Sprachtherapeutische Interventionen bei Late Talkers. Elternbasierte vs. therapeutenbasierte Maßnahmen

Ein systematisches Review zur Evaluation zweier unterschiedlicher Therapieansätze


Bachelorarbeit, 2015

48 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Abstract

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Spezifische Sprachentwicklungsstörungen im Kleinkindalter
1.1 Elternbasierte und therapeutenbasierte Therapiemaßnahmen
1.1.1 Elternbasierte Maßnahmen nach Empfehlung der AWMF
1.1.2 Therapeutenbasierte Maßnahmen nach Empfehlung der AWMF
1.2 EbTm vs. TbTm – die aktuelle Evidenzlage
1.2.1 Forschungsproblem/Forschungslücken
1.3 Ziele und Fragestellungen der Arbeit
1.3.1 Forschungsfragen

2 Beschreibung des methodischen Vorgehens

3 Ergebnisse
3.1 Relevante Outcomegrößen
3.1.1 Baxendale und Hesketh
3.1.2 Gibbards
3.1.3 Law, Kot und Barnett

4 Diskussion
4.1 Beantwortung der Hauptfragen
4.2 Beantwortung der Nebenfragen
4.3 Diskussion der Studienqualität
4.4 Diskussion des methodischen Vorgehens

5 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Zusammenfassung

Einleitung: Ca. 14% aller Kinder weisen im Alter von 24 bis 36 Monaten eine spezifische Sprachentwicklungsstörung und damit ein Late Talker-Profil auf. Nach aktuellen Leitlinien werden zur sprachtherapeutischen Behandlung von Late Talkers neben therapeutenbasierten Therapiemaßnahmen auch elternbasierte empfohlen. Therapeutenbasierte Therapiemethoden versuchen im klassischen Kind-Therapeut-Setting eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Elternbasierte Maßnahmen sollen die Eltern dazu befähigen, durch sprachförderliche Interaktion ihrem Kind zur Sprache zu verhelfen. Ist die absolute Wirksamkeit beider Methoden durch die aktuelle Evidenzlage bestätigt, existiert bislang noch keine Übersichtsarbeit, die die beiden Methoden komparativ hinsichtlich Effektivität und Effizienz bei der Behandlung von Late Talkers vergleicht.

Methodisches Vorgehen: Unter Anwendung des PICO-Formates wurden Keywords erstellt, mit denen in den Datenbanken PubMed, ERIC, PsyDoc und in The Cochrane Library systematisch nach kontrollierten Gruppenstudien gesucht wurde, die die beiden Therapiemethoden komparativ miteinander vergleichen. Von den gefundenen Artikeln ausgehend wurden nach dem Schneeballsystem die Referenzlisten inspiziert und eine Online-Handsuche durchgeführt. Daneben wurden deutsche Fachzeitschriften-Archive systematisch durchsucht.

Ergebnisse: Es wurden drei Studien mit insgesamt 100 Probanden gefunden, die eltern- und therapeutenbasierte Therapiemethoden bei der Behandlung von Late Talkers komparativ miteinander vergleichen.

Diskussion: Obwohl die interne Validität der aufgefundenen Studien als mittel bis hoch eingeschätzt werden konnte, wiesen die Studien zum Teil deutliche methodische Mängel auf. Ihre Ergebnisse treffen unter den meisten Gesichtspunkten widersprüchliche Aussagen. Zudem sind die Studien mit einem Alter von zwölf bis zwanzig Jahren veraltet und berücksichtigen nur vereinzelt aktuelles Wissen über Late Talkers, u.a. dass es sich bei dieser Patientengruppe um keine homogene Gruppe handelt. Die vorliegende Arbeit weist methodisch eine überschaubare Zahl von Schwächen auf und bietet trotz der vagen Datenlage eine hinreichende Übersicht über die englisch- und deutschsprachige Evidenzlage zum gegebenen Thema.

Fazit: Es bleibt nach wie vor unspezifisch festzuhalten, dass elternbasierte Therapiemaßnahmen die gleiche Wirksamkeit bei der Behandlung von Late Talkers haben können wie therapeutenbasierte, doch sind die Faktoren, die bei der Wahl einer geeigneten Therapiemaßnahme zu berücksichtigen sind, mannigfaltig. Es sind weitere kontrollierte Gruppenstudien notwendig, um die Frage nach einer optimalen Wirksamkeit der unterschiedlichen Methoden im Sinne des Best Practice hinreichend zu beantworten.

Abstract

Introduction: Approximately 14% of all children between the age of 24 to 36 months have a specific language impairment and thus show a late-talker profile. According to current guidelines, child-centered interventions are used for speech therapy in late talkers. These interventions attempt to achieve a therapeutic effect in the classic child-therapist setting. Additionally, parental-based measures are recommended. These measures are used to enable parents to improve the interaction with their child, so that their child will evolve its language. Although the absolute efficacy of both methods is confirmed by the current evidence base, there is still no review article that compares the two methods with regard to effectiveness and efficiency in the treatment of late talkers.

