Informations- und Wissensmanagement in der ProSiebenSat.1 Media SE


Seminararbeit, 2019

25 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Wissensmanagement
2.1 Definition Wissen
2.2 Abgrenzung Wissensmanagement
2.3 Modell des Wissensmanagements

3 Wissensmanagement in der ProSiebenSat.1 Media SE
3.1 Geschäftsmodell
3.2 Analyse des Wissensmanagements

4 Diskussion und Handlungsempfehlung

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Eisbergmodell des impliziten und expliziten Wissens

Abbildung 2: Bausteine des Wissensmanagements

Abbildung 3: Geschäftsstruktur ProSiebenSat.1 Media SE

1 Einleitung

„Der Kluge häuft Wissen, der Weise sortiert es.“1

In Zeiten der Digitalisierung und der schnellen Weiterentwicklung der Technologien ist es für ein Unternehmen wichtig, internes aber auch externes Wissen miteinander zu verknüpfen sowie zu nutzen. Der richtige Umgang mit den Informationen und dem Wissen eines Unternehmens ist die Basis für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und einer Etablierung am Markt.2

Die Informationen eines Unternehmens müssen entsprechenden gesteuert und verwaltet werden, was ein optimales, technisches Umfeld voraussetzt. Ein sinnvolles Informationsmanagement ist die Basis für ein effektiven und effizienten Umgang mit Informationen im Unternehmen. Wichtige definierte Unternehmensziele können nur erreicht werden, wenn die Mitarbeiter die Informationen besitzen, welche sie für ihre täglichen Aufgaben benötigen. Durch die Weiterentwicklung der Technologien und der neuen Medien ist die Einführung eines Informationsmanagement ein wichtiger Bestandteil eines Unternehmens.3 Aus Informationen und deren Bedeutung kann Wissen generiert werden, daher ist das Wissensmanagement ebenso wichtig wie das Informationsmanagement.

Der Geschäftsführung bzw. dem Management ist durchaus bewusst, wie sie ihr Unternehmen strategisch führen sollen, oftmals wird aber der Einsatz von Wissen und die damit verbundenen Komponenten. Die Einführung eines Wissensmanagement ist oftmals komplexer als gedacht. Einer der wichtigsten Faktoren, welcher oft unterschätzt wird, sind die Mitarbeiter. Sie sind die Wissensträger, welche dafür sorgen können, das Wissen intern geteilt sowie externes Wissen genutzt wird und dies zu Wachstumspotenzialen führen kann. Das Wissensmanagement benötigt insbesondere die Unterstützung des Managements und muss in die Unternehmenskultur integriert werden.4 Um ein Wissensmanagements optimal in ein Unternehmen einzuführen sind einige Schritte notwendig. Nur wenn diese berücksichtigt werden, kann ein optimaler Prozess erfolgen. Die entsprechenden Ziele müssen definiert werden, dass bereits vorhandene Wissen analysiert werden, ein Prozess zur Einführung entwickelt werden und anschließend in das Unternehmen implementiert werden. Nicht zu vergessen ist die kontinuierliche Bewertung des eingeführten Wissensmanagements, um die Ziele erreichen zu können.5

Die nachfolgende Arbeit konzentriert sich insbesondere auf den Einsatz des Wissensmanagements. Dies wird beispielhaft am Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media SE analysiert. Es werden die Komponenten des Wissensmanagement und die Bausteine des Wissensmanagement zur Analyse herangezogen und anschließend eine Handlungs-empfehlung gegeben.

Die vorliegende Hausarbeit gliedert sich in fünf Kapitel. In Kapitel 2 werden notwendige theoretische Grundbegriffe definiert und eine Abgrenzung zum Wissensmanagement gezogen. Ebenso werden auf die Komponenten des Wissensmanagement eingegangen. Das Modell die Bausteine des Wissensmanagements wird detailliert erläutert und bildet die Basis für die anschließende Analyse des Wissensmanagements in der ProSiebenSat.1 Media SE. In Kapitel 3 wird das Geschäftsmodell der ProSiebenSat.1 Media SE erläutert und der Prozess mit den Bausteinen des Wissensmanagement überprüft. Eine anschließende Diskussion sowie Handlungsempfehlung der gewonnen Eindrücke zum Wissensmanagement des Unternehmens wird in Kapitel 4 dargestellt. Zum Abschluss der Arbeit wird ein Fazit gezogen (Kapitel 5).

