Hause auszuziehen und einen eigenen Haushalt zu gründen. Es gibt allerdings auch Schüler, die bereits auf eigenen Füßen stehen, während andere aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten wieder zu den Eltern zurückgezogen sind.

Das Verhalten der Schüler kann allgemein in diesem Bildungsgang als diszipliniert, ruhig und aufmerksam bezeichnet werden. Die Klassen sind nicht sehr lebhaft, eine eigenständige Beteiligung am Unterricht ist eher selten. Es ist aber eine Besonderheit dieser Klassen, dass die meisten Schüler jederzeit angesprochen werden können und gute Beiträge zum Unterrichtsgeschehen beitragen können. Das systematische Arbeiten in Gruppen ist den Schülern bekannt. Zudem kennen sie das Arbeiten in Lernsituationen in Form eines Tagesfalls aus der in der Mittelstufe bereits durchgeführten Lernsituation “Schuldenfalle Handy“.

III. Didaktisch-methodische Schwerpunkte

1. Vorgaben der Richtlinien / Legitimation des Themas

Die Lehrpläne der Ausbildungsberufe Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r und Rechtsanwaltsfachangestellte/r sind nach der Lernfelddidaktik konzipiert. Die Umsetzung der Lernfelder ist eine Aufgabe der Bildungsgangkonferenz, die inhaltlich relevante und problemhaltige Lernsituationen gestaltet. Durch die Integration mehrer Fächer und deren Inhalte in die Lernsituation, wird Lernen in Zusammenhängen und damit auch die Vermittlung beruflicher Handlungskompetenz möglich.

Die Verknüpfung der Inhalte der Fächer des berufsbezogenen Lernbereichs mit der vorgelegten Lernsituation wird im Folgenden beschrieben.

2. Einordnung des Tagesfalls in den unterrichtlichen Kontext

Der Tagesfall “Fit for life“ wird laut Beschluss der Bildungsgangkonferenz ReNo vom 13.09.2005 in den Klassen der Oberstufe durchgeführt. Er soll in der Zukunft regelmäßig innerhalb des zweiten Blocks im ersten Schulhalbjahr stattfinden. Die in der Lernsituation zu bearbeitenden fachlichen Schwerpunkte sind eine Wiederholung des bereits durchgenommenen Unterrichtsstoffes. Die Schüler wenden ihr Wissen bezogen auf verschiedene Themengebiete in einem Gesamtzusammenhang an.

Gemäß didaktischer Jahresplanung des Robert-Schuman-Berufskollegs werden diese Inhalte in den folgenden Unterrichtsfächern unterrichtet:

- Rechnungswesen:

Innerhalb der Unterrichtsreihe “Berufsbezogenes Rechnen“ werden die Themen Prozentrechnung (vgl. Modul 1, Aufgabe 2), Zinsrechnung (vgl. Modul 3, Aufgabe 3) und Verteilungsrechnung (vgl. Modul 2, Aufgabe 2c) in der Unterstufe behandelt. In der Oberstufe werden diese Rechenarten vertieft, indem die Schüler u.a. im Rahmen der Zinsrechnung die Kosten eines Ratenkredites errechnen.

- AWL:

Die Schüler lernen in der Mittelstufe innerhalb der Unterrichtsreihe “Volkswirtschaftliche Grundbegriffe“ das Minimal bzw. Maximalprinzip (vgl. Modul 3, Aufgabe 2b) kennen. Die Themen Haushaltsplan (vgl. Modul 1, Aufgabe 2b) und B ü rgschaft (vgl. Modul 2, Aufgabe 3) werden zu Beginn der Oberstufe innerhalb der Unterrichtsreihe “ Kredite “ erarbeitet.

- Politik:

In der Mittelstufe werden die vier Säulen der Sozialversicherung (vgl. Modul 1, Aufgabe 2a) innerhalb der Unterrichtsreihe “Grundlagen des Sozialversicherungsrechts“ unterrichtet. ▪ Fachkunde: Die Schüler befassen sich in der Unterstufe mit den unterschiedlichen “Vertragsarten“. Sie lernen dabei u.a. den Mietvertrag (vgl. Modul 2, Aufgaben 1-3) kennen.

