Die Gründe des römischen Druidenverbots. Widerstandsbekämpfung, Missionseifer oder Zivilisationsabsicht?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die keltische Religion
2.1 Die keltischen Götter und Gebräuche
2.2 Menschenopfer in Gallien
2.3 Die Rolle der Druiden

3. Das Verbot der Druiden
3.1 Quelleninterpretation
3.2 Gründe für das Verbot

4. Vergleich mit Roms allgemeiner Religionspolitik in vorchristlicher Zeit

5. Fazit

6. Quellen- und Literaturverzeichnis:
6.1 Quellenverzeichnis
6.2 Literaturverzeichnis

7. Anhang

1. Einleitung

„ Claudius verbot in Gallien die grausamen und barbarischen religiösen Gebräuche der Druiden vollkommen, an denen teilzunehmen unter Augustus nur den römischen Bürgern untersagt war“1. So beschreibt Sueton rückblickend das Verbot der druidischen Religion in Claudius‘ Regierungszeit (41-54 n.Chr.). Auch Plinius d. Ä. berichtet von einem Druidenverbot: „die Herrschaft des Tiberius brachte ihre Druiden und diese Art von Wahrsagern und Ärzten zum Verschwinden.“2 Auf den ersten Blick wirkt eine solche Maßnahme nicht sonderlich überraschend: Die Römer hatten unter Caesar bereits etwa hundert Jahre (58-51 v.Chr) zuvor das keltische geprägte Gallien erobert und wollten nun offenbar die Verbreitung des römischen Kults fördern, um ihre Machtstellung zu festigen. Deswegen verboten sie die Druiden, die sie wegen ihrer religiös-spirituellen Führungsrolle als Drahtzieher der „grausamen und barbarischen religiösen Gebräuche“ identifizierten.

Doch ein Vergleich mit der üblichen römischen Religionspolitik in den eroberten Provinzen lässt eine Vielzahl an Fragen aufkommen. So kam der berühmte britische Historiker Edward Gibbon bereits 1782 zu einer vermeintlich gegenteiligen Erkenntnis: „The policy of the empererors and the senate, as far as it concerned religion, was happily seconded by the reflections of the enlightened part of their subjects.”3 Auch Clifford Ando schreibt: “Roman interference in conquered societies regarding matters of religion in particular was extraordinarily light”4. Vor dem Hintergrund dieser ansonsten scheinbar toleranten römischen Religionspolitik ist es fragwürdig, warum die Druiden dennoch verboten worden sind. Die in Erwägung zu ziehenden Ursachen sind entweder politischer, religiöser oder zivilisatorischer-moralischer Natur. Zugespitzt lautet die Fragestellung der Hausarbeit folglich: War ein politischer Widerstand der Druiden, ein römischer Missionierungseifer oder eine „zivilisatorische Mission“ Roms im Sinne des pax romana für das Druidenverbot ausschlaggebend und was sagt dies über die römische Religionspolitik im Allgemeinen aus?

Um dieser Fragestellung nachzugehen, wird die Hausarbeit in drei Kapitel aufgeteilt. Im ersten Kapitel wird die religiöse Situation in Gallien in vorrömischer Zeit rekonstruiert, wobei insbesondere die Berichte über Menschenopfer und die religiös-gesellschaftliche Rolle der Druiden untersucht werden. Diese thematische Hinführung zu der eigentlichen Fragestellung ist unerlässlich, um das Verbot der Druiden in den historischen Kontext zu setzen und somit anschließend im zweiten Kapitel deren Ursachen und Wirkungen interpretieren zu können. Zu diesem Zwecke werden die beiden Quellen (Plinius, Sueton), die ein Druidenverbot erwähnen, herangezogen. Das letzte Kapitel erweitert die Perspektive, indem das Druidenverbot in den Kontext der allgemeinen römischen Religionspolitik gesetzt wird. Im Fazit wird eine Antwort auf die Fragestellung formuliert, indem die verschiedenen möglichen Ursachen abschließend gewichtet werden.