2 Wissensmanagement

Da sich die nachfolgende Hausarbeit auf das Wissensmanagement in einem Unternehmen fokussiert, werden zu Beginn des Kapitels der Begriff des Wissens definiert und das Wissensmanagement vom Informationsmanagement abgegrenzt. Anschließend wird eines der bekanntesten Modelle des Wissensmanagements erläutert.

2.1 Definition Wissen

Wissen ist der Hauptträger eines Unternehmens, welches durch Forschung und Entwicklung generiert sowie gespeichert werden kann. Es steht über viele Generationen hinweg dem Unternehmen zur Verfügung. Die Mitarbeiter eines Unternehmens sind die Wissensträger. Wissen wird über Daten und der Verknüpfung mit Informationen erzeugt. Aus Daten, die aus einer Reihenfolge von Zeichen bestehen, werden Informationen generiert. Erst wenn diese Informationen und die damit verbundene Bedeutung aus den eigenen Erfahrungen sowie den bereits vorhandenen Kenntnissen kombiniert werden, entsteht ein Transfer zum Wissen.6 Nach Mescheder und Sallach ist Wissen „… die Gesamtheit von Kenntnissen und Fähigkeiten, die Individuen zu zielgerichtetem Handeln und zum Lösen von Problemen befähigt.“7

Wird die Erfahrung sowie die Fachkenntnisse der Mitarbeiter eines Unternehmens miteinander verknüpft, so kann von organisationalem Wissen gesprochen werden. Diese Kenntnisse werden zur Lösung von Problemen in Organisationsstrukturen und –regeln eingebaut.8 Die bekanntesten Dimensionen von Wissen sind das implizite und explizite Wissen. Das explizite Wissen umfasst Regeln und Fakten in strukturierter oder unstrukturierter Weise. Es wird darunter das Wissen verstanden, welches ausgesprochen und übermittelt werden kann. Das implizite Wissen unterscheidet sich darin, dass es insbesondere auf den persönlichen Erfahrungen des Wissensträger aufbaut und wird als Intuition verstanden. Das implizite Wissen kann nicht artikuliert werden und ist schlecht transferierbar. Diese Wissensdimension kann in zwei Formen unterteilt werden, in die technische und die kognitive Form. Mescheder und Sallach unterscheiden die Komponenten wie folgt: „Die technische Komponente stellt dabei das schwer fassbare und schlecht dokumentierbare „Know-how“ (Fingerspitzengefühl, Fertigkeiten) dar, wohingegen es sich bei der kognitiven Komponente um Werte, Ideale, Einstellungen und Überzeugungen handelt.“9 Implizites Wissen ist für die Unternehmen von großer Wichtigkeit, aber stellt gleichzeitig eine Herausforderung dar, da nur ein geringer Anteil im Unternehmen vom expliziten Wissen erfasst wird. Der größere Anteil umfasst das implizite Wissen und damit die nur schwer zugänglichen sowie nicht transparenten Informationen. Dies wird durch das Eisbergmodell (siehe Abbildung 1) beschrieben. Das implizite Wissen an die Oberfläche zu bringen ist eine der Hauptaufgabe des Wissensmanagements. Es soll den Austausch mit Wissen verbessern, um einen Wissenstransfer zu ermöglichen.10

Abbildung 1: Eisbergmodell des impliziten und expliziten Wissens

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Beratergruppe PALATINA GmbH, o. J., o. S.

2.2 Abgrenzung Wissensmanagement

Im Vordergrund eines jeden Unternehmens steht die Wettbewerbsfähigkeit und wie es auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben kann. Bei diesen Fragen stehen die Verknüpfung und die Nutzung des Wissens im Vordergrund. Unternehmen stehen vor der Herausforderung bei einer Wissensflut an Informationen das Wissen und Informationen zu filtern, welche für sie wirklich von Bedeutung sind. Aus diesem Grund sind ein gutes Informations- und Wissensmanagement im Unternehmen von großer Wichtigkeit.11

