Eindrücke vom Aufbau einer neuen dezentralen Wohngruppe


Praktikumsbericht / -arbeit, 2005

38 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Abgrenzung

3. Darstellung, Einschätzung und Bewertung des Arbeitsfeldes und der Einrichtung
3.1 Träger
3.2 Organisationsstruktur
3.3 personelle Besetzung
3.4 Zielgruppe
3.5 Konzeption

4. Darstellung und Analyse der eigenen Tätigkeit
4.1 Mitwirkung beim Aufbau der Außenwohngruppe Eichenhof
4.2 Markante Unterschiede zur Stammeinrichtung

5. Elternarbeit und Lebenswelt am Eichenhof
5.1 Die spezielle Stellung der Elternarbeit und die damit verbundenen „Probleme“
5.1.1. Der Einfluss der Eltern auf die Gruppenfindung, die Gruppendynamik und die Gruppenprozesse am Eichenhof
5.1.2. Der Einfluss der Eltern auf die Mitarbeiter
5.2 Lösungsansatz Führung und Management

6. Zusammenhang zwischen Praktikum und Studium mit Blick auf das Sozialunternehmen WALDHAUS
6.1 Sozialunternehmen der Jugendhilfe in der Praxis
6.1.1 Konzepte
6.1.2 Praxis
6.2 Zusammenhang von Konzeption und Praxis und Reflexion
6.3. Das WALDHAUS – ein Sozialunternehmen in der Rechtsform der gGmbH

7. Portraits ausgewählter Kinder und Jugendlicher die ich während des Praktikums im Waldhaus betreut und im Kolloquium vorgestellt habe
7.1 M
7.2.E
7.3 D
7,4 K
7.5 S
7.6 Ergebnis

8. Fazit

1. Einleitung

Vor nun gut zehn Jahren fand mein erster praktischer beruflicher Kontakt zur Jugendhilfe statt. Nachdem ich Mitte der neunziger Jahre bereits ein Projekt der Jugendarbeit an der deutsch-polnischen Grenze begleitet habe, hat mich das Thema interessiert. Als zwischenzeitlich diplomierter Betriebswirt dürfte ich als Praktikant am Aufbau der dezentralen Wohngruppe Eichenhof in Leonberg im Rahmen meines studienbegleitenden Praktikums mitwirken. Den Praktikumsbericht möchte ich nutzen, um einerseits auszugsweise darüber zu berichten und andererseits die Institution Waldhaus in einen sozialwirtschaftlichen Kontext zu stellen. Den Blick lege ich hierbei auf die Tatsche, dass jedes Sozialunternehmen heute in einem wirtschaftlichen wie sozialen Kontext agiert und sich mit gesellschaftlich geforderten Aufgaben wie beispielsweise betriebswirtschaftlicher Notwendigkeiten konfrontiert sieht und sich diesen Tatsachen neben aller Fachlichkeit zu stellen hat. Den ersten Schwerpunkt möchte ich zuvor jedoch auf die Elternarbeit am Eichenhof legen.

2. Abgrenzung

Der Praktikumsbericht soll keinen Tagebuchcharakter haben in dem umfassend die ganze Tätigkeit im Praktikum mit detaillierter Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte dargestellt wird. Besonderes Gewicht soll auf die vertiefende Bearbeitung einer speziellen Fragestellung, eines speziellen Problems oder eines speziellen Problemfeldes gelegt werden. Ferner soll ein Augenmerk auf das Aufzeigen des Zusammenhangs zwischen dem Praktikum und dem bisherigen Studium beziehungsweise zwischen praktischen Erfahrungen und Möglichkeiten der theoretischen Reflexion gelegt werden.[1] Ich werde daher zunächst kurz das Arbeitsfeld benennen, die Einrichtung und die eigene Tätigkeit während des Praktikums kurz vorstellen. Anschließend werde ich mich der Frage der Elternarbeit, deren Wirkungen und den damit verbunden Problemen der Praxis zuwenden. Abschließend erfolgt ein Blick auf das Waldhaus in seiner Eigenschaft als Sozialunternehmen, also als Unternehmen der Sozialwirtschaft[2], welches sich neben aller Fachlichkeit betriebswirtschaftlichen Fragen zu stellen hat.