Von den Galliern sind keine eigenen Schriftzeugnisse überliefert, weshalb die vorliegenden Quellen über die Druiden ausschließlich von griechischen und römischen Autoren stammen. Zwei wichtige Quellen werden „Poseidonische Quellen“5 genannt, weil sie mutmaßlich viele Informationen von Poseidonius‘ verschollenem Werk übernahmen: Diodor6 um 60 v.Chr. und Strabon7 um 15 n.Chr. Die ausführlichsten und erkenntnisreichsten Informationen stammt derweil von Julius Caesar8, der im sechsten Buch seines „De bello Gallico“ im Rahmen der Eroberung Galliens die Druiden beschreibt. Als spätere antike Autoren erwähnen v.a. Plinius der Ältere (77 n.Chr.), Tacitus9 (um 100-120 n.Chr.) und Sueton (um 110 n.Chr.) die Druiden. Die Berichte über die Druiden sind jedoch in all diesen Quellen kurz, oft voreingenommen und untereinander widersprüchlich. Zudem sind keine ethnographischen Informationen für den Zeitraum vor 60 v.Chr. überliefert. Dadurch ist das gesicherte Wissen über die Druiden und v.a. über deren Verbot stark eingeschränkt.

Die Forschungsliteratur über die Druiden ist dagegen dank ihrer Faszination, die die damalige keltische religiös-spirituelle Führerschicht auf die Moderne auslöst, umfangreich.10 Die Hausarbeit wird sich hauptsächlich auf aktuelle Forschungsergebnisse von Bernhard Maier11 und Jean-Louis Brunaux12 stützen. Als weitere Forscher der antiken Druiden werden Peter Berresford Ellis13, Jane Webster14 und Miranda Aldhouse-Green15 herangezogen. Das vierte Kapitel basiert hauptsächlich auf Erkenntnissen von Clifford Ando16 sowie von Beard/North/Price17.

2. Die keltische Religion

2.1 Die keltischen Götter und Gebräuche

Über die keltische Religion wissen wir lediglich aus römischen bzw. griechischen antiken Quellen sowie seit dem 20. Jahrhundert auch zunehmend aus archäologischen Ausgrabungen. Diese entlarvten die Vorstellung, es habe die Religion der Kelten18 gegeben, als Fehleinschätzung: Vielmehr splitterten sich die Kelten, v.a. im weitflächigen Gallien, in zahlreiche kleinere Stämme auf, die zu verschiedenen Göttern auf eine andere Weise beteten. Immerhin lässt sich verallgemeinern, dass die verschiedenen keltischen Religionen allesamt polytheistisch waren.19

Großen Anlass zu intensiven Forschungsdiskussionen über die keltische Götterwelt gab Caesar durch seine Äußerung, dass die Gallier „von den Göttern am meisten Merkur verehren. […] Nach ihm kommen Apollo, Mars, Iuppiter und Minerva. Über diese haben sie mit anderen Völkern eine annähernd gleiche Vorstellung.“20 Hierbei vollzog Caesar die klassische Interpretatio Romana, indem er fremde Götter mit den römischen Göttern identifizierte und die fremde Religion sich dadurch seiner eigenen einverleibte. Dass die Gallier tatsächlich die gleichen Götter mit einer „annähernd gleiche[n] Vorstellung“ verknüpften, ist wohl auszuschließen; denn warum wurden die gallischen Gebräuche später verboten, wenn sie doch der römischen Praxis derart ähnelten?

Um die tatsächlichen Namen der keltischen Götter herauszufinden, wurden Weihinschriften herangezogen. Hierbei ergeben sich nichtsdestominder zwei gravierende Probleme: Erstens stammen sie bereits aus der römischen Zeit, so dass dort meistens nicht mehr die Namen der ursprünglichen Gottheiten verzeichnet sind, sondern synkretistische gallo-römische Verbindungen. Zweitens wurden von den 374 gefundenen Götternamen 305 nur ein einziges Mal genannt.21 Einerseits widerlegt dies Caesars Beobachtung, es habe mit knapp einem halben Dutzend Göttern einen überschaubaren Pantheon gegeben. Andererseits unterstützt dies die Tatsache, dass es eben nicht die eine homogene keltische Religion im vorrömischen Gallien gab.

