Musik in Therapie und Betreuung bei Demenzerkrankten in stationären Pflegeeinrichtungen. Auswirkungen und Nutzen


Hausarbeit, 2019

27 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theorie und Forschungsstand
2.1 Medizinischer Hintergrund
2.2 Betreuungssituation im Krankheitsverlauf
2.3 Der Nutzen von Musik in Therapie und Betreuung bei Demenzerkrankten

3. Methodisches Vorgehen
3.1 Fragebogen Beschreibung
3.2 Durchführung der Befragung

4. Ergebnisse der Datenerhebung
4.1 Stichprobenbeschreibung
4.2 Darstellung der Ergebnisse
4.3 Reflexion der methodischen Vorgehensweise

5. Diskussion

Literaturverzeichnis

Anhang A: Fragebogen als Druckversion

Anhang B: Grundauswertung Grafstat

Anhang C: Diagramm aus der Datenerhebung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lebensabschnitte der bevorzugten Musik

Abbildung 2: Musikalische Auswirkungen auf die Verhaltensstörungen der Patienten

Abbildung 3: Atmosphäre zwischen Personal, Bewohner und Einrichtung beim Musik hören

Abbildung 4: Die Einflussnahme von Musik auf die Stimmung der Demenzkranken

1. Einleitung

Im Jahr 2016 lebten rund 1.7 Millionen demenzerkrankte Menschen in Deutschland, von denen die Mehrzahl an der Alzheimer-Demenz erkrankt ist (vgl. Deutsche Alzheimer Gesellschaft; Statistisches Bundesamt 2018). Durch den demographischen Wandel kommt es zu mehr Neuerkrankungen als Sterbefälle, wodurch sich die Zahl in Deutschland jährlich um 40.000 erhöht. Falls es nicht zu einem Durchbruch in Therapie oder Prävention kommt, soll die Zahl bis zum Jahr 2050 auf 3 Millionen Demenzerkrankte ansteigen (vgl. Bickel 2018, S. 1).

Die Demenzerkrankung ist durch den fortschreitenden Abbau der alltäglichen Kompetenzen und den Verlust der eigenen Identität eine unaufhaltsame Lebensveränderung für den Erkrankten und dessen Angehörige (vgl. Karrer 2016, S. 8). Je nach familiärer Organisation ist die Krankheit nur bis zu einem gewissen Schweregrad ohne fremde Hilfe tragbar, wodurch das Thema Demenz auch ein sehr präsentes Thema in der Öffentlichkeit und in den Medien geworden ist. Dennoch bedeutet das nicht, dass jeder Demenzerkrankte in Deutschland die für ihn optimale Begleitung oder Betreuung bekommt (vgl. Dick et al. 2017, S. 14).

Viele Einrichtungen für Senioren haben sich in den letzten Jahren auf die Krankheit Demenz spezialisiert und können durch eine Betreuung in Vollzeit mit verschiedenen Professionen eine optimale Krankheitsbegleitung leisten, um die Angehörigen in der schwierigen Zeit zu entlasten und dem Erkrankten die nötige Betreuung und Sicherheit zu gewährleisten. Dies ist aber nicht der Regelfall und muss durch weitere alternative Betreuungen in der Sozialen Altenarbeit abgedeckt werden. Denn viele Betroffene, Angehörige oder Einrichtungen können sich eine teure therapeutische Betreuung nicht leisten, um den Erkrankten eine optimale Versorgung anzubieten.

In dieser Arbeit liegt der Schwerpunkt auf der Betreuung demenzerkrankter Senioren durch Unterstützung von Musik in Pflegeeinrichtungen. Es soll überprüft werden, ob Musik positive Auswirkungen auf demenzerkrankte Senioren in stationären Pflegeeinrichtungen hat. Im Rahmen dessen wird geklärt, welchen Stellenwert Musiktherapie in der Sozialen Arbeit mit demenzkranken Senioren einnimmt.

Zunächst unterteilt sich die Arbeit in den Theorie und Forschungsstand, um sich ein Bild über den aktuellen Stand der Krankheit und dessen Betreuungssituation zu machen. Folgend werden musiktherapeutische Ansätze zur Symptombehandlung der Krankheit vorgestellt und die Möglichkeiten erwähnt, diese auch als Demenzbetreuer und Pfleger zu nutzen. Danach beginnt der Methodenteil, indem die Durchführung der Forschung erklärt wird, und die Ergebnisse vorgestellt werden. Zum Schluss werden in der Diskussion noch die Ergebnisse aus der Forschung mit dem aktuellen Forschungsstand verglichen und die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die soziale Arbeit geklärt.

