Hidden Champions im Kontext von Innovationsmanagement

Am Beispiel der Firma Krones AG


Seminararbeit, 2018

19 Seiten, Note: 1,0

F. A. Käsbauer (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition
2.1 Hidden Champions
2.2 Innovationsmanagement

3. Hidden Champion Krones
3.1 Die Krones AG
3.2 Innovationsprozesse zum Weltmarktführer

4. Schluss

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Zentrale Attribute von HC

Abbildung 2 Orientierung und Abhängigkeit von Invention, Idee und Innovation

Abbildung 3 Die Krones AG

Abbildung 4 Produktpalette des Systemlieferanten Krones

Abbildung 5 Innovationsprozess der Krones AG

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Erkennungsmuster von HC

Tabelle 2 Eigenschaften einer Innovation

Tabelle 3 Stage-Gate Prozess nach Cooper

Tabelle 4 Kennzahlen der Innovation und FuE

1. Einleitung

Zweifellos zählen deutsche Unternehmen zu den stärksten Firmen der Welt. Das prestigeträchtige „Made in Germany“ genießt weltweit nach wie vor sehr hohes Ansehen. Deutsche Exportgüter sind überall gefragt. Dies belegen auch die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach das Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2018 deutlich anstieg. Gegenüber dem ersten Quartal verzeichnet das Bruttoinlandsprodukt eine Erhöhung von ca. 0,5% (Statistisches Bundesamt August 2018). Obwohl Analysten in der letzten Jahreshälfte durch politische Instabilitäten einen Rückgang prognostizieren, ist die Erwartungshaltung für 2019 weiterhin sehr optimistisch (Der Tagesspiegel 2018). Als Motor der deutschen Wirtschaft gelten insbesondere kleine- und mittelständige Unternehmen (KMU). Neben klassischen Familienunternehmen sind Regionalität und das Angebot zahlreicher Ausbildungsstellen typische Eigenschaften dieser Betriebe. Tradition und soziale Verantwortung spielen bei ihnen meist eine große Rolle. Über 99% aller deutscher Unternehmen sind KMU, welche mit Abstand die meisten deutschen Ausbildungsplätze bilden (Bundesverband mittelständische Wirtschaft - Unternehmerverband Deutschlands e.V. 2018).

Neben diesen Kennzahlen ist es vor allem die Qualität, für welche der deutsche Mittelstand weltweit bekannt ist. Im zentralen Fokus steht der hohe Innovationscharakter vieler deutscher KMU. Das Angehen und Lösen von Problemen gilt seit Jeher als eine deutsche Tugend im Unternehmertum. So finden sich auf dem Markt mit über 3,6 Millionen KMU eine Vielzahl an unterschiedlichen Problemlösern (Bundesverband mittelständische Wirtschaft - Unternehmerverband Deutschlands e.V. 2018). Im großen Kontrast zu den namenhaften amerikanischen Unternehmen, wie beispielsweise „Facebook“ oder „Google“, schwimmen viele der mittelständischen Unternehmen trotz Millionenumsatz eher unter dem Radar. Die oberbayerische Firma „Delo“ ist ein Weltmarktführer, welcher mit seinem Produkt in über 80% aller weltweiten Kreditkarten vertreten ist (Kamp 2015). Dabei wissen die allerwenigsten, dass es sich bei Delo um den führenden Hersteller von Industrieklebstoff handelt. Mark Zuckerberg als Gründer von Facebook ist hingegen jedem ein Begriff. Dieses Beispiel macht es deutlich: Auch Deutschlands kleinere, relativ unbekannte Unternehmen sind in den globalen Märkten keine Randfiguren. In diesem Kontext fällt häufig der Begriff der sogenannten „Hidden Champions“. Die deutsche Übersetzung der „verborgener Champions“ gibt bereits Aufschluss: Trotz der starken Marktposition gibt es Unternehmen, die eher im Unbekannten agieren. Allein die Tatsache, dass es sich bei den weltweit 2700 Hidden Champions mit ca. 50% um deutsche Unternehmen handelt (Bundesverband mittelständische Wirtschaft - Unternehmerverband Deutschlands e.V. 2018), gestaltet eine weitere Betrachtung äußerst spannend! Die vorliegende Arbeit macht es sich deshalb zur Aufgabe, den Begriff der Hidden Champions am Beispiel eines erfolgreichen deutschen Unternehmens zu untersuchen. Dabei soll insbesondere auf die Innovationskraft geblickt werden. Zunächst soll eine genaue Definition der grundlegenden Begriffe erfolgen, während sich der Hauptteil konkret mit dem Hidden Champion „Krones“ beschäftigt.