Ebenfalls rar sind antike Berichte über Kulte und Rituale der Kelten, wenngleich sich einige Aspekte herauskristallisieren. Zunächst ist die wichtige Rolle der Druiden hervorzuheben, die laut Caesar den „Götterkult gestalten“22. Zudem wurde von den antiken Autoren stets betont, dass die Kulthandlungen – anders als in Griechenland und Rom – nicht in errichteten Gebäuden, sondern vielmehr in freier Natur stattfanden.23 Die moderne Forschung hat jedoch mithilfe archäologischer Ausgrabungen gezeigt, dass es durchaus auch bauliche Kulteinrichtungen im keltischen Gallien gab (v.a. sogenannte Viereckschanzen).24 Nachhaltig geprägt wurde das moderne Bild der druidischen Rituale durch Plinius‘ Ausführungen: „Man muss hierbei auch die Bewunderung der gallischen Provinzen für die Mistel erwähnen. Nichts ist den Druiden – so nennen sie ihre Magier – heiliger als die Mistel […]. Ein Priester in weißem Gewand steigt auf den Baum und schneidet die Mistel mit einer goldenen Sichel ab.“25 Deutlich zeigt sich ein pejorativer Unterton, weil Plinius die 77 n.Chr. stark geschwächten Druiden abschätzig als „Magier“ bezeichnet und nicht wie noch einige griechische Autoren vor ihm als philosophoi.26 Sicherlich hatte dieses Ritual zum Zeitpunkt des druidischen Niedergangs wenig mit den keltischen Kulten in der Latènezeit gemeinsam. Plinius ist nämlich der einzige antike Autor, der die heilige Bedeutung der Mistel für die Druiden hervorhebt.

Insgesamt sind die keltischen Götter und Gebräuche aus der vorrömischen Zeit nur schemenhaft erkennbar, da einheimische Beschreibungen fehlen und die wenigen bildlichen Darstellungen in Ermangelung dazugehöriger Texte nicht sicher zu deuten sind.27 Man kann sich die keltische Religion wie die gallische Gesellschaft im Allgemeinen als fragiles Gebilde vorstellen, da ihr wichtige Stützpfeiler fehlten wie eine Schrift und Gesetze. Abschließend ist die Heterogenität der keltischen Götterkulte hervorzuheben, die der von den meisten griechisch-römischen Autoren vertretenen Vorstellung einer weitgehend einheitlichen keltischen Religion widerspricht.

2.2 Menschenopfer in Gallien

Berichte über keltische Menschenopfer sind in den antiken Quellen vergleichsweise oft anzutreffen: So widmen u.a. Tacitus, Strabon, Diodor und Caesar diesem Thema längere Passagen und schildern die blutige Prozedur in furchterregenden Worten. Beispielsweise schildert Strabon, dass die Kelten „einen zum Opfer geweihten Menschen einen Dolch in den Rücken stießen und aus seinen Zuckungen weissagten“28 oder Diodor, dass „sie einen Menschen dem Tod weihen und ihn dann mit einem Schwertstreich oberhalb des Zwerchfells niederstoßen“29. Zudem wurde von den antiken Autoren die Bedeutung der Druiden bezüglich der Menschenopfer hervorgehoben, die sich als „Opferpriester“30 (Caesar) betätigten und ohne deren Leitung die Gallier „nie opferten“31 (Strabon).

Indes haben archäologische Funde die Praxis von Menschenopfer im vorrömischen Gallien bestätigt: Archäologen stießen 1979 in der Nähe des nordfranzösischen Dorfes Acy-Romance auf mehrere Dutzend Leichen. Das Fehlen von Bekleidung und üblichen Grabbeigaben ließ darauf schließen, dass dort keine gewöhnliche Bestattungen, sondern die Überreste von Opferhandlungen vorlagen.32 Obwohl weitere kleinere Funde die Praxis von Menschenopfern bestätigen, ist dennoch zu bezweifeln, ob diese tatsächlich flächendeckend in ganz Gallien und in einer solchen Häufigkeit durchgeführt wurden. Die häufige und brutale Schilderung der Menschenopfer lässt demgemäß vermuten, dass die Autoren bestimmte Darstellungsabsichten verfolgten. Vermutlich wollten sie ihren Lesern eine „unterhaltsame“ Lektüre bieten.33 Einleuchtend klingt zudem der Versuch, dadurch die Grausamkeit im barbarischen, unzivilisierten Norden zu unterstreichen, womit besonders Caesar womöglich eine römische Eroberung Galliens legitimieren wollte.

2.3 Die Rolle der Druiden

Die Druiden hinterließen keinerlei eigene Schriftzeugnisse. Dies hängt damit zusammen, dass sie es laut Caesar „nicht für erlaubt halten, solche Dinge schriftlich zu verzeichnen“34, obwohl sie als einzige Gallier wohl über Schreibkenntnisse verfügten.35 Deshalb ist man bei der Frage nach der Rolle der Druiden ausschließlich auf römisch-griechische Autoren angewiesen. Diese schrieben den Druiden nicht nur die religiöse Autorität, sondern oft auch die pädagogische, wissenschaftliche, juristische, politische und teilweise sogar die militärische Führungsrolle zu.36 Für Caesar waren sie somit neben den Rittern (equites) die einzigen, die „einiges Gewicht und Ansehen haben; denn das gemeine Volk sieht man fast wie Sklaven an“37. Besonders die religiöse Autorität der Druiden sieht Caesar dafür als ausschlaggebend an: „Sie gestalten den Götterkult, besorgen die öffentlichen und die privaten Opfer und legen die religiösen Vorschriften aus“38. Die führende religiöse Position der Druiden untermauern auch Pomponius Mela („sie erklären […] über den Willen der Götter Bescheid zu wissen“39 ) und Diodor („Philosophen und hoch geehrte Theologen“40 ). Die Druiden hatten auch die pädagogische Führungsstellung inne, denn nach Mela „unterwiesen sie die Edelsten des Volkes im Verborgenen eine lange Zeit, nämlich zwanzig Jahre, und zwar in einer Höhle oder in abgelegenen Bergwäldern“41 Ebenfalls werden die wissenschaftlichen Kenntnisse der Druiden angesprochen, v.a. im Bereich der Medizin, Astronomie und Botanik.42

Eine weitere wichtige Rolle spielten die Druiden laut Strabon bei richterlichen und militärischen Entscheidungen: „Die Druiden gelten als besonders rechtschaffen, und deswegen betraut man sie mit der Schlichtung privater und öffentlicher Streitigkeiten, so dass sie früher sogar Kriege entschieden und Gegner, die sich schon zum Kampf anschickten, davon abhielten.“43 Hierbei ist – ähnlich wie bei Caesar - der positive Unterton auffällig, in dem die gesellschaftliche Rolle der Druiden beschrieben wird. Frappierend ist folglich der eklatante Unterschied in den Quellen zwischen den weisen Lehren der „rechtschaffenen“ Druiden einerseits und dem barbarischen Brauch der Menschenopfer andererseits. Höchst interessant ist indes das Wort „früher“ (πρότερος) in Strabons Aussage, weil es verdeutlicht, dass der Einfluss der Druiden um 15 n.Chr. schon deutlich eingeschränkt war. So ist Brunaux davon überzeugt, dass die Druiden im 2. Jahrhundert v.Chr. ihre „Blütezeit“44 erlebten. Eingeleitet durch den Zug der Kimbern und Teutonen durch gallische Gebiete 113-101 v.Chr. und verstärkt durch die römischen Okkupation45 hätten sie jedoch einen Machtverlust erlitten. Demnach stellten sie nicht mehr die vereinte gesellschaftliche Kraft dar, die die politische Stellung der Römer ernsthaft gefährden konnte.

3. Das Verbot der Druiden

3.1 Quelleninterpretation

Zwei Werke erwähnen ein Verbot der Druiden, nämlich die „Naturalis historia“ von Plinius (um 77 n.Chr.) und der fünfte Band (Claudius) von Suetons „De vita Caesarum“ (nach 120 n.Chr.). Ein Problem der beiden Quellen stellt deren Kürze da: In nur wenigen Worten beschreiben Plinius und Sueton die gravierende Entscheidung. Ein weiteres Hindernis für ein gesichertes Wissen ist die Unvereinbarkeit der beiden Quellen untereinander, wovon später noch die Rede sein wird. Im Übrigen erwähnte bereits Strabon um 15 n.Chr. Maßnahmen gegen die gallischen „barbarischen Opfer und Rituale, die entgegen der römischen Gewohnheit stehen“46. Strabon spricht allerdings – im Gegensatz zu Plinius und Sueton – noch nicht von einem expliziten Verbot der Druiden.

Bei Plinius‘ „Naturalis historia“ handelt es sich um eine umfangreiche, hauptsächlich naturwissenschaftliche Enzyklopädie in 37 Bänden. Im 30. Buch wird das Druidenverbot erwähnt:

Gallias utique possedit, et quidem ad nostram memoriam. Namque Tiberii Caesaris principatus sustulit Druidas eorum et hoc genus vatum medicorumque.

Zunächst fällt der negative Grundton auf, den man bereits in Plinius’ Bericht über die Bedeutung der Mistelzweige vernehmen konnte (vgl. Kapitel 2.1.). Dieser Eindruck wird durch die Begriffe medicus (Arzt) und vates (Wahrsager) vermittelt. Es ist fraglich, weshalb Plinius bei der Beschreibung des druidischen Mistelzweig-Rituals mit keinem Wort aufführt, dass die Druiden jenen Brauch beim Erscheinungsdatum der „Naturalis historia“ (77 n.Chr.) offiziell nicht mehr pflegen durften. Denn er selbst berichtet ja sogar im selben Werk, dass diese Kulte bereits durch Kaiser Tiberius (14-37 n.Chr.) „zum Verschwinden gebracht wurden“ (sustulit).47 Im selben Kapitel geht Plinius genauer auf die druidischen Gebräuche ein, die er als „monströse Rituale“48 bezeichnet, bei denen ein „Mord ein Zeichen für größte Ergebenheit war und das Verzehren von dem Fleisch des Getöteten die höchsten Segen des Himmels sicherte“49. Aus diesem Grund sei man den Römern für das Verbot der Gebräuche zur Dankbarkeit verpflichtet.50

[...]


1 Sueton: De Vita Caesarum, V Claudius, XXV. 13: Druidarum religionem apud Gallos dirae immanitatis et tantam civibus sub Augusto interdictam penitus abolevit.

2 Plinius der Ältere: Naturalis historia, XXX. 4.: Gallias utique possedit, et quidem ad nostram memoriam. Namque Tiberii Caesaris principatus sustulit Druidas eorum et hoc genis uatum medicorumque.

3 Gibbon, Edward: History of the Decline and Fall of the Roman Empire, London 1782, S. 56.

4 Ando, Clifford: The Ontology of Religious Institutions, Chicago 2010, S. 54.

5 Dieser Begriff wurde von Nora Chadwik geprägt, vgl.: Chadwik, Nora: The Druids, Cardiff 1966, S. 14f.

6 Diodorus: Bibliotheca historica, 5. 31. 2-5

7 Strabon: Geographica, 4. 4.

8 Caesar: De bello Gallico, 6. 13-18. Es ist derweil umstritten, wie viele Erkenntnisse über die Druiden aus Caesars eigenen Anschauungen während seines Aufenthalts in Gallien stammen und wie viel er von Poseidonius übernahm.

9 Tacitus: Annales 14. 30 sowie ders.: Historiae 4. 54

10 Einige Werke konzentrieren sich jedoch auf die mittelalterliche und neuzeitliche Interpretation des Druidentums. Die die an sich spannende Bearbeitung der Fragestellung, wie mittelalterliche (v.a. die irischen Dichtung befasst sich häufig mit den Druiden wie z.B. im Heldenepos Táin Bó Cúailnge) und neuzeitliche Gelehrte die keltische Religion und die Druiden sahen, würde den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen. Verwiesen sei deshalb auf Maier: Die Druiden, München 2009, S. 72-118 und auf Aldhouse-Green: Caesar’s Druids, Padstow 2010, S. 251-267.