In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.

2. Theorie und Forschungsstand

2.1 Medizinischer Hintergrund

Um das oft befremdliche Verhalten der demenziell erkrankten Patienten zu verstehen bedarf es zunächst einer kleinen Einführung in die Grundlagen der Krankheit und einer Skizzierung der Symptome im Krankheitsverlauf.

Als Demenz wird eine im Alter neu auftretende, fortschreitende Störung des Gedächtnisses bezeichnet, die zusätzlich eine deutliche Abnahme mindestens einer kognitiven Fähigkeit beinhaltet und in einem Umfang vorliegt, aufgrund welcher Verrichtungen des alltäglichen Lebens nachhaltig beeinträchtigt werden (vgl. Dick et al. 2017, S. 2). Unter Abnahme kognitiver Fähigkeiten wird der Verlust des Denk- und Urteilsvermögens, sowie die damit einhergehend schwindende Fähigkeit zu planen und zu organisieren und Informationen angemessen zu verarbeiten bezeichnet (vgl. Steurenthaler 2013, S. 24). Die Diagnose einer Demenzerkrankung erfolgt nach ICD-10[1], welche ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen der Weltgesundheitsbehörde darstellt (Dick et al., 2017, S. 96). Eine solche Diagnose wird durch das Vorliegen einer Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, sowie des abstrakten Denkens in einem Zeitraum von mindestens 6 Monaten bestätigt (vgl. Radenbach 2011, S. 16). Die Erkrankung wird in primäre und sekundäre Demenz unterschieden (vgl. Dick et al. 2017, S. 2). Die primäre Demenz, wie beispielsweise die Alzheimerdemenz, kann durch Eiweißablagerungen im Gehirn ausgelöst werden. Die sekundäre Demenz, wie beispielsweise die vaskuläre Demenz, kann durch körperliche Erkrankungen ausgelöst werden, die in etwa durch Durchblutungsstörungen und/ oder Schlaganfällen entstehen (vgl. Phillip-Metzen 2015, S. 13). Die Häufigkeit der unterschiedlichen Demenzerkrankungen wird in verschiedenen Studien mit differenzierten Zahlen belegt. Um einen Überblick zu schaffen wird aus den verwendeten Studien nachfolgend ein Durchschnitt erstellt. Mit 2/3 aller Demenzerkrankungen belegt die Alzheimer-Demenz mit Ø 62.5% den häufigsten Fall aller Demenzerkrankungen (Hofmann 2012, S. 763) und betrifft mit steigender Prävalenz die 60 bis 64-Jährigen mit Ø 0,65%, und mit Ø 55 % die über 95 Jährigen (vgl. Dick et al., 2017, S. 3). Folgend ist zwischen Ø 22.5% die vaskuläre Demenz (Hofmann 2012, S. 765) und an dritter und vierter Stelle mit je Ø5 % die Frontotemporale Demenz und Morbus Parkinson Demenz (vgl. ebd., S. 766- S. 767). Zudem gibt es noch das Korsakow-Syndrom, bei der es zu demenzartigen Symptomen durch die toxische Wirkung von Alkohol kommt (vgl. Schaade 2009, S. 7). Diese Art von Demenz tritt mit einer Häufigkeit von Ø 5% auf. Die Benennung weiterer Mischformen, die durch ihre Seltenheit prozentual nicht festgelegt werden, würden den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen.

2.2 Betreuungssituation im Krankheitsverlauf

Um die Schwierigkeiten in der Betreuung demenzerkrankter Senioren näher zu erläutern, werden die Symptome und der Krankheitsverlauf der Betroffenen dargestellt, mit denen die Betreuer, Pfleger, Angehörige, Sozialarbeiter und Weitere täglich einen entsprechenden Umgang finden müssen. Der Schweregrad und die Verläufe der Krankheit werden in der Literatur unterschiedlich beschrieben. So wird beispielsweise nach dem CDR[2], welches eine Skala zur Beurteilung der Demenzstadien darstellt, in fünf Schweregrade unterschieden (Phillip-Metzel 2015, S. 23) und nach Radenbach in leichte, mittelschwere und schwere Formen (Radenbach 2011, S. 20). Die Variante nach Radenbach lässt sich in den meisten Lektüren zur Skizzierung des Krankheitsbildes wiederfinden und wird auch hier aufgegriffen.