3. Darstellung, Einschätzung und Bewertung des Arbeitsfeldes und der Einrichtung

Um das Arbeitsfeld und den Träger darzustellen, wähle ich die nach Träger, Organisationsstruktur, personeller Besetzung, Zielgruppe und Konzeption differenzierte Untergliederung. Eine Bewertung erfolgt nicht.

3.1 Träger

Das Waldhaus ist eine als gemeinnützig anerkannte Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Sie ist als freier Träger dem Spitzenverband des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtverbandes, Landesverband Baden Württemberg angeschlossen.

3.2 Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur stellt sich wie folgt dar. Sie teilt sich in die drei Bereiche Jugendberufshilfe, erzieherische Hilfen und Jugendarbeit. Die Leitung und Verwaltung der drei Bereiche untersteht dem Geschäftsführer. Die drei Hauptbereiche unterteilen sich in eine Vielzahl weitere Einzelbereiche.[3] Der Eichenhof ist den erzieherischen Hilfen zugeordnet.

3.3 personelle Besetzung

Die Waldhaus gGmbH beschäftigt mittlerweile knapp einhundert Mitarbeiter. In der dezentralen Wohngruppe Eichenhof sind zur Zeit zwei Voll- und zwei Teilzeitkräfte angestellt. Sie decken im Schichtdienst die Betreuungszeit ab. Dabei werden sie regelmäßig von Praktikanten unterstützt.

3.4 Zielgruppe

Zur Zielgruppe des Waldhausen lässt sich generell folgendes sagen. Junge Menschen die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind beziehungsweise kurz davor stehen ausgeschlossen zu werden. Gründe hierfür liegen im Umfeld der meist männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ihnen soll in den Wohngruppen mit gruppenpädagogischen Maßnahmen, klaren Strukturen, Ausbildungs- und Arbeitsinhalten, sowie sportpädagogischen Inhalten der Weg zurück in die Gesellschaft ermöglicht werden. Der Tatsache, dass auch zunehmend jüngere Mädchen und Jungen in Jugendhilfeeinrichtungen angefragt werden, trägt man mit der Eröffnung von dezentralen koedukative Wohngruppen wie dem Eichenhof in Leonberg Rechnung.

3.5 Konzeption

Seit Einführung des KJHG im Jahr 1991 wurde die Konzeption des Waldhauses, den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend, angepasst. Es handelt sich heute um eine differenzierte Jugendhilfeeinrichtung mit stationären und ambulanten Hilfeformen, Ausbildungs- und Beschäftigungsangeboten, einer Vermittlungsagentur sowie Angeboten der offenen Jugendarbeit. Die Eröffnung des Eichenhofes zeigt, wie die Konzeption innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen[4] ständig fortgeschrieben und weiterentwickelt werden kann.

4. Darstellung und Analyse der eigenen Tätigkeit.

Mein studienbegleitendes Hauptpraktikum habe ich wie in der Einleitung erwähnt am Eichenhof abgeleistet. Zu Beginn meines Praktikums wurde diese Einrichtung unter dem Dach des Waldhauses neu eingerichtet. Im Gegensatz zur Stammeinrichtung in Hildrizhausen wird am Eichenhof in Leonberg der Schwerpunkt auf Elternarbeit, mit dem Ziel der Rückführung in das Elternhaus, gelegt. Die dezentrale koedukative Wohngruppe Eichenhof in Leonberg hat männliche und weibliche Kinder- und Jugendliche im Alter ab zehn Jahren zur Zielgruppe. Das Gruppensetting findet in einem neu renovierten Aussiedlerhof mit einer Belegungskapazität von acht bis zehn Plätzen statt. Die Betreuungsinhalte sind gekennzeichnet durch eine 24 Stunden Betreuung, gruppenpädagogische Leistungen, Einzelfallbetreuung, Unterstützung bei Schule und Ausbildung, aufsuchende Eltern- und Familienarbeit, geschlechtsspezifische Betreuungsangebote, erlebnispädagogische Angebote, Freizeitangebote sowie suchtpräventive Angebote. Die konzeptionelle Zusatzleistung besteht aber in der Ausrichtung der Wohngruppe auf die geplante Rückführung des Betreuten ins Elternhaus.[5] In diesem Kontext fand das Hauptpraktikum statt.