- Datenverarbeitung:

Mit Hilfe des Internets ( vgl . Modul 3, Aufgaben 1-2; Modul 4, Aufgabe 3) lösen die Schüler in der Mittelstufe Aufgabenstellungen innerhalb der Unterrichtsreihe “Kommunikation“.

3. Didaktische Transformation

Dieses Themengebiet ist sehr komplex, so dass nicht alle Aspekte, die eine “erste eigene Wohnung“ mit sich bringt, angesprochen bzw. erschöpfend erarbeitet werden können. Aus diesem Grunde soll in jeder Klasse zu Beginn des Tages ein Plakat “Sonderfälle“ aufgehängt werden, in denen Fragen der Schüler festgehalten werden, die in dieser Lernsituation nicht besprochen werden können. Denkbar wäre, dass Themen, wie z.B. die Auseinandersetzung mit einem Mietspiegel (Recht), die Wertermittlung eines Hausrats (DV, AWL) oder die schriftliche Bewerbung auf eine Chiffre-Anzeige (Deutsch), zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. Das Plakat soll Aufforderungscharakter haben, wodurch die Lernenden zeigen können, dass sie auch nach “links und rechts“ schauen können.

Grundsätzlich gilt für die inhaltlichen Bestandteile eines Mietvertrages das Prinzip der Inhaltsfreiheit. Aus diesem Grunde werden in dem im Modul 2 zu untersuchenden Mietvertrag nur einige wichtigste Punkte angesprochen. Regelungen (wie z.B. Tierhaltung, Fernseh- und Rundfunkempfang) werden in dem Mietvertrag nicht aufgeführt, um die Schüler nicht mit vertraglichen Regelungen zu überfordern.

Neben dem Prinzip der didaktischen Reduktion werden in diesem Tagesfall insbesondere folgende Unterrichtsprinzipien berücksichtigt:35

- Prinzip der Gegenwarts-/ Zukunftsbedeutung:

Durch Anknüpfung an die gegenwärtige bzw. zukünftige Lebenswelt der Schüler (viele Schüler stehen zu diesem Zeitpunkt ihrer Ausbildung unmittelbar vor der Entscheidung einen eigenen Haushalt zu gründen) ist das Fallbeispiel für die Schüler subjektiv bedeutsam. Ausgehend von den individuellen Lebensbedingungen müssen Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit gestärkt werden, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Handlungsalternativen zu entwickeln, die auf ihre jeweilige Lebenssituation zugeschnitten sind. So erfahren die Schüler im Lernprozess ihre Zukunft als von ihnen plan- und gestaltbar.

- Prinzip der Zugänglichkeit:

Die Hauptperson des Tagesfalls ist im Alter der Schüler, wodurch eine Identifikation mit der handelnden Person ermöglicht wird. Die Beschäftigung mit einer fiktiven Geschichte, die aber an der Realität orientiert ist, erleichtert es den Schülern, sich kritisch mit der Thematik einer Haushaltsgründung auseinanderzusetzen.

- Prinzip der Exemplarität:

Anhand eines konkreten Beispiels werden sukzessive die Ablaufschritte einer Haushaltsgründung durchlaufen. Das Fallbeispiel soll die Schüler dabei zu einem selbstständigen Handeln anregen. Ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, selbst Ansätze zu entwickeln, die ihre Haltung zum Umgang mit Geld und zum Konsumieren allgemein reflektieren, die gewonnenen Erkenntnisse in der Gruppe auszutauschen und neue Erfahrungen zuzulassen.

- Prinzip der Sachstruktur:

Um einen eigenen Haushalt zu gründen, ist es sinnvoll sich zunächst mit seinen Wünschen und Erwartungen an eine eigene Wohnung auseinanderzusetzen. Dabei müssen allerdings finanzielle Möglichkeiten berücksichtigt werden. Im nächsten Schritt betrachtet man die möglichen Wege einer Wohnungsbeschaffung. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Wohnung ist es wichtig sich in Mietverträgen gut auszukennen. Der Prozess einer Haushaltsgründung setzt sich damit fort, dass Prioritäten bei der Wohnungseinrichtung gesetzt werden müssen.