Das Informationsmanagement „…ist ein Teilbereich der Unternehmensführung, der die Aufgabe hat, den für die Unternehmensziele bestmögliche Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten.“12 Die Aufgabe eines Informationsmanagement ist es, eine geeignete Informationsinfrastruktur aufzubauen, um den Mitarbeitern eines Unternehmens geeignete Informationen, interne sowie externe, zur Verfügung zu stellen. Dies erfordert eine technische Umgebung, um Informationen zu planen, beeinflussen und überprüfen, welche über die Informationssysteme und Informations- und Kommunikationstechnik erfolgt.13

Das Wissensmanagement kann als Strategie des Umgangs und Einsatzes von Wissen im Unternehmen definiert werden. Die Basis ist das Mitarbeiterwissen und das Unternehmenswissen, dieses muss vom persönlichen in ein kollektives Wissen bzw. vom impliziten in ein explizites Wissen umgewandelt werden. Neben dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und der Festigung der Position am Markt, gehören die Verbesserung des Innovationsprozesses, besserer Produkt- sowie Ressourceneinsatz bzw. -nutzung, zu den Zielen des Wissensmanagement. Das Unternehmen strebt eine Organisation an, welche lernfähig ist und Wissen intelligent nutzt.14

Das Wissensmanagement kann in drei Ebenen unterteilt werden, welche die zentralen Komponenten darstellen:

1. Mensch
2. Organisation
3. Technik

Die erste Ebene, der Mensch, bezieht sich auf die beteiligten Mitarbeiter des Unternehmens. Sie sind die Wissensträger mit den entsprechenden Erfahrungen, Kompetenzen und Fertigkeiten. Ebenso umfasst diese Komponente den Lernprozess dieser Mitarbeiter.15 Die Ebene der Organisation umfasst die Prozesse, Methoden und Voraussetzungen eines Unternehmens. Es soll eine Kultur des Lernens und Wissens im Unternehmen gefördert werden, um den Umgang mit dem Wissen zu unterstützen. Die dritte Komponente ist die Technik und umfasst die gesamte Infrastruktur der Information sowie Kommunikation eines Unternehmens. Diese sollen die Arbeitsprozesse effektiv und wirkungsvoll unterstützen.16

Das Informations- und Wissensmanagement sind eng miteinander verknüpft. Wie die Definition des Wissens darlegt, baut Wissen auf Informationen auf. Nur so kann der Mensch Wissen erwerben und daraus lernen. Durch Wissen können die Informationen in der täglichen Arbeit eingesetzt werden. Das Informationsmanagement stützt sich auf Daten, die erfasst werden können, wohingegen das Wissensmanagement, das in Informationssystemen gespeicherte Wissen verwaltet.17

2.3 Modell des Wissensmanagements

Eines der bekanntesten Modelle sind die Bausteine des Wissensmanagements von Probst et al., welches aus acht Elementen besteht. Sie kennzeichnen die Aktivitäten des Wissensmanagements. Es bestehen zwei verschiedene Kreisläufe, in denen sich die Wissensbausteine bewegen. Im inneren Kreislauf befinden sich die Wissensidentifikation, der Wissenserwerb, die Wissensentwicklung, die Wissens(ver)teilung, die Wissensnutzung und die Wissensbewahrung. Diese Bausteine sind miteinander verknüpft und stehen in einer Verbindung zueinander. Zum äußeren Kreis gehören die Wissensziele und die Wissensbewertung und dienen der strategischen Planung, mit einer konkreten Zielsetzung, -bewertung und Evaluation (siehe Abbildung 2).18

Abbildung 2: Bausteine des Wissensmanagements

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Probst, G. et al., 2003, S. 32.