4.1 Mitwirkung beim Aufbau der Außenwohngruppe Eichenhof

Zu Beginn meines Hauptpraktikums wurde der Eichenhof in Leonberg neu begonnen. Ich war dort ab der ersten Stunde eingesetzt. Zunächst war nur ein Mädchen in der Einrichtung. Innerhalb weniger Wochen wurden zunächst vier weitere Mädchen und Jungen in der Einrichtung aufgenommen. Ab Oktober 2004 erhöhten wir die Belegungskapazität von bis dahin fünf Jugendlichen auf acht bis zehn. Meine Hauptaufgabe bestand darin, den Beginn des Geschäftsbetriebes mitzutragen. Der Umstand, dass ich mit der Stammeinrichtung und den internen Arbeitsabläufen bereits vertraut war, erleichterte dies ungemein. Somit konnte ich den neuen Kollegen und Kolleginnen Informationen geben, die beim Aufbau der Organisation nützlich waren. Fachlich war ich in den Betreuungsalltag vom ersten Tag an eingebunden. Meine pädagogische Anleitung übernahm die Teamleiterin und stellenweise auch die stellvertretende Einrichtungsleitung. Wir mussten den üblichen Tagesablauf innerhalb einer Wohngruppe installieren und umsetzen. Ein Büro war einzurichten und funktionsfähig zu gestalten. Hierbei kam uns mein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium zu Gute. Der Aufbau des Büros vor Ort beinhaltete das Einführen von Kassenbuch, von Akten der Jugendlichen, von Arbeitshilfeordnern und so weiter. Es musste begonnen werden Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren. Die Leiter der örtlichen Jugendämter, Vertreter von Schulen und die Presse wurden zeitlich versetzt eingeladen, damit sie die Einrichtung kennen lernen und über sie berichten konnten. Hierbei half der Umstand, dass man auf bereits vorhandene Strukturen und Unterlagen der Stammeinrichtung Waldhaus in Hildrizhausen zurückgreifen konnte. Diese Unterstützung erscheint mit auch beim „start up“ eines jeden neuen Sozialunternehmens geboten. Man braucht sozusagen einen „Business Partner“, der als Art Supervisor agiert und hilft eine funktionsfähige Institution zu schaffen. Dieser Vorteil war durch den stellvertretenden Einrichtungsleiter gegeben. Darüber hinaus stellte sich heraus, dass es notwendig sein würde, eine fünfzig Prozent umfassende Teilzeitstelle für einen Hausmeister zu schaffen. Dies hatte zur Folge, dass wir uns mehr auf die von uns gewünschten pädagogischen erzieherischen Inhalte konzentrieren konnten, und der rein organisatorisch-hauswirtschaftliche Teil zunehmend in den Hintergrund treten konnte. Dennoch beteiligten sich die Jugendlichen, erwartungsgemäß mit sinkender Tendenz, an organisatorischen Aufgaben, die sie unter Anleitung zusammen mit dem Hausmeister erledigen konnten.

4.2 Markante Unterschiede zur Stammeinrichtung

Mein Grundpraktikum habe ich in der Stammeinrichtung, im Bereich der Innenwohngruppen des Waldhauses, in Hildrizhausen abgeleistet. Über die Arbeit dort, habe ich im Praktikumsbericht zum Grundpraktikum umfassend berichtet.[6] Um nun markante Unterschiede zu benennen, ist zu aller Erst die Betonung der Elternarbeit mit konzeptionell geplanter Rückführung ins Elternhaus zu nennen.

Darüber hinaus ist der Eichenhof eine koedukative Wohngruppe, wohingegen sich die Stammeinrichtung in Hildrizhausen ausschließlich um männliche Jugendliche und junge Erwachsene kümmert, darauf spezialisiert und konzeptionell ausgerichtet ist.

Als drittes und ebenfalls wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Altersgruppe zu nennen. Im Eichenhof werden vorwiegend Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren betreut, wohingegen in Hildrizhausen vorwiegend Jugendliche ab dem fünfzehnten Lebensjahr zu Hause sind.