4. Ziele der Lernsituation

Zielsetzung der Module ist die Vermittlung von Handlungskompetenz und eines reflektierten Umgangs mit Geld. Die Schüler sollen im Verlauf der Lernsituation zu einer realistischen Einschätzung der Kosten einer eigenen Wohnung hingeführt werden und dabei verdeckte Kosten erkennen können. Den Schülern werden Kompetenzen vermittelt, die es ihnen schrittweise ermöglichen

- ihre eigenen Bedingungen, Wünsche und Ziele wahrzunehmen, zu formulieren und reflektieren zu können,

- perspektivisch, d.h. in die Zukunft gerichtet denken und planen zu können, sowie

- ihre eigene Biographie und zukünftige Lebensplanung kritisch einzuschätzen.

Die Schüler sollen dazu sensibilisiert werden, zu erkennen, dass jede Entscheidung ihren Preis hat, den man sich bewusst machen sollte. So wird eine Möglichkeit geschaffen, ein Problem, das vielleicht erst später ihren Lebensalltag betrifft, schon heute als wichtig und interessant zu erkennen.

Der Wunsch nach der eigenen Wohnung stellt eine wichtige Zielsetzung in der Lebensplanung von Jugendlichen dar, die für sie konkret und greifbar ist. Die Vermittlung von Wissen z.B. über Kredite, Versicherungen, Ratenzahlungen, Konsum etc. muss allerdings eingebettet sein in die Auseinandersetzung mit den Wünschen, Zielen und Lebensstilvorstellungen der Schüler. Sie sollen ihre eigenen Vorstellungen für ihr zukünftiges Leben und Wohnen wahrnehmen, benennen und reflektieren können. Sie sollen Prioritäten setzen können bei der Erfüllung ihrer Einrichtungswünsche und Lösungsmöglichkeiten für die Verwirklichung ihrer Wohnträume entwickeln. Ausgehend von der individuellen Lebenslage können Eigenschaften wie Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gestärkt werden, welche in Schule und Ausbildung eine wichtige Rolle spielen. Dies gewinnt vor allem in einer Zeit an Bedeutung, in der stringente Lebensläufe ohne große Brüche obligatorisch sind. Sie können lernen, dass es auch im Umgang mit Geld keine objektiv richtigen Lösungen gibt, weil das jeweilige Handeln von den jeweiligen persönlichen Werthaltungen bestimmt wird.

[...]


1 Aufgrund besserer Lesbarkeit wird im Anhang ausschließlich die Lehrerversion dargestellt. Die möglichen Schülerlösungen sind dabei kursiv gedruckt. Die Schülerversion befindet sich auf der beiliegenden CD-ROM.

1 Anstelle klassischer Werte wie Pflichterfüllung, Treue und Fleiß sind Kreativität, Selbstständigkeit und Abwechselungsreichtum als neue Anspruchskategorien getreten, vgl . Lindemann 2000, S. 16.

2 Schlüsselqualifikationen werden als berufs- und funktionsübergreifende Qualifikationen für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben verstanden, vgl. Hoffmann/Langefeld 2001, S. 7.

3 Unter „Handeln“ wird dabei nach Aebli 1980, S. 19f. ein zielgerichtetes, planvolles, geistig gesteuertes Tun verstanden. Die vollständige Handlung umfasst die Phasen Informieren - Planen - Entscheiden - Ausführen - Kontrollieren - Bewerten, vgl. Lindemann 2000, S. 27.

4 Vgl. Jungkunz/Rose 2004, S. 195; Dubs 2000, S. 16; Beyen 2004, S. 96f.

5 Vgl. Kuhlmeyer/Meyser 2003, S. 5.

6 Aufgaben, die schwerpunktmäßig die Förderung der Humankompetenz der Lernenden bezwecken, sind in den Unterrichtsmaterialien blau schattiert und umrandet. Die Bearbeitung dieser soll durch die Lehrperson besonders beobachtet und gegebenenfalls kommentiert werden.