Wissensziele

Die Wissensziele werden nach normativen, operativen und strategischen Zielen bestimmt und lenken die Aufgaben eines Unternehmens. Durch sie soll bestimmt werden, welche Eigenschaften und Fertigkeiten ausgebaut werden sollen. Mit den normativen Wissenszielen soll, durch die Förderung der Fähigkeiten der Mitarbeiter, eine Wissenskultur im Unternehmen geschaffen werden und die Basis für ein erfolgreichen Einsatz des Wissensmanagements. Laut Probst und Romhardt definieren strategische Wissensziele „…organisationales ‘Kernwissen‘ und beschreiben somit den zukünftigen Kompetenzbedarf eines Unternehmens.“19 Sie unterstützen und begleiten die Strategie eines Unternehmens, um Kompetenzen aufzubauen und erschaffen eine Basis für alle Zukunftsplanungen. Die Konkretisierung und Umsetzung der normativen und strategischen Ziele werden durch die operativen Wissensziele gesteuert. Hierzu gehören Regeln, Strukturen und Prozesse eines Unternehmens. Sie sorgen dafür, dass ein Wissensmanagement im Unternehmen erhalten bleibt.20

Wissensidentifikation

Als nächsten Schritt muss das vorhandene Wissen eines Unternehmens identifiziert werden. Dazu ist es notwendig die Wissensträger und das kollektive Wissen aufzudecken. Die Transparenz über interne und externe Informationen sowie Daten zu erhalten, stellt viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Dies stellt ein Problem dar, da viel Zeit investiert werden muss, um die Daten zu beschaffen oder fehlerhafte Entscheidungen getroffen werden, aufgrund fehlender Informationen.21 „Ein effektives Wissensmanagement muss daher ein hinreichendes Maß an interner und externer Transparenz schaffen und den einzelnen Mitarbeiter bei seinen Suchaktivitäten unterstützen.“22

Wissenserwerb

Beim Wissenserwerb steht die Frage im Fokus, ob das Wissen durch das Unternehmen selbst entstehen kann oder externes Wissen intergriert werden muss. Durch den Erwerb externen Wissens können leistungsstärkere Prozesse, neue Innovationen und Produkte entstehen. In diesem Bereich liegt ein großes Potenzial für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Der Wissenserwerb kann durch interne (Mitarbeiter, Dokumente oder Projekt-/Expertenteams) oder externe Wissensquellen (Kunden, Lieferanten oder Berater) erfolgen.23

[...]


1 Vgl. Moravia, A., o. J., o. S.

2 Vgl. Schreyögg, G., Geiger, D., 2003, S. 8.

3 Vgl. Heinrich, L., Lehner, F., 2005, S. 7; Krcmar, H., 2015, S. 1.

4 Vgl. Jaspers, W., 2010, o. S.

5 Vgl. Berlitz Deutschland GmbH, 2016, o. S.

6 Vgl. ILTEC, o. J., S. 5–6; EUREKA, 2002, S. 1; Mescheder, B., Sallach, C., 2012, S. 9–10.

7 Vgl. Mescheder, B., Sallach, C., 2012, S. 21.

8 Vgl. ILTEC, o. J., S. 5.

9 Vgl. Mescheder, B., Sallach, C., 2012, S. 12.

10 Vgl. Schreyögg, G., Geiger, D., 2003, S. 14; Mescheder, B., Sallach, C., 2012, S. 12–13.

11 Vgl. Schreyögg, G., Geiger, D., 2003, S. 8.

12 Vgl. Krcmar, H., 2015, S. 1.

13 Vgl . Heinrich, L., Stelzer, D., 2011, S.1–9; Krcmar, H., 2005, S. 1.

14 Vgl . Pawlowsky, P., 1998, S. 12–16; EUREKA, S. 1.

15 Vgl. Reinmann-Rothmeier, G. et al., 2001, S. 18.

16 Vgl. Mandl, H., 2010, S. 197.

17 Universität Saarland, o. J., o. S.

18 Vgl. Probst, G., Romhardt, K., 1997, S. 132.

19 Vgl. Probst, G., Romhardt, K., 1997, S. 134.

20 Vgl. Probst, G., Romhardt, K., 1997, S. 134.

21 Vgl. Probst, G. et al., 2010, S. 29.

22 Vgl. Probst, G. et al., 2010, S. 29.

23 Vgl. Probst, G., Romhardt, K., 1997, S. 135–137; Probst, G. et al., 2010, S. 29.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Informations- und Wissensmanagement in der ProSiebenSat.1 Media SE
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
25
Katalognummer
V514841
ISBN (eBook)
9783346104588
ISBN (Buch)
9783346104595
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissensmanagement
Arbeit zitieren
Katrin Gerleigner (Autor:in), 2019, Informations- und Wissensmanagement in der ProSiebenSat.1 Media SE, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514841

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