Special Purpose Entities in der internationalen Rechnungslegung


Seminararbeit, 2005

32 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Relevanz des Themas
1.1. Einführung in den Sachverhalt
1.2. Merkmale, Arten und Funktionen von Special Purpose Entities
1.3. Ziele von Special Purpose Entities in der Praxis

2. Bilanzierung in der internationalen Rechnungslegung
2.1. Bilanzierung nach IAS
2.2. Bilanzierung nach US – GAAP

3. Kritischer Vergleich
3.1. Beurteilung der Standards hinsichtlich true und fair view
3.2. Aktuelle Entwicklungstendenzen

4. Abschließende Bemerkungen

Anhang A
Auszug aus den IAS 27
Auszug aus den SIC- 12
Auszug aus den IAS 31
Auszug aus FIN 46R

Anhang B
Abbildungen

Anhang C
Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Praxismodelle von SPE-Strukturen

Abb.2: Beispiel für Off Balance Sheet Financing

Abb.3: Anwendung des IAS 27 in Verbindung mit SIC-12

Abb.4: Anwendung des FIN 46R

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Relevanz des Themas

1.1. Einführung in den Sachverhalt

Auf dem Gebiet der internationalen Rechnungslegung versucht man nicht erst seit dem Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron Maßnahmen zu entwerfen, welche die einheitliche und ganzheitliche Betrachtung aller Einheiten mit denen ein UN in wirtschaftlichen Kontakt tritt zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Standard-setterdiskussionen stehen dabei so genannte Special Purpose Entities [SPE] und deren mögliche Erfassung im Konzernabschluss. Ziel ist es, alle relevanten SPE in den Konsolidierungskreis der Muttergesellschaft einzubinden um ein den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse des UN zutreffendes Bild im Konzernabschluss wiedergeben zu können.

Meist scheitern die Diskussionen und eine einheitliche Betrachtungsweise national wie auch international an der schlichten Vielzahl von vorstellbaren Strukturen und Gestaltungsmöglichkeiten eines SPE, so dass es Unternehmen immer wieder gelingt wichtige Risiken und Schulden nicht in der Konzernbilanz darstellen zu müssen. In der Öffentlichkeit führt dies im Umkehrschluss dazu, dass nicht die tatsächliche unternehmerische Risikostruktur in der Konzernbilanz abgebildet wird und damit die Vertrauenswirkung der Bilanzkennzahlen u.U. stark beeinträchtigt wird.

Dennoch oder gerade wegen derartiger Vertrauensrückschläge durch Enron oder auch den französischen Konzern Alstom erfahren die internationalen Rechnungslegungs-standards eine unvorstellbare Dynamik. Diese Dynamik ist sehr eng mit zwei Kernbegriffen des derzeitigen Wirtschaftslebens verbunden –Globalisierung & Internationalisierung . Für die meisten UN ist Wachstum ein essentieller Bestandteil ihres Wirtschaftens geworden, wobei es keine Rolle spielt, ob das Wachstum organische oder anorganisch erfolgt. Um dieses Wachstum finanzieren zu können, ist für viele UN, auch national geprägte mittelständische UN, der Weg an die internationalen Kapitalmärkte unumgänglich. Ungeachtet der Finanzierungsform, ob nun Eigen- oder Fremdkapital an den Börsen emittiert wird, ist für die Investoren mit, in der Regel, internationalen Portfolien insbesondere die Vergleichbarkeit der UN und ihres finanziellen Hintergrundes investitionsentscheidend.

Diesen Trend greift auch der Europäische Rat und die EU Kommission in Ihrer am 14.September 2002 in Kraft getretenen Verordnung zur Modernisierung der 4. und 7. EU Richtlinie auf, in der im Kern die verpflichtende Anwendung der IAS für den Konzernabschluss börsennotierter europäischer Muttergesellschaften ab 2005 vorgeschrieben wird. Hierdurch konnte ein wichtiger vorbereitender Schritt in Richtung einer einheitlichen europaweiten Anwendung der IAS und in diesem Zusammenhang auch zu einer gesteigerten Informations- und Vertrauenswirkung der internationalen Rechnungslegung unternommen werden.