Methodological approach: Using the PICO format, keywords have been created to systematically search the PubMed, ERIC and PsyDoc databases as well als the The Cochrane Library for controlled trials that compare these two therapy methods. Based on the articles which were found, the reference lists were inspected using the Ponzi scheme and an online manual search was performed. In addition, German journals archives were systematically searched.

Results: There were three studies with a total of 100 subjects that compared parental-based with child-centered measures in the treatment of late talkers.

Discussion: Although the internal validity of the retrieved studies was assessed as medium to high, the studies showed some significant methodological flaws. Their results make contradictionary statements concerning most aspects. In addition, the studies are out of date since they were published twelve to twenty years ago. Moreover, they only sporadically consider the current knowledge of later talkers, including the fact that they are not a homogeneous group. This thesis has a manageable number of methodological weaknesses. Despite the vague data basis, it provides a sufficient overview of the English and German evidence base for the given topic.

Conclusion: There still remains the unspecific note that parental-based interventions have the same efficacy compared with child-centered measures in the treatment of late talkers. However, the factors to consider when choosing an adequate treatment measure are manifold. There are more controlled trials needed to sufficiently answer the question of an optimal effectiveness of the different methods in terms of best practice.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Teufelskreis ungünstiger Interaktion mit einem sprachverzögerten Kind (Buschmann & Jooss, 2011)

Abbildung 2: Kognitivistische Sprachentwicklung im Netzwerk mentaler Operationen (Zollinger, 2010)

Abbildung 3 Diagramm zur Darstellung der Datensuche

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Programminhalte des HPP (Möller, Probst & Hess, 2008)

Tabelle 2 Verwendung der Keywords mit Datenbank spezifischen Operatoren

Tabelle 3 Evaluation ausgeschlossener Studien

Tabelle 4 Inkludierte Studien

Tabelle 5 Studienqualität: evaluiert mit ASHA’s levels-of-evidence quality indicators

Tabelle 6 Vergleich der Gesamt-Sprach-PLS-3-Standardwerte (Baxendale & Hesketh, 2003)

Tabelle 7 Zusammenfassung der MLU-Werte der beiden Behandlungsgruppen (Baxendale & Hesketh, 2003)

Tabelle 8 Anzahl der Kinder, die sich gesamtsprachlich in den Normbereich weiterentwickelt haben (gemessen mit dem PLS-3), Kategorisiert nach Therapiemethode und Diagnose (Baxendale & Hesketh, 2003)

Tabelle 9 Durchschnittliche Standard-Messwerte der unterschiedlichen Testverfahren (Gibbard ,1994)

Tabelle 10 Zusammenfassung der ANCOVA-Werte (Gibbard, 1994)

Tabelle 11 Statistischer Vergleich von EbTm-Gruppe, TbTm-Gruppe und (unspezifisch trainierter) Eltern-Kontrollgruppe (Gibbard, 1994)

Tabelle 12 Werte der Reynell-Development-Language Scales (Law, Kot & Barnett, 1999)

Tabelle 13 t1-t3-Unterschiedsvergleich in der Studie von Law, Kot & Barnett (1999), statistische Analyse der Subtestwerte aller drei Gruppen

Tabelle 14 Durchschnittlich aufgewendete Zeit für die TbTm- und EbTm-Gruppen (Baxendale & Hesketh, 2003)

1 Spezifische Sprachentwicklungsstörungen im Kleinkindalter

Je nach Quelle entwickeln 13 bis 15% aller Kinder eine Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) bereits im frühkindlichen Alter (vgl. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften [AWMF], 2012). Sprechen diese Kinder im Alter von 24 Monaten weniger als 50 Wörter und/oder bilden sie keine Wortkombinationen, werden sie weithin als Late Talkers (LT’s) bezeichnet.

Je nach Quelle beginnen 33 bis 50% der LT’s, sich ohne therapeutische Intervention mit etwa drei Jahren sprachlich von selbst weiter zu entwickeln – geschieht dies, werden sie als Late Bloomers (LB’s) bezeichnet. LB’s holen per definitionem ihren Sprachentwicklungsrückstand von alleine auf und entwickeln sich fortan mit ihren sprachlichen Kompetenzen am unteren Rand der Altersnorm (vgl. AWMF, 2012; Kühn, 2010).

Die übrigen LT’s stagnieren in ihrer expressiven Sprache ohne therapeutische Intervention: Sie holen ihren Rückstand nicht selbständig auf und werden fortan bis ins Schulalter Symptome einer SSES aufzeigen (vgl. Kühn & Suchodolez, 2009; Kühn, 2010). Häufig gehen mit ihren sprachlichen Einschränkungen im späteren Verlauf auch sprachassoziierte kognitive Schwächen einher, die im Schulalter den Schriftspracherwerb und später im Erwachsenenalter den flüssigen Gebrauch komplexer Syntax beeinträchtigen (vgl. Kühn & Suchodolez, 2009; Kühn, 2010; Ringmann & Siegmüller; 2014).

