Unterhaltung trifft Wissenschaft. Untersuchung über kontrafaktische Geschichtsschreibung zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Populärliteratur

"Vaterland" von Robert Harris und "Geschichte machen" von Stephen Fry


Masterarbeit, 2019

107 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Problemaufriss: unterhaltende Wissenschaft?
2.1 Kontrafaktische Geschichtsschreibung aus Sicht der Geschichtswissenschaft
2.2 Kontrafaktische Geschichtsschreibung aus Sicht der Literaturwissenschaft

3 Einführung in die Werke
3.1 Inhalt und Resonanz
3.2 Aufeinandertreffen faktischer und kontrafaktischer Elemente
3.2.1 Zum Moment der Kontingenz

4 Evaluierung der Parallelwelten
4.1 Architektur
4.2 Verkehrswesen
4.3 Bürokratiewesen und Sicherheitskräfte
4.3.1 Überwachungsstaat und Systemdruck
4.3.2 Demokratieverständnis und Justizsystem
4.4 Territoriale Aufteilung

5 Wissenschaft und Technik

6 Charaktere im Fokus
6.1 Held und Antiheld? March und Michael
6.2 Die Helfer: Maguire und Leo

7 Zur (Un-)Nahbarkeit des „Führers“
7.1 Der ersetzte Hitler

8 Das Schicksal des Judentums
8.1 Deportations- und Vernichtungspläne
8.2 Gedenken durch Konfrontation?

9 Fazit

10 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die Gräueltaten der Naziherrschaft haben in ganz Europa und darüber hinaus ihre Spuren hinterlassen. Diese scheinen jedoch zunehmend zu verblassen: Soziologen zufolge wird rechtes Gedankengut, welches einst den Nährboden für eine Volksverhetzung unvorstellbaren Ausmaßes stellte, von weiten Teilen der Gesellschaft erneut gutgeheißen.1 Ohne Frage sind die heutigen Verhältnisse mit denen der 1920er Jahre nicht zu vergleichen, sodass ein Wiederaufflammen des Rechtsradikalismus hierzulande nicht als unmittelbare Entwicklung zu befürchten ist.2 Ein wachsender Rechtspopulismus sowie antisemitische Ansichten bis hin zu Ausschreitungen3 sind jedoch nicht zu leugnen, wenn etwa die Verbrechen des Dritten Reichs zu einem „[…] Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“4 verklärt werden.

Neben den Folgen des wachsenden Rechtspopulismus sind auch die Ursachen nur vage festzumachen. Der Schwund von Zeitzeugen und die wachsende Distanz zum Geschehenen mögen zum Beispiel ein Erinnern an das Entstehen des Dritten Reichs ebenso wie an dessen Verbrechen erschweren und die Empfängnis für rechtsradikale Politiken begünstigen. Bestrebungen, einen Erinnerungsprozess aufrechtzuhalten, sind jedoch nicht zu übersehen, wenn zum Beispiel technisch- revolutionäre Projekte wie das Holocaust-Museum in Chicago mit seinen hologrammbasierten Vorführungen verwirklicht werden.

Fernab solch moderner Konzepte leistet nach wie vor Literatur einen Beitrag zur Erinnerungskultur: Werke, die die Herrschaft der Nazis thematisieren, beherbergt der Literaturbetrieb seit jeher und insbesondere dem deutschen Schriftwesen ist ein großer Beitrag an Erinnerungs- und Trauerarbeit zuzuschreiben.5 Publikationen, die nicht die Realhistorie wiedergeben, sondern eine Alternative aufzeigen, drohen die Geschichte und das Leid zu verfälschen, verfügen jedoch ebenso über das Potenzial, Erinnerungsprozesse anzustoßen und überdies Gefahren gegenwärtiger Entwicklungen zu reflektieren: Die kontrafaktische Geschichtsschreibung ist in der Geschichtswissenschaft mittlerweile anerkannt und hat in der Populärliteratur unlängst Einzug gehalten. Dem Leitgedanken einer jeden kontrafaktischen Geschichtszeichnung liegt die Frage nach einem alternativen Ereignishorizont zugrunde, ausgelöst durch ein singuläres Ereignis.6 Szenarien eines alternativen Verlaufs des Zweiten Weltkriegs beispielsweise gehören zu den geläufigsten alternativen Geschichtsmodellen.7

Die folgende Arbeit soll klären, ob und inwiefern wissenschaftliche Geschichtsschreibung mit unterhaltungsorientierter Literatur zu verknüpfen ist. Im Vordergrund der Analyse sollen zwei Aspekte stehen: Primär werden die Möglichkeiten einer informativen Abbildung der Realhistorie sowie Inszenierung eines alternativen Modells und sekundär die Möglichkeit einer Auseinandersetzung mit humanistischen Fragen, insbesondere der nach einer Form von Schuld, erörtert. In welchem Verhältnis steht die Vermittlung wissenschaftlich bestätigter Fakten sowie ethischer Überlegungen mit der Unterhaltung des Lesers? Droht eines der Ziele zulasten anderer überhandzunehmen? Welche Rolle hat der Erzählstil auf die informative und/oder unterhalterische Intention und was für einen Erinnerungsbeitrag kann kontrafaktisch orientierte Populärliteratur leisten?

Nebenbei soll dem Vorwurf nachgegangen werden, durch die Zurschaustellung eines siegreichen Nazideutschlands eine Rechtfertigung für die militärischen Einsätze der Alliierten mit ihren zahlreichen Opfern erbringen zu wollen. So beklagt zum Beispiel Alexander Demandt, einer der bekanntesten Vertreter der kontrafaktischen Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum, Szenarien eines fortbestehenden Deutschen Reichs seien als ein fundamentum in re in der Populärliteratur verbreitet worden.8

Als Untersuchungsobjekte sollen Robert Harris’ Vaterland (Fatherland) von 1992 und Geschichte machen (Making History) von Stephen Fry aus dem Jahr 1996 dienen. Die Veröffentlichungsdaten der Romane mögen nicht weit auseinanderliegen, die Spielzeiten, Erzählstile sowie die Reaktionen variieren jedoch stark.

Ungeachtet der Berücksichtigung dieser Umstände wird die Tatsache ausgeblendet, dass der angelsächsische Literaturbetrieb als Heimatland des Kriminalromans sowie Innovationsquelle der mittlerweile durchaus honorierten Science-Fiction-Bewegung gilt9 und demzufolge die Zahl britischer Populärliteratur mit kontrafaktischen Hintergründen die der deutschen übersteigt. So wird im Folgenden eine unvoreingenommene und fernab von nationalen Attitüden geprägte Analyse anvisiert: Der Umstand, dass die Thematisierung der Geschichte des Dritten Reichs „[…] für viele [Deutsche] an einem neuralgischen Punkt ihrer nationalen Vergangenheit rührt“10, sei ebenso ohne Belang wie die Tatsache, dass ein Rückblick auf die Zeit des Nationalsozialismus in Großbritannien weit unbeschwerter als hierzulande erfolgt.11 Nationale Aspekte werden ausgeblendet; Autoren aus Deutschland und Großbritannien sowie vielen weiteren Nationen werden berücksichtigt, deren Beiträge gleichermaßen hinterfragt und in einen Konsens gebracht.

Der faktenorientierte Forschungsstand ist länderübergreifend auf einem hohen Niveau. Die Geschichte des Nationalsozialismus etwa ist mannigfaltig dargelegt worden. Kaum erforscht hingegen sind die Fragestellungen, die sich diese Arbeit widmet. Die kontrafaktische Geschichtsschreibung als ein eigenständiger Bereich der Geschichtswissenschaft ist weitgehend anerkannt und sowohl Werke, die als Fachliteratur, als auch solche, die als Populärliteratur anzusehen sind, wurden vereinzelt erörtert. Die Möglichkeit, mithilfe einer kontrafaktischen Geschichtsschreibung Wissen zu vermitteln, fand hingegen nur sekundär Beachtung: Alternative Geschichtsmodelle wurden und werden in puncto Plausibilität, Unterhaltungswert und Kommerz beleuchtet, doch Fragen zum Verhältnis zwischen Faktenvermittlung, Leserunterhaltung und Erinnerungsfunktion wurden bisweilen kaum gestellt.12

Strukturiert wird die Arbeit in vier Abschnitte: Zunächst sind die Beziehungen zwischen kontrafaktischer Geschichtsschreibung, Geschichtsforschung und Literaturbetrieb erläutert. Daran angeschlossen erfolgt ein expliziter Blick auf Vaterland und Geschichte machen, welcher sowohl die Rezeption als auch den Inhalt der Werke einbezieht. Insbesondere die anschließende Analyse von Geschichte machen profitiert aufgrund der Erzählstruktur, Perspektivwechsel und variierenden Figurennamen von diesem Vorgehen.

Den zweiten Schwerpunkt umfasst die Darlegung des kontrafaktischen Konzeptes. Die Architektur, das Transportwesen, territoriale und weitere Aspekte werden in diesem Rahmen ausführlich behandelt.13 Obgleich die Kontrafaktizität in den Vordergrund gerückt ist, werden im Sinne der Abgrenzung auch faktische sowie fiktive Bestandteile Beachtung finden.

Drittens erfolgt eine Erörterung technischer Errungenschaften sowie der Stellung verschiedener Wissenschaften im Dritten Reich. Dieser Schritt leitet in eine Figurenanalyse über, in der die Fiktionalität der Erzählungen zum Tragen kommt. Angesichts der Tatsache, dass die Persönlichkeit Adolf Hitlers in beiden Werken grundverschieden inszeniert wird und dort ein faktisches, kontrafaktisches sowie fiktives Element zugleich ausmacht,14 ist dem „Führer“ ein separates Kapitel gewidmet. Die mittlerweile umfangreich analysierten Verwandtschaftsbeziehungen unter den Hitlers beziehungsweise Schicklgrubers bleiben von dieser Untersuchung jedoch unberührt.15

Viertens ist das Schicksal der Juden beleuchtet, welches von den Autoren sowohl faktenorientiert als auch emotional dargelegt wird. Bevor das obligatorische Fazit respektive Untersuchungsausblick gezogen wird, soll somit auch intensiv der Möglichkeit einer Opferwürdigung nachgegangen sein.

Einem Analyseschema nach strengen literarischen Richtlinien wird bewusst nicht gefolgt. So soll der Pluralität der Texte Respekt gezollt werden, indem kein Versuch unternommen wird, ihnen vordefinierte „[…] Modelle überzustülpen und so ihre Komplexität zu reduzieren.“16 Vielmehr soll eine durchgehende Analyse des (kontra-)faktischen Gehalts erfolgen. Schließlich ist die Erkenntnis, in welcher Weise und in welchem Umfang die Autoren dem Leser das Wissen über die realen Geschichtsverläufe vorführen, von elementarer Bedeutung, um das Aufklärungspotenzial kontrafaktischer Geschichtsschreibung offenzulegen. Anbei wird der Atmosphäre, insbesondere dem Sprachgebrauch, Beachtung geschenkt, um diese Aspekte im Fazit in Relation zu den gesammelten Erkenntnissen zu setzen.

