Das Studio Babelsberg vor und nach der Übernahme durch die FBB-Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH

Chancen im europäischen Konkurrenzvergleich


Diplomarbeit, 2006

96 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Geschichte der Filmstudios in Babelsberg
2.1 Gründung der Universum Film AG (Ufa) 1911-
2.2 Sowjetische Besatzung 1945-1949/ DDR 1949-
2.3 DEFA Studio Babelsberg GmbH 1990-
2.4 Studio Babelsberg GmbH 1992-
2.5 FBB Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH ab

3 Die Positionierung in Deutschland
3.1 Studio Babelsberg
3.1.1 Der Standort
3.1.2 Die Unternehmensstruktur
3.1.2.1 Art Department (Dekorationsbau)
3.1.2.2 Studio Babelsberg Motion Picture (SBMP)
3.1.2.3 Babelsberg Film GmbH (BF)
3.1.2.4 Studio Babelsberg Postproduktion GmbH / TMT Studio Babelsberg Postproduktion GmbH
3.1.2.5 Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten GmbH (ZFF)
3.1.2.6 ZFF Facility Management (ZFF FM)
3.1.2.7 Nefzer Babelsberg GmbH (Nefzer)
3.1.3 Die Ateliers und Studios
3.1.4 Die Referenzen
3.2 Studio Berlin Adlershof
3.2.1 Der Standort
3.2.2 Das Unternehmen
3.2.3 Die Ateliers und Studios
3.2.4 Die Referenzen
3.3 Berliner Union-Film GmbH & Co. KG (BUFA)
3.3.1 Der Standort
3.3.2 Das Unternehmen
3.3.3 Die Ateliers und Studios
3.3.4 Die Referenzen
3.4 Magic Media Company (MMC)
3.4.1 Der Standort
3.4.2 Das Unternehmen
3.4.3 Die Ateliers und Studios
3.4.4 Die Referenzen
3.5 Bavaria Film- und Fernsehstudios GmbH
3.5.1 Der Standort
3.5.2 Das Unternehmen
3.5.3 Die Ateliers und Studios
3.5.4 Die Referenzen
3.6 Studio Hamburg
3.6.1 Der Standort
3.6.2 Das Unternehmen
3.6.3 Die Ateliers und Studios
3.6.4 Die Referenzen
3.7 Schlussfolgerungen zur Positionierung in Deutschland

4 Internationale Großproduktionen
4.1 Entscheidungsrelevante Parameter
4.1.1 Die Studiogröße
4.1.2 Ein film-freundliches Umfeld
4.1.3 Die Drehorte
4.1.4 Die Kosten
4.1.5 Die Erfahrung / der Ruf

5 Die Positionierung in Europa/ Die Konkurrenten im Vergleich
5.1 Babelsberg im Europäischen Vergleich
5.1.1 Die Studiogröße
5.1.2 Ein film-freundliches Umfeld
5.1.3 Der Drehort
5.1.4 Die Kosten
5.1.4.1 Produktionsförderung des Medienboard Berlin Brandenburg
5.1.4.2 Landesbürgschaft
5.1.5 Die Erfahrung / der Ruf
5.2 Barrandov Studios
5.2.1 Die Studiogröße
5.2.2 Ein film-freundliches Umfeld
5.2.3 Der Drehort
5.2.4 Die Kosten
5.2.5 Die Erfahrung / der Ruf
5.3 Pinewood Shepperton Film and Television Studios
5.3.1 Die Studiogröße
5.3.2 Ein film-freundliches Umfeld
5.3.3 Der Drehort
5.3.4 Die Kosten
5.3.5 Die Erfahrung / der Ruf
5.4 Cinecittà Studios
5.4.1 Die Studiogröße
5.4.2 Ein film-freundliches Umfeld
5.4.3 Der Drehort
5.4.4 Die Kosten
5.4.5 Die Erfahrung / der Ruf
5.5 Wettbewerber in Osteuropa
5.5.1 Ungarn
5.5.1.1 Die Studios
5.5.1.1.1 Mafilm
5.5.1.1.2 Das Stern Film Studio & Media Center
5.5.1.1.3 Die Korda Studios
5.5.1.2 Die Kosten
5.5.1.3 Ein film-freundliches Umfeld
5.5.1.4 Der Drehort
5.5.2 Rumänien
5.5.3 Litauen
5.5.4 Bulgarien
5.6 Schlussfolgerung: Positionierung in Europa

6 Die strategische Neuausrichtung
6.1 Börsengang
6.2 Konzentration auf Fremdproduktionen
6.3 Serienproduktionen
6.4 Erweiterung der Studiokapazitäten
6.5 Komplettanbieter von Dienstleistungen:
6.6 One Face to the Customer
6.7 Offen für freie Produzenten
6.8 Internationale Ausrichtung der Postproduktion
6.9 Investitionen

7 Aussichten

8 Bibliographie

9 Abbildungsverzeichnis

10 Anhang

1 Einleitung

„Das ist unsere Mission: Wir möchten Babelsberg fit für die Zukunft machen, so dass es in 10, 20, 50 Jahren eine lebendige Legende geben wird und nicht nur einen toten Mythos.“ [C. Woebcken][1]

Mit diesen Worten beschrieb Dr. Woebcken seine Absichten, nachdem er im April 2004 mit seinem Partner Christoph Fisser das traditionsreiche Filmstudio in Babelsberg für den symbolischen Preis von einem Euro erworben hatte.