Ätiologisch wird bei der Entstehung einer SSES in genetischen Faktoren die Hauptursache gesehen. Psycho-sozialen Rahmenbedingungen wird aktuell ein moderierender Faktor beigemessen (vgl. Kühn, 2010; AWMF, 2012), weshalb differentialdiagnostisch in den AWMF -Leitlinien neben standardisierten Sprachentwicklungstests bei LT’s eine Interaktionsanalyse zwischen Eltern und Kind angeraten wird. Mit dieser soll untersucht werden, ob eine ungünstige Interaktion die bestehende SSES begünstigt bzw. für eine mögliche Persistenz mitverantwortlich ist, bspw. dadurch, dass die Eltern der LT’s ihren Kindern jedes Anliegen aus dem Zusammenspiel von Kontext und den mimisch-gestischen Regungen ihres Kindes erahnen und agieren, bevor das Kind den Versuch unternehmen muss, sein Anliegen (verbal) zu kommunizieren (s. Abb. 1).

Therapeutisch raten die AWMF-Leitlinien weiterführend folglich sowohl elternbasierte als auch therapeutenbasierte Therapiemethoden an.

1.1 Elternbasierte und therapeutenbasierte Therapiemaßnahmen

Elternbasierte Therapiemethoden (EbTm) umfassen im Kontext der vorliegenden Arbeit alle Therapiemethoden, die ausschließlich einen therapeutischen Effekt über die Arbeit mit den Eltern (der LT’s) zu erzielen versuchen. Ziel der EbTm ist es, das Interaktionsverhalten der Eltern hin zu einem sprachförderlicheren zu modifizieren, indem ihre Funktion als sprachförderlicher Wirkfaktor (vgl. Klann-Delius, 1999) durch den Sprachtherapeuten wieder hergestellt bzw. optimiert wird (vgl. Pepper & Weitzman, 2004; The Hanen Centre, 2015; Buschmann, Jooss, Rupp, Feldhusen & Philippi, 2009; Buschmann & Jooss, 2012; FRIZ|FRÜHINTERVENTIONSZENTRUM, 2015).

Abbildung 1: Teufelskreis ungünstiger Interaktion mit einem sprachverzögerten Kind (Buschmann & Jooss, 2011)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die AWMF (2012) erwähnt diesbezüglich namentlich zwei Strukturierte Elterntrainings (s.u.). Im Kontext dieser Arbeit sollen andere Konzepte der EbTm jedoch nicht ausgeschlossen werden: Die Ausschließlichkeit, mit der mit den Eltern und nicht mit dem Kind im Rahmen einer sprachtherapeutischen Intervention gearbeitet wird, wird hierbei als einziges Einschlusskriterium angesetzt.

Therapeutenbasierte Therapiemethoden (TbTm) umfassen im Kontext der vorliegenden Arbeit hingegen alle Therapiemethoden, die ausschließlich einen therapeutischen Effekt über die Arbeit mit dem Kind (LT) zu erzielen versuchen. Ziel der TbTm ist es, im Rahmen des klassischen Therapeuten-Kind-Settings die Sprech- und Sprachkompetenzen der LT’s durch gezielte Interventionen zu erweitern, wobei Eltern hier eine deutlich untergeordnete Nebenrolle spielen, indem sie z.B. mit in die therapeutischen „Hausaufgaben“ einbezogen oder hinsichtlich der Therapieinhalte und der therapeutischen Ausrichtung aufgeklärt und/oder beraten werden. Im Kontext der Arbeit umfassen TbTm folglich alle sprachtherapeutischen Verfahren, bei denen in erster Linie mit dem Kind und nicht mit den Eltern gearbeitet wird. Die AWMF (2012) gibt an, dass es verschiedene TbTm gibt, ohne diese aufzuführen, da die Überlegenheit einer/einiger Methode/n bislang nicht empirisch belegt wurde. Namentlich wird in den Leitlinien jedoch das Frühtherapie -Konzept von Barbara Zollinger (vgl. Zollinger 2004; 2008; Kap. 1.1.2.1) erwähnt. Darüber hinaus definiert die AWMF Sprachtherapie anhand spezifischer Aspekte, die sich im Patholinguistischen Therapieansatz ([PLAN] vgl. Siegmüller und Kauschke, 2006) zusammenfinden (s. Kap. 1.1.2).