Während der Analyse wird stets alternierend gearbeitet: Zunächst sind entsprechende Untersuchungspunkte in Vaterland, anschließend in Geschichte machen erörtert. Mit dem Ziel, den Lesefluss zu vereinfachen, sind Verweise in den Fußnoten in Kurzform gehalten.17 Inhaltliche Überschneidungen sind häufig nicht vermeidbar, sodass vermehrt Verweise auf verwandte Kapitel eingebracht sind.18

Als Primärliteratur dienen die deutschen Ausgaben von Vaterland und Geschichte machen in ihrer zweiten beziehungsweise dritten Auflage. Die Sekundärliteratur ist möglichst umfangreich gehalten, sodass sowohl in zeitlicher als auch fachwissenschaftlicher Hinsicht große Differenzen bestehen.19 So finden Quellen zur Gestaltung der Hauptstadt Germania, zeitnahe Interpretationen der Verbrechen im Dritten Reich sowie allgemeine Literaturkritiken gleichermaßen Beachtung. Zu den wegweisenden Werken im Rahmen der Analyse der Kontrafaktizität gehören Publikationen wie Veränderte Vergangenheiten von Richard J. Evans und Beiträge aus Niall Fergusons Sammlung Virtuelle Geschichte. Großen Erkenntniswert sind der Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte, dem Sammelwerk Ethik in der Medizin (Urban Wiesing) und einschlägig bekannten Publikationen wie der von Daniel Jonah Goldhagen geführten Debatte Hitlers willige Vollstrecker zuzurechnen. Ebenso werden die renommierten Hitler-Biografien von Allan Bullock sowie Ian Kershaw ausführlich zurate gezogen und eine Grundlage schaffen Generalwerke wie die Enzyklopädien von Israel Gutman und Ernst Klee. Internetbasierte Quellen stammen vermehrt aus den Online-Portalen der Bundeszentrale für politische Bildung, verschiedener Feuilletons wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Zeit und Magazinen wie dem Spiegel.20

2 Problemaufriss: unterhaltende Wissenschaft?

Kontrafaktische Geschichtsverläufe auf ihre Plausibilität zu untersuchen, obliegt fraglos dem Geschichtskenner. Populärliteratur, in der kontrafaktische Szenarien der Rahmenbildung dienen, ist jedoch nicht an den Fachhistoriker adressiert. Publikationen wie Vaterland und Geschichte machen sind demnach sowohl aus der Sicht des Geschichts- als auch Literaturkenners zu betrachten. Folglich werden zunächst die Standpunkte der zwei Wissenschaften gegenüber der kontrafaktischen Geschichtsschreibung dargelegt, um ein Analysekonzept zu entwickeln, welches den Kriterien beider Fachrichtungen gerecht wird.

2.1 Kontrafaktische Geschichtsschreibung aus Sicht der Geschichtswissenschaft

Als kontrafaktische Geschichtsschreibung werden Überlegungen verstanden, die sich Szenarien einer „[…] alternative[n] Vergangenheit, bei denen die Änderung eines einzelnen Ereignisses auf der Zeitachse zu einem anderen Ereignis als dem führt, das sich tatsächlich ereignet hat“21, zu Eigen machen. Besagtes Ereignis wird als der Moment der Kontingenz bezeichnet und stellt das charakteristische beziehungsweise obligatorische Merkmal kontrafaktischer Geschichtsschreibung dar.22 Auch die Bezeichnung als Nucleus ist geläufig.23 Von diesem Punkt extrapoliert der sogenannte virtuelle Historiker einen alternativen Verlauf unter Einbezug möglichst zahlreicher relevanter Fakten,24 ist jedoch stets mit dem Problem der historischen Plausibilität beziehungsweise der Pflicht zur Darlegung von „[…] historiographisch korrekten (oder vertretbaren) ereignisgeschichtlichen Sequenzen […]“25 konfrontiert.26 Ungeachtet der Tatsache, dass der Nachweis einer historischen Plausibilität eng verknüpft ist mit dem Vermittlungspotenzial wissenschaftlicher Erkenntnisse, seien die Wahrscheinlichkeiten der kontrafaktischen Ereignisketten in Vaterland sowie Geschichte machen angesichts der teils vagen Konzeptualisierung des Kontingenzmoments in dieser Arbeit außen vor gelassen.27

Überlegungen über alternative Geschichtsverläufe gehören seit jeher zur Geschichtsschreibung, wurden in Historikerkreisen jedoch bis in die Frühe Neuzeit verurteilt und folglich nur partiell verfolgt. Da die Frage nach dem Was wäre gewesen, wenn …? fest verankert im menschlichen Bewusstsein zu sein scheint28 und mittlerweile als ein Charakteristikum menschlicher Lernprozesse angesehen wird,29 ist die Geschichtsforschung mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts für Diskussionen über kontrafaktische Vergangenheiten allerdings empfänglicher geworden.30 Zwar mögen nach wie vor viele Historiker diese Form der Geschichtsdarstellung ablehnen, doch einst nahezu ausnahmslos unterstützten Gegnern dieser Richtung wie Benedetto Croce und E. P. Thompson,31 steht heutzutage mit ebenso renommierten Historikern wie Richard J. Evans und Niall Ferguson eine breite Opposition gegenüber.

Den Befürwortern der alternativen Geschichtsschreibung zufolge resultiert die Verschlossenheit gegenüber Gedankenspielen aus der grundsätzlich legitimen Faktenfokussierung innerhalb der Historikerzunft und ihrer Vorstellung eines alleingültigen Geschichtsverlaufs.32 Religiöse Ansichten einer vorherbestimmten Welt wurden bereits in der Aufklärung angefochten, doch erst singuläre Vorstöße verhalfen der alternativen Geschichtsschreibung zu ihrer Akzeptanz.33 Die Rechtfertigung der Vertreter pluraler Geschichtsmodelle ist vielseitig und basiert etwa auf der Annahme, dass Historiker insgeheim jeher von kontrafaktischen Geschichtsverläufen fasziniert seien, sich lediglich der Norm gefügt und die ablehnende Haltung gegenüber kontrafaktischen Überlegungen adaptiert hätten.34 Tatsächlich sind Alternativmodelle bereits in der römischen Geschichtsschreibung zu finden35 und prägten zahlreiche Werke mit unterhaltendem Charakter, insbesondere solche der 1930er Jahre.36 Manchen Skeptiker mag ebenso die Loslösung vom Gedanken eines vorherbestimmten Geschichtsverlaufs überzeugt haben: Der moderne Historiker dürfe sich nicht darauf beschränken, Fakten nüchtern auszuwerten, sondern müsse diese auch aus moralischer Sicht betrachten, wenn nicht sogar werten.37 Andernfalls drohe eine Legitimation a priori für jedes Handeln, also auch für die Verbrechen des Nationalsozialismus.38 Werde Vergangenheit als alternativlos erachtet, müsse dieser Grundsatz auch für die Zukunft gelten, dem Menschen müsse der freie Willen abgesprochen und jegliches Unrecht als vorherbestimmt sowie unausweichlich angesehen und letztendlich entschuldigt werden.39

Als ausschlaggebend für den Durchbruch den kontrafaktischen Geschichtsschreibung gelten zwei Entwicklungen: Erstens scheint aus dem Niedergang von Ideologien,40 die im 19. und 20. Jahrhundert fest verankert waren, ein Freiraum für hypothetische Gedankenexperimente hervorgegangen sein.41 Zweitens mögen Digitalisierungsprozesse eine Anerkennung für nicht gänzlich Belegbares gefördert haben, insbesondere in Verbindung mit Geschichtsdokumentationen: „Heute motiviert, was über den Bildschirm läuft“42, laute der Tenor einiger Forscher. Die damit verknüpfte Gefahr, zugunsten einer unterhaltsamen und publikumstauglichen Geschichtsdarstellung eine Geschichtsfälschung oder zumindest -verblendung herbeizuführen, lastet demnach durchaus auf dem Konzept der alternativen Geschichtsschreibung.43

So sind geschichtswissenschaftlich hergeleitete Modelle mit kontrafaktischem Charakter, wie sie etwa in Fachzeitschriften publiziert werden, streng von solchen zu unterscheiden, die angesichts von Stil und Publikumsorientierung der Unterhaltungsliteratur zugeschrieben werden. Letztere Gattung wird häufig auch als belletristische Alternativweltgeschichte bezeichnet und grenzt sich durch das Einfügen fiktiver Komponenten von der wissenschaftlich-kontrafaktischen Geschichtsschreibung ab.44 Die Differenzierung zwischen Fiktion und Kontrafaktizität wirft eine grundlegende Deklarationsproblematik auf, denn ein jedes kontrafaktisches Element ist logisch betrachtet auch als ein fiktives Element anzusehen. Die Erörterung jeglicher Elemente und somit auch solcher, die im strengen Sinne als fiktiv zu beachten sind, ist jedoch essenziell für die folgende Arbeit. Um ein sowohl geschichts- als auch literaturwissenschaftsgerechtes Analysemodell zu erschließen, sollen folglich lediglich Komponenten als fiktiv bezeichnet sein, die keinerlei Bezugspunkte zur Realgeschichte – vor und nach dem Moment der Kontingenz – aufweisen. Sind Parallelen oder wissenschaftliche Konnotationen in den Elementen zu erkennen, werden diese als ein Ausdruck des kontrafaktischen Gestaltungskonzeptes eingestuft und dennoch untersucht. Andernfalls wäre ein Großteil dieser Arbeit obsolet. Als kontrafaktisch werden demnach Elemente behandelt, die eine logische Verknüpfung bergen45 oder eine hypothetische Variation der Vergangenheit wiedergeben.46

2.2 Kontrafaktische Geschichtsschreibung aus Sicht der Literaturwissenschaft

Der Blick auf kontrafaktische Geschichtsmodelle aus der Perspektive der Literaturwissenschaft ist vorwiegend geprägt durch Fragen der Moral: Droht durch die erdachte Neugestaltung des vermeintlich größten Massenmordes der Geschichte eine Verharmlosung oder gar eine Verhöhnung der Opfer?47 Überlegungen dieser Art berühren jedoch jegliche Literatur, die das Grauen des Nationalsozialismus zum Gegenstand macht, ganz gleich, ob diese mit kontrafaktischen Elementen angereichert ist, oder nicht.

Insbesondere der Rezeptionswandel von Vaterland offenbart, wie eng moralische Fragen mit gesellschaftlichen Normen verknüpft sind und sich wandeln können: Die Akzeptanz belletristischer Alternativweltgeschichten ist ebenso wie für einst skandalöse Publikationen wie Charlotte Roches Feuchtgebiete „[…] weniger mit einem beklagenswerten Kulturverfall als mit der Literaturgeschichte“48 zu erklären.

Ungeachtet dessen unterliegt jede Art von Inszenierung des Dritten Reichs weiterhin gesellschaftlichen Normen. Da Publikationen wie Er ist wieder da oder Filme wie Iron Sky beziehungsweise Iron Sky 2 den Grat zwischen Unterhaltung und Opferwürdigung weit aggressiver strapazieren als Vaterland und Geschichte machen, sind die Werke von Harris und Fry von Vorwürfen der Verleumdung oder Verherrlichung durchaus freizusprechen.49 Dennoch darf der hinter solch Publikationen stehende Profitgedanke nicht ausgeblendet werden, sodass das Aufklärungspotenzial, wie es Populärliteratur mit kontrafaktischen Geschichtsmodellen sowie die genrenahe Gattung des historischen Romans durchaus bietet,50 zu würdigen ist,51 jedoch keineswegs als hauptsächlicher Beweggrund der Schreiber angesehen werden darf.