Jeder kennt die großen amerikanischen Filmstudios, die sogenannten Majors[2]. Auch das Studio Babelsberg ist ein Filmstudio, aber dennoch nicht mit einem Unternehmen wie der Twentieth Century-Fox oder den Universal Studios vergleichbar. Der Unterschied liegt im Geschäftszweck:

Ein Filmstudio ist

auf Hollywood bezogen: eine der sechs großen Produktions-/ Verleih-Firmen, die die amerikanische Filmindustrie beherrschen und in Los Angeles ihre eigenen Produktionsstätten unterhalten.[3] (Die „Majors“)

oder

eine Anlage zur Herstellung von Filmen oder Fernsehsendungen, bestehend aus Ateliers, Schneideräumen, Garderoben, Büros, Werkstätten etc..[4]

Die Majors sind Produktionsfirmen für die Entwicklung, Finanzierung und Durchführung einer Filmproduktion und haben zum Teil eigene Verleih- und Vertriebszweige für den Kino- und Videomarkt, Kinoketten, TV Divisionen, Sender, Musikdivisionen, Freizeit- und Themenparks, Merchandiseläden und Abteilungen für Lizenzgeschäfte. Wohingegen nicht alle Majors tatsächlich einen Atelierbetrieb unterhalten.

Sind mit „Filmstudio“ die Räumlichkeiten gemeint, so können neben den oben genannten noch Lagerhallen, Make-up-Räume, Wäschereien, Kostüm- und Maskenfundi, Kopierwerk, Editing-Räume für Tonnachbearbeitung, Mischateliers, Studios für Musikaufnahmen, Büchereien, Freiflächen, Wasserbecken und Vorführräume zählen. Für das Studio Babelsberg trifft die zweite Definition zu, weshalb im Folgenden der Terminus „Studio“ oder „Filmstudio“ für die physische Infrastruktur gebraucht wird, die für die Herstellung eines Kino- oder Fernsehfilmes benötigt wird.

Wenn Dr. Woebcken von einem Mythos spricht, dann bezieht sich das auf die bewegte Geschichte, die dieses Studio seit der Geburtsstunde des Films bis heute erlebt hat. Der Historie ist daher ein eigenes Kapitel gewidmet.

Die „Legende Babelsberg“ beschreibt auch die Beziehung der Menschen zu dem Studio. Babelsberg ist seit über 90 Jahren Teil der deutschen Filmgeschichte. Das erklärt die starken Emotionen und Ängste, die auftraten, als Dr. Woebcken und Christoph Fisser im April 2004 das Studio erwarben. Der Betriebsrat verfasste einen offenen Brief an den damaligen Bundeskanzler Schröder, in dem er davor warnte, dass den zwei weithin unbekannten Investoren finanzielle Mittel sowie das nötige Know-how fehle, um ein Filmstudio erfolgreich zu leiten[5]. Inzwischen sind die Wogen geglättet. Die neuen Eigentümer sehen das Studio nicht, wie befürchtet, als reine Immobilie, sondern haben das Ziel, großes, internationales Kino nach Babelsberg zu holen. Dafür haben sie eine Strategie entwickelt, die bereits erste Erfolge zeigt. Die Beleuchtung der strategischen Neuausrichtung ist ein weiterer Teil der vorliegenden Arbeit.

Um die strategische Neuausrichtung beurteilen zu können, muß das Marktumfeld betrachtet werden. Als Dienstleister für deutsche Fernseh- und Werbeproduktionen ist das Studio in die nationale Filmproduktionslandschaft eingebunden. In der vorliegenden Arbeit wird daher ein Vergleich mit den konkurrierenden Studios in Berlin-Adlershof, Hamburg, München und Köln angestellt.

Das Studio Babelsberg gehört zu den großen Studios, die sich auf dem Weltmarkt um hoch budgetierte Produktionen bewerben. Das Studio ist somit neben der nationalen auch Teil der globalen Filmindustrie. Da Großproduktionen das Kerngeschäft des Studios sind, ist der größere Teil der Arbeit dem internationalen Kontext gewidmet. Die Faktoren, nach denen die Produzenten von englischsprachigen Großproduktionen die ausführenden Filmstudios auswählen, werden erörtert und die einzelnen Produktionsstandorte verglichen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei den Europäischen Hauptkonkurrenten in London, Prag und Rom. Weitere kleinere Studios werden kurz vorgestellt.

2 Die Geschichte der Filmstudios in Babelsberg

Nur kurze Zeit nach der Erfindung der Kinematographie Ende des 19. Jahrhunderts beginnt auch die bewegte Geschichte des Studios. Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich Babelsberg zum größten Konkurrenten der Hollywood-Majors. Es folgt das dunkle Kapitel des Dritten Reiches, das Babelsberg für Propagandazwecke missbrauchte. Doch auch die DDR-Regierung nutzte das Medium Film und den Standort Babelsberg für Staats- und Parteipropaganda. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands ging das Studio erneut in Privatbesitz über und mehr als die Hälfte der 2.235 Beschäftigten verloren ihren Job. Nach zwölf Jahren der Verlustschreibung wurde das Studio an zwei unbekannte Investoren verkauft. Viele befürchteten eine Abwertung des Studios zur reinen Immobilie. Doch die neuen Betreiber möchten den „Mythos Babelsberg“ aufrecht erhalten.

2.1 Gründung der Universum Film AG (Ufa) 1911-1945

Bereits 1895 begeisterte Filmproduzent Max Skladanowsky mit seinem Projektor „Bioskop“ bei der ersten Filmvorführung im Berliner „Wintergarten“ das Publikum. Im gleichen Jahr stellten die Gebrüder Lumiére ihren bahnbrechenden „Cinématographe“ vor, der als Kamera, Kopiereinrichtung und Projektor fungierte. Das war die Geburtsstunde des Kinos.[6]

Im Jahr 1911 fand der Direktor der Berliner Produktionsfirma Deutsche Bioskop in Neubabelsberg den geeigneten Ort für ein Filmstudio, das völlig im Freien stehen sollte, um eine optimale Ausnutzung des Sonnenlichts zu ermöglichen. Mit seinem 15 x 20 Meter großen Glasatelier setzte er den Grundstein für das, was später die größte Filmstadt Europas wurde.[7]