Ansonsten sind die Lebensumstände und die Lebenswelt im wesentlichen vergleichbar. Beide Settings liegen außerhalb von wohnwirtschaftlich genutzten Gebieten und ermöglichen den Jugendlichen in räumlicher, emotionaler und mentaler Dimension ausreichend Freiraum um sich selbst finden und entfalten zu können.

Im nächsten Kapitel möchte ich auf den markantesten Unterschied zur Stammeinrichtung in Hildrizhausen, nämlich der konzeptionellen Elternarbeit, näher eingehen. Ich möchte zunächst im Gesamtkontext von Lebenswelt und Einrichtung darstellen, was Elternarbeit am Eichenhof bedeutet, um anschließend deren Wirkungen im Gruppenalltag und die damit verbunden Herausforderungen beschreiben zu können.

5. Elternarbeit und Lebenswelt am Eichenhof

Ein entscheidendes Merkmal und pädagogische Zielsetzung der Betreuung in der Wohngruppe Eichenhof, ist die konzeptionelle Ausrichtung im Hinblick auf eine Rückführung der zu Betreuenden von der Wohngruppe ins Elternhaus, die zu Beginn der Maßnahme, orientiert am Hilfebedarf des Klienten, im Hilfeplan festgeschrieben werden kann. Um dies zu gewährleisten bedarf es einer im Vergleich zu den Regelbetreuungsleistungen in Wohngruppen, intensiveren Zusammenarbeit mit den Familien.

Aufgeschlüsselt bedeutet dies, dass sozialpädagogische Intervention sowohl im Elternhaus, als auch mit den Eltern und den untergebrachten Jugendlichen in der Wohngruppe geschehen muss. Dabei bedarf es einer engen Kooperation und Abstimmung über Aufgabenverteilung zwischen freiem und öffentlichem Träger der Jugendhilfe.

Durch aktiv betriebene Vernetzung mit sozialpädagogischen und oder therapeutischen Fachdiensten im Sozialraum der Herkunftsfamilien müssen sich soziale Bezüge von Familie und Jugendlichen und deren Interaktion verändern. Dies muss geschehen um das Ziel der Rückführung realistisch und erfolgsversprechend zu machen. Es bedeutet darüber hinaus, dass die Familie in den Erziehungsprozess in der Einrichtung mit einbezogen wird. Auch der Jugendliche soll in die Geschehnisse in der Familie miteinbezogen werden.

Dies geschieht durch gezielte fachliche Beratung der Mitarbeiter und beinhaltet neben der Vernetzung, regelmäßige Besuche der Mitarbeiter und der Jugendlichen in den Familien, sowie geplante Besuche der Eltern in der Gruppe. Inhaltlich wird hierbei der Betreuungsverlauf reflektiert, der Besuch in der Familie vor- und nachbereitet.

Aushandlungsprozesse mit den Eltern und den Jugendlichen, das Festlegen von Regeln während eines Aufenthaltes in der Familie werden von den Mitarbeitern gezielt mit der Familie und den zu Betreuenden erarbeitet, Maßnahmenkataloge werden erstellt, die jeweilige Stellung der Personen im Familiensystem reflektiert, korrigiert oder verstärkt.

Bei Bedarf leisten die Mitarbeiter Motivationsarbeit für familientherapeutische Angebote, vermitteln diese und koppeln den therapeuitischen Prozess mit dem Erziehungsprozess.[7]