Alternative Perspektiven offenbaren allerdings durchaus das Potenzial einer Reflexion von Geschichte und Gesellschaft. Ausgehend von der Definition, der historische Roman sei durch einen Prozess wachsender Hybridisierung gekennzeichnet52 und ließe eine stetige Entwicklung erkennen, erschließt sich mit dem Konzept der Poiesis, als Gegenstück zur Mimesis, gar eine neue Daseinsberechtigung.

Mit dem Terminus Poiesis soll schlagwortartig hervorgehoben werden, daß historische Romane nicht ein ihnen zeitlich oder sachlich vorausliegendes Geschehen abbildend darstellen, sondern eigenständige Manifestationsformen gesellschaftlichen Geschichtsbewusstseins darstellen und mit ihren erzählerischen Gattungsmitteln selbst neue mentale Modelle oder Vorstellungen von Geschichte erzeugen können.53

Demnach könnten Beiträge der kontrafaktischen Geschichtsschreibung sowohl Bezugspunkte zu einem Geschichtsverständnis als auch ein neues Bewusstsein für Geschichte erzeugen und somit Erklärungsansätze für Entwicklungen der Gegenwart bergen.

3 Einführung in die Werke

Vaterland und Geschichte machen erhielten bereits in Untersuchungen über kontrafaktische Geschichtsschreibung Beachtung. Angesichts einzelner verzerrter Erläuterungen erscheint eine Erläuterung dennoch sinnvoll.54 Überdies ist insbesondere das Wissen über die Erzählstruktur von Geschichte machen für das Verständnis des dort konzipierten Geschichtsverlaufs bedeutsam.

3.1 Inhalt und Resonanz

Die Romane von Harris und Fry erfuhren sehr unterschiedliche Rezeptionen. Die Vermarktung von Vaterland beispielsweise lehnten hierzulande 25 Verlage ab; letzten Endes nahm sich der Heyne Verlag der Veröffentlichung einer deutschsprachigen Ausgabe an.55 Obgleich konkrete Verkaufszahlen nicht zur Verfügung stehen,56 deuten die Aussage Harris’, bei Vaterland handle es sich um seinen erfolgreichsten Roman,57 und Verweise wie solche, das Werk habe sich unmittelbar „[…] an die Spitze der britischen Bestsellerliste […]“58 gesetzt, dessen Erfolg an.

Hierzulande wurde Vaterland hingegen durchweg kritisiert: Die zunächst einschlägig negative Kritik auf deutscher Seite fußte primär auf angeblich deutschlandfeindlichen Passagen innerhalb des Romans sowie auf der politischen Haltung des Autors, der zufolge das europäische System zu Beginn der 1990er Jahre durch den fiskalpolitischen Einfluss Deutschlands zu stark reguliert worden sei.59 Harris’ Debütroman mit kontrafaktischem Rahmen60 löste alsdann Skepsis, Ablehnung sowie Empörung aus und zog gar eine Beschwerde des deutschen Botschafters Friedrich Göring nach sich.61 Für Furore sorgte nicht zuletzt die Beschlagnahmung sowie Indizierung der Erstauflage aufgrund des Abdrucks von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.62

Den, insbesondere im angelsächsischen Raum großen, Verkaufserfolg von Vaterland sehen viele Historiker sowie Literaturkenner in der zuvor geglückten deutsch-deutschen Wiedervereinigung begründet: Ein vereinigtes Deutschland habe bei vielen Landsleuten von Harris angesichts der einstigen Vormachtstellung Deutschlands Bedenken bis hin zu Furcht ausgelöst.63 Gegenwärtig stellt Vaterland ein honoriertes Exemplar aus der Reihe historischer Romane dar, wurde 1994 verfilmt und wird durchaus gelobt: Die Genugtuung, dass sich zumindest „[…] kein deutscher Verleger für solch frivole Geschmacklosigkeit hergegeben“64 hat, ist gewichen und der „[…] Vorwurf der Deutschfeindlichkeit […] nach abermaliger und wieder begeisterter Lektüre für absurd“65 erklärt.

Ungeachtet kleinerer genreuntypischer Eigenschaften ist Vaterland der Gattung historischer Kriminalromane zuzuschreiben.66 Die Praxis, auf „[…] eine direkte narrative Ausgestaltung der realen historischen Gewalt“67 zu verzichten, ist hingegen nicht ersichtlich. Ebendieses Stilmittel machte einst ein Charakteristikum historischer Kriminalromane aus, sodass Harris als einer der ersten Autoren gilt, der eine Abkehr vom klassischen Konzept des Kriminalromans vollführte und Verbrechen, wie sie sich unter anderem in Konzentrationslagern ereigneten, in aller Deutlichkeit thematisierte.68

Überdies lässt Vaterland eine zentrale Entwicklung erkennen: Zu Beginn der 1990er Jahre überwog die Ansicht, dass dem Literaturbetrieb als Reaktion auf die Faszination des Faschismus „[…] zunächst nichts anderes ein[fiele], als faschistische Reinheitsideologien und rassistische Ausschlussideologien auf in Serie mordende Einzeltäter zu übertragen.“69 Harris widersetzt sich dieser Vorgehensweise und fokussiert keinen mikrotechnischen Blickpunkt, sondern eine umfassende Beleuchtung der NS-Verbrechen.

Konkret ermittelt in der Erzählung die Hauptfigur Xavier March als Beamter der Berliner Kriminalpolizei und Sturmbannführer der Schutzstaffel (SS) in einem augenscheinlich alltäglichen Todesfall eines ranghohen Mitglieds der NSDAP namens Josef Bühler – eine von vielen realen Persönlichkeiten, die Harris in seinem Roman unterbringt.70 Als Handlungszeit dient die Woche im April 1964 vor dem 75. Führergeburtstag: In dem urchronischen Roman haben Hitler und dessen Regime den Zweiten Weltkrieg überlebt und den Großteil Europas unter ihre Kontrolle gebracht. Die Handlung ereignet sich hauptsächlich in der Hauptstadt des Großdeutschen Reichs, Germania.71 Der Sieg über die Sowjetunion und ein militärisches Patt mit den USA führten zu einer Eingliederung zahlreicher europäischer Staaten in das Großdeutsche Reich sowie zu einem Aufbau eines totalitären Überwachungsstaates, der durch tägliche Anschläge, Selbstmorde und militärische Verluste an der verbleibenden Ostfront geprägt ist.72 Seinen eigenen moralischen Grundsätzen verschrieben und der Unbeugsamkeit gegenüber dem System geschuldet, handelt March alsbald auf eigene Faust und findet sich als „Aussätziger“73 in einem Kampf gegen führende Persönlichkeiten des Naziregimes wieder: March entlarvt den Tod Bühlers als einen vertuschten Mord im Auftrag der Gestapo und bringt ihn in Verbindung mit einem weiteren Opfer, Wilhelm Stuckart, ebenfalls ein ehemaliges und bedeutsames Mitglied der NSDAP. Zusammen mit der amerikanischen Reporterin Charlie Maguire deckt der Sturmbannführer die Vergangenheit der Opfer als Involvierte in der als „Evakuierung“ deklarierten Judenvernichtung auf.74 Angesichts der greifbaren Annäherung an die USA durch den angekündigten Besuch des US-Präsidenten Joseph P. Kennedy wird das (Liebes-)Paar zum Staatsfeind erklärt.75 Das offene Ende bietet Raum für Spekulationen und anknüpfende kontrafaktische Geschichtsverläufe, stellt jedoch die Abkehr des Hauptcharakters von seiner einstigen Position im Machtgefüge des NS-Systems in aller Deutlichkeit dar.76

Im Vergleich zu Harris’ Erstwerk mit kontrafaktischer Themengestaltung hielt Frys Geschichte machen deutlich unspektakulärer in den internationalen Literaturbetrieb Einzug. Für die Vermarktung der deutschsprachigen Ausgabe erklärten sich der Rowohlt Taschenbuch Verlag (1999) und der Aufbau Taschenbuch Verlag (2007) bereit.77 Geschichte machen ist in vielerlei Hinsicht konträr zu Vaterland gehalten: Fry nutzt keinen stringenten Handlungsbogen, sondern spaltet die Erzählung in mehrere Zeiten, Verlaufslinien und Erzählperspektiven auf. Des Weiteren sind unterschiedliche Darbietungsformen wie Drehbücher, Auszüge der Dissertationsarbeit des Hauptcharakters und Lexikonartikel eingefügt. Als Resultat wird die Geschichte beziehungsweise Alternativgeschichte des Nationalsozialismus seltener und zugleich distanzierter vorgeführt. Nicht selten prägt zudem Frys Werdegang als Komiker und Fernsehermoderator die Erzählung,78 zumal auch das Cover humoristische Anspielungen erkennen lässt.79

Die Urteile über Geschichte machen fallen verschieden, teils positiv, teils negativ aus. In den Vordergrund der Rezensionen rückt jedoch nicht der Inhalt, sondern der Stil. Die FAZ etwa resümiert:

Das Buch leidet darunter, daß Fry plötzlich gründlich sein will, statt sein Experiment launig und virtuos durchzuspielen. Die Folge dieser Nachholarbeit ist eine Art pseudohistorisches Exerzitium, ein Intensivkurs in Weltumpolung, in dessen Verlauf Fry sogar zu dem rüden Mittel greift, dem Leser seitenlange Lexikonartikel über die neuen Führer der Welt vorzusetzen. Am Ende löscht Michael Young, der Ich-Erzähler, seine Dissertation im Computer. Eine Diskette mit dem Text des Machwerks behält er jedoch noch für sich. Auch sie sollte er wegwerfen, bevor sie Stephen Fry in die Hände fällt. Denn der könnte daraus in Windescomputereile einen neuen Roman machen.80

Der Spiegel wiederum lobt Frys „Spiel mit doppelten Böden“81 sowie die Ebenenwechsel.82 Auf internationaler Bühne wurde Geschichte machen mit dem Sidewise Award ausgezeichnet. Aus Verkaufszahlen ist der Erfolg dieses Romans jedoch ebenfalls nicht herzuleiten,83 sodass Anmerkungen, wie solche, dass dieser in Großbritannien einen Bestseller ausmache,84 für eine Einschätzung der Tragweite von Geschichte machen genügen müssen. Entgegen des kriminalromantypischen Stils von Vaterland ist Geschichte machen angesichts der Bedeutsamkeit von Zeitreisen respektive der Beschreibung der Zeitreisemaschine85 als ein Beispiel der utopisch- fantastischen Literatur zu klassifizieren.86 Zwar mag über die Charakteristika der fantastischen Literatur nach wie vor Uneinigkeit herrschen87 und der Begriff vermehrt metaphorisch verwendet werden,88 doch der Genredefinition im maximalistischen Sinne, der zufolge „[…] alle erzählenden Texte, in deren fiktiver Welt die Naturgesetze verletzt werden“,89 als fantastische Literatur zu begreifen sind, kommt der Roman allemal nach. Die dortigen Zeitreisen und Parallelwelten genügen zudem, um Geschichte machen im Genrebereich der Science-Fiction zu verorten, obgleich Technik und Wissenschaft weniger in den Vordergrund gerückt werden als in Erzählungen aus der Stilrichtung Cyberpunk oder Weltraumabenteuer. Der Nebeneffekt, dass aus der Verschiebung der science Fragestellungen nach „[…] soziologischen, staatswissenschaftlichen, futurologischen, ideologiekritischen und zahlreichen anderen Aspekten […]“90 erwachsen können, ist wiederum ersichtlich.91