Ende 1917 wurde die Universum Film AG mit Sitz in Berlin gegründet.[8] Anschließend wurden die wichtigsten bestehenden Filmproduktions- und Verleihunternehmen in dem neuen Konzern der Ufa zusammengeschlossen.[9] Nach dem ersten Weltkrieg fusionierte die Deutsche Bioskop Gesellschaft mit der deutschen Niederlassung des französischen Filmkonzerns Eclair „Decla“ in Babelsberg zur „Decla Bioskop“. 1921 übernahm die Ufa im Zuge wirtschaftlicher Expansion die Decla Bioskop AG. Durch diese Fusion wurde die Ufa nicht nur zum Inhaber des Neubabelsberger Ateliergeländes; mit dem Produzenten Erich Pommer und den Regisseuren Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau stießen auch entscheidende künstlerische Kräfte zu ihr.[10]

In den 20er Jahren wuchs das Studiogelände zur „Ufa Film-Stadt" heran, seinerzeit das größte und modernste Filmstudio Europas, in dem 1924 bereits 4000 Angestellte und Filmarbeiter arbeiteten. 1926 wurde für die Großproduktion „Metropolis“ das inzwischen Marlene-Dietrich-Halle genannte Großatelier erbaut. Mit dem Bau des ersten deutschen Tonfilmateliers in Babelsberg im Jahre 1929, dem Tonkreuz, beginnt ein neues Kapitel der Filmgeschichte. „Melodie des Herzens“ mit Willy Fritsch ist der erste deutsche komplett vertonte Spielfilm. Zu den wichtigsten Ufa-Filmen der Zwischenkriegszeit zählen: „Metropolis“, „Dr. Mabuse“, Die Nibelungen“, „Faust“, „Der letzte Mann“ und „Der blaue Engel“.[11] Die starke Konkurrenz aus Hollywood zog jedoch nach und nach einige der besten Produzenten, Regisseure und Schauspieler ab, wie Erich Pommer, Ernst Lubitsch, Friedrich Wilhelm Murnau, Ewald André Dupont, Emil Jannings und Conrad Veidt.[12]

Gegen Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts geriet die Ufa in finanzielle Schwierigkeiten. Eine Anleihe und ein langfristiges Darlehen der amerikanischen Filmgesellschaften Paramount und Metro Goldwyn Pictures halfen aus.[13] Das Ministerium für Propaganda und Volksaufklärung versuchte nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten die Filmindustrie zu kontrollieren, weshalb der deutsche Film zwischen 1935 und 1941 verstaatlicht wurde. Firmen wie die Universum Film AG (Ufa), die Bavaria, Terra und Tobis wurden in die Ufa Film GmbH (Ufi) eingegliedert, andere wurden aufgelöst. Auch die Filmproduktionsgesellschaften in den besetzen Ländern gehörten zur Ufi. Die deutschen Filme konnten auf dem europäischen Markt amortisiert werden, da sie auch in den besetzten Ländern Europas vertrieben wurden. Dadurch beherrschte die deutsche Filmindustrie einen großen Teil des europäischen Marktes. Rund 1.000 Spielfilme wurden von 1933 bis 1945 auf dem Gelände und in den Hallen des Studio Babelsberg gedreht.[14]

2.2 Sowjetische Besatzung 1945-1949/ DDR 1949-1990

1945 besetzte die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Das Vermögen der Ufi fiel der Sowjetunion zu. Die Deutsche Film AG (DEFA) wurde 1946 durch die sowjetische Militärverwaltung in Babelsberg gegründet. Die technischen Einrichtungen und Studios, die überwiegend Eigentum der Sowjetunion waren, wurden von der Gesellschaft anfangs gepachtet. Ende 1947 wurde die DEFA in eine Sowjetische Aktiengesellschaft umgewandelt. Die DDR, die 1949 gegründet wurde, übernahm ab 1952 alle Aktienanteile an der DEFA und wandelte sie in einen Volkseigenen Betrieb, den „VEB DEFA Studio für Spielfilme“ um. Während der DDR-Zeit wurden um die 700 Spiel- und 550 Fernsehfilme in Babelsberg produziert, darunter Erfolge wie die „Die Legende von Paul und Paula“, „Spur der Steine“ und Märchenverfilmungen wie „Der Kleine Muck“, „Das kalte Herz“ und „Frau Holle“.[15]

2.3 DEFA Studio Babelsberg GmbH 1990-1992

Nach dem Fall der Mauer übernahm am 1. Juli 1990 die Treuhand die Privatisierung der ehemaligen DEFA. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 stellte die Bundesregierung 3 Mio. DM für die Produktion von in Babelsberg zu drehenden Spielfilmen bereit und ermöglichte damit dem Studio, während des Übergangs von einem staatlich kontrollierten zu einem privaten Unternehmen seinen Betrieb aufrecht zu erhalten. Im Jahr 1991 wurde die Gesellschaft in „DEFA Studio Babelsberg GmbH“ umfirmiert.[16]

2.4 Studio Babelsberg GmbH 1992-2004

1992 wurde das Studio an eine Tochterfirma des französischen Konzerns Compagnie Generale des Eaux S.A. (heute Vivendi Universal S.A.) sowie an eine britische Grundstückentwicklungsfirma für rund 140 Mio. DM verkauft.[17] Volker Schlöndorff übernahm zusammen mit Pierre Couveinhes die Geschäftsführung. Als Vorbilder für ihre Idee einer Medienstadt Babelsberg galten amerikanische Studios mit der Kommerzialisierung des gesamten Filmgeländes, der Umwandlung von der Film- in eine Medien- und Bürostadt. 1993 wurde für die Entwicklung eines „Europäischen Filmzentrums Babelsberg“ ein „Sieben-Phasen-Modell“ entworfen: Das 46 Hektar große Gelände sollte Hotels, Restaurants, Büro- und Business-Centers, Studios für das ZDF, den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB), heute Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB), Geschäfte, Kultureinrichtungen und mehr beherbergen, sowie 2.300 Mietern Privatwohnungen bieten. Außerdem sollten 10.000 Arbeitsplätze, davon 6.000 in Büros und 1.000 in Studiobetrieben entstehen.[18] Die neuen Eigentümer verkauften einen Großteil des erworbenen Geländes weiter an den Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) und die Filmhochschule “Konrad Wolf”. Der Filmpark (die Studiotour GmbH) wurde ausgegliedert.[19]

Um die Filmproduktion anzukurbeln und finanzkräftiges Klientel zu interessieren, wurde eine Werbekampagne im amerikanischen Fachblatt Variety geschaltet.[20] Doch das Filmstudio, das nach den Grundstücksverkäufen übrig blieb, war marode und nur schwach ausgelastet. Die Hälfte der Hallen war in mangelhaftem Zustand, ein Viertel überhaupt nicht mehr nutzbar.[21] Juliette Binoche sagte über die Dreharbeiten zum Film „Eine Couch in New York“ (1996):

„In Babelsberg war es sehr lustig. (...) Eines Tages gab es ein Loch in der Decke und wir mussten warten, bis die Sonne weg war.“[22]

Das Unternehmen investierte bis 2004 ca. 250 Millionen Euro in das Filmstudio und die Medienstadt, setzte jedoch 1999 gerade einmal rund 100 Millionen DM um[23].

Seit 2000 gelang es dem Studio zunehmend, amerikanische Großproduktionen zu akquirieren. „Duell - Enemy at the Gates“ machte den Anfang und war mit einem Budget von 180 Millionen DM der bis dato teuerste Film, der je in Europa gedreht wurde. Roman Polanskis „Der Pianist“, der die Goldene Palme von Cannes sowie drei Oscars gewann (2002), und „Taking Sides - Der Fall Furtwängler“ wurden nicht nur in den Hallen des Studio Babelsberg gedreht, sondern auch von der Studio Babelsberg GmbH kofinanziert.[24] Es folgten „In 80 Tagen um die Welt“ mit Jackie Chan (2003), „Der ewige Gärtner“ mit Ralph Fiennes (2004), „Die Bourne Verschwörung“ mit Matt Damon und Franka Potente (2004) und „Beyond the Sea“ (2004).[25] Trotzdem konnte Vivendi Universal das Studio nie in die Gewinnzone führen. In den Jahren vor der Übernahme durch die FBB Filmbetriebe lag der Verlust meist im unteren zweistelligen Millionenbereich. Die Auslastung war schwach, weitere Investitionen notwendig und dem Studio drohte eine Steuerschuld in zweistelliger Millionenhöhe.[26]

2.5 FBB Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH ab 2004

Mit Wirkung zum 01. September 2004 wurde Studio Babelsberg für den symbolischen Preis von einem Euro an die FBB-Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH (FBB), hinter der Dr. Carl Woebcken[27] und Christoph Fisser[28] als Gesellschafter stehen (90 Prozent), und die RMS Unternehmens-Service GmbH (10 Prozent) verkauft. Zusätzlich erhöhte Vivendi Universal S.A. das Eigenkapital durch eine Einzahlung in die Kapitalrücklagen der Gesellschaft in Höhe von 3,138 Millionen Euro als Anschubfinanzierung. Weitere Mitbewerber waren die NDR-Tochtergesellschaft Studio Hamburg, der ehemalige Studiochef Thierry Potok und eine US-Investorengruppe, die jedoch Anschubfinanzierungen von über 20 Millionen Euro forderten.

Im März 2005 wurde die Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft[29] umgewandelt und ging kurz darauf an die Frankfurter Börse.[30] Seit dem Gesellschafterwechsel wurden in Babelsberg die Kinofilme (ganz oder teilweise) „Aeon Flux“, „V for Vendetta“ und „Black Book“ gedreht.

3 Die Positionierung in Deutschland

In Deutschland gibt es, verteilt auf die großen Medienstandorte Berlin/ Potsdam, Köln, Hamburg und München, sechs große Film und Fernsehstudios, mit denen das Studio Babelsberg vor allem bei Fernsehproduktionen regelmäßig im Wettbewerb steht.

Aber auch die einzelnen Bereiche von Studio Babelsberg, wie die Werkstätten und die Tonabteilung, betreiben Akquisition für ihren Leistungsbereich und stehen damit im Wettbewerb zu den anderen Dienstleistern.

Im Folgenden werden die Studios vorgestellt und die Unternehmensstrukturen, die Dienstleistungsangebote und die Ateliergrößen verglichen. Da das Studio Babelsberg im Mittelpunkt dieser Arbeit steht, wird das Unternehmen ausführlicher vorgestellt, als die anderen deutschen Studios.

3.1 Studio Babelsberg

3.1.1 Der Standort

In Berlin befindet sich die größte Ansammlung an Unternehmen und Beschäftigten der deutschen Filmbranche. In der „Medienstadt Babelsberg“ sind über 90 Firmen ansässig, die ein weitreichendes Netzwerk bilden.[31]

3.1.2 Die Unternehmensstruktur

Studio Babelsberg: Organigramm

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Studio Babelsberg AG

Die Studio Babelsberg AG ist ein Privatunternehmen. Das Kerngeschäft sind drehbegleitende Dienstleistungen: die Vermietung der Studios, Bühnenbau und Produktionsdurchführung.[32] Das Unternehmen beschäftigt 194 festangestellte Mitarbeiter. 80 Prozent des Umsatzes wird durch den Kinobereich generiert. Die Wertschöpfung wird zu einem Drittel mit dem Fernsehen erwirtschaftet, 10 Prozent mit Werbung und 60 Prozent mit Kino.[33]

3.1.2.1 Art Department (Dekorationsbau)

Das Art Department ist das kreative und handwerkliche Herz des Studios. Unter der Geschäftsführung von Michael Düwel arbeiten 88 Mitarbeiter, davon 73 unbefristete Mitarbeiter und 15 Auszubildende. Je nach Auftragslage arbeiten bis zu 200 freie Mitarbeiter für das Art Department. Neben Filmproduktionsfirmen nehmen auch Museen, Messen, Medienagenturen, Hotels und Banken die Dienstleistungen des Art Department in Anspruch. Die Umsätze aus nicht filmischen Aufträgen beliefen sich in 2004 auf über 50 Prozent und ergänzen die zyklische Auslastung durch Filmprojekte. Die Fundi sind mit über 1 Million Requisiten und 250.000 Kostümen plus einer großen Auswahl an Perücken und Haarteilen bestückt. Eine Besonderheit ist der umfangreiche Bestand an originaler Kleidung aus der Vorkriegs-, Kriegs- und DDR-Zeit.[34]

3.1.2.2 Studio Babelsberg Motion Picture (SBMP)

Die SBMP bietet den drehbegleitenden Produktionsservice für nationale und internationale Film-, Fernseh- und Werbeproduzenten an. Die SBMP ist ein wichtiger Teil des Unternehmens für Umsatz, Beschäftigung und Ruf.[35] Unter der Geschäftsführung von Dr. Woebcken und Henning Molfenter arbeiten vier Mitarbeiter. Als ausführender Produzent organisiert die SBMP die Produktionen von der Drehortsuche, über den eigentlichen Dreh, bis zur Postproduktion. Außerdem übernimmt sie das Finanzcontrolling und die Gehaltsabrechnung der Produktion („Finance controlling and complete payroll“) und hilft den Produzenten bei steuerlichen, rechtlichen und buchhalterischen Fragen.

3.1.2.3 Babelsberg Film GmbH (BF)

Für die klar nachvollziehbare Abwicklung der einzelnen Produktionen wird in der Regel eine eigene GmbH gegründet, wie die Babelsberg Film GmbH 1 bis 5. Aus juristischen Gründen können die Firmen meistens erst nach dem ersten Auswertungszyklus aufgelöst werden. Die 2. BF („Alien Vs. Predator“), 3. BF („King of Heaven“) und 4. BF („Der ewige Gärtner“) sind nicht mehr aktiv. Die 5. BF wurde für den Warner Brother Film „V for Vendetta“ gegründet und ist noch aktiv. Nach Einschätzung der Unabhängigen Finanzmarktanalyse GmbH erhält die SBMP für ihre Dienstleistung üblicherweise eine Vergütung von 5-10 Prozent des in Deutschland ausgegebenen Budgets.[36]

3.1.2.4 Studio Babelsberg Postproduktion GmbH / TMT Studio Babelsberg Postproduktion GmbH

Unter den Bereich der Postproduktion fallen das hauseigene Kopierwerk, die Tonabteilung und die Abteilung für Synchronisation. Das Kopierwerk ist ein Musterkopierwerk für 16 mm, Super 16 mm und 35 mm Schwarz-Weiß- oder Farbnegativfilm. Der Ton- und Synchronabteilung stehen fünf Studios für Video-, TV- und Kinomischung, Geräusch- und Sprachsynchronaufnahmen zur Verfügung.[37] Es gibt 12 Tonschnitt-Räume, die Möglichkeit zum Datentransfer und ein Archiv mit Toneffekten.

Im November 2005 wurde die TMT Studio Babelsberg Postproduction GmbH gegründet. Sie führt die Geschäfte der TaurusMedia Technik (TMT) im Bereich audio- und videotechnische Filmbearbeitung fort. Geschäftsinhalt ist die technische Bearbeitung von Filmmaterial bis zur Sendefähigkeit und die Erstellung von Sendekopien. In Unterföhring, dem Sitz des Unternehmens, arbeiten 48 Mitarbeiter.[38]

3.1.2.5 Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten GmbH (ZFF)

Die Studio Babelsberg AG hält 49 Prozent an der ZFF, 51 Prozent werden von der Technologie- und Gewerbezentrum Potsdam GmbH gehalten. Die ZFF dient der Errichtung und Verwaltung des „Zentrum für Film- und Fernsehproduzenten“. Sie beschäftigt drei Mitarbeiter. Geschäftsführer sind Christoph Fisser und Steffen Schramm.

3.1.2.6 ZFF Facility Management (ZFF FM)

Das ZFF FM betreibt das sogenannte fx-Center mit Büroräumen, drei Studios und zahlreichen Technikräumen für Film- und Fernsehkunden. Zwei Mitarbeiter kümmern sich um die Nutzung der Gewerbeflächen.

3.1.2.7 Nefzer Babelsberg GmbH (Nefzer)

Die SB hält 50 Prozent an der Nefzer GmbH. Die Nefzer GmbH vermietet Waffen aller Art, damit in Verbindung stehende Großrequisiten, Fahrzeuge und Spezial-Effekt-Geräte an Filmproduktionen. Sie führt pyrotechnische Effekte durch. Geschäftsführer ist Karl Nefzer.

3.1.3 Die Ateliers und Studios

Insgesamt neun Studios (wenn unterteilt bis zu 13) stehen für Filmaufnahmen zur Verfügung mit einer gesamten Nutzfläche von ca. 23.000 Quadratmetern. Die Marlene-Dietrich-Halle (4.000 Quadratmeter) kann in drei Studios geteilt werden. In der Mittelhalle stehen zwei Wasserbecken (16 x 10 und 3 x 3 Meter). Seit März 2005 stehen Produzenten zusätzlich die Neue Film 1 und 2 mit 6.450 und 8.255 Quadratmetern zur Verfügung (Die Hallen sind ebenfalls teilbar in je zwei Studios). Die neuen Ateliers sind nur ca. 300 m von dem Studiogelände entfernt. Sie haben außerdem ein Freigelände von 7.000 Quadratmetern. Sie wurden vor allem für große US-Produktionen angemietet, da diese in der Regel großen Flächenbedarf haben. Die Hallen lassen sich in je zwei Studios unterteilen.[39]

Ateliers der Studios Babelsberg AG

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1.4 Die Referenzen

Das Studio Babelsberg hat in den über 90 Jahren seines Bestehens einen Track Record[40] von mehreren tausend nationalen Film- und Fernsehfilmen aufzuweisen, darunter Klassiker wie „Metropolis“ und „Der Blaue Engel“. Zu den Kinofilmreferenzen der letzten Jahre zählen „Alien Vs. Predator“, „Die Bourne Verschwörung“, „In 80 Tagen um die Welt“, „Flight Plan“[41], „Aeon Flux“, „Beyond the Sea“, „V for Vendetta“ und Paul Verhoevens „Black Book“. In den vergangenen zwei Jahren hat das Studio Babelsberg mit den amerikanischen Studios Warner, Paramount, Disney, Universal und Walden Media zusammengearbeitet.