2. Definition

2.1 Hidden Champions

Im folgenden Kapitel sollen die zentralen Begriffe dieser Arbeit erklärt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen „Hidden Champions“ (HC). Sinngemäß kann dieser Ausdruck mit „heimlicher Gewinner“ oder „verborgener Champion“ ins Deutsche übersetzt werden. Der Begriff des HC wurde maßgeblich von Herrmann Simon geprägt, der sich in den 1990er Jahren intensiv mit den Erfolgsfaktoren der KMU beschäftigte. Simon faszinierten die starken Exportzahlen deutscher Unternehmen, welche sich eher im Bekanntheitsschatten der breiten Öffentlichkeit wähnten. Er führte zahlreiche Analysen durch, um auf die Spur deren Erfolgsrezept zu kommen. Er klassifiziert folgende Merkmale, die einen HC (heutzutage) symbolisieren (Rammer und Spielkamp 2015, S. 6):

Tabelle 1 Erkennungsmuster von HC nach Simon 2012

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In seiner Forschung identifizierte er mehrere Indikatoren, die maßgeblich für HC sind. Als einen der zentralen Gegenstände führt Simon das starke Management und die Unternehmensführung aus. Eine Vielzahl an HC bilden Familienunternehmen, die klare Strukturen und ehrgeizige Ziele vorweisen. So lassen sich insbesondere Familienunternehmen wenig(er) extern beeinflussen und die unternehmerische Kompetenz bleibt in den eigenen Gebilden. KMU führen das Geschäft meistens uneingeschränkt und nach den eigenen Vorstellungen. Oftmals sind diese Unternehmen durch den persönlichen Mitarbeiterkontakt mit der Geschäftsführung geprägt. Langjährige Geschäftsverhältnisse, Kontinuität und loyales Handeln aller Mitarbeiter sind gängige Attribute. Die herausragende Führungsebene ist bei HC deshalb ein zentrales Element (Rammer und Spielkamp 2015, S. 6–7).

HC sind ebenso von einer sehr hohen Affinität zur Innovation geprägt. Das Vertrauen auf die eigene Kernkompetenz mit einem überdurchschnittlichen Fokus auf Innovationsmanagement lässt sich regelmäßig beobachten. HC besitzen hohe Produktkompetenzen, die sie kontinuierlich weiterentwickeln, verbessern oder diversifizieren. Sie haben es somit verstanden, das eigene Know-how als USP einzusetzen. Dazu nutzen diese Unternehmen eine hohe Kundenorientierung mit einer verankerten Servicequalität. HC aus dem Mittelstand agieren häufig im Nischenmarkt, in dem sie das bereits erwähnte Innovationspotential zur Genüge ausspielen können. Charakteristisch ist dabei ihr hoher Internationalisierungsgedanke, der ihre vermeintlichen Nischenprodukte nach oben skaliert. Mit Anschluss an die Weltmärkte werden dabei Größennachteile ausgeglichen (Simon 2012, S. 190). Im Zuge ihrer Internationalisierung kommen den KMU ihre klaren Organisationsstrukturen zugute, die oftmals objektorientiert und mit klarer Hierarchie aufgebaut sind. Der Fokus liegt erneut auf der Kunden- und Marktorientierung, wodurch die Vorteile des eigenen (Nischen)Produkts nicht verloren gehen und sie maximale Wertschöpfung umsetzen können (Rammer und Spielkamp 2015, S. 7–8). In Abbildung 1 werden die wichtigsten Attribute von HC nochmals dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Zentrale Attribute von HC (in Anlehnung an Simon 2012)