1.1.1 Elternbasierte Maßnahmen nach Empfehlung der AWMF

Sollen im Kontext der vorliegenden Arbeit alle Konzepte der EbTm toleriert werden, sofern sie dem Aspekt der Ausschließlichkeit gerecht werden (s.o.), treffen die AWMF (2012) diesbezüglich jedoch eine namentliche Aussage, indem sie zwei Strukturierte Elterntrainings benennt:

1. das Heidelberger Elterntraining ([HET] vgl. Buschmann, Jooss, Rupp, Feldhusen & Philippi, 2009; Buschmann & Jooss, 2012; FRIZ|FRÜHINTERVENTIONSZEN-TRUM, 2015)
2. das Hanen Parent Program ([HPP] vgl. Pepper & Weitzman, 2004; The Hanen Centre, 2011)

1.1.1.1 Beschreibung des HET

Das HET leitet sich aus der Interaktionistischen Spracherwerbstheorie ab, die besagt, dass sich die Sprache eines Kindes durch ein genetisch determiniertes, interaktives Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind entwickelt (vgl. Klann-Delius, 1999; Kühn; 2010). Auf Basis dieser Annahme wurde elterliches Verhalten in der Interaktion mit ihren Kindern analysiert, förderliche Elemente definiert und auf diesen aufbauend ein Training für die Eltern sprachentwicklungsgestörter Kinder entwickelt; im speziellen für LT’s. Das Training ist ein strukturiertes sprachbasiertes Gruppenprogramm für 5 bis 10 teilnehmende Eltern. Es umfasst planmäßig 7 Doppelstunden sowie einen Nachschulungstermin nach einem halben Jahr. Themen des HET sind:

- Ursachen der verzögerten Sprache
- Sprachförderliche Grundhaltung
- Bedeutung des gemeinsamen Spiels
- Optimierung des Sprachangebots in Alltagssituationen
- Sprachspiele: Fingerverse, Lieder, Reime
- Anschauen von Bilderbüchern

Die Vermittlung der Inhalte erfolgt multimedial in Form von Präsentationen und Videoillustrationen. Inhalte werden teilweise in Kleingruppen erarbeitet. Zudem finden videogestützte Supervisionen statt.

Mittlerweile gibt es einige aussagekräftige Evidenzen zur Wirksamkeit des Elterntrainings (vgl. Buschmann et al., 2009; Buschmann & Joos, 2012; FRIZ|FRÜHINTERVENTIONSZENTRUM, 2015)

1.1.1.2 Beschreibung des HPP

Das HPP leitet sich ebenfalls aus der Interaktionistischen Spracherwerbstheorie ab (vgl. Klann-Delius, 1999; Kühn; 2010) und wurde ursprünglich für die Eltern allgemein entwicklungsgestörter Kinder entwickelt. Es zeigte jedoch im speziellen bei LT’s eine sprachförderliche Wirkung (vgl. Law, Garret & Nye, 2004; Möller, Probst & Hess, 2008; Kap. 3).

Das Programm ist in zwei Teile unterteilt (s. Tab. 1):

Tabelle 1: Programminhalte des HPP (Möller, Probst & Hess, 2008)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Im ersten Teil („Let Your Child Initiate“) werden die Eltern in fünf Schritten dazu angeleitet, die Kommunikationsversuche ihres Kindes zu erkennen, um dann in kommunikations-förderlicher Weise darauf zu reagieren.
2. Im zweiten Teil („You Initiate Opportunities for Language Learning“) werden die Eltern angeleitet, sprach- und kommunikationsförderliche Situationen kindgerecht zu initiieren, um dort dann die erlernten Techniken anzuwenden.

1.1.2 Therapeutenbasierte Maßnahmen nach Empfehlung der AWMF

Sollen im Kontext der vorliegenden Arbeit alle Konzepte der TbTm toleriert werden, sofern sie dem Aspekt der Ausschließlichkeit gerecht werden (s.o.), treffen die AWMF (2012) auch diesbezüglich eine deutlich spezifischere Aussage, indem sie

1. die Frühtherapie nach Barbara Zollinger (2003; 2004) bei Störungen der basalen Vorläuferfähigkeiten benennen und
2. darüberhinaus Sprachtherapie definieren als ein Konzept, dass

- einen Paradigmenwechsel vollzogen habe: Nicht mehr die Störung sei Fokus der Therapie, sondern die individuellen Ressourcen des Kindes (LT’s), die in die Therapie zu integrieren seien
- sich grundsätzlich an der Entwicklungschronologie ungestörter Kinder zu orientieren habe
- die sprach-rezeptive Ebene stets vor der expressiven behandelt

In der Einführung des Manuals zur Patholinguistischen Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS) nach Kauschke und Siegmüller (2009) heißt es gleich auf der ersten Seite, dass sich der patholinguistische Ansatz „aus dem Paradigmenwechsel [...] ableitet“. Weiter erklären die Autorinnen dort, „dass die Einschätzung der Störung über eine linguistisch fundierte Erfassung und Beschreibung der sprachlichen Leistungen jedes Kindes gewonnen wird und dass therapeutische Handlungskonsequenzen nur unter Berücksichtigung aller sprachlichen und nichtsprachlichen Stärken und Schwächen des Kindes sowie mit Bezug zum normalen Prozess des Spracherwerbs abgeleitet werden können“ (2009, S. 1). Ein Blick in den Patholinguistischen Therapieansatz (PLAN) von Siegmüller und Kauschke (2006) zeigt zudem, dass dort therapeutisch stets die Behandlung der sprach-rezeptiven Ebene vor der expressiven Ebene methodisch verankert ist.

