Die Siedlungsentwicklung in Indien und die heutigen Probleme indischer Großstädte


Hausarbeit (Hauptseminar), 2002

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG

2 DIE INDISCHE SIEDLUNGENTWICKLUNG DARGESTELLT IN FÜNF EPOCHEN
2.1 FRÜHGESCHICHTLICHE, VOR-HINDUISTISCHE STADTKULTUREN
2.2 HINDUISTISCHE EPOCHE
2.3 MITTELALTERLICHE UND MUSLIMISCHE EPOCHE
2.4 BRITISCHE KOLONIALEPOCHE
2.5 INDISCHE EPOCHE

3 HEUTIGE PROBLEME INDISCHER GROßSTÄDTE
3.1 BOMBAY
3.2 BANGALORE

4 FAZIT

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Das Industal um 2000 BC

Abbildung 2: Luftbild Mohenjo Daro

Abbildung 3: Tempel in Madurai

Abbildung 4: Silpasastra-Plan

Abbildung 5: Narmada River

Abbildung 6: Wichtige Städte in der hinduistischen Epoche

Abbildung 7: Hyderabad-Altstadt

Abbildung 8: Charminar in Hyderabad

Abbildung 9: Old Delhi

Abbildung 10: Taj Mahal

Abbildung 11: Mittelalterliche Städte Indiens

Abbildung 12: Wichtige Städte in der britischen Kolonialzeit

Abbildung 13: Städte in der indischen Epoche

Abbildung 14: Hochäuser in Bombay

Abbildung 15: Slumsiedlung in Bombay

Abbildung 16: Bevölkerungsdichte in London

Abbildung 17: Bevölkerungsdichte in Bombay

Abbildung 18: Bangalore

1 EINLEITUNG

Dörfer und Städte spielen in der kulturellen Landschaft Indiens nahezu schon fünf Jahrtausende eine große Rolle. Der indische Subkontinent wurde mehrmals durch verschiedene Kulturen entscheidend beeinflusst. Auf diese Aspekte wird im ersten Hauptteil dieser Hausarbeit eingegangen.

Auch heute spricht man über Indien von einem „Land der Dörfer“ (Südasien Online, 25.06.2002). Mit einer Urbanisierungsrate von 27% im Jahre 1999 lebte ein Großteil der indischen Bevölkerung auf dem Land. (vgl. HARENBERG 1999, S. 592) Jedoch gibt es trotz diesen geringen Anteils eine große Zahl von Städten, die sogar zu den größten unserer Erde zählen. Die Großstädte haben, wie auch Metropolen in anderen Entwicklungsländern, mit massiven Problemen wie Hunger und Armut zu kämpfen. Darauf wird im zweiten Hauptteil der Hausarbeit eingegangen.

In Teil 2 habe ich vor allem mit zwei Büchern gearbeitet. „Urbanization and Urban Systems in India“ von R. Ramachandran und “Indien: größte Demokratie der Welt zwischen Kastenwesten und Armut” von Dirk Bronger. Beide Bücher geben einen interessanten Überblick über die fünf zu unterscheidenden Epochen in der Siedlungsentwicklung und ergänzen sich meiner Meinung nach gut.

Für Teil 3 habe ich größtenteils Aufsätze aus dem Internet benutzt. So habe ich beispielsweise einen Essay über Bangalore der Organisation „Terre des Hommes“ gefunden und eine andere Arbeit über Bombay gebraucht, die von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg veröffentlicht wurde. Weiterhin fand ich in der Universitätsbibliothek eine große Zahl an Büchern über die Urbanisierung allgemein in Südasien, die mein Thema aber zu genau betrachteten und weniger auf die Probleme der Großstädte eingingen, sodass ich nur geringe Informationen daraus entnommen habe.

2 DIE INDISCHE SIEDLUNGENTWICKLUNG DARGESTELLT IN FÜNF EPOCHEN

Im folgenden ersten Hauptteil stelle ich die indische Stadtentwicklung in fünf aneinandergereihten Epochen vor. Vor allem wichtig für das heutige Indien ist die koloniale Epoche mit ihrem größten Einfluss auf den indischen Subkontinent durch die Briten.

2.1 FRÜHGESCHICHTLICHE, VOR-HINDUISTISCHE STADTKULTUREN

Die frühgeschichtliche Epoche der Stadtentwicklung in Indien lässt sich zwischen 2400 – 1700 v. Chr. datieren. (vgl. BRONGER 1996, S. 132) Im Industal, das heute in Pakistan liegt, fand man gut erhaltene Überreste der Städte Mohenjo Daro und Harappa. Wie man auf Abbildung 1 sehen kann, gab es um 2000 v. Chr. zahlreiche Städte im Einzugsgebiet des Industals, wobei Mohenjo Daro und Harappa wohl die wichtigsten waren. Man nannte diese Epoche deshalb auch die Epoche der Harappakultur. Beide Städte repräsentierten den Höhepunkt der Harappischen Städteentwicklung.