Das Anfangsstadium oder die leichte Demenz beginnt mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit im zeitlichen und räumlichen Orientierungsvermögen. Hinzu kommen Wortfindungsstörungen und eine verminderte Gedächtnisleistung, die sich durch vergessene Termine und kürzlich mitgeteilte Information kenntlich macht. Zu Anfang der Erkrankung können die Betroffenen trotz Beeinträchtigung dem normalen Tagesablauf weitgehend nachkommen. Doch das Bemerken der Krankheit und die Feststellung, sich nicht mehr auf seine eigenen kognitiven Fähigkeiten verlassen zu können, stimuliert die Betroffenen häufig depressiv und bewegt sie zur Isolation, um Reizüberflutungen und Fehler im Alltäglichen zu vermeiden (vgl. Radenbach 2011, S. 20). Das Stadium der leichten Demenz dauert in der Regel 2-3 Jahre an und beinhaltet zusätzlich Störungen im räumlichen Sehen (vgl. Dick et al. 2017, S. 5).

Folgend tritt das Stadium der mittelschweren Demenz ein, in der sich eine starke Verschlechterung im Orientierungsvermögen zeigt und es für die Betroffenen unmöglich wird, in alltäglichen Situationen zweckmäßig zu handeln. Die Patienten verlieren das Vermögen eines korrekten Satzbaus und erkennen Angehörige nicht mehr wieder. In diesem Stadium bemerken die Betroffenen noch, was mit ihnen geschieht. Sie sind jedoch nicht mehr in der Lage, kritisch zu reflektieren, wodurch Aggression und Persönlichkeitsveränderungen auftreten können (vgl. Radenbach 2011, S. 21). Diese Phase dauert in der Regel zwischen 3 und 5 Jahre an. Es treten im Verlauf dieses Krankheitsstadiums zusätzlich Ruhelosigkeit, Essstörungen, Teilnahmelosigkeit und Störungen des Tag- / Nachtrhythmus auf, was eine große Belastung des pflegenden Personals darstellt. Des Weiteren wird über Wahrnehmungsstörungen berichtet, die als TV- und Spiegel Halluzinationen bezeichnet werden. Bei diesen Störungen werden die Personen im Fernsehen oder das eigene Spiegelbild als Eindringling wahrgenommen (vgl. Dick et al. 2017, S. 5).

Im schweren und letzten Stadium der Demenz ist das Ausführen alltäglicher Handlungen in allen Lebensbereichen nicht mehr möglich. Der körperliche und geistige Verfall ist so weit fortgeschritten, so dass die Betroffenen in einer Art Traumwelt leben und die Kontrolle über ihren Körper verlieren. Sie zeigen nur noch auf wenige Reize Reaktionen und können sich nicht mehr selbstständig bewegen. Das letzte Stadium der Demenz endet mit dem zum Tod, häufig durch Lungenentzündungen, Herzversagen oder Niereninsuffizienz (vgl. Radenbach 2011, S. 21). Bei der Alzheimerdemenz versterben die Betroffenen im Durchschnitt 10-12 Jahre nach der Diagnose (vgl. Dick et al. 2017, S. 6).