Kombiniert man diese inhaltlichen Parallelen zwischen der Empfehlung der AWMF -Leitlinien und der PDSS und der PLAN mit der Tatsache, dass Prof. Dr. Kauschke sowohl Ko-Autorin der PLAN und der PDSS als auch Ko-Autorin der Leitlinien ist, scheint es abschließend schlüssig, ihr Therapiekonzept im Folgenden exemplarisch als eine TbTm im Sinne der AWMF (2012) heranzuziehen (s. Kap. 1.1.2.2).

1.1.2.1 Beschreibung der Frühtherapie nach Barbara Zollinger

Die Frühtherapie nach Zollinger leitet sich theoretisch primär aus dem Kognitivismus Jean Piagets ab (vgl. Klann-Delius, 1999; Zollinger, 2004; Kühn, 2010). Piaget beschreibt die Entwicklung der menschlichen Intelligenz im Sinne des Konnektionismus, nach dem alle mentalen Operationen als eine Wechselwirkung vernetzter kognitiver Subsysteme verstanden wird, die Wahrnehmungen parallel verarbeiten und sich so gegenseitig in ihrer Entwicklung fördern. Aus diesem systemtheoretischen Konzept leitete Zollinger in den achtziger und neunziger Jahren ab, dass sich u.a. Sprache, Spiel und soziale Individuation gegenseitig in ihrer Entwicklung bedingen (s. Abb. 2). Sie sah folglich in der Wechselwirkung kognitiver Prozesse einen wesentlichen Ansatzpunkt zur Erklärung des Spracherwerbs und zur Therapie von Sprachentwicklungsstörungen.

Abbildung 2: Kognitivistische Sprachentwicklung im Netzwerk mentaler Operationen (Zollinger, 2010)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die Beleuchtung der soeben benannten Entwicklungsbereiche analysierte sie bei Kindern diagnostisch folgende Kompetenzen:

1. Praktisch gnostische Kompetenzen
2. Symbolische Kompetenzen
3. Sozial-kommunikative Kompetenzen
4. Sprachliche Kompetenzen

Spielten interaktionistische Elemente in Zollingers Verständnis der Sprachentwicklung auch stets eine Rolle, blieben die aus ihrem theoretischen Verständnis abgeleiteten Therapiekonzepte doch prinzipiell therapeutenbasiert (vgl. Zollinger, 2003). D.h. in einem Setting von Therapeut und Kind sollte versucht werden, eine bestimmte Kompetenz des Kindes durch eine gezielte Intervention zu erweitern, sodass sich hierdurch kognitivistisch, d.h. netzwerkartig auch letztlich die Sprache weiter entwickelt. Eltern wurden in diesem Prozess am Rande durch Beratung integriert.

Eine Einzelfalldokumentation (vgl. Bürki, 2007) konnte Hinweise für die Wirksamkeit des Zollinger-Konzeptes zur Sprachfrühintervention liefern. Evidenzen höheren Grades liegen bis heute nicht vor (vgl. Siegmüller, 2008).

1.1.2.2 Beschreibung des PLAN

Mit dem PLAN kam es durch Siegmüller und Kauschke (2006) tatsächlich zu einem Paradigmenwechsel bei der Betrachtung von SSES. Explizit verabschiedet sich die patholinguistische Betrachtungsweise von „ganzheitlichen“ Konzepten, wie sie noch im Geiste Piagets oder auch im Sinne der Interaktionistischen Spracherwerbstheorie verwendet werden. D.h. nicht-sprachliche Bereiche sind auch nicht mehr primärer Gegenstand der Therapie. Stattdessen beschränkt sich der PLAN einzig auf die gestörte Sprach- und/oder Sprechfunktion in Orientierung an der Chronologie ungestörter Kinder und erklärt das Ausbleiben der Sprachentwicklung durch gestörte Lernmechanismen, bspw. einer gestörten bzw. ungenügenden Sprachverarbeitung. Das Zusammenfassen bestimmter Symptomkomplexe zu einem nach medizinischem Verständnis geprägten Störungsbild im Sinne der ICD10 (vgl. DIMDI, 2015) wurde hierbei durch eine individuelle Betrachtung des LT’s ersetzt (vgl. Siegmüller & Kauschke, 2006; 2009). Therapeutisch sieht der PLAN stets ein vierschrittiges Verfahren vor:

1. Wahrnehmung sprachlicher Strukturen
2. Herstellung von Form-Funktionsbeziehungen
3. Reorganisation des Wissenssystems
4. Anwendung neuer Strukturen in aktuellen Sprechsituationen