Im Studio Babelsberg wurden seit 2004 bereits drei Telenovelas gedreht „Julia, Wege zum Glück“ (abgedreht), „Bianka, Wege zum Glück“, „Tessa – ein Leben für die Liebe“ (noch in Produktion).

3.2 Studio Berlin Adlershof

3.2.1 Der Standort

Im Südosten Berlins gelegen ist Adlershof ein wichtiger Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort. Mit rund 100 Medienunternehmen und ca. 950 Beschäftigten ist die 1997 gegründete MediaCity Adlershof Berlins größter Medienstandort. Das Herzstück bildet das Studio Berlin Adlershof auf dem Gelände des ehemaligen DDR-Fernsehens.[42]

3.2.2 Das Unternehmen

Seit 1994 gehören die Berlin Studios in Adlershof zur Studio Hamburg Gruppe. Am Standort Adlershof soll ein Netzwerk aus vielen kleinen unabhängigen Unternehmen geschaffen werden. Die Berlin- Brandenburg Media GmbH (GF Peter Urban) fungiert als Holding für die Berliner Aktivitäten der Studio Hamburg Gruppe. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 130 Mitarbeiter und bietet Produzenten umfassende Dienstleistungen an: von der Vermietung der Studioflächen über Technik bis zur durchführenden Produktion mit festem und freiem Fachpersonal, von der Drehbuchentwicklung über den Bühnenbau bis zur digitalen Postproduktion. Das Kerngeschäft sind Fernsehproduktionen. Der Adlershofer Komplex hat sich „zu einer der wichtigsten Telenovela-Schmieden entwickelt“ [M. Rasch]. Für die Vorabendserie „Sophie- Braut wider Willen“ wurde eine neue Leichtbauhalle mit 1.400 Quadratmetern Grundfläche errichtet.[43] Mit digitalen Übertragungswagen und Schnittmobilen gehört Studio Berlin Adlershof als technischer Dienstleister zu den Marktführern in diesem Segment und ist TV-Dienstleister für die Fußball-WM 2006.[44] Das Studio Berlin ist außerdem zur Hälfte am Fernsehzentrum in Babelsberg beteiligt.[45] Das Unternehmen hat in den letzten Jahren rund 80 Mio. Euro in das Gelände investiert. 2004 erreichte Studio Adlershof bei einem Umsatz von 17 Mio. Euro die Gewinn-Schwelle.[46] Das Studio Adlershof tritt nicht als Wettbewerber auf dem Kino-Spielfilmmarkt an, da dazu die optimalen Voraussetzungen fehlen.[47]

3.2.3 Die Ateliers und Studios

Adlershof verfügt über sieben schallisolierte Studios, sowie eine Leichtbauhalle mit insgesamt knapp 8.000 Quadratmetern Studiofläche. Die Studios sind mit Kamera- und Regietechnik ausgestattet. Bis März 2006 ist der Bau des „Studio K“ mit einer Spielfläche von 1.800 Quadratmetern geplant. Die vier Studios, die das Studio Berlin im Fernsehzentrum Babelsberg betreibt haben eine Studiofläche von insgesamt 2.900 Quadratmetern und rund 14.400 Quadratmetern Produktionsnebenflächen. Die Babelsberger Studios sind mit den TV-Serien „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ und „Schloss Einstein“ belegt und werden nicht extra aufgeführt.

Ateliers des Studio Berlin Adlershof

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2.4 Die Referenzen

Zu den Referenzen der in Adlershof gedrehten Kino-Produktionen zählen “Good Bye, Lenin!”, “Resident Evil”, “The Cats Meow” “Suck my Dick” und „Merry Christmas“. Zu den TV-Referenzen zählen: „Akte“, „Tolle Sachen & Chilli TV“, „Krüger sieht alles“, „Herzschlag, das Ärzteteam Nord“, „Kanzlerduell“ und „Liebe Sünde“ und die Shows „Hitgiganten“, „Deutschland hilft“, „Stars am Limit“, „Wer zuletzt lacht“, „Star Search“.

Im Gegensatz zu Babelsberg sind die Studios in Adlershof mit Kamera- und Regietechnik ausgestattet. Im Fernsehbereich kann Studio Berlin daher Formate bedienen, die Studio Babelsberg nicht anbieten kann. Zudem finden in Adlershof umfangreiche Produktionsaktivitäten über die Muttergesellschaft Studio Hamburg statt. Studio Berlin ist demnach nur für einen Teil der potentiellen Kunden Wettbewerber von Studio Babelsberg und stellt somit keinen Hauptwettbewerber dar.

3.3 Berliner Union-Film GmbH & Co. KG (BUFA)

3.3.1 Der Standort

Die Berliner Union Film hat ihren Firmensitz in Berlin-Tempelhof. Schon 1909 wurde der Standort für Dreharbeiten von Kinofilmen genutzt. Mitte der sechziger Jahre kam die Produktion von Fernsehfilmen dazu. Seit 1963 betreibt die Berliner Union-Film GmbH & Co. KG das Gelände.