5.1 Die spezielle Stellung der Elternarbeit und die damit verbundenen „Probleme“ am Eichenhof

Elternarbeit schließt wie oben erwähnt Heimfahrten zu den Eltern mit ein. Heimfahrten von zu Betreuenden zu der Familie werden im Rahmen der Hilfeplanung von den am Hilfeprozess Beteiligten von Anfang an orientiert am Hilfebedarf festgelegt und inhaltlich besprochen. Dabei wird die Häufigkeit in einem Stufenmodell dargestellt. Bei einer anstehenden Rückführung wird die Häufigkeit erhöht und im oben genannten Sinne begleitet. Für die Eltern- und Familienarbeit im Betreuungsalltag bedeutet dies eine umfassende Umstrukturierung gewohnter Arbeitsabläufe. Die Elternarbeit ist gekennzeichnet durch Begleitung des Jugendlichen bei der ersten Heimfahrt. Es finden Gespräche mit Familie, Jugendlichen und Bezugsbetreuer in der Wohngruppe oder im Elternhaus in zwei Wochen Abständen statt. Dabei ist ein monatlicher Besuch der Mitarbeiter im Elternhaus aufgrund der Leistungs- und Entgeltvereinbarung möglich.[8] Es finden Kooperationsgespräche mit dem Jugendamt, den Fachdiensten und den Familien im Rahmen der Regelleistung statt. Einzelgespräche mit den Jugendlichen zur Vor- und Nachbereitung finden am Eichhof regelmäßig statt. Das Freizeitangebot der Wohngruppe am Eichenhof findet regelmäßig mit Beteiligung der Eltern statt. Die themenzentrierten Elternabende in der Wohngruppe finden in Kooperation mit den Fachdiensten des Landkreises statt. Es bestehen darüber hinaus Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern in der Wohngruppe. Die begleiteten Heimfahrten von Jugendlichen beim Ablösungsprozess von der Wohngruppe werden konzeptionell umgesetzt. Diese werden inhaltlich und in ihrer Häufigkeit im Rahmen der Hilfeplanung in der Ablösungsphase festgelegt und verbindlich über individuelle Zusatzleistungen vom Kostenträger finanziert.[9] Diese spezielle Stellung der Elternarbeit am Eichenhof kann zu „Problemen“ im Umgang mit den Jugendlichen, den Eltern und der Gruppe führen. Diese entstehen durch die Einflüsse, die von der Elternarbeit ausgehen. Auf diese Einflüsse möchte ich nun näher eingehen.

5.1.1. Der Einfluss der Eltern auf die Gruppenfindung, die Gruppendynamik und die Gruppenprozesse am Eichenhof

Wie die Überschrift andeutet, habe ich einen signifikanten Einfluss von Eltern oder entsprechenden Bezugspersonen auf die Gruppenfindung, die Gruppendynamik und auf die Gruppenprozesse am Eichenhof beobachten können. Für die weitere Darstellung setzte ich Eltern synonym für die der Rolle entsprechenden Bezugspersonen außerhalb des Eichenhofes.

Zunächst zu dem Einfluss auf die Gruppenfindung. Es ist ganz natürlich, dass von den Eltern ein Einfluss auf die Jugendlichen ausgeht. Dieser Einfluss ist nicht direkt, sondern wird vielmehr indirekt durch den jeweiligen Jugendlichen in die Gruppe hinein transportiert. Dadurch greifen die Eltern zwangsläufig in den Erziehungsprozess ein.

Aus diesem Einfluss heraus entsteht auch ein Einfluss auf die Gruppendynamik. Es ist mir aufgefallen, dass jeder Elternkontakt bei allen Beteiligten etwas bewirkt. So nutzen manche Jugendlichen die Gruppe als Ventil für ihre Befindlichkeiten nach einem Elternkontakt. Dieser kann aus Sicht der Betreuenden eine Gruppe positiv oder negativ beeinflussen.

[...]


[1] Vgl. Universität Tübingen; inhaltliche Vorgaben für das Anfertigen eines Hauptpraktikumsbericht, herausgegeben vom Praktikumsbüro am Institut für Erziehungswissenschaften, Stand November 2000.

[2] Vgl. Wendt, Wolf Rainer; Sozialwirtschaft- Eine Systematik, in Studienkurs Management in der Sozialwirtschaft, Baden-Baden 2003, S.98

[3] Vgl. Anhang Organigramm des Waldhauses; in Konzeption Waldhaus, Stand 2004.

[4] Vgl. Sozialgesetzbuch (SGB), Achtes Buch(VIII), Kinder- und Jugendhilfe, in Jugendrecht, deutscher Taschenbuchverlag, 24. Auflage, 2002, insbesondere dritter Abschnitt. Vereinbarungen über Leistungsangebote, Entgelte und Qualitätsentