Wahl des Wechselkursregimes - Spekulative Attacken


Seminararbeit, 2006

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

2. Währungskrisenmodelle
2.1 Modelle der 1. Generation
2.2 Modelle der 2. Generation
2.3 Modelle der 3. Generation

3. Indikatoren einer Währungskrise
3.1 Frühwarnindikatoren
3.2 Empirische Determinanten von Währungskrisen
3.3 Zusammenfassung
3.4 Bewertung

4. Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussbetrachtung

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Darstellung des Zeitpunkts der spekulativen Attacke im monetären Modell

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Krisensignale

1. Einleitung

Zahlreiche Währungskrisen erschütterten in den 1990er Jahren die weltweiten Finanzmärkte, u.a. die EWS[1] -Krise 1992/3, die Mexiko[2] Krise 1994 oder aber auch die Asienkrise 1997. Aufgrund der verheerenden wirtschaftlichen Folgen, die diese Ereignisse nach sich zogen, begann sich der Fokus der Öffentlichkeit auf die Prognosewahrscheinlichkeit von Währungskrisen zu richten. Zahlreiche Studien wurden im Laufe der Zeit veröffentlicht, von denen ich einige später noch vorstellen werde.

Alle diese Arbeiten basieren auf den theoretischen Währungskrisenmodellen, die einen Erklärungsansatz für die Entstehung solcher Katastrophen liefern.

Hierbei wird unterschieden zwischen Modellen der 1., der 2. und der 3. Generation.

Die Modelle der 1. Generation werden im Folgenden anhand der Studien von Paul Krugman analysiert, die er bereits 1979 veröffentlichte.

Da sich aber neuere Währungskrisen nicht mehr alleine mit Hilfe dieses Ansatzes erklären ließen, entwickelte Maurice Obstfeld 1994 weiterführende Modelle der so genannten 2. Generation, die unter anderem eine Erklärung für die Finanzkrise in Europa am Anfang der 90er Jahre lieferte.

Mit dem Zusammenbrechen vieler asiatischer Wechselkursregime während der Asien Krise 1997, bildete sich ein neuer Erklärungsstrang heraus, da diese Länder nicht die Symptome aufwiesen, die typisch für die vorangegangene Krisen waren. Diese Ansätze sind sehr heterogen und werden als Modelle der 3. Generation zusammengefasst.

Nachdem ich diese Modelle vorgestellt und erklärt habe, werde ich auf die Studien über Vorhersagewahrscheinlichkeiten von Währungskrisen näher eingehen, und sie dabei auch kritisch hinterfragen.

2. Währungskrisenmodelle

Es gibt im Grunde 3 Generationen von Währungskrisenmodellen, die sich zwar alle unterscheiden, wenn es um die Gründe für den Ausbruch einer Krise geht, eines aber gemeinsam haben, und zwar das Aufgeben des fixen Wechselkursregimes.

Sie alle wurden nach großen Währungskrisen entwickelt und erklären diese zumeist treffend.

Paul Krugman machte 1979 den Anfang, als er die Krisen in mehreren lateinamerikanischen Ländern mit Hilfe eines theoretischen Modells erklärte, welches daraufhin u. a. von Flood und Garber 1984 weiterentwickelt wurde (vgl. Flood/Garber). Diese und darauf basierende Arbeiten, werden unter dem Begriff Modelle der 1. Generation zusammengefasst.

Als nun aber 1992 die EWS Krise begann, sah man schnell ein, dass sich diese, sowie die Mexiko Krise 1994 nicht mehr mit Hilfe dieser Modelle erklären ließ. Andere Faktoren schienen hier eine Rolle zu spielen, die Maurice Obstfeld 1994 in seinem so genannten Modell der 2. Generation darstellte.

Zum Ende der 1990er Jahre gab es in vielen asiatischen Staaten eine große Währungskrise.

Es waren weder Symptome die man aus Modellen der 1. Generation kannte, noch aus Modellen der 2. Generation erkennbar.

Zahlreiche Erklärungsversuche wurden veröffentlicht, subsumiert als Modelle der 3. Generation.

2.1 Modelle der 1. Generation

Das Modell von Krugman (1979), das seinerseits auf der Arbeit von Salant und Henderson[3] basiert, geht von einem fixen Wechselkursregime mit stets defizitärem Haushalt aus.

Die inländische Geldmenge setzt sich aus den Devisenreserven der Notenbank und ihren Wertpapieren zusammen.

Da nun der Haushalt ein permanentes Defizit aufweist, muss dieses durch die „Geldpresse“ gedeckt werden, was zur Folge hat, dass die Menge an Wertpapieren zunimmt.

Um nun aber den Wechselkurs fixieren zu können, muss die Geldmenge konstant gehalten werden, was folglich nur dadurch geschehen kann, dass der Zuwachs an Wertpapieren, durch einen Verlust der Devisenreserven kompensiert wird.

Da diese aber irgendwann aufgebraucht sind, kommt es dazu, dass der Wechselkurs nicht mehr fixiert werden kann und somit durch einen flexiblen ersetzt wird. Es kommt also in einem solchen Modell auf natürliche Weise zu einer Aufgabe des festen Wechselkursregimes (vgl. Gärtner/Lutz S.334 – 336).

Dies ist insofern wenig überraschend, als dass das Mundell-Fleming Modell zeigt, dass in einem Modell mit fixen Wechselkursen und perfekter Kapitalmobilität, Geldpolitik ineffektiv ist (vgl. Gärtner / Lutz, Kapitel 3).

Der natürliche Wechsel vom fixen zum flexiblen Wechselkurs kann durch sog. spekulative Attacken[4] beschleunigt werden, wobei das entscheidende der Zeitpunkt dieser ist.

An folgender Grafik lässt er sich logisch nachvollziehen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Darstellung des Zeitpunkts der spekulativen Attacke im monetären Modell[5]

In der obigen Zeichnung taucht der Begriff des Schattenwechselkurses („shadow exchange-rate“) auf. Dieser stellt den fiktiven Wechselkurs dar, der sich ohne Intervention seitens der Regierung einstellen würde. Er ist ein wichtiger Indikator für Spekulanten, um eine etwaige Attacke auf die entsprechende Währung zu planen.

[...]


[1] EWS = Europäisches Währungssystem

[2] Auch bekannt unter dem Begriff Peso oder Tequilla Krise

[3] vgl. dazu: Salant,S. and Henderson, D. (1978): Market anticipation of government policy and the price of gold

in: Journal of Political Economy, Vol. 86, Seiten 147 - 215

[4] Eine Spekulative Attacke wird hier definiert als eine Umschichtung des Portfolios von Spekulanten hin zur

attackierten Währung

[5] Grafik entnommen in leicht veränderter Form aus: Gärtner / Lutz S. 338

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wahl des Wechselkursregimes - Spekulative Attacken
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Veranstaltung
Wahl des Wechselkursregimes
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
19
Katalognummer
V51730
ISBN (eBook)
9783638476171
ISBN (Buch)
9783656058038
Dateigröße
494 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Seminararbeit werden die drei grundlegenden Modelle zur Erklärung von Währungskrisen dargestellt.Hierbei wird besonders auf das Thema der spekulativen Attacken eingegangen. Anschließend werden empirische Studien zu Währungskrisen kurz aufgezeigt und analysiert.
Schlagworte
Wahl, Wechselkursregimes, Spekulative, Attacken, Wahl, Wechselkursregimes
Arbeit zitieren
Michael Lueg (Autor:in), 2006, Wahl des Wechselkursregimes - Spekulative Attacken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51730

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