2.3 Der Nutzen von Musik in Therapie und Betreuung bei Demenzerkrankten

Bislang ist eine medikamentöse Intervention zur ursächlichen Behandlung von demenziellen Erkrankungen erfolglos. Auch ist eine Medikamentöse Symptombehandlung durch die einhergehenden Nebenwirkungen, wie beispielsweise bei Neuroleptika, oftmals ein kontraproduktiver Ansatz, wodurch die nichtmedikamentösen Therapien weiterhin stark an Beachtung finden (vgl. Steurenthaler 2013, S. 63). Auch wenn mit einer solchen Therapie keine Ursachenbehandlung durchgeführt werden kann, sind zumindest starke Einwirkungen auf verschiedene Verhaltenssymptome möglich, wodurch eine verbesserte Lebensqualität bewirkt wird. Vor allem der Musiktherapie wird in Bezug auf demenziell erkrankten Menschen eine große Bedeutung zugeschrieben. Hierbei wird einmal zwischen aktiver und rezeptiver Musiktherapie unterschieden. Bei der aktiven Musiktherapie geht es um das eigenständige Musizieren, wie beispielsweise das Singen. Bei der rezeptiven Form der Musiktherapie geht es um das Hören von Musik (vgl. Dick et al. 2017, S. 66). Bei der rezeptiven Variante soll Musik aus der Jugendzeit der Erkrankten von großer Bedeutung sein, denn durch die Reproduktion und Rezeption können Erinnerungen an Erlebnisse aus jener Zeit wieder aktiviert werden (vgl. Muthesius 1991; Bruhn 2003). Zu diesem Thema wird vermutet, dass die Hörrinde neben dem motorischen System, in dessen Umgebung auch die Abspeicherung musikalischer Gedächtnisinhalte stattfinden, frei von degenerativen neuronalen Veränderungen bleibt (vgl. Wickel 2018, S. 81). Im Hinblick auf Störungen des Gedächtnisses, besonders des Langzeitgedächtnisses verbunden mit Beeinträchtigungen der Orientierung, formulieren Muthesius und Kellermann: „Das Wiederfinden von – emotional bewegenden – Musikerinnerungen reaktiviert bildliche Assoziationen, verknüpft die Emotionalität mit dem denken und löst Erzählungen – also das wiederfinden sprachlicher Fähigkeiten – aus. Dies führt zur Stärkung des Identitätsgefühls und Bewusstseins“ (Muthesius & Kellermann 1999, S.13). In einer Wirkungsstudie zu Wirkelementen von Musiktherapie von Cagnon, Peretz, & Fulop 2009 wurden durch Singen, Musik hören und Instrumentalimprovisation zusätzlich folgende Verbesserungen festgestellt:

Die stärksten Verbesserungen waren die Abnahmen von Agitiertheit, Angst und Depressionen. Weitere positive Effekte mit unterschiedlich stark ausgeprägter Verbesserung waren die Reduktion von Apathie, Desorientiertheit, Schlafstörungen, unkontrollierte Körperbewegungen und einer Verbesserung empathischer Teilnahmefähigkeit durch nonverbale Kommunikation (vgl. Wosch 2011, S. 24-25). Diese positiven Auswirkungen könnten zu einer Entlastung des Personals in der Demenzbetreuung führen, sowie das Befinden der Erkrankten verbessern (vgl. Wosch 2011, S. 17).

Doch die Krankenkassenleistung beinhaltet keine Musiktherapie und ist mit einem Honorarsatz von 60€ für viele Betroffene und Pflegeeinrichtungen zu teuer, sodass es wichtig ist, den musiktherapeutischen Bedarf für Demenz erkrankte durch Pfleger, Betreuer, Ehrenamtliche und Angehörige abzudecken (Muthesius 2011, S. 153). Dabei ist zu beachten, dass es durch einen unreflektierten Einsatz von populärer Musik auch dazu kommen kann, dass die Symptome der Demenz verstärkt werden (Kiewitt 2005a, S. 42). Als Beispiel kann die Musik aus den 30er und 40er Jahren auch traurige Erinnerungen wecken (vgl. Radenbach 2011, S. 95). Es ist in jedem Fall wichtig, vorher so viele Information wie möglich über den Demenzerkrankten in Erfahrung zu bringen, um den Betroffenen nicht zu über- oder unterfordern. Mit seinen vorhandenen Fähigkeiten sollen Aktivitäten und Ziele definiert werden, die nicht nur in irgendeiner Weise beschäftigen, sondern auch seine vorhandenen Fertigkeiten solange wie möglich erhalten, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen (vgl. Radenbach 2011, S. 24). Das Problem dabei ist, dass oft unzureichend qualifizierte Pflegepersonal in der stationären Altenhilfe, welches häufig durch ein medizinisches Pflegeverständnis nur den erkrankten Körper vor Augen hat und sich die Pflegeheime nur auf den verwaltungstechnischen Ablauf konzentrieren statt auf die Bedürfnisse der Bewohner ein zu gehen (vgl Schweppe 2012, S.514). Dabei verfügen Demenzerkrankte über ein sehr feines Gespür für die Atmosphäre in ihrem Umfeld (Trilling et al. 2001, S.29). Schon angepasste Hintergrundmusik kann die Atmosphäre positiv stimulieren, wodurch der Pflegealltag erleichtert werden kann, weil ein vertrautes Gefühl entsteht und Ängste in den Hintergrund rücken (vgl. Wojnar 2014, S.160). Des Weiteren kann durch Musik auch eine Kommunikationsebene gefunden werden, wenn es durch den Schweregrad der Demenz nicht mehr möglich ist mit dem Patienten zu sprechen und dieser scheinbar in einer Art Traumwelt lebt (vgl. Hartogh 2008, S.157). Die Betroffenen zeigen dabei äußerlich wahrnehmbare Wirkungen, die auf emotionale Anteilnahme schließen lässt (Grümme 1998, S. 78).