3.3.2 Das Unternehmen

Geschäftsfelder sind die Vermietung von Studios, die Vermietung von Filmtechnik (insbesondere Bühnen- und Beleuchtungstechnik), die Betreuung von Film- und Fernsehproduktionen an Originalschauplätzen mit technischem Equipment (Kamera, Licht, Bühnentechnik) und Fachpersonal, sowie Postproduktionsdienstleistungen.[50] Der Dekorations- und Szenenbau wird nicht ausschließlich für Film und TV angeboten, sondern auch für Theater, Messen und Veranstaltungen. In der Postproduktion werden von der BUFA die komplette Tonendbearbeitung inklusive Mischung von Neuproduktionen bis zur Sendebanderstellung, sowie die Synchronisation angeboten. Die Zielbranche der BUFA ist das Fernsehen. Die von der BUFA betreuten Außenproduktionen machen 40 Prozent vom Umsatz aus. Seit 1999 werden Außendrehs und Dekorationsbau von einer Zweigstelle in Leipzig unterstützt. Die BUFA beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter, davon 65 in der Ausstattung.[51]

3.3.3 Die Ateliers und Studios

Die fünf Studios mit einer Gesamtfläche von 3.360 Quadratmetern sind für alle TV-Formate (Show, Comedy, Sitcom, Daily-Soap, Talk-Show, Game-Show oder Magazinsendung, Fernsehspiel, Oper oder Operette) einschließlich Publikumssendungen geeignet.

Ateliers der Berliner Union Film

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3.4 Die Referenzen

Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) ist seit über 30 Jahren einer der wichtigsten Geschäftspartner der Berliner Union-Film, neben weiteren namhaften Film-, Fernseh- und Synchronproduzenten und privaten Sendeanstalten. Zu den Außenproduktionen, die die BUFA mit Personal und Technik betreut, gehören “Rosamunde Pilcher”und “Rosa Roth”. Zu den Filmen, die in Tempelhof synchronisiert wurden zählen „Stirb Langsam“, „Dirty Dancing“ und „Pretty Woman“.

Das Studiogelände der BUFA ist im Vergleich zu Babelsberg eher klein. Bei kleineren Kino- und Fernsehfilmproduktionen steht Studio Babelsberg mit den Studios der Berliner Union Film dennoch im Wettbewerb. Da sich Babelsberg jedoch auf ausstattungsstarke Kino-Groß-produktionen konzentriert, ist die Berliner Union Film kein Hauptwettbewerber, jedoch Wettbewerber für einen Teil der potentiellen Kunden.

[...]


[1] Meza, Ed: Studio exex allay worries. In: Variety vom 26.06.2004.

[2] Zu den „Majors“ zählen Twentieth Century-Fox, Warner Bros., Sony Pictures Entertainment, Universal Studios, the Walt Disney Company, MGM und Dreamworks SKG.

[3] Vgl. Monaco 1995. S. 575.

[4] Vgl. Monaco 1995, S. 575.

[5] Vgl. Mortsiefer, Henrik: Der Kanzler soll Babelsberg helfen. In: Der Tagesspiegel vom 16.07.2004. Abrufbar in Internet unter: URL: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/16.07.2004/1248674.asp [04.01.2006].

[6] Vgl. Schubert / Bernschein 2005, S.10.

[7] Vgl. Schebera 1990, S. 25.

[8] Das Startkapital betrug 25 Millionen Goldmark. Beteiligt waren: die Reichsregierung, ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank, Ruhrkohle- und Stahlindustrie, AEG, Bosch, Hapag Lloyd. Vergl. Schebra, S.45.

[9] Zusammengeschlossen wurden die Meßter-Film GmbH mit ihrem Atelier in der Blücherstraße sowie den verschiedenen Apparatefirmen, die Projektions AG Union mit ihren Tempelhofer Ateliers, die Vitascope GmbH mit ihrem Atelier in der Lindenstraße, die Internationale Film-Vertriebs GmbH mit ihren ca. 40 Union-Theater-Lichtspielen, die deutschen Unternehmungen des dänischen Nordisk-Konzerns, die Verleihorganisation Nordische Film-Gesellschaft mbH mit ca. 30 Nordisk-Filmtheatern.

[10] Vgl. Schebera 1990, S.48-49.

[11] Vgl. Schebera 1990, S. 51.

[12] Vgl. Schebera 1990, S. 54.

[13] Als Gegenleistung musste die Ufa bis zu 70 Prozent der Spieltermine in ihren Filmtheatern für Filme aus den USA freihalten.

[14] Vgl. Geiss, Axel (Hg.) 1994, S.19ff.

[15] Vgl. Blunk/ Jungnickel (Hg.) 1990.

[16] Vgl. Schubert/ Bernschein 2005, S.165ff.

[17] Vgl. Grimberg, Steffen: Der ganz große Filmdeal. In: taz Berlin, vom 25.6.2004, S. 22.

[18] Vgl. Lautenschläger, Rolf: Die Illusion der Traumfabrik. In: taz Berlin vom 22.10.1993, S. 24.

[19] Vgl. Woebcken, Carl Dr., Interview mit Linda Kornemann am 20.10.2005, S. 17.

[20] Rehhahn, Yvonne: Babelsbergpredigt. In: Die Tageszeitung, vom 10.12.1992, S. 14.

[21] Vgl.: Lautenschläger, Rolf: Ufa-Mythos als Werbegag. In: taz Berlin, vom 20.03.1993, S. 40.

[22] Hartz, Matthias: Jede Szene ist wie ein kleiner Tod. Juliette Binoche über ihre Arbeit und ihren neuen Film "Eine Couch in New York". In: taz Hamburg, vom 29.08.1996, S. 23.

[23] Vgl.: o.V.: Studiochef Wachs verlässt Babelsberg. In: taz Berlin, vom 15.2.2000, S. 20.

[24] Meza, Ed: „Minotaur“ bounced at Babelsberg. In: Variety vom 21.10.2004.

[25] Vgl. Online im Internet: URL: www.studiobabelsberg.de. [20.10.2005].

[26] Vgl. Kurp, Matthias: Studio Babelsberg wechselt Besitzer. Im Internet abrufbar unter: URL: http://www.medienmaerkte.de/artikel/kino/041407_babelsberg.html [04.01.2006].