Die Zielsetzung der vorliegenden Seminararbeit soll es hierbei sein, die Problematik einer einheitlichen Betrachtungsweise von SPE auf internationaler Ebene genauer zu charakterisieren und aktuelle Entwicklungen kritisch zu bewerten. Vor dem Hintergrund des Vorstoßes der IAS auf EU Ebene und der jüngsten Projekte des IASB sowie der sehr entschiedenen Herangehensweise zur Thematik SPE in den US-GAAP nach dem Zusammenbruch Enrons sollen dabei insbesondere diese beiden Bilanzierungsstandards in die Betrachtung einfließen. Der Wortlaut der einschlägigen Vorschriften nach IAS und US-GAAP ist den Angaben im Anhang der Arbeit zu entnehmen.

1.2. Merkmale, Arten und Funktionen von Special Purpose Entities

Begriffsklärung:

Neben dem hier verwendeten Ausdruck SPE kommen im deutschsprachigen Raum auch die Begriffe Objekt – oder auch Sonder-Zweckgesellschaften vor. Im angelsächsischen werden u.a. die Begriffe Special Purpose Vehicle oder die aus der neuen Regelung des FIN 46R hervorgegangene Bezeichnung Variable Interest Entities [VIE] verwendet.

Definition:

SPE sind Unternehmen die mit einer engen und genau definierte Geschäftsaktivität gegründet werden. Die SPE wird dabei für die Belange eines sog. Initiators (Sponsors) von diesem und einem oder mehreren Investoren (Kapitalgeber) gegründet. Dabei werden vom Initiator Vermögensgegenstände auf die SPE transferiert und/oder von diesem genutzt. Gleichzeitig erhält der Initiator das Recht Leistungen vom SPE zu empfangen oder erbringt Dienstleistungen für die SPE.

In der Praxis finden SPE regelmäßig Anwendung als Leasinggesellschaften, Spezialfonds oder als Zweckgesellschaften zur Verbriefung von asset backed securities Transaktionen. Es sind aber auch Konstellationen zum Kaufen und Halten von Lagerbeständen oder zum durchführen von Forschungsprojekten denkbar. Solch eine Zweckgesellschaft kann die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft, eines Treuhandfonds, einer Personengesellschaft oder einer anderen Nicht-Kapitalgesellschaft haben. SPE werden oft mit rechtlichen Vereinbarungen gegründet, die der Entscheidungsmacht ihres Vorstands, Treuhänders oder des Managements der SPE strenge und manchmal dauerhafte Schranken auferlegen.[1] Bei vielen SPE werden durch den Gesellschaftsvertrag, die Satzung oder andere schuldrechtliche Vereinbarungen, die mit der Errichtung der SPE geschlossen werden, nahezu alle während der Geschäftstätigkeit zutreffenden Entscheidungen vorherbestimmt.[2] In den IAS wird für derartige Konstruktionen auch der Begriff „Autopilot“[3] eingeführt, da die Entscheidungen des Geschäftsführers oder des Gesellschafters von Anfang an vorbestimmt sind.

Trotz der Vielzahl von vorstellbaren SPE Strukturen führen Schruff/Rothenburger eine Unterscheidung in zwei in der Praxis oft vorzufindende Modelle an, die auch nach Meinung des Verfassers die angesprochenen Problemstellungen einer einheitlichen Betrachtung von SPE am einhelligsten verdeutlichen.[4]

[...]


[1] Vgl. SIC-12 (1) v. 13.10.2003 – Konsolidierung – Zweckgesellschaften

[2] Vgl. Schruff/ Rothenburger in WPg 2002, S. 755 „Zur Konsolidierung von Special Purpose Entities im

Konzernabschluss nach US-GAAP, IAS und HGB sowie Melcher/Penter in „Der Betrieb“ Heft 10 vom

07.03.2003, S 513

[3] Vgl. SIC-12 (1) v. 13.10.2003 – Konsolidierung – Zweckgesellschaften

[4] Vgl. Schruff/ Rothenburger in WPg 2002, S. 756 „Zur Konsolidierung von Special Purpose Entities im Konzernabschluss nach US-GAAP, IAS und HGB

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Special Purpose Entities in der internationalen Rechnungslegung
Hochschule
Technische Universität Dresden
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
32
Katalognummer
V52328
ISBN (eBook)
9783638480772
ISBN (Buch)
9783656808718
Dateigröße
654 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Inkl. 10 Seiten Anhang
Schlagworte
Special, Purpose, Entities, Rechnungslegung
Arbeit zitieren
Marcel Bischof (Autor:in), 2005, Special Purpose Entities in der internationalen Rechnungslegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52328

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