Man nimmt an, dass diese erste indische Stadtkultur aus Mesopotamien, dem heutigen Gebiet des Iraks, in das Industal kam. Grund für diese Annahme sind beispielsweise gefundene Münzen sumerischer Städte im Industal. (vgl. RAMACHANDRAN 1989, S. 26)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wenn man den Aufbau der Städte anspricht, fällt einem eine planmäßige Anordnung auf. Abbildung 2 zeigt ein Luftbild der 1922 entdeckten Stadt Mohenjo Daro, auf dem eine schachbrettartige bzw. rechtwinklige Anordnung der Straßen und Wege zu erkennen ist.

Außerdem waren die Städte schon damals angelegt mit Zitadellen, Bädern und einer Kanalisation. (BRONGER 1996, S. 133)

Abbildung 2: Luftbild Mohenjo Daro

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle:http://www.gosai.com/chaitanya/saranagati/html/vedic-upanisads/indology/mohenjo-daro.jpg, 08.06.2002

Der Niedergang der Harappa-Kultur konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Bis ca. 1700 v. Chr. florierten die Städte, doch in den zwei sich anschließenden Jahrhunderten verfielen die meisten von ihnen und wurden schließlich aufgegeben. Die Gründe dafür sind leider unbekannt. Oft werden Naturkatastrophen wie Flut oder Dürre oder Zerstörung durch Eroberung fremder Armeen als Grund genannt, wobei dies nur auf Vermutungen basiert. (vgl. RAMACHANDRAN 1989, S. 32f.)

2.2 HINDUISTISCHE EPOCHE

Zwischen erster und zweiter Phase sind ca. 1500 Jahre Zwischenraum, für den es leider nur wenige städtebaulichen Aufzeichnungen gibt. Deshalb ist der eigentliche Beginn der hinduistischen Epoche auf das Jahr 300 v. Chr. zu legen. Diese Epoche dauerte bis 600 n.Chr. an.

Ungefähr 1000 Jahre nach dem Niedergang der Harappa-Kultur entstand das erste Großreich auf indischem Boden mit Zentrum im mittleren Gangestal. Während der Dynastie der Mauryas von 322 – 185 v.Chr. entwickelte sich eine neue städtische Kultur, wobei man hier erstmals zwischen verschiedenen Stadttypen unterscheiden konnte. Es gab die Residenzstadt, die Handelsstadt und die Festungsstadt. Vor allem die Residenzstadt wurde in großem Maße angelegt und gegründet. Die innere Struktur der Städte ähnelte jener der harappischen Städte sehr, beispielsweise durch die rechtwinklige Straßenanordnung. Im Unterschied zu früheren Städten besaßen die größeren Städte nun auch eine Ummauerung. (vgl. RAMACHANDRAN 1989, S. 40)

Neben den drei bereits genannten Stadttypen ist noch die regelmäßig angelegte Tempelstadt zu nennen. Ein sehr schönes Beispiel findet man in Abbildung 3 mit der Stadt Madurai, die im Süden Indiens liegt.

Abbildung 3: Tempel in Madurai

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.worldcityphotos.org/I/IND-Madurai-madurainet1.jpg, 09.06.2002

In derselben Zeit entstanden auch die Silpasastra-Schriften. Diese enthielten genaue Anweisungen, wo die einzelnen Kasten des Varna-Systems in der Tempelstadt wohnen sollten. Beim Betrachten von Abbildung 4 sieht man, dass der Tempel das Zentrum der Stadt darstellte. Die Geistlichen und Verwalter (Brahmanen und Kshatriyas) wohnten vor allem im Nordosten und Osten der Stadt, während die Handwerker und einfacheren Arbeiter (Shudras und Vaishyas) im Westen bzw. Süden lebten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Siedlungsentwicklung in Indien und die heutigen Probleme indischer Großstädte
Hochschule
Universität Trier  (Universität Trier)
Veranstaltung
Oberseminar Indien
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
25
Katalognummer
V52305
ISBN (eBook)
9783638480567
Dateigröße
1468 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Siedlungsentwicklung, Indien, Probleme, Großstädte, Oberseminar, Ethnologie
Arbeit zitieren
Andreas Hauke (Autor:in), 2002, Die Siedlungsentwicklung in Indien und die heutigen Probleme indischer Großstädte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52305

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