Als Hauptfigur in Frys Erzählung dient Michael Young, Dozent für Geschichte an der Cambridge University, der 1996 zufällig auf den Professor Leo Zuckermann, Sohn des ehemaligen KZ- Aufsehers Dietrich Bauer, trifft, dessen Aufmerksamkeit mit seinem Fachwissen über Adolf Hitler auf sich zieht und mittels einer von Zuckermann kreierten Apparatur eine Zeitreise unternimmt. Ziel der Unternehmung ist die Sterilisation von Alois Hitler durch die Kontamination des örtlichen Trinkwasserbrunnens mit einer bisher unerprobten chemischen Substanz.92 Das Vorhaben gelingt: In Geschichte machen wird das „[…] Wunschdenken par excellence“93 der alternativen Geschichtsschreibung zur Realität, die Geburt Adolf Hitlers bleibt aus. Erwacht in einer neuen Welt wird sich Michael jedoch bewusst, dass er und Zuckermann keineswegs den Aufstieg der NSDAP in den Rang als „radikalste Politpartei der Geschichte94 verhindern konnten. An die Stelle Hitlers ist Rudolf Gloder getreten. Der alternative „Führer“ verstand es, nach großen militärischen Erfolgen den Zweiten Weltkrieg durch einen Friedensvertrag mit den USA zu beenden sowie die jüdische Bevölkerung Europas offensichtlich auszulöschen.95 Dass für dieses Verbrechen das zuvor eingesetzte Unfruchtbarkeitsmittel diente, nagt an Michaels Gewissen in besonderer Form, denn Michael muss erfahren, dass das eingesetzte Sterilisationsmittel von Leos Vater, der in der Parallelwelt als Gentechniker im KZ Auschwitz arbeitete, entschlüsselt, vervielfältigt und als „Braunauwasser“ bezeichnete Vernichtungswaffe instrumentalisiert wurde.96 Überdies hat der Ausgang des Zweiten Weltkriegs extreme Folgen für den Rest der Welt: Michael findet sich nicht im britischen Cambridge, sondern im amerikanischen Princeton wieder. Er studiert in der Parallelwelt Philosophie und muss sich in einem Amerika zurechtfinden, in dem unter anderem Homosexualität unter Strafe steht und Rassengesetze herrschen. Aufgrund seines deplatzierten Verhaltens und seinen Nachforschungen zieht Michael die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden auf sich, entwickelt zugleich eine mehr als platonische Freundschaft zu seinem Kommilitonen Steve Burns und wagt abermals den Versuch, die Geschichte zusammen mit Zuckermann, der nun unter seinem wahrhaftigen Namen Axel Bauer in den USA lebt,97 zu verändern, sprich der Sterilisation von Alois Hitler entgegenzuwirken. Erneut gelingt die Zeitreise; Michael befindet sich schlussendlich in seiner vertrauten Welt,98 das Dritte Reich, dessen Verbrechen sowie Untergang sind Fakt.

3.2 Aufeinandertreffen faktischer und kontrafaktischer Elemente

Die Zusammensetzung faktischer und kontrafaktischer Vergangenheit ist in Vaterland und Geschichte machen grundverschieden gehandhabt. Harris führt den Leser aus der Sicht des auktorialen Erzählers an der Seite des Ermittlers March durch das Großdeutsche Reich: Auf den ersten Seiten wird zunächst eine Szene konstituiert, wie sie sich zur Zeit des Nationalsozialismus hätte ereignen können. March wird als Mordermittler der Berliner Kriminalpolizei vorgestellt, der mit den Beamten der Ordnungspolizei den Fundort Bühlers Leiche inspiziert.99 Hinweise auf die Kontrafaktizität, sind auf den ersten Seiten durchaus gegeben, können jedoch größtenteils nur mit Fachwissen als solche identifiziert werden.100 Erst der Verweis auf eine wachsende Zahl junger Männer, die gegen den Krieg, einen „[…] endlosen Kampf gegen die von den USA unterstützten sowjetischen Freischärler, der nun bereits seit zwanzig Jahren östlich des Urals vor sich hin mahlte“101, protestieren, offenbart ausdrücklich den kontrafaktischen Rahmen.

Den Roman durchziehen somit sowohl faktische102 als auch kontrafaktische Elemente.103 Der anfängliche „[…] Eindruck von Nähe und Unmittelbarkeit […]“104, wie er während der Einführung am Leichenfundort entsteht, bleibt allerdings auch erhalten, sobald der Leser in das kontrafaktische Szenario eingeführt wurde: Untersucht March Notizen der Mordopfer, fertigt er Berichte für seine Vorgesetzten an oder stößt er auf deren durch NS-Vokabular und bürokratischem Sprachgebrauch geprägte Weisungen,105 ist, anders als in Geschichte machen, stets ersichtlich, dass das NS-Regime fortbesteht.

Fry behandelt den Nationalismus distanzierter. Beispielsweise existieren mehrere Ebenen aus realer und konzipierter Vergangenheit sowie Gegenwart. Michaels Bemühungen, seine Dissertationsarbeit „Von Braunau nach Wien: Die Wurzeln der Macht“106 abzuschließen, die Beziehungsprobleme mit seiner Freundin107 und seine Gedanken über banale Themen108 bilden den Ausgang der Erzählung, der im Register des Romans als „Erstes Buch“109 bezeichnet ist. Unterbrochen werden diese, Ich- Erzähler geprägten und teils mit Leseransprachen gespickten, Abschnitte durch Einschübe von Michaels Dissertationsarbeit,110 die einer Biografie Adolf Hitlers aus der Sicht eines auktorialen Erzählers gleichkommt und auf Ereignissen aus dem Leben Hitlers fußt.111 Die Bemühungen, die Michael und Zuckermann im Verlauf des ersten Romanteils unternehmen, um die Geburt Hitler zu verhindern, sind gänzlich fiktiv.112 Lediglich Passagen wie solche, in denen Zuckermann über seine Motive beziehungsweise Familiengeschichte berichtet, berühren die Realhistorie.

Die Verknüpfung faktischer und kontrafaktischer Elemente erfolgt augenscheinlich im zweiten Buch. Wie die Erörterung des Kontingenzmoments jedoch zeigen wird, ergeben sich einige Bestimmungsproblematiken. Dennoch: Der Geheimdienst FBI und Persönlichkeiten, die Michael während seiner Recherche in Lexikonauszügen begegnen, stellen die prägnantesten Berührungspunkte mit der faktischen Verlaufslinie dar. Weiterhin als fiktiv anzusehen sind die Entwicklung der Protagonisten und deren Bemühungen, erneut eine Zeitreise zu unternehmen. Rückschauen sind ähnlich wie im ersten Buch eingebracht, nun jedoch vermeintlich kontrafaktisch gehalten: Hitler ist durch Gloder ersetzt, der sowohl angebliche als auch nachweisbare Schlüsselmomente seines Realpendants erlebt.

3.2.1 Zum Moment der Kontingenz

Die Konstitution des Kontingenzmoments variiert in Vaterland und Geschichte machen deutlich. Harris lässt den Leser über den Umbruch der Geschichte lange im Unklaren. Erst auf Seite 256 weist der Autor auf die entscheidenden Ereignisse hin,113 die seinem Alternativszenario zugrunde liegen.

Juli 1942. An der Ostfront hat die Wehrmacht ihren Fall Blau begonnen: jene Offensive, die schließlich den Krieg für Deutschland entscheiden wird. Amerika steckt von den Japanern schwere Prügel ein. Die Briten bombardieren die Ruhr und kämpfen in Nordafrika. In Prag erholt Reinhard Heydrich sich von seinem Attentat.114

Durch diese unschlüssige Geschichtsverschiebung und ihren letztendlich nicht näher erläuterten Folgen bleibt es Aufgabe des Lesers, erstens den Moment der Kontingenz als einen solchen zu identifizieren, zweitens zu spekulieren, welche Ereignisse den Umbruch ermöglichten, und drittens, welchen Ausgang dieser gefunden haben könnte.

Wie hätte die Wehrmacht die Versorgungsengpässe auf ihrem Vorstoß gen Osten überbrücken und die Ausfälle durch Witterung eingrenzen,115 einen Stellungskrieg am Terek vermeiden und die Verluste im Häuserkampf um Stalingrad verkraften können?116 Wie hätte das Königreich Japan, welches zuvor auf einen Drei-Mächte-Pakt mit der Sowjetunion setzte,117 auf die veränderte Machtkonstellation reagiert und das Ölembargo der USA kompensieren können?118 Wie hätten der Angriff auf El Alamein, die anschließende Landung der alliierten Nachhut und der Zweifrontenkrieg in Nordafrika verhindert werden können?119 Wie hätte Reinhard Heydrich seiner letztendlichen tödlichen Blutvergiftung nach der zunächst erfolgreichen Operation entgehen können?120

Antworten auf solche Fragen zu finden, geschweige denn Fragen dieser Art zu stellen, setzt Geschichtskenntnisse voraus. So kristallisiert sich in Harris’ Moment der Kontingenz beziehungsweise in dessen Momenten der Kontingenz die komplizierte Balancewahrung zwischen Wissenschaft und Unterhaltung. Festzuhalten ist, dass der Autor mit seiner semiwissenschaftlichen beziehungsweise unvollständigen Inszenierung entgegen dem Kodex des Alternativhistorikers handelt, eine möglichst große historische Plausibilität zu erschließen.

Fry greift der Leserneugier über den Moment der Kontingenz vor: Der Klappentext von Geschichte machen klärt über den Nucleus – die geglückte Zeitreise – auf und deutet die Auswirkungen an. Haben Michael und Leo ihren Plan in die Tat umgesetzt, folgt ein Bruch in der Erzählung und mit dem zweiten Buch beginnt die Einführung in die Parallelwelt.