7 MSJK 2004: Lehrplan für den Ausbildungsberuf Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r und ..Lehrplan für den Ausbildungsberuf Rechtsanwaltsfachangestellte/r, S. 12.

8 Vgl. Bader/M ü ller 2002, S. 180.

9 Gemäß Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst in Studienseminar und Schule: RdErl. des MSJK

v. 01. Juli 2004; vgl. auch MSW 1997.

10 Zur Vereinfachung des Leseflusses sind mit der Bezeichnung Schüler im laufenden Text Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gemeint; auch alle weiteren Personenbezeichnungen werden im Folgenden geschlechtsneutral verwendet.

11 Vgl. KMK 2000.

12 Vgl. Sloane 2000, S. 81.

13 Vgl. Muster-W ä bs/Schneider 2001, S. 45.

14 Vgl . Jungkunz/Rose 2004, S. 195.

15 KMK 2000, S.14.

16 Vgl. Bader 2003 S. 212.

17 KMK 2000, S. 15.

18 Dieser Ansicht sind auch Kremer/Sloane 2000, S. 171.

19 Vgl. Bader/Sch ä fer 1998, S. 233.

20 Nach Bader wird berufliche Handlungskompetenz als die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen, in beruflichen Situationen sach- und fachgerecht, persönlich durchdacht und in gesellschaftlicher Verantwortung zu handeln.

21 Vgl. Bader 2000, S. 7; eine detaillierte Auflistung von Handlungsarten wie ihre Zuordnung zu den jeweiligen Teilkompetenzen findet sich bei Muster-W ä bs/Schneider 1999, S. 24f.

22 In Anlehnung an das BLK-Modellversuchsverbund SELUBA 2001. SELUBA steht für „Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte und Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung“. Zentrale Zielsetzung des Modellversuchs ist die wissenschaftliche gestützte Implementation und Evaluation des Lernfeldkonzepts der bundesweit gültigen KMK-Rahmenlehrpläne für die Berufsschule; auch Rottmann 2002, S. 244.

23 Vgl. Piek 1995, S. 110.

24 Vgl. Hoffmann/Langefeld 2001, S. 77.

25 Vgl. Hemmert 1993, S. 198.

26 Vgl. Hoffmann/Langefeld 2001, S. 78; Kremer/Sloane 1999, S. 57.

27 Schlegel-Matthies 2001 , S. 47.

28 Schlegel-Matthies 2002 , S. 64.

29 „Das Berufskolleg vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine umfassende berufliche,

gesellschaftliche und personale Handlungskompetenz und bereitet sie auf ein lebensbegleitendes Lernen vor. Es qualifiziert die Schülerinnen und Schüler, an zunehmend international geprägten Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft teilzunehmen und diese aktiv mitzugestalten.“

Verordnung über die Ausbildung und Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs (Ausbildungsund Prüfungsordnung Berufskolleg - APO- BK), 26. 05. 1999, § 1, Erster Teil, 1. Abschnitt.

30 Vgl. Busian/P ä tzold 2004, S. 10.

31 Vgl. SELUBA 2002, S. 4.

32 Vgl. Landesinstitut f ü r Schule/Qualit ä tsagentur 2005, S. 6.

33 Vgl. Schulprogramm des RS-BK für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Essen.

34 Vgl. RdErl. des MSW v. 16.09.2005.

35 In Anlehnung an Klafki 1962; die fünf Grundfragen der Didaktik.

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Fit for life. Haushaltsgründung junger Erwachsener
Untertitel
Ein Tagesfall zur Förderung ausgewählter Aspekte der Humankompetenz
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
69
Katalognummer
V52808
ISBN (eBook)
9783638484206
ISBN (Buch)
9783640859283
Dateigröße
1752 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Haushaltsgründung, Erwachsener, Tagesfall, Förderung, Aspekte, Humankompetenz, Ansätze, Materialien, Bildungsgang, Rechtsberufe
Arbeit zitieren
Arndt Slabihoud (Autor:in), 2005, Fit for life. Haushaltsgründung junger Erwachsener, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52808

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