Die Farbenlehre Wilhelm Ostwalds auf der Grundlage mathematischer Ordnungssysteme

Ein kurzer Überblick


Referat (Ausarbeitung), 2002

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Übersicht über Ostwalds Farbenlehre und ihren Inhalt

3. Wissenschaftliche Ordnungssysteme als Grundlage seiner Farbenlehre
3.1 Ordnung der Farben
3.2 Begriffesklärung zu Ordnungen

3.3 Bezug zur Farbenlehre und zum Farbkörper

4. Nutzen und Weiterwirken der Ostwaldschen Farbenlehre in modernen Farbordnungssystemen

1. Einleitung

Wilhelm Ostwald (1853-1932) arbeitete als Professor für Chemie und Physik an der Universität Leipzig. Während Forschungsarbeiten im Grenzbereich zwischen Chemie und Physik entdeckte er die Katalyse und erhielt für diese Arbeit 1909 den Nobelpreis für Chemie.

Schon während seiner Zeit als Professor begann er, sich mit der Thematik der Farbenlehre zu beschäftigen. 1904 erschienen die „Malerbriefe“ unter seinem Namen, in denen er unter anderem über gesundheitsschädliche Farbstoffe schrieb.

Ab 1914 arbeitete Ostwald mit dem Werkbund zusammen, um die Körperfarben zum einen messbar zu machen und zum anderen daraus ein System zu entwickeln, nach dem Farben genormt und reproduziert werden sollten. Gleichzeitig sollte dieses System aber auch gefühlsmäßiges Farbempfinden berücksichtigen. Modern und technisch ausgedrückt kann man sagen, dass Ostwald anstrebte, mit valenzmetrischen Mitteln ein empfindungsgemäßes Farbsystem aufzubauen[1].

Gerade die mathematischen Grundlagen für ein solches Farbsystem sind im Rahmen des Seminars und dessen weiteren Verlauf besonders betrachtenswert. Nur mit Hilfe dieser wissenschaftlichen Untersuchung lassen sich auch alle modernen Farbordnungssysteme begründen und verstehen. Man kann wohl aus einem Gefühl heraus sagen, dass Farben in diesem oder jenem System sinnvoll geordnet sind, doch um das System wissenschaftlich anerkennen zu können, muss man auch seine wissenschaftlichen Grundlagen kennen. Solche Grundlagen lieferte Wilhelm Ostwald.

2. Übersicht über Ostwalds Werke zur Farbenlehre und ihren Inhalt

Wilhelm Ostwald verfasste eine Vielzahl von Werken zur Thematik der Farbenlehre, von denen nachfolgend einige genannt werden, um zu zeigen, mit welcher Intensität er sich dem Thema widmete. Nach den „Malerbriefen“ von 1904, in denen er vor allem auf Eigenschaften von Farben und Gefahren durch gesundheitsschädliche Farbstoffe einging, erschien 1917 die „Farbenfibel“. In diesem Werk geht er zunächst auf die Eigenschaften von Farben ein und entwickelt daraus Farbreihen, um aus diesen wiederum einen Farbkörper zu konstruieren. Im letzten Abschnitt geht er auf die Harmonie der Farben ein. Dieses Werk enthält 252 handgefärbte Farbplättchen zur Veranschaulichung. 1917 erschien dann die „Harmonie der Farben“ als eigenständiges Werk. 1918 brachte er einen ersten „Farbenatlas“ und die „Mathetische Farbenlehre“ heraus. Letztere enthält die für die vorliegende Betrachtung relevante wissenschaftlich-mathematische Begründung der Farbenlehre in ausführlicher allgemeiner Darstellung und bezogen auf die Farbenlehre. 1919 folgte die „Einführung in die Farbenlehre“. 1921 stellte Ostwald seinen großen „Farbatlas“ vor, der 2500 Farben enthielt, einen Kunstseidenatlas, Woll- und Seidenkataloge für die Textilindustrie, Messstreifen für das Himmelsblau für Meteorologen, Messvorlagen für die Herstellung künstlicher Augen, einen Haut- und Gewebefächer mit über 1000 Farbproben für die Gerichtsmediziner bis hin zu Farbtafeln für Kanarienvogel- und Blumenzüchter. Außerdem erschien die „Farbenschule“ als Anleitung zur praktischen Erlernung der wissenschaftlichen Farbenlehre. Im Jahr 1923 erschien dann noch die „Farbenkunde“. Außerdem stellte Ostwald Geräte zur praktischen Anwendung seiner Farbenlehre her, wie eine Farbpyramide, Farbkästen und –tafeln, Farbdrehscheiben und Vergleichstafeln u.v.m.[2]

Ostwald versuchte, die empfindungsgemäße und von der Natur gezeigte und damit bestätigte Harmonie der Farben in ein wissenschaftliches Ordnungssystem einzubinden. Dazu untersuchte er über viele Jahre die Natur der Farben und brachte sie in ein Ordnungssystem, das er in Form des Doppelkegels visualisierte. Auf dem Äquator des Doppelkegels liegen 24 Volltonfarben, auf der Achse die Graustufen von Schwarz (unten) zu Weiß (oben). Daraus entstehen farbtongleiche Dreiecke, deren Abstände durch die logarithmische Abstufung der Grautöne gleichmäßig erscheinen[3] [4]. Des Weiteren untersuchte er aber auch die natürlichen Farbstoffe und versuchte, ein System zu entwickeln, nach dem man jede Farbe an Hand von normierten Angaben reproduzieren können sollte. Drei Angaben machte Ostwald zu seinen Farben, z.B. 7ie, wobei 7 ein bestimmtes Rot, i den Weißgehalt von 14 und e den Schwarzgehalt von 65 bezeichnet. Dazu gab Ostwald für die gebräuchlichsten Farbnamen die Farbzeichen aus seinem System an. So konnte man auf dem Farbkörper, dem Doppelkegel, jede Farbe finden und sie an Hand der daraus resultierenden Farbzeichen reproduzieren.

[...]


[1] http://www.colorsystem.com/grundlagen/aad.htm

[2] http://idw-online.de/public/pmid-42994/zeige_pm.html

[3] Ristenpart, Eugen: Die Ostwaldsche Farbenlehre und ihr Nutzen, Berlin 1948. S. 21

[4] Weber-Fechner’sches Gesetz: Die mathematische Formulierung für den Zusammenhang

zwischen Reizstärke und Empfindungsstärke. Es sagt aus, dass die Empfindungsstärke mit dem Logarithmus der Reizstärke ansteigt. Um eine doppelt so starke Empfindung hervorzurufen, muss der Reiz auf das Zehnfache verstärkt werden. Das Gesetz ist nicht allgemein gültig.

wissen.de GmbH. München 2000-2003

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Farbenlehre Wilhelm Ostwalds auf der Grundlage mathematischer Ordnungssysteme
Untertitel
Ein kurzer Überblick
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Seminar
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V52130
ISBN (eBook)
9783638479196
ISBN (Buch)
9783638930048
Dateigröße
436 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Farbenlehre, Wilhelm, Ostwalds, Grundlage, Ordnungssysteme, Seminar
Arbeit zitieren
Nadine Hey (Autor:in), 2002, Die Farbenlehre Wilhelm Ostwalds auf der Grundlage mathematischer Ordnungssysteme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52130

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