Durch die richtige Nutzung von Musik in der Demenzbetreuung bei Senioren lässt sich aus dem theoretischen Hintergrund entnehmen, dass sich viele Symptome der Erkrankung und die Behandlungsmaxime der Betreuer und Pflegenden positiv beeinflussen lassen. Schlussfolgernd führt dies zu einer besseren Atmosphäre und mehr Lebensqualität der Erkrankten Menschen. Deswegen gilt es in dieser Arbeit die Auswirkungen von Musik in der Betreuung demenzerkrankter Senioren in Pflegeinrichtungen zu überprüfen, um herauszufinden, welche positive und auch negative Einflussnahme Musik auf demenzerkrankte Senioren und ihr betreuendes Umfeld hat.

3. Methodisches Vorgehen

Im Rahmen des Studiums wurde sich für eine quantitative Forschungsmethode entschieden, die eingesetzt wird, um empirische Sachverhalte numerisch darzustellen (Hussy 2013, S.20).

3.1 Fragebogen Beschreibung

Um die Forschungshypothese zu überprüfen, wurde ein Fragebogen für das Personal in einer Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen erstellt. Im Anredetext wurde der Ersteller als Student der Fachhochschule Dortmund vorgestellt und das gewählte Forschungsthema nur kurz angeschnitten, um die Probanden in ihren Antwortmöglichkeiten nicht zu beeinflussen. Nachdem im Anredetext noch auf Vertraulichkeit und Anonymität hingewiesen wurde, fingen die Fragen 1-3 mit der Kategorisierung des Personals an, damit in der Auswertung Alter, Profession und Berufserfahrung in ein Verhältnis der zu bewertenden Kriterien gestellt werden konnte.

Die Fragen 4, 5, 8 und 11 prüften die zur Verfügung stehende Zeit und das Angebot musikalischer Tätigkeiten für die Erkrankten Senioren, damit eingesehen werden konnte, wie sich die Häufigkeit und Art des Angebots auf die Einflussnahme der später abgefragten Verhaltensstörungen ausgewirkt hat.

In den Fragen 6, 7, 9 und 10 ging es um die Nachfrage und Präferenzen musikalischer Angebote der Erkrankten aus Sicht der Betreuer, um sich ein genaueres Bild über den Einsatz verschiedener Genres und dessen Einflussnahme auf die Erkrankung entwerfen zu können.

Nachdem das Personal kategorisiert und die musikalischen Anwendungen der Einrichtung festgelegt wurde, kam nun die zu prüfende Einflussnahme der Musik unter den vorher erfragten Voraussetzungen auf die demenziellen Symptome, die den Alltag in der Betreuung und Pflege erschweren können. Somit wurde in den Fragen 12–21 die Auswirkung von Musik auf die Verhaltensstörungen der Erkrankung abgefragt und in den Fragen 22–26 das Verhalten unter Einfluss der Krankheit gegenüber dem Umfeld der Erkrankten, wenn Musik gehört wurde.

[...]


[1] International Classification of Diseases and Related Health Problems.

[2] Clinical Dementia Rating.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Musik in Therapie und Betreuung bei Demenzerkrankten in stationären Pflegeeinrichtungen. Auswirkungen und Nutzen
Hochschule
Fachhochschule Dortmund
Note
1.0
Autor
Jahr
2019
Seiten
27
Katalognummer
V510955
ISBN (eBook)
9783346083227
ISBN (Buch)
9783346083234
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Demenz, Musik, stationäre Pflegeeinrichtung
Arbeit zitieren
Alexander Braun (Autor:in), 2019, Musik in Therapie und Betreuung bei Demenzerkrankten in stationären Pflegeeinrichtungen. Auswirkungen und Nutzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510955

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