11 Maier, Bernhard: Die Druiden, München 2009.

12 Brunaux, Jean-Louis: Druiden. Die Weisheit der Kelten, Stuttgart 2009. sowie ders.: Les religions gauloises. Rituels celtiques de la Gaule indépendante, Paris 1996.

13 Berresford-Ellis, Peter: The Druids, London 1994.

14 Webster, Jane: At the End of the World. Druidic and Other Revitalization Movements in Post-Conquest Gaul and Britain, in: Britannia, Vol. 30 (1999), S. 1-20.

15 Aldhouse-Green, Miranda: Caesar’s Druids. Story of an Ancient Priesthood, Padstow, 2010.

16 Ando, Clifford: The rites of others, in: Edmondson, Jonathan / Keith, Alison (Hrsg.): Roman Literary Cultures. Domestic Politics, Revolutionary Poetics, Civic Spectacles, Toronto 2016, S. 254-277. Sowie ders.: The Ontology of Religious Institutions, Chicago 2010.

17 Beard, Mary / North, John / Price, Simon: Religions of Rome, Cambrigde 1998.

18 Hierbei stellt sich die Frage, wer überhaupt „die Kelten“ waren . Allgemein werden damit Volksgruppen der Eisenzeit auf den britischen Inseln, im heutigen Frankreich, im Alpenraum, in Oberitalien und auf der Iberischen Halbinsel bezeichnet. Die „Kelten“ sind jedoch ein Konstrukt der römisch-griechischen Autoren: Die vermeintlich „keltischen“ Stämmen hatten keinerlei Bewusstsein, einer vermeintlich überspannenden Gemeinschaft anzugehören. Stattdessen identifizierten sie sich auf einer weitaus kleinräumigeren Ebene. Die Gallier haben folglich nur einen Teil der „Kelten“ dargestellt; dies ist auch im Folgenden stets im Blick zu behalten. Vgl. Petersmann, Astrid: Die Kelten. Eine Einführung in die Keltologie, Heidelberg 2016, S. 6-20.

19 Vgl. Brunaux: Les religions gauloises, S. 51f.

20 Caesar: De bello Gallico 6. 17. 1: Deorum maxime Mercurium colunt. Post hunc Apollinem et Martem et Iovem et Minervam. De his eandem fere quam reliquae gentes habent opinionem.

21 Vgl. Berresford Ellis: The Druids, S. 114.

22 Caesar: De bello Gallico, 6. 13. 4.: illi [druides] rebus divinis intersunt

23 Besonders Passagen in Lucan: Pharsalia, 1.450-458. und Plinius: Naturalis historia, 16.249. legen dies nahe.

24 Vgl. Maier: Die Druiden, S. 50 und S. 57f.

25 Plinius: Naturalis Historia, 16.249. : nihil habent Druidae — ita suos appellant magos — visco et arbore, in qua gignatur, si modo sit robur, sacratius. iam per se roborum eligunt lucos nec ulla sacra sine earum fronde conficiuntut.

26 Vgl. Webster: At the End of the World, S. 4.

27 Vgl. Maier: Die Druiden, S. 25.

28 Strabon: Geographica 4. 4. 5.

29 Diodor, Bibliotheca historica, 5. 31. 3.

30 Caesar: De bello Gallico, 6. 16. 2.: ad ea sacrificia druidibus utuntur

31 Strabon: Geographica, 4. 4. 5.

32 Vgl. Lambot, Bernhard / Bocquillon, Hervé: Le site protohistorique d'Acy-Romance (Ardennes), Reims 2012, S. 3-9.

33 Dies scheint v.a. auf Caesar zuzutreffen. Er schrieb nämlich all diese Informationen ins sechste Buch, einen ethnographischen Exkurs. Dieser wurde dem Senat nicht vorgetragen, sondern üblicherweise als Unterhaltungsliteratur von der römischen Bevölkerung gelesen. Vgl. Maier: Die Druiden, S. 64.