Die Erörterung des Kontingenzmoments wirft jedoch eine Reihe an Ungereimtheiten auf. Wird etwa der zuvor erbrachten Deklaration eines fiktiven Elements gefolgt, müsste jegliche Handlung des zweiten Teils als fiktiv erachtet werden: Sowohl die Existenz Rudolf Gloders als auch die Zeitreisen sind schlichtweg als fiktiv anzusehen. Die Verortung des Romans im Bereich der kontrafaktischen Geschichtsschreibung wäre demnach zu revidieren. Wird Frys Szenario in Gänze betrachtet, ergeben sich allerdings mehrere Kontingenzmomente, die wissenschaftlich erörtert werden können, denn der alternative Diktator durchläuft einige Entwicklungsphasen seines realen Vorgängers sowie dessen politische Laufbahn.121 Die Konsolidierungsphase der NSDAP unter Gloders Führung weicht von der Ereignishorizontale der Realgeschichtliche ab und offenbart mehrere Fragmente, die der Definition von Kontrafaktizität gerecht werden. Gloders Neuverhandlungen des Versailler Vertrages und die Kooperation mit Wissenschaftlern sowie der daraus resultierende Vorsprung in der Kernwaffenforschung beispielsweise markieren drei offensichtliche Divergenzpunkte gegenüber der realgeschichtlichen Verlaufslinie.122 Fry unterliegt jedoch einem Denkfehler: Der Versailler Vertrag wird als ein entscheidender Grund für das Erstarken des Nationalsozialismus erachtet.123 Ergo dürfte dessen Revision Gloders Machtausbau erschwert haben. Diese Problematik bleibt bis zur Wieder-Einfädelung der Realgeschichte bestehen, insbesondere, da keine stichhaltigen Details über die Verhandlungen genannt werden.124 Das Einlenken auf britischer Seite etwa hätte dem Bestreben geschuldet gewesen sein können, dem Ergebnis der Peace Ballot nachzukommen.125 Angesichts der Fokussierung auf den alternativen „Führer“ mag es alsdann verwundern, dass dieser 1963 gestürzt sowie ersetzt wurde und Fry diese Entwicklung ebenfalls nicht näher präzisiert.126

Aufgrund der Aufspaltung des offensichtlichen Kontingenzmoments sei die Bezeichnung von Geschichte machen als ein Exempel belletristischer Geschichtsschreibung demnach beibehalten. Die Absicht, ein plausibles Geschichtskonzept zu entwerfen, muss Fry jedoch abgesprochen werden, obgleich eine Reihe an Hintergründen über die Entstehungsphase des Dritten Reichs geboten sind.

4 Evaluierung der Parallelwelten

Die Folgen der alternativen Geschichtsverläufe sind in Vaterland und Geschichte machen grundverschieden. Schnittpunkte bestehen, fallen jedoch gering aus: In Vaterland werden Architektur, Transportwesen und Gesetze in den Vordergrund gerückt, wohingegen in Geschichte machen besonders technische sowie kulturelle Errungenschaften erläutert sind, die im Falle einer Unterjochung Europas durch das Großdeutsche Reich fehlen würden.127

4.1 Architektur

Das Thema Architektur nimmt in Vaterland eine außerordentliche Stellung ein und soll im Folgenden lediglich in auserwählten Punkten analysiert werden.128 Im Mittelpunkt steht die Hauptstadt Germania, insbesondere der Regierungsbezirk. Pläne für die Umgestaltung Berlins wurden nachweislich ausgearbeitet und teilweise umgesetzt,129 aufgrund von Finanz- und Materialmängel jedoch nicht beendet.130 Als Vorbild für die Neuinterpretation Berlins diente Paris,131 zum führenden Bauherr wurde am 30. Januar 1937 Albert Speer ernannt,132 die Gestaltung sollte bis 1950 abgeschlossen sein133 – Tatsachen, die in Vaterland unerwähnt bleiben.134 Bei der Beschreibung Germanias fokussiert Harris die Aufteilung in eine Nord-Süd- und eine Ost-West- Achse, den Triumphbogen, die daran anschließende Siegesallee und die Große Reichshalle, die den Abschluss der Allee bildet und sich vor dem Adolf-Hitler-Platz erstreckt, welcher rechtsseitig durch das Hauptquartier des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) und linksseitig durch die Reichskanzlei und den Führerpalast begrenzt wird.135

Besagte Bauten stellt der Autor hauptsächlich während einer Stadtrundfahrt durch Erläuterungen einer Touristenführerin vor, reiht hierbei Daten und Vergleiche eng aneinander und arbeitet anbei die konträren Positionen von March und dessen Sohn Paule heraus.136

Konkret wird die Architektur im Herzen Berlins wie folgt beschrieben: Der Triumphbogen ist durch Hitler persönlich entworfen und 1950 am „Tag der Nationalen Wiedergeburt“137 fertiggestellt worden, hat ein Volumen von 2.365.585 Kubikmetern, ist aus Granit gefertigt und könnte 49 Mal von dem Arc de Triomphe ausgefüllt werden. Mit einer Höhe von 118 Metern und einer Breite von 168 Metern bietet der Triumphbogen an seinen Innenseiten Platz für die eingemeißelten „[…] Namen der drei Millionen Soldaten […], die bei der Verteidigung des Vaterlandes in den Kriegen von 1914 bis 1918 und 1939 bis 1946 gefallen sind.“138 Unterbrochen wird diese sachliche Beschreibung durch die Wahrnehmung des Erzählers als „[…] ein ungeheurer steingerippter Tunnel […]“139, der durch eine schattige Kathedralendecke in eine nachmittagähnliche Dämmerung gehüllt wird.140

Tatsächlich basierten die Triumphbogen-Pläne auf Skizzen Hitlers, die er 1925 anfertigte.141 Die von Harris angeführten Maße stimmen mit den Quellen der GBI, der Generalinspektion der Reichshauptstadt, überein.142 Ebenso bestand die Absicht, eine Liste der gefallenen Soldaten in die Fassade zu meißeln.143 Was der Autor außer Acht lässt, ist die architektonische Herausforderung zur Stützung des Bogens: Speer sah eine Abwandlung der Proportionen vor, um die Last auf den Bodenplatten zu verteilen.144 Hitler war für Speers Vorschläge jedoch nicht zugänglich und bestand auf seinen Entwurf.145

Die übrigen Bauten Germanias werden in Vaterland Speer persönlich zugerechnet. So basiert laut Harris etwa die Siegesallee auf den Plänen des Bauleiters.146 Als eine 123 Meter breite und 5,6 Kilometer lange Straße beeindruckt die Allee Touristen sowie Einwohner Berlins bereits durch ihre Ausmaße, mehr jedoch durch den Ausblick: Bezeichnet als eines der Weltwunder wird die Straße, „[…] flankiert auf beiden Seiten von den Glas- und Granitwänden der Neubauten Speers“147, als ein Leuchtstrom Berlins charakterisiert.148 Ein Vergleich mit der Champs-Élysées, dem zufolge die Siegesallee die zweieinhalbfache Länge der Pariser Meile einnimmt, wird durch einen inneren Monolog von March negativ kommentiert.149 Harris nennt in dieser Szene ein Detail, dessen Bedeutung dem Leser vermutlich nicht bewusst ist, und ebenso wenig erläutert wird: An der Siegesallee grenzt eine Soldatenhalle, in denen die Gebeine von Friedrich dem Großen ruhen.150 Am ehemaligen Ort der aufbewahrten Überreste, in der Garnisonkirche, erfolgte am Tag von Potsdam,151 der auch als der Auftakt des Dritten Reichs erachtet wird,152 der minutiös geplante Sakraltransfer von Hindenburgs Machtposition auf Hitler.153

Mit den einstigen Plänen der Siegesallee stimmt diese Beschreibung weitestgehend überein: Genannte Längen- und Breitenangaben sind mit Abweichungen von wenigen Metern in Bauplänen festgehalten worden und an den Seiten sollte der Großteil an Ministerienzentralen errichtet werden.154 Jedoch war auch der Bau etlicher Unterhaltungskomplexe an der sogenannten Prachtstraße vorgesehen: Der Eindruck einer Ämtermeile als obligatorischer Bestandteil des Regierungsbezirks sollte vermieden werden.155 Die Impression eines Leuchtstroms war vermutlich tatsächlich beabsichtigt, denn es erfolgten mehrere Testphasen verschiedener Straßenlaternenmodelle.156 Überbleibsel in Form von 730 gusseisernen Kandelabern mit einer Höhe von 6,6 Metern säumen noch heute den Theodor-Heuss-Platz.157 Eine Soldatenhalle war ebenfalls vorgesehen, nicht jedoch die Versetzung der Überreste des Preußenkönigs.158 Vorwiegend sollten dem OKW Inszenierungsmöglichkeiten geboten werden.159

Wird die Große Reichshalle beschrieben, ist eine Schlachtschiffmetapher eingefügt. Das Gebäude selbst ist als das größte Gebäude auf Erden bezeichnet und erstreckt sich mit einer Höhe von mehr als einem Viertelkilometer in den Himmel.160 Je nach Wetterlage ist die Kuppel nicht mehr zu erkennen und offenbart mit einem Durchmesser von 140 Meter genügend Platz für 16 Petersdome.161 Die Zuschauerränge der Großen Reichshalle bieten Unterschlupf für 180.000 Personen, deren Atem aufsteigt, an der Kuppelfläche kondensiert und letztendlich als Regen niederfällt.162 Der überaus selbstbewusste Verweis der Stadtführerin, dass dieses Phänomen nicht geplant gewesen sei,163 lässt Kritik an der „pseudogermanisch“164 anmutenden Architektur erkennen.165 Überdies erwähnt Harris eine dumpfgrüne Kuppel,166 rote, in Schweden geschlagenen, Granitsäulen und goldene Statuen im Vordergrund einer Hochzeitskuchen ähnelnden, kristallweiß schimmernden Marmorfassade.167

Die realhistorischen Pläne der Großen Reichshalle stimmen mit Harris’ Version überein, obgleich sie in Entwürfen als Volkshalle geführt wird168: Tatsächlich sollten 150.000 – 180.000 Besucher den Reden Hitlers beiwohnen können, die Höhe der Großen Reichshalle sollte 300 Meter betragen und der Petersdom in der Konstruktion gar 17 Mal Unterschlupf finden.169 Dass die Halle nach besonderen Sicherheitsrichtlinien entworfen wurde,170 erwähnt Harris nicht, obgleich die Bedrohung durch inneren Terrorismus in Vaterland eine zentrale Stellung einnimmt. Ebenso ausgespart bleibt Hitlers Version, der Halle eine religiöse Bedeutung zukommen zu lassen beziehungsweise diese als eine Art Staatskirche zu nutzen.171 Die Materialien, die Harris für die Reichshalle verwendet sieht, sind in den Planungen Speers jedoch wiederzufinden.172

Neben den verwirklichten Ansätzen des Projekts Germania thematisiert Harris auch ein unverwirklichtes. So beschreibt Harris das Gebiet um das Columbiahaus als Ödland, welches in den Fünfzigerjahren in das Konzept zur Umgestaltung der Hauptstadt aufgenommen und durch die Planierraupen Speers traktiert, aufgrund fehlender Gelder jedoch nicht weiter ausgestaltet wurde.173

[...]


1 Zu nennen sind etwa der Soziologe Christoph Busch, der die Anwerbung Jugendlicher durch digitale Medien und die eskalierenden Gewalttaten wie solche durch den NSU erforscht hat, sowie Extremismusforscher Matthias Quent, der vor der Stigmatisierung des Rechtsradikalismus als eine ostdeutsche Entwicklung warnt. Vgl. Busch, Christoph: Der „Nationalsozialistische Untergrund“ im Lichte rechtsradikaler Gewalt (2012), URL: https://www.bpb.de/135578/der- nsu-im-lichte-rechtsradikaler-gewalt?p=all (Stand: 10.09.2019) sowie Quent, Matthias: Rechtsextremismus – ein ostdeutsches Phänomen? (2012), URL: http://www.bpb.de/apuz/130415/rechtsextremismus-ein-ostdeutsches- phaenomen?p=all (Stand: 10.09.2019).