[27] Dr. Carl Woebken arbeitete von 1988 bis 1990 als Strategieberater für die Boston Consulting Group. Danach war er bis 1995 für die Verwaltung und das Management verschiedener Beteiligungsgesellschaften verantwortlich. Von 1995 bis 19999 arbeitete er als Berater bei Roland Berger & Partner, davon zeitweise als Mitglied der Geschäftsleitung. 1999 wurde er Finanzchef und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Trickfilmproduzenten TV Loonland AG. Gleichzeitig war er bei der ehemaligen Sony-Tochter Sunbow Entertainment als Vorsitzender der Geschäftsführung aktiv.

[28] Christoph Fisser ist seit 1984 selbständiger Unternehmer. Nachdem er zunächst im Gastronomiebereich in München tätig war, hat er sich in den 90er Jahren auf den Event-Bereich und das Media Facility Management spezialisiert. Ab 1992 leitete er u.a. die Alabama-Halle in München, aus der die bekannte Sendung des Bayerischen Rundfunks "Live aus dem Alabama" gesendet wurde. Ab 1994 baute er eine ehemalige Bundeswehrkaserne zu einem der führenden Medienstandorte in München aus, mit heute rund 2.500 Arbeitsplätzen. Zudem hält Herr Fisser diverse Beteiligungen an medienrelevanten Unternehmen.

[29] Der Vorstand setzt sich zusammen aus: Dr. Carl Woebcken als Vorstandsvorsitzender, Christoph Fisser als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Marius Schwarz als Finanzvorstand. Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Personen: Stefan von Moers, Vorsitzender, Rechtsanwalt, Dr. Christian Frankenstein, stellvertretender Vorsitzender, Vorstand MME AG, Dr. Bertrand Malmendier, Rechtsanwalt.

[30] Vgl. Studio Babelsberg AG (Hg.): Erstnotiz der Studio Babelsberg AG. Pressemitteilung vom 29.04.2005.

[31] Vgl. Online im Internet: URL: www.probabelsberg.de. [20.10.2005].

[32] Vgl. Woebcken, Carl Dr., Interview mit Linda Kornemann am 20.10.2005. S.5.

[33] Vgl. Steiger, Thomas: Studio-Babelsberg-Chefs im Interview. Konzentrierte Leistung. In: Blickpunkt:Film, 30. Jg. 2005, Heft 49, S. 30.

[34] Vgl. Studio Babelsberg AG (Hg.): Verkaufsprospekt der Studio Babelsberg AG Potsdam Babelsberg. Potsdam 11.04.2005. S.34.

[35] Vgl. Studio Babelsberg AG (Hg.): Henning Molfenter übernimmt die Geschäfts-führung der Studio Babelsberg Motion Pictures GmbH. Pressemitteilung vom 01.10.2004.

[36] Vgl. Unabhängige Finanzamrktanalyse GmbH (Hg.) 2005, S. 7.

[37] Studio A: Kinomischung, B&C: Geräusch- & Sprachsynchron, D: Digitale TV Mischung, E: Video & TV, F: Volldigitale Kinomischung

[38] Vgl. Steiger, Thomas: Studio-Babelsberg-Chefs im Interview. Konzentrierte Leistung. In: Blickpunkt:Film, 30. Jg. 2005, Heft 49, S. 30.

[39] Vgl. Probabelsberg (Hg.): Drei Fragen an ... Ulrich Kling, Atelierchef. Babelsberg 30.09.2005.

[40] [engl., „Leistungsaufzählung“]

[41] Die Studio Hamburg International Production (SHIP) bekam den Auftrag für drehbegleitende Dienstleistungen für die in Deutschland gedrehten Teile der Disney-Produktion „Flight Plan“, beauftragte ihrerseits jedoch Studio Babelsberg Motion Picture (SBMP) mit der Aufgabe.

[42] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.adlershof.de/index.php?studio-berlin&L=0 [18.12.2005].

[43] Vgl. Wiwalski, Andreas: Studio Hamburg auf Erfolgskurs- TV und die WM geben den Ton an. In: Blickpunkt:Film, Nr. 49/05, S. 26-28.

[44] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.medienboard.de/WebObjects/Medienboard.woa/wa/CMSshow/1016204 [18.12.2005].

[45] Wiwalski, Andreas: Studio Hamburg auf Erfolgskurs- TV und die WM geben den Ton an. In: Blickpunkt:Film, Nr. 49/05, S. 26-28.

[46] Vgl. Wiwalski, Andreas: Studio Hamburg auf Erfolgskurs- TV und die WM geben den Ton an. In: Blickpunkt:Film, Nr. 49/05, S. 26-28.

[47] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.medienboard.de/WebObjects/Medienboard.woa/wa/CMSshow/1016204 [18.12.2005].

[48] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.studio-berlin.de/aktuell.php/d/1/3 [18.12.2005].

[49] Die angegebene Höhe gibt die maximale Bauhöhe an.

[50] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.berlinerunionfilm.de [11.12.2005].

[51] Steiger, Thomas: Kurze Wege bei der Berliner Union. In: Blickpunkt:Film, 30. Jg. 2005, Heft 49, S. 35.

[52] Vgl. Online im Internet: URL: http://www.berlinerunionfilm.de/studios.html [11.12.2005].

[53] Die angegebene Höhe gibt die maximale Bauhöhe an.

Ende der Leseprobe aus 96 Seiten

Details

Titel
Das Studio Babelsberg vor und nach der Übernahme durch die FBB-Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH
Untertitel
Chancen im europäischen Konkurrenzvergleich
Hochschule
Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
96
Katalognummer
V51501
ISBN (eBook)
9783638474559
ISBN (Buch)
9783656812180
Dateigröße
875 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Chancen, Studio, Babelsberg, Vergleich, Europäischen, Studios, FBB-Filmbetriebe, Berlin, Brandenburg, GmbH
Arbeit zitieren
Linda Kornemann (Autor:in), 2006, Das Studio Babelsberg vor und nach der Übernahme durch die FBB-Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51501

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