Prinzipiell wird hierbei eine Reaktivierung eigendynamischer Sprachentwicklungsprozesse angestrebt, d.h. die therapeutische Intervention strebt die Nutzbarmachung von natürlichen Lernmechanismen an und ist anwendbar auf alle linguistischen Ebenen. D.h. einem LT mit ausbleibender expressiver Sprache begegnet der PLAN folglich durch das Angebot eines gezielt auf die Störung ausgerichteten sprachlichen Wortschatz-Inputs (Inputspezifizierung) mit dem Ziel, den Wortschatzspurt zu initialisieren, der als emergenter Entwicklungsprozess potentiell in dem LT wie in jedem sich entwickelnden Kind verankert ist. Konkret werden dem LT in einer Therapiesitzung zwei Wörter über mehrere Minuten hinweg hochfrequent in einfachen syntaktischen Strukturen angeboten, wodurch es kurzfristig zu einer Übernahme der beiden Wörter in das expressive Lexikon kommt. Jüngste Studien belegen die Wirksamkeit dieses Vorgehens (vgl. Siegmüller & Beier, 2015; Siegmüller, Schröders, Sandhop, Otto & Herzog-Meinecke, 2010).

1.2 EbTm vs. TbTm – die aktuelle Evidenzlage

Dass Sprachtherapie bei SSES absolut, d.h. generell wirksam ist, zeigte die bereits 2004 veröffentlichte Metaanalyse von Law, Garret und Nye, wobei hier vor allem hohe Effektstärken bei der Therapie der phonetisch-phonologischen Ebene und des expressiven Wortschatzes ermittelt wurden. In der Gegenüberstellung von EbTm und TbTm anhand dreier Studien wurden gleichwertige Effekte konstatiert, wobei von nur zwei der drei Studien die Probanden LT’s waren, deren expressive Fortschritte in den Bereichen Phonetik/Phonologie und Lexikon in die Meta-Analyse einflossen.

Law Cable und Domsch bestätigten vor wenigen Jahren (2011) mit einem umfassenden systematischen Review die absolute Wirksamkeit von sprachtherapeutischen Interventionen, präzisierten diese Aussage auch für LT’s mit mittleren bis hohen Effektstärken. Sie werteten in ihrer Arbeit elf veröffentlichte englischsprachige Studien von 1985 bis 2008 mit insgesamt 275 teilnehmenden LT’s im Alter von 24 bis 36 Monaten aus, wobei sieben Studien davon eine hohe Qualität aufwiesen. Die ausgewerteten Studien verwendeten methodisch insbesondere die sogenannte Fokussierte Stimulation, bei der (Spiel-)Settings gezielt zur Stimulation einzelner Wörter arrangiert werden, sowie das Modelling of single words (Inputspezifizierung), das jeweils in frei gestalteten Spielsituationen (durch die Eltern oder eine Therapeutin) oder in Alltagssituationen (durch die Eltern) praktiziert wird. Eine differenzierte Beurteilung der Effektstärke von EbTm in Abgrenzung zu TbTm wurde nicht vorgenommen. Die beiden Autorinnen, Law Cable und Domsch, bemängeln bei den ausgewerteten Studien nicht eingehaltene Qualitätskriterien, wie z.B. die häufig fehlende Randomisierung und die meist nicht durchgeführte Verblindung. Zudem, dass die meisten Studien die rezeptiven Fähigkeiten der LT’s nicht beachten, was angesichts des zunehmenden Wissens um diese Patientengruppe, das sich gegen eine Homogenität dieser Gruppe ausspricht, mittlerweile als sinnvoll bzw. notwendig erachtet wird (vgl. AWMF, 2012).

2011 ist eine weitere Arbeit erschienen, die im Hinblick auf die vorliegende Arbeit weitaus interessanter ist als die voran genannten: die Metaanalyse von Roberts und Kaiser, die 18 Studien aus dem Zeitraum von 1980 bis 2010 hinsichtlich der Frage nach der Effektivität von EbTm auswertet. Die Ergebnisse der Metaanalyse belegen, dass die LT’s der Behandlungsgruppen signifikant bessere Fähigkeiten im expressiven und rezeptiven Wortschatz sowie in der expressiven Morphosyntax haben und sich auch sprechfreudiger zeigen als die Kinder unbehandelter Kontrollgruppen. Die Effektstärken (Hedges’ g) betragen zwischen 0.38 (rezeptiver Wortschatz) und 0.82 (expressive Morphosyntax). Wurde in einer der ausgewerteten Studien per Kontrollgruppe die EbTm mit einer TbTm verglichen, so machten die Kinder beider Gruppen hier – wie bereits in der Metaanalyse von Law, Garret und Ney (2004) – vergleichbare Fortschritte, während die EbTm darüber hinaus auch das elterliche Kommunikationsangebot und die elterliche Responsivität signifikant positiv mit einer Effektstärke (g) von 0.73 beeinflusste.

Roberts und Kaiser (2011) bemängeln, dass die meisten Studien zur EbTm Kinder mit einer rezeptiv-expressiven Sprachentwicklungsverzögerung nicht mit einbeziehen, sondern nur Kinder mit isoliert expressiven SSES berücksichtigen, sodass die Heterogenität der LT’s hier wieder keine Berücksichtigung findet. Im Hinblick auf die vorliegende Arbeit ist zudem deutlich zu benennen, dass Roberts und Kaiser in ihrer Arbeit Probanden in einem Alter von 23 bis 71 Monaten einschlossen, die teilweise eine umschriebene SES (USES) und/oder kognitive Einschränkungen aufwiesen. Ihre Ergebnisse sind somit nicht spezifisch auf die Gruppe der LT’s anwendbar.