2 So sind zum Beispiel die staatliche Verfassung beziehungsweise die Zusammensetzung der Regierung und die Zahlen der Erwerbslosen nicht zu vergleichen.

3 In jüngster Vergangenheit warnte beispielsweise der Präsident des Zentralrats der Juden Josef Schuster, in einigen Städten seien Juden einer potenziellen Gefährdung ausgesetzt und sollten das Tragen der Kippa unterlassen. Vgl. O.V.: Antisemitismus-Warnung. „Juden sind potenziell gefährdet“ (2019), URL: https://www.tagesschau.de/inland/startseite/antisemitismus-kippa-105.html (Stand: 10.09.2019).

4 Gauland, Alexander (2018): Rede zum Auftakt des Bundeskongresses der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach vom 2. Juni 2018, URL: https://www.afdbundestag.de/wortlaut-der-umstrittenen- passage-der-rede-von-alexander-gauland/ (Stand: 10.09.2019).

5 Vgl. Rüping, Hinrich: Schuld, Verantwortung und Strafe in rechtsgeschichtlicher Sicht, in: Die Frage nach der Schuld, hrsg. von Günter Eifler und Otto Saame, Mainz 1987, S. 117 – 135, hier: S. 125.

6 Vgl. Widmann, Andreas Martin: Kontrafaktische Geschichtsdarstellung. Untersuchungen an Romanen von Günter Grass, Thomas Pynchon, Thomas Brussig, Michael Kleeberg, Phillip Roth und Christoph Ransmayr. Studien zur Historischen Poetik Band 4, Heidelberg 2009, S. 279.

7 Vgl. Evans, Richard J.: Veränderte Vergangenheiten. Über kontrafaktisches Erzählen in der Geschichte, übersetzt von Richard Barth, München 2014, S. 130, 135.

8 Vgl. Demandt, Alexander: Es hätte auch anders kommen können. Wendepunkte deutscher Geschichte, Berlin 2010, S. 228.

9 So wird die Gattung Science-Fiction, insbesondere im britischen Literaturbetrieb, für ihr künstlerisches Potenzial im Rahmen einer Moralkritik geschätzt und mit innovativen Möglichkeiten zur Konzeptualisierung ethischer Fragen verknüpft. Vgl. Bayer, Gerd: World War II Fiction and the Ethics of Trauma, in: Ethics and Trauma in Contemporary British Fiction, hrsg. von C.C. Barfoot, A.J. Hoenselaars, W.M. Verhoeven, Amsterdam/New York 2011, S. 155 – 174, hier: S. 153.

10 Moritz, Gudula: Im Schatten des Dritten Reichs. Deutschland im britischen Roman des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Studien zur anglistischen Literatur- und Sprachwissenschaft Band 9 (Hg.: Bergener, Heinz/Borgmeier, Raimund/Reitz, Bernhard), Trier 1998, S. 18.

11 Vgl. Moritz: Im Schatten des Dritten Reichs, 1998, S. 164.

12 Vgl. Rodiek, Christoph: Erfundene Vergangenheit. Kontrafaktische Geschichtsdarstellung (Urchronie) in der Literatur. Aus der Reihe Analecta Romanica, Heft 57, Frankfurt am Main 1997, S. 165.

13 Angesichts des begrenzten Untersuchungsraums werden einzelne Aspekte unbeachtet bleiben. Hierzu zählt jedoch lediglich die von Harris eingebrachte Raubkunst und die, weil wenig erkenntnisreiche, Beschreibung der Reichskanzlei und der Führerresidenz.

14 Näheres über die Differenzierung zwischen kontrafaktischen und fiktiven Elementen ist in Kapitel 2.1 zu lesen.

15 Zu den Eigenarten der Hitlers beziehungsweise Schicklgrubers gehörte beispielsweise die sexuelle Begierde von Alois Hitler an seiner eigenen Nichte, der Mutter von Adolf Hitler. Vgl. Bullock, Alan: Hitler. Eine Studie über Tyrannei, übersetzt von Wilhelm und Modeste Pferdekamp, Düsseldorf ²1953, S. 19 – 20.

16 Candel Bormann, Daniel: Literatur interpretieren. Ein Analyse-Tool, Wien/Köln/Weimar 2013, S. 15.

17 Aufgrund der Absicht, die in den Werken vermittelte Atmosphären abzubilden, werden wörtliche Zitate auch in Fußnoten vermehrt eingebracht, da auf diese Weise der Wortschatz adäquat abgebildet werden kann, ohne diesen während des allgemeinen Arbeitsverlaufs dezidiert zu behandeln. Bei wörtlichen Zitaten werden grundsätzlich die Kurzverweise V für Vaterland und GM für Geschichte machen genutzt. Zudem greift diese Regelung in Fußnoten, in denen auf mehrere Quellen aus der der Primärliteratur verwiesen wird.

18 Die Erörterung der Architektur (Kapitel 4.1) etwa greift unter anderem auf das Kapitel zur Darlegung des Transportwesens (Kapitel 4.2) über.

19 Fragen der Schuld beispielsweise werden anhand des Modells der vier Schuldtypen von Karl Jaspers aus dem Jahr 1946 erörtert.

20 Publikationen der Spiegel-Redaktion finden auch vermehrt als Print-Fassung Beachtung.

21 Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 11.

22 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 99.

23 Vgl. Widmann: Kontrafaktische Geschichtsdarstellung, 2009, S. 279.

24 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 99.

25 Durst, Uwe: Drei grundlegende Verfremdungstypen der historischen Sequenz, in: Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 2/2009, S. 337 – 358, hier: S. 337.

26 Demzufolge nimmt die Plausibilität eines alternativen Geschichtsentwurfs mit fortschreitender Ausgestaltung sukzessive ab, da Zufälle und konvergierende Ereignisse zunehmend ungewisse Faktoren in die Modellierung des Geschichtsverlaufs einbringen. Literaturwissenschaftler wie Uwe Durst sind zudem auf eine Unterteilung von historiografischen und historischen Sequenzialisierungen bedacht. Eine historiografische Sequenzialisierung sei im Bereich der geschlossenen Geschichtswissenschaft, eine historische Sequenzialisierung im Bereich der (künstlerischen) Literatur zu verorten. Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 100 – 102 sowie Durst: Drei grundlegende Verfremdungstypen der historischen Sequenz, 2009, S. 337.

27 Näheres über den Moment der Kontingenz ist in Kapitel 3.2 zu lesen.

28 So reichen die ersten Überlegungen über kontrafaktische Geschichtsverläufe bis in die Antike zurück. Vgl. Ferguson, Niall: Virtuelle Geschichtsschreibung. Unterwegs zu einer „Chaostheorie“ der Vergangenheit, in: Virtuelle Geschichte. Historische Alternativen im 20. Jahrhundert, hrsg. von Niall Ferguson, Darmstadt 1999, S. 9 – 114, hier: S. 47.

29 Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 12.

30 So veröffentlichte zum Beispiel Niall Ferguson bereits 1998 sein Werk Virtuelle Geschichte und löste auf BBC Debatten über die Legitimation dieser Ansätze aus. Zu den ersten Fachzeitschriften, die die kontrafaktische Geschichtsschreibung beleuchteten, gehörte Historically Speaking (März 2004). Diskussionen in Sammelbänden wie Unmaking the West (2006) entfachten zudem innerhalb der Befürworter alternativer Geschichtsforschung Diskussionen und verliehen dieser eine neue Qualität.

31 Thompson etwa deformiert ausnahmslos alle Überlegungen der kontrafaktischen Geschichtsschreibung als einen unhistorischen Unsinn. Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 14.

32 Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 33.

33 Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 33.

34 Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 112.

35 Livius beispielsweise ließ in seinen Schriften zahlreiche Spekulationen über das Schicksal des Römischen Reichs im Falle einer Eroberung durch Alexander den Großen.

36 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 29.

37 Vgl. Demandt: Es hätte auch anders kommen können, 2010, S. 14.

38 Vgl. Demandt: Es hätte auch anders kommen können, 2010, S. 14.

39 Vgl. Demandt: Es hätte auch anders kommen können, 2010, S. 14 – 15.

40 Zu nennen wären etwa der Faschismus, Kommunismus, Sozialismus und Marxismus. Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 55.

41 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 55.

42 Demandt: Es hätte auch anders kommen können, 2010, S. 19.

43 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 57.

44 Zu diesen fiktiven Elmenten gehören etwa Personen. Vgl. Demandt: Es hätte auch anders kommen können, 2010, S. 25.

45 Hierzu sind etwa Verweise in Quellen zu zählen, beispielsweise Notizen in den Plänen Albert Speers zur Gestaltung der Hauptstadt Germania.

46 Die Neuverhandlungen des Versailler Vertrages in Geschichte machen, die nicht als eine Folge des Konvergenzmoments im strengen Sinne anzusehen sind, können als eine solche Variation angesehen werden. Näheres über diese Problematik ist in Kapitel 3.2.1 zu lesen.

47 Über die Relation zu vergleichbaren Massenmorden besteht in völkerrechtlicher Hinsicht Uneinigkeit. So existieren beispielsweise Forderungen, den Holodomor mit seinen bis zu sieben Millionen Opfern als eine Form von Genozid einzustufen. Vgl. Simon, Gerhard: Analyse: 80 Jahre Holodomor – die Große Hungersnot in der Ukraine. Ereignis und Erinnerung (2013), URL: http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/174179/analyse-80-jahre-holodomor-die- grosse-hungersnot-in-der-ukraine?p=all (Stand: 10.09.2019).

48 Meier, Albert: Immer sehr unmädchenhaft. Charlotte Roche und ihre Feuchtgebiete, in: Literaturskandale, hrsg. von Hans-Edwin Friedrich, Frankfurt am Main 2009, S. 231 – 241, hier: S. 231.

49 So reitet etwa in Iron Sky 2 ein geklonter Adolf Hitler auf einem Dinosaurier durch Weltraumbasen, um mit Sätzen wie „Sieg Heil, Mutterfickers“ das Publikum zu unterhalten und die Herrschaft der „Mond-Nazis“ zu festigen. Vgl. Fiebig, Albert (Verantwortlicher und Chefredakteur): Iron Sky 2: The Coming Race Teaser Trailer (o.J.), URL: https://kinocheck.de/trailer/sz3y/iron-sky-2-the-coming-race-teaser-trailer-german-deutsch-2018 (Stand: 10.09.2019).

50 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 57.

51 Zudem ist zu beachten, dass der Entwurf von sowohl fachwissenschaftlicher als auch belletristischer Alternativweltszenarien Fachwissen voraussetzt. Vgl. Ferguson: Virtuelle Geschichtsschreibung, 1999, S. 68.

52 Vgl. Widmann: Kontrafaktische Geschichtsdarstellung, 2009, S. 66.

53 Widmann: Kontrafaktische Geschichtsdarstellung, 2009, S. 67.

54 Zum Beispiel soll in Vaterland laut Richard Evans das Bild eines friedlichen Europas gezeichnet sein. Tatsächlich wird das von Harris inszenierte Großdeutsche Reich durchgehend von Terroranschlägen heimgesucht und weist eine hohe (Selbst-)Mordrate auf. Vgl. Harris, Robert: Vaterland, übersetzt von Hanswilhelm Haefs, München ²2017, S. 52 sowie Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 131.