2.2 Innovationsmanagement

Im Folgenden widmen wir uns explizit dem Innovationsmanagement. Der Begriff „Innovation“ stammt ursprünglich von den lateinischen Wörtern „novus“ neu und „innovare“ erneuern. Zusammen bilden sie das Wort „innovatio“, was zu Deutsch Erneuerung oder Veränderung bedeutet. In der Literatur spricht man im übertragenen Sinne von der Neuheit und/ oder Erneuerung eines Geschäftsprodukts oder Prozesses (Granig und Perusch 2012, S. 21). Greift man den Begriff der Neuheit weiter auf, so kann dieser subjektiv oder objektiv differenziert werden. Wenn eine Neuheit subjektiv für eine Einzelperson oder ein Unternehmen als neu gilt, kann es sich um eine Betriebsneuheit handeln. Bei objektiver Neuheit spricht man hingegen von einem Gegenstand oder Prozess, der bisher noch keine Verwendung fand und somit eine Markt- oder Weltneuheit darstellt (Vahs und Brem 2015, S. 22).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Orientierung und Abhängigkeit von Invention, Idee und Innovation

An dieser Stelle hervorzuheben ist die Abgrenzung der Begriffe Innovation und Invention. Die Invention (Erfindung) bildet die Vorstufe zur Innovation und bezieht sich auf die Ideengenerierung bzw. auf die allererste Umsetzung einer Idee. Als Idee wird hierbei ein systematischer Gedankengang verstanden, der spontan oder durch Kreativitätsprozesse entsteht und sich stetig weiterentwickelt. Eine Invention kann grundsätzlich geplant oder ungeplant erfolgen. Dem gegenübergestellt versteht man unter der Innovation die wirtschaftliche Anwendung einer neuen Idee aus einem klaren ökonomischen Interesse. Innovationen verfolgen primär wirtschaftliche Erfolg und sollen sich auf dem Markt gegenüber Wettbewerbern durchzusetzen. Innovationen sind das Resultat eines strukturierten Prozesses, der von der kreativen Ideengewinnung zur Umsetzung, bis hin zur ökonomischen Markteinführung reicht (Vahs und Brem 2015, S. 21). Das Schaubild aus Abbildung 2 zeigt die unterschiedlichen Orientierungsrichtungen der erklärten Begriffe auf und macht deutlich, dass trotz Unterschiedlichkeit ein gemeinsamer Zusammenhang besteht.

Beobachtet man den Markt oder einzelne Produkte aus den verschiedensten Bereichen der letzten Jahre, so stellt sich einem die Frage, anhand welcher Kriterien man von einer Innovation spricht. In der Innovationsforschung finden sich einige wiederkehrende Charakteristika. Neben dem bereits diskutierten Attribut der Neuartigkeit, zeichnen sich Innovationen durch Unsicherheiten aus. Insbesondere zu Beginn des Innovationsprozesses besteht hohe Unsicherheit bei der Zielsetzung oder den Mitteln zur Zielerreichung. Der Neuigkeitsfaktor der Innovation entscheidet über die Unsicherheit, denn umfangreiche Informationen oder Erfahrungen zum Gegenstand existieren oftmals noch nicht. Innovationen sind zudem von Komplexität und Interdisziplinarität gekennzeichnet. Innovationsprozesse verlaufen nicht geradlinig und stellen sehr hohe Anforderungen. Das komplizierte Unterfangen bezieht sich nicht nur auf hohe technische Ansprüche, sondern verlangt auch häufig Anpassungen im Organisationsgeflecht des Unternehmens. Diese Punkte leiten letztendlich auch zum vierten Charakteristikum aus der Innovationsforschung – dem hohen Konfliktgehalt der Innovation. Durch die weitreichenden Veränderungen der Innovation entstehen diverse Konfliktpotentiale auf dem Markt. Viele davon können Möglichkeiten zur Verbesserung darstellen, die sich langfristig positiv im Gesamtgeschehen auswirken können (Granig und Perusch 2012, S. 22–23). Die einzelnen Attribute von Innovationen sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

Tabelle 2 Eigenschaften einer Innovation nach Granig und Perusch 2012, S. 22–23

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Hidden Champions im Kontext von Innovationsmanagement
Untertitel
Am Beispiel der Firma Krones AG
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
19
Katalognummer
V514949
ISBN (eBook)
9783346120670
ISBN (Buch)
9783346120687
Sprache
Deutsch
Schlagworte
pew83
Arbeit zitieren
F. A. Käsbauer (Autor:in), 2018, Hidden Champions im Kontext von Innovationsmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514949

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