Von besonderem Interesse an der Arbeit von Roberts und Kaiser im Hinblick auf die vorliegende Arbeit ist jedoch die Tatsache, dass sowohl eine Studie zum HET (vgl. Buschmann et al., 2008) als auch Studien zum HPP eingeschlossen wurden, die auf einigen Ebenen statistisch signifikante Mittelwertunterschiede zugunsten unbehandelter Interventionsgruppen sowie ein nachhaltig vermindertes Risiko zur Entwicklung einer (schweren) SSES belegen. Eine Studie von Baxendale und Hesketh von 2003 (vgl. Kap. 3), die u.a. den Outcome des HPP auch unter dem Gesichtspunkt der Ökonomischen Effizienz (Efficiency) zu evaluieren versuchte, kam in einer Kontrollgruppenstudie (EbTm (HPP) vs. TbTm) zu dem Ergebnis, dass die EbTm (HPP) der TbTm ökonomisch unterlegen ist bei einem Verhältnis von 1:2 bis 1:3. Law, Kot & Barnett (vgl. Kap. 3) errechneten in ihrer Studie dagegen, dass die EbTm mit einem Faktor von 1,37:1 der TbTm überlegen ist.

1.2.1 Forschungsproblem/Forschungslücken

Liegen nun bezüglich der absoluten Wirksamkeit von EbTm bei der sprachtherapeutischen Behandlung von SSES und im Speziellen von LT’s aussagekräftige Evidenzen vor (s.o.), lässt sich aus den vorliegenden Daten bisher nur der tendenzielle Hinweis ableiten, dass diese in ihrer therapeutischen Effektivität den TbTm ebenbürtig sind, während zu ihrer ökonomischen Effizienz ambivalente Daten vorliegen. Dieser vage Kenntnisstand muss darauf zurück geführt werden, dass das Ziel der bisherigen Übersichtsarbeiten eben nicht explizit jenes war, die beiden Therapieansätze EbTm und TbTm komparativ bei der Behandlung von LT’s zu evaluieren. So zeigt sich zum Einen eine sehr geringe Datensammlung (vgl. Law et al., 2004), ein fehlender Vergleich der Therapiemethoden (vgl. Law Cable & Domsch, 2011) oder aber der Einschluss von Probanden, die nicht die Kriterien des Störungsbildes LT einhalten (vgl. Roberts & Kaiser, 2011). Zudem haben sich alle genannten Übersichtsarbeiten auf den englischsprachigen Raum beschränkt.

Es erscheint folglich notwendig, Kontrollgruppen-Studien zu identifizieren, die den Vergleich von EbTm und TbTm spezifisch bei der Behandlung von LT’s anstellen. Unter Einbezug des PLAN, der von Kauschke und Siegmüller in den letzten Jahren in Deutschland intensiv erforscht wurde (vgl. Siegmüller, 2007) und der als solcher inhaltlich in die AWMF -Leitlinien (2012) eingegangen ist (s. Kap. 1.1.2), ist zudem die Erweiterung der Literatursuche auf den deutschsprachigen Raum dringend angezeigt.

Ein weiterer dringender Forschungsbedarf wird zudem bezüglich der Fragen gesehen, welche Therapieform bei LT’s mit einer rein expressiven Störung und welche bei LT’s mit einer kombiniert expressiv-rezeptiven effektiver und effizienter ist, da dies noch immer nicht genügend beantwortet wurde, obgleich in der Fachwelt die Forderung nach einer derart differenzierten Antwort lauter wird (vgl. AWMF, 2012; Kap. 1.2).

1.3 Ziele und Fragestellungen der Arbeit

In Anbetracht der vorangegangenen Ausführungen erscheint es folglich notwendig, Kontrollgruppen-Studien zu identifizieren, die komparativ den Vergleich von EbTm und TbTm spezifisch bei der Behandlung von LT’s anstellen.

Die Literatursuche wird dabei um den deutschsprachigen Raumes erweitert, um die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des PLAN (vgl. Siegmüller, 2007), der als solcher inhaltlich in die AWMF -Leitlinien (2012) eingegangen ist (s. Kap. 1.1.2) und der intensiv in den letzten Jahren in Deutschland erforscht wurde, mit in die Übersichtsarbeit aufzunehmen. D.h. deutsche Fachliteratur wird explizit in die Literatursuche aufgenommen.