55 Neben dem Heyne Verlag druckte der schweizerische Haffmans Verlag eine deutschsprachige Erstauflage bereits 1992.

56 Die Bitte um Informationen über den Verkaufserfolg von Vaterland wurde vom Heyne Verlag ohne Begründung ausgeschlagen. Der Haffmans Verlag scheint zudem neu ausgerichtet zu werden: Die auf der Webseite hinterlegten Kontaktdaten sind veraltet, sodass eine Kontaktaufnahme zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht möglich war. Lediglich die Aussage des Autors, die Auflage von Vaterland wurde in der Schweiz bis zum Jahresende nach ihrer Veröffentlichung von 10.000 sukzessiv auf 40.000 erhöht, bietet einen Referenzwert. Vgl. Harris, Robert: So löste ich als Brite einen Hitler-Skandal aus (2017), übersetzt von Friedrich Sommersberg, URL: https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article162747811/So-loeste-ich-als-Brite-einen-Hitler-Skandal-aus.html (Stand: 10.09.2019).

57 Vgl. Harris: So löste ich als Brite einen Hitler-Skandal aus (2017), URL: https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article162747811/So-loeste-ich-als-Brite-einen-Hitler-Skandal-aus.html.

58 O.V.: Holocaust für Horror-Freunde. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1992, S. 272 – 276, hier S. 272.

59 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 128.

60 Auf Vaterland folgte eine Reihe an Romanen, die auf kontrafaktischen Geschichtsverläufen basieren. Hierzu zählen unter anderem Enigma (1995), Aurora (1998), Pompeji (2003) und Ghost (2007).

61 Vgl. Harris: So löste ich als Brite einen Hitler-Skandal aus (2017), URL: https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article162747811/So-loeste-ich-als-Brite-einen-Hitler-Skandal-aus.html.

62 Begründet wurde die Beschlagnahmung mit dem Cover-Abdruck des Hakenkreuzes als verfassungsfeindliches Symbol. Vgl. O.V.: Personalien: Robert Harris. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1994, S. 150.

63 Vgl. Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 129.

64 Janßen, Karl-Heinz: Frivoler Politthriller. In: Die Zeit. Nr. 24, 1992, S. 15.

65 Schumann, Thomas/Schlenz, Kester: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte (2005), URL: https://www.stern.de/kultur/buecher/krimi-wenn-hitler-gewonnen-haette-3499518.html (Stand: 10.09.2019).

66 In dem Roman wird zum Beispiel der für Kriminalgeschichten typisch stringente Erzählstil kurzzeitig unterbrochen. Dies geschieht etwa in Form von Rückblenden und Einblicken in Protokolle und Briefwechsel. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 199, 343 – 356.

67 Saupe, Achim: Der Historiker als Detektiv – der Detektiv als Historiker. Historik, Kriminalistik und der Nationalsozialismus als Kriminalroman. Histoire Band 7, Bielefeld 2009, S. 445.

68 Vgl. Saupe: Der Historiker als Detektiv – der Detektiv als Historiker, 2009, S. 445.

69 Saupe: Der Historiker als Detektiv – der Detektiv als Historiker, 2009, S. 444.

70 Harris fügt zum Beispiel alle 12 Anwesenden der sogenannten Wannsee-Konferenz, zu denen auch Josef Bühler gehörte, sowie führende Persönlichkeiten wie den einstigen Chef des Reichskriminalamtes Arthur Nebe in sein Werk ein. Näheres über die Wannsee-Konferenz ist in Kapitel 8.1 zu lesen.

71 Weitere Handlungsorte stellen Zürich sowie die Reichsautobahnen dar, die March und Maguire für ihre Flucht nutzen. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 219 – 263, 412 – 423.

72 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 17 – 20.

73 Harris: Vaterland, ²2017, S. 227.

74 Tatsächlich wurden die Deportationen der Juden als „Evakuierungen“ bezeichnet. Vgl. Breloer, Heinrich: Speer und Er. Hitlers Architekt und Rüstungsminister, Berlin 2005, S. 128.

75 Durch eine Annäherung erhoffen sich die Verantwortlichen für die „Gesamtlösung der Judenfrage“ (V: 282), ihre bisher ungesühnten Taten, wenn auch indirekt, endgültig zu legitimieren und Strafverfolgungen umgehen zu können. Einen weiteren Anlass für eine Aussöhnung mit den USA stellt der verlustreiche Kampf gegen Widerstandskämpfer in den östlichen Provinzen des Großdeutschen Reichs dar. March und Maguire drohen jedoch die Annäherung zu verhindern, sofern sie ihre Erkenntnisse über die systematische Vernichtung der europäischen Juden veröffentlichen, da diese die USA vor einer Annäherung abschrecken würden.

76 Bis zum Schluss bleibt ungeklärt, ob Marchs Unterstützer dieselben Ziele verfolgen und eine tatsächliche Aufklärung der Vergangenheit anstreben, oder den Ermittler lediglich für die Beschaffung und anschließende Vernichtung der Beweise, die die Judenverfolgung belegen, missbrauchen (Vgl. V: 412). Der angedeutete Suizid des Ermittlers (Vgl. V: 423) und dessen vorausgehende Irreführung, um seiner Partnerin Maguire die Flucht in die Schweiz zu ermöglichen (Vgl. V: 414), zeugen von seiner Abkehr ebenso wie Textpassagen, in denen March das System hinterfragt, teilweise sogar verabscheut (Vgl. V: 81).

77 Überdies erschien Geschichte machen in der Schweiz unter Vermarktung des Haffmans Verlag. Die hier untersuchte Auflage stammt aus dem Aufbau Taschenbuch Verlag.

78 Beispielsweise schwadroniert der Erzähler bereits zu Beginn auf drei Seiten über Kindheitserinnerungen an literarische Werke wie Schwere Zeiten (1854) von Charles Dickens und George Orwells Farm der Tiere (1945), um im Anschluss einen Vergleich zu Filmarbeiten aufzustellen und abschließend über die Definition von Geschichte zu sinnieren. Vgl. Fry, Stephen: Geschichte machen, übersetzt von Ulrich Blumendach, Berlin ³2008, S. 15 – 18.

79 Zumindest das Cover der Auflage von 2007 ziert einen Oberlippenbart im Stil des Exemplars von Adolf Hitler auf einem Frühstücksei.

80 Ortheil, Hanns-Josef: Klippklapp. Stephen Fry macht Geschichte (1997), URL: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-klippklapp-11295180.html (Stand: 10.09.2019).

81 Kronsbein, Joachim: Entertainer. „Langes Fädchen, faules Mädchen“ (o.J.), URL: http://m.spiegel.de/spiegel/print/d- 8806142.html (Stand: 10.09.2019).

82 Vgl. Kronsbein: Entertainer (o.J.), URL: http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-8806142.html.

83 Der Rowohlt Verlag wies eine Bitte um Veröffentlichungszahlen ebenso wie der Heyne Verlag ab. Der Haffmans Verlag scheint zudem, wie bereits erwähnt, neu ausgerichtet zu werden.

84 Vgl. Kronsbein: Entertainer (o.J.), URL: http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-8806142.html.

85 Die als TIM (Temporale Imaginationsmaschine) getaufte Apparatur (Vgl. GM: 149) wird, typisch für das Genre Science-Fiction, als eine Art Laptop beschrieben, dessen Tastatur durch kleine Glasvierecke ersetzt, mit „zwei wuchtige[n] Stahlboxen mit Starkstromschaltern […]“ (GM: 123) verbunden und mit einem Programm zwecks Erstellung von Zeitfenstern auf der Basis von „[…] Energiesignaturen oder Teilchenspuren“ (GM: 127) ausgestattet wurde.

86 Vgl. Durst, Uwe: Theorie der phantastischen Literatur, Thüringen/Basel 2001, S. 17.

87 Einige Wissenschaftler zweifeln gar die Existenz dieser Gattung an und möchten diese als eine ästhetische Kategorie verstanden haben. Vgl. Durst: Theorie der phantastischen Literatur, 2001, S. 21.

88 Vgl. Durst: Theorie der phantastischen Literatur, 2001, S. 23.

89 Durst: Theorie der phantastischen Literatur, 2001, S. 27.

90 Suerbaum, Ulrich/Broich, Ulrich/Borgmeier, Raimund: Science Fiction. Theorie und Geschichte, Themen und Typen, Form und Weltbild, Stuttgart 1981, S. 11.

91 Beispielsweise werden Themen wie Schuld und Vergebung ebenso wie die Hintergründe des aufkeimenden Nationalsozialismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts erörtert. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 180 – 193, 315 – 320.

92 Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 68.

93 Evans: Veränderte Vergangenheiten, 2014, S. 143.

94 Vgl. Goldhagen, Daniel Jonah: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust, übersetzt von Klaus Kochmann, Berlin ³1996, S. 112.

95 Der Verbleib des Judentums ist nicht eindeutig geklärt. Die Vermutung einer Ausrottung europäischer Juden liegt jedoch nahe. Näheres über die Vernichtung der Juden ist in Kapitel 8.1 zu lesen.

96 Die Auswirkungen der von Michael eingesetzten Substanz entdeckte in der Parallelwelt der österreichische Wissenschaftler Horst Schenck. Leos Vater gelang es Jahre später, die Zusammensetzung des Braunauwassers zu entschlüsseln. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 382 – 390.

97 Leo Zuckermanns wahrhaftiger Name lautet Axel Bauer. Sein Vater (Dietrich Bauer) verlieh ihm sein Pseudonym auf der Flucht vor der sowjetischen Armee. In der kontrafaktischen Verlaufslinie blieb der Einmarsch der sowjetischen Armee aus, ergo behielt Axel Bauer seinen Namen bei. Um die Differenzierung zwischen faktischer und kontrafaktischer Verlaufslinie zu erleichtern, wird die Figur im Rahmen der Betrachtung der Realhistorie als Leo, andernfalls als Axel bezeichnet. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 178 – 179.

98 Michael vermisst lediglich seine Lieblingsband Oily-Moily und an die Stelle seiner Freundin tritt der, in der Parallelwelt kennengelernte, Kommilitone Steve Burns. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 486, 495.

99 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 11 – 15.

100 Dass der Vormarsch der Wehrmacht nicht bis in das Uralgebirge reichte (Vgl: V: 13) und dass Heinrich Himmler nicht als Gauleiter Berlins tätig war (Vgl. V: 20), ist dem geläufigen Leser vermutlich nicht bewusst. Bereits 1942 wurde deutlich, dass die Wehrmacht in ihrem Ostfeldzug nicht das Ziel Baku erreichen würde und sich auf die Verteidigung Stalingrads beschränken musste. Himmler war durchaus mit organisatorischen Aufgaben beauftragt worden, jedoch nicht der Verwaltung Berlins als Gauleiter. Vielmehr beschäftigten Himmler die Strukturierung der SS und deren Abspaltung von der SA. Vgl. Hillgruber, Andreas: Der 2. Weltkrieg. Kriegsziele und Strategie der großen Mächte, Stuttgart/Berlin/Köln 61996, S. 100 – 101 sowie Westermeier, Jens: Himmlers Krieger. Joachim Pieper und die Waffen-SS in Krieg und Nachkriegszeit. Krieg in der Geschichte Band 71 (Hg.: Förster, Stig/Kroener, R. Bernhard/Wegner, Bernd u.w.), Paderborn/München/Wien u.w. 2014, S. 31 – 32.

101 Harris: Vaterland, ²2017, S. 27.

102 Hierzu zählen Persönlichkeiten, Gesetze, Kriegsgeschehnisse, Kunstwerke und Zitate.

103 Hierzu zählen Bauwerke, Transportsysteme und Erlässe.

104 Rodiek: Erfundene Vergangenheit, 1997, S. 154.

105 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 354.

106 Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 21.

107 Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 22 – 24, 46 – 47, 161 – 164.

108 Als eines von vielen Beispielen ist die Beschreibung der Parksituationen in der Innenstadt von Cambridge anzuführen. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 32.

109 Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 7.

110 Michaels Doktorvater bezeichnet die Arbeit als einen Roman, voll von „[…] fiktiven und spekulativen Unverschämtheiten […]“ (GM: 98), und fordert Michael auf, die Abhandlung zu überarbeiten.

111 Näheres über die Charakterisierung Hitlers ist in Kapitel 7 zu lesen.

112 Zu den Bemühungen zählen etwa die Vorbereitungen für den abschließenden Zeitsprung.

113 Zuvor berichtet Harris über eine Reihe weiterer kontrafaktischer Ereignisse, etwa über Friedensschlüsse zwischen den Jahren 1943 und 1946. Da diese chronologisch betrachtet jedoch nach dem hier erörterten Umschwung erfolgten, sind diese nicht dem Moment der Kontingenz zuzuschreiben. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 100 – 101.

114 Harris: Vaterland, ²2017, S. 259.

115 Vgl. Huber, Heinz/Müller, Artur (Hg.): Das Dritte Reich. Seine Geschichte in Texten, Bildern und Dokumenten. Der Zusammenbruch der Macht, München/Wien/Basel 1964, S. 606.

116 Vgl. Huber/Müller: Das Dritte Reich, 1964, S. 630 – 636 sowie Hubatsch, Walther (Hg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939 – 1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht, Frankfurt am Main 1962, S. 184 – 185.

117 Vgl. Libal, Michael: Japans Weg in den Krieg. Die Außenpolitik der Kabinette Konoye 1940/1941, Düsseldorf 1971, S. 152.

118 Das Embargo, an dem sich neben den USA auch die europäischen Kolonien in Südindochina beteiligten, gilt als ein entscheidender Faktor, der zu den japanischen Niederlagen im Pazifikkrieg führte, da es die japanische Wirtschaft und insbesondere die Waffenindustrie erheblich schwächte. Vgl. Libal: Japans Weg in den Krieg, 1971, S. 180.

119 Vgl. Huber/Müller: Das Dritte Reich, 1964, S. 653 – 654.

120 Vgl. Gerwarth, Robert: Reinhard Heydrich, übersetzt von Udo Rennert, München 2011, S. 30 – 31.

121 Näheres über den Charaktertausch ist in Kapitel 7.1 zu lesen.

122 Näheres über die Hintergründe Gloders ist in Kapitel 7.1 zu lesen.

123 Vgl. Demandt, Alexander: Über die Deutschen. Eine kleine Kulturgeschichte, Berlin 2007, S. 396 sowie Schwabe, Klaus: Deutscher Anti-Amerikanismus in den Zwanzigerjahren, in: Geschichtsbilder. Festschrift für Michael Salewski zum 65. Geburtstag. Historische Mitteilungen im Auftrage der Ranke-Gesellschaft Band 47 (Hg.: Stamm-Kuhlmann, Thomas/Elvert, Jürgen/Aschmann Birgit u.w.), Stuttgart 2003, S. 106 – 118, hier: S. 109.

124 An entsprechender Stelle ist lediglich zu lesen: „Den ausländischen Politikern, die ihn empfingen […], erklärte er unumwunden, er könne mit seiner Partei erst dann zur Wahl antreten, wenn er dem deutschen Volk eine Lockerung des Versailler Vertrages in Aussicht stellen könne“ (GM: 327).

125 In dem Referendum, eine Initiative des Präsidenten des vereinigten Bundes der Unionen (League of Nations United) Robert Cecil, sprachen sich 10 Millionen Briten für eine Versöhnung mit Deutschland aus. Vgl. Roberts, Andrew: England unter Hitlers Herrschaft, in: Virtuelle Geschichte. Historische Alternativen im 20. Jahrhundert, hrsg. von Niall Ferguson, Darmstadt 1999, S. 179 – 226, hier: S. 185.

126 So bleiben etwa die Gründe des Umsturzes sowie der Nachfolger Gloders unerwähnt. Vgl. Fry: Geschichte machen, ³2008, S. 323.

127 Die in Geschichte machen erörterte Literatur, Filme und Musik beispielsweise deckt nur einen Bruchteil Michaels vertrauter Medienwelt ab, wohingegen manch technische Geräte als revolutionär dargestellt sind. Näheres hierzu ist in Kapitel 5 zu lesen.

128 Angesichts ihrer wenig aussagekräftigen Beschreibung werden zum Beispiel die Reichskanzlei und die Führerresidenz außer Acht gelassen. Zu beachten ist zudem, dass eine vollständige Untersuchung durch die Tatsache erschwert wird, dass zahlreiche Bauten in der Planungsphase Änderungen erfuhren, während des Baus umgestaltet, abgerissen oder vernichtet wurden. Hierzu zählen etwa der Erweiterungsbau der Deutschen Landesbank und das Germanische Museum. Vgl. Reichhardt, Hans J.: Notizen zur Ausstellung, in: Von Berlin nach Germania. Über die Zerstörungen der Reichshauptstadt durch Albert Speers Neugestaltungsplanungen, Berlin 51990, S. 47 – 78, hier: S. 56 – 57.

129 So wurde die Neue Reichskanzlei beispielsweise bereits 1938 fertiggestellt. Vgl. Bartezko, Dieter: Obsession aus Stein. Die Architekten des Dritten Reichs, in: Hitlers Künstler. Die Kultur im Dienst des Nationalsozialismus, hrsg. von Hans Sarkowicz, Frankfurt am Main/Leipzig 2004, S. 111 – 134, hier: S. 130.

130 Die Kosten für die Neugestaltung Berlins sollten zum Großteil durch Kriegseinnahmen beziehungsweise Reparationszahlungen der unterworfenen Länder gedeckt werden. Zudem mussten die Bauvorhaben durch Beseitigungen von Bombenschäden pausieren. Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 106, 126.

131 Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 109.

132 Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 107.

133 Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 117.

134 Lediglich über die Schirmherrschaft Speers bei der Planung Germanias klärt Harris auf. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 17.

135 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 34 – 40.

136 Die Figuren nehmen auf Wunsch Paules an der Stadtrundfahrt teil. Während Paule begeistert die Vorträge verfolgt, denkt March über seine Ermittlungen, seine gescheiterte Ehe und seine Zeit als U-Boot-Offizier nach. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 34 – 41.

137 Harris: Vaterland, ²2017, S. 34.

138 Harris: Vaterland, ²2017, S. 34 – 35.

139 Harris: Vaterland, ²2017, S. 34.

140 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 34.

141 Vgl. Speer, Albert: Architektur. Arbeiten 1933 – 1942, Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1987, S. 93.

142 Die minimalen Abweichungen von einem Meter in der Höhe und zwei Metern in der Breite seien durch die Vielzahl an Quellen entschuldigt. Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 61.

143 Zum Zeitpunkt der Planung waren selbstverständlich lediglich die Namen der Soldaten berücksichtigt, die im Ersten Weltkrieg starben. Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 61.

144 Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 61.

145 Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 61.

146 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 35.

147 Harris: Vaterland, ²2017, S. 35.

148 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 35.

149 So gibt Harris einen inneren Monolog wieder: „Höher, länger, größer, breiter, teurer […]. Selbst nach dem Sieg, dachte March, hatte Deutschland einen Minderwertigkeitskomplex […]. Alles musste mit dem verglichen werden, was das Ausland hatte.“ (V: 35).

150 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 270.

151 Vgl. Münkler, Herfried: Die Deutschen und ihre Mythen. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung Band 1049, Bonn 2010, S. 276.

152 Vgl. Münkler: Die Deutschen und ihre Mythen, 2010, S. 276.

153 Um die Gebeine Friedrichs von dem einschneidenden Ereignis zu trennen, wurden sie nachträglich aus der Garnisonskirche entfernt und in Nähe des Schloss Sanssouci beigesetzt. Vgl. Münkler: Die Deutschen und ihre Mythen, 2010, S. 277.

154 Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 59

155 Zu den geplanten Unterhaltungskomplexen gehörten etwa Theater, eine Reichsoper, eine neue Philharmonie sowie ein Uraufführungskino, Hotels, Luxus- und Großrestaurants sowie ein Schwimmbad. Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 59 sowie Speer: Architektur, 1987, S. 93.

156 So durften die Masten keine Gebäude überragen, Autofahrer sowie Fußgänger blenden und Leuchtplakaten ihre Wirkung rauben. Vgl. Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 51 – 52.

157 Vgl. Speer: Architektur, 1987, S. 58.

158 Geplant war ein externes Denkmal für Friedrich den Großen, entworfen von Karl Friedrich Schinkel. Vgl. Speer: Architektur, 1987, S. 140.

159 Vgl. Speer: Architektur, 1987, S. 66.

160 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 38.

161 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 28 – 39.

162 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 39.

163 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 39.

164 Harris: Vaterland, ²2017, S. 270.

165 Die Stadtführerin ist grundsätzlich sehr überzeugt und teilweise arrogant charakterisiert. Der Hinweis auf die ungeplante Kondensation wirkt folglich als ein außerordentlicher Ausdruck von Stolz auf gesteckte und dem eigenen Perfektionismus geschuldet übertroffene Ziele. Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 35.

166 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 39.

167 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 39.

168 Breloer: Speer und Er, 2005, S. 109.

169 Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 109 – 110.

170 So sollte die Halle gar großkalibrigen Bomben standhalten. Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 112.

171 Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 110.

172 Neben Granit aus Schweden sollten unter anderem Tiefengesteine sowie Edelmetalle aus Norwegen, Finnland, Belgien und Italien als Baumaterialien für die Errichtung der Großen Halle dienen. Vgl. Breloer: Speer und Er, 2005, S. 124 sowie Reichhardt: Notizen zur Ausstellung, 51990, S. 62.

173 Vgl. Harris: Vaterland, ²2017, S. 406.

Ende der Leseprobe aus 107 Seiten

Details

Titel
Unterhaltung trifft Wissenschaft. Untersuchung über kontrafaktische Geschichtsschreibung zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Populärliteratur
Untertitel
"Vaterland" von Robert Harris und "Geschichte machen" von Stephen Fry
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
107
Katalognummer
V515269
ISBN (eBook)
9783346120526
ISBN (Buch)
9783346120533
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Drittes Reich, Nationalsozialismus, Harris, Fry, Masterarbeit, Jan Lauer, Kontrafaktische Geschichtsschreibung
Arbeit zitieren
Jan Lauer (Autor:in), 2019, Unterhaltung trifft Wissenschaft. Untersuchung über kontrafaktische Geschichtsschreibung zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Populärliteratur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/515269

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