34 Caesar: De bello Gallico, 6. 14. 3.: neque fas esse existimant ea litteris mandare

35 Vgl. Ebd.: publicis privatisque rationibus, Graecis utantur litteris. Mithilfe der verweigerten Verschriftlichung ihrer Weisheiten wollten die Druiden womöglich ihre hervorgehobene gesellschaftliche Stellung festigen.

36 Auf die spannende und viel diskutierte Frage, wie die interne Organisation (etwaiger Anführer, Aufteilung in Hierarchien, jährliche Versammlung im Carnutenwald etc.) der Druiden aussah, kann aufgrund von Platzmangel an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Verwiesen sei auf Brunaux: Die Druiden, S. 253-257 und S. 261-267.

37 Caesar: De bello Gallico, 6. 13. 1.: In omni Gallia eorum hominum, qui aliquo sunt numero atque honore, genera sunt duo […]de his duobus generibus alterum est druidum, alterum equitum.

38 Caesar: De bello Gallico, 6. 13. 4.: illi [druides] rebus divinis intersunt, sacrificia publica ac privata procurant , religiones interpretantur

39 Pomponius Mela: De chorographia, 3. 2. 18.: Habent tamen et facundiam suam magistrosque sapentia druidas.

40 Diodor: Bibliotheca historica 5. 31. 2-3.

41 Pomponius Mela: De chorographia, 3. 2. 19.: Docent multa nobilissimos gentis clam et diu, vicenis annis, aut in specu aut in abditis saltibus.

42 Vgl. dazu die Ausführungen in Plinius‘ Naturalis historia, XVI. 95. 249. und XXIV. 62. 103-104 sowie Pomponius Mela: De chrographia, 3.2.18.

43 Strabon: Geographica, 4. 4. 4.

44 Brunaux: Die Druiden, S. 236.

45 Der wohl bereits eingeleitete Prozess des Machtverlusts der Druiden wurde durch die römische Herrschaft weiter verstärkt, weil sie in der gallo-römischen Gesellschaft, in der viele Menschen mit Schrift, Zahlen und Kalendarien umgehen konnten, ihr Bildungsmonopol verloren. Auch Jane Webster macht primär die römische Okkupation für den Machtverfall der Druiden verantwortlich, vgl. Webster, Jane: At the End of the World, S. 11.

46 Strabon: Geographica, 4.4.5.

47 Zwei Erklärungen sind hierbei denkbar: Entweder hatte Plinius keinen Überblick, da fast 500 Autoren diese Enzyklopädie verfassten oder er rezitiert einen druidischen Brauch, der 77 n.Chr. bereits der Vergangenheit angehörte.

48 Plinius: Naturalis historia, XXX. 4: qui sustulere monstra, in quibus hominem occidere religiosissimum erat, mandi vero etiam saluberrimum.

49 Plinius: Naturalis historia, XXX. 4: qui sustulere monstra, in quibus hominem occidere religiosissimum erat, mandi vero etiam saluberrimum.

50 Ebd.: nec satis aestimari potest, quantum Romanis debeatur

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die Gründe des römischen Druidenverbots. Widerstandsbekämpfung, Missionseifer oder Zivilisationsabsicht?
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Philosophische Fakultät)
Veranstaltung
Wer konnte Rom widerstehen? Modalitäten von Widerstand im römischen Reich
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
22
Katalognummer
V520015
ISBN (eBook)
9783346116338
ISBN (Buch)
9783346116345
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Druiden, Römische Geschichte, Antike Religionen, Claudius, Caesar, Sueton, De Bello Gallico, Tacitus, Gallier, Asterix und Obelix, Miraculix
Arbeit zitieren
Tim R. Kerkmann (Autor:in), 2017, Die Gründe des römischen Druidenverbots. Widerstandsbekämpfung, Missionseifer oder Zivilisationsabsicht?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520015

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