Durch ein derart erweitertes methodisches Vorgehen sollen die Fragen, was wirkt wie bei LT’s mit einer rein expressiven Störung und was bei LT’s mit einer kombiniert expressiv-rezeptiven Störung eingehender als bisher beantwortet werden, um der Forderung der AWMF (2012), LT’s nicht mehr als homogene Gruppe zu betrachten, sondern hinsichtlich ihrer individuellen Teilleistungen zu beurteilen, nachzukommen. Zudem soll im Sinne der Best Practice hierdurch die effektivste und effizienteste Therapiemethode bei der Behandlung von LT’s identifiziert werden.

1.3.1 Forschungsfragen

Die Forschungsfragen der vorliegenden Arbeit, die einen direkten Vergleich von EbTm und TbTm bei der Behandlung von LT’s anstrebt, werden aus den einzelnen Symptomen des Störungsbildes LT in Verbindung mit der Frage nach Effektivität und Effizienz der beiden zu evaluierenden Therapieansätze abgeleitet, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich bei der Patientengruppe der LT’s nicht um eine homogene Gruppe handelt. Berücksichtigt wird hierbei folglich, ob die LT’s eine isolierte Störung im expressiven oder kombiniert auch im rezeptiven Sprachbereich zeigen. Hierdurch ergeben sich folgende Haupt- und Nebenfragen:

Hauptfragen

Sind EbTm bei der Behandlung von LT’s mit expressiver SSES

1. effektiver als TbTm, gemessen am Zuwachs des expressiven Wortschatzes?
2. effektiver als TbTm, gemessen am Zuwachs des rezeptiven Wortschatzes?
3. effektiver als TbTm, gemessen an der Zunahme expressiver syntaktischer Komplexität?
4. effektiver als TbTm, gemessen an der Zunahme rezeptiver syntaktischer Kompetenzen?

Sind EbTm bei der Behandlung von LT’s mit kombinierter SSES

5. effektiver als TbTm, gemessen am Zuwachs des expressiven Wortschatzes?
6. effektiver als TbTm, gemessen am Zuwachs des rezeptiven Wortschatzes?
7. effektiver als TbTm, gemessen an der Zunahme expressiver syntaktischer Komplexität?
8. effektiver als TbTm, gemessen an der Zunahme rezeptiver syntaktischer Kompetenzen?

Nebenfragen

Sind EbTm bei der Behandlung von LT’s mit rein expressiver Störung

9. effizienter als TbTm, gemessen an der Therapiedauer?
10. effizienter als TbTm, gemessen an der Anzahl von Therapieeinheiten?

Sind EbTm bei der Behandlung von LT’s mit kombiniert expressiv-rezeptiver Störung

11. effizienter als TbTm, gemessen an der Therapiedauer?
12. effizienter als TbTm, gemessen an der Anzahl von Therapieeinheiten?

2 Beschreibung des methodischen Vorgehens

In Anlehnung an das Vorgehen, wie es im Cochrane Handbook of Systematic Reviews of Interventions (vgl. Higgins & Green, 2011) beschrieben wird, wurden anhand der Forschungsfragen (s.o.), die ins PICO-Format (vgl. Higgins & Green, 2011) transponiert wurden, folgende Keywords erstellt:

P roblem: language development disorder late talker, specific language impairment, language delay

I ntervention: parental based speech intervention, interaction training, parent training, parent-implemented language interventions

C omparison: child centered speech intervention, early intervention

O utcome: number of words, two-word-combination, efficiency, effectiveness, evaluation

Als Advanced Search Strategy wurden die Keywords in den Datenbanken PubMed, The Cochrane Library, ERIC und PsyDoc mit Datenbank spezifischen Operatoren als fester Satz verwendet (s. Tab. 2).

Tabelle 2 Verwendung der Keywords mit Datenbank spezifischen Operatoren

Datenbank Keywords, Datenbank spezifisch

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus den 146 hieraus gefundenen Artikeln wurden durch ein erstes Auslese-Verfahren, das aus dem Sichten der Titel bestand, 13 in Frage kommende Artikel und zwei Meta-Analysen (Law, Garret & Nye, 2004; Roberts & Kaiser, 2012) in die Vorauswahl übernommen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 48 Seiten

Details

Titel
Sprachtherapeutische Interventionen bei Late Talkers. Elternbasierte vs. therapeutenbasierte Maßnahmen
Untertitel
Ein systematisches Review zur Evaluation zweier unterschiedlicher Therapieansätze
Hochschule
Hochschule Fresenius Idstein
Veranstaltung
Logopädie/Therapiewissenschaften
Note
1,7
Autor
Jahr
2015
Seiten
48
Katalognummer
V520777
ISBN (eBook)
9783346127730
ISBN (Buch)
9783346127747
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Das Review umfasst deutsch- wie englischsprachige Studien.
Schlagworte
review, evaluation, therapieansätze, late talkers, sprachtherapie, sprachentwicklungsstörung
Arbeit zitieren
Sascha Kaletka (Autor:in), 2015, Sprachtherapeutische Interventionen bei Late Talkers. Elternbasierte vs. therapeutenbasierte Maßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520777

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Sprachtherapeutische Interventionen bei Late Talkers. Elternbasierte vs. therapeutenbasierte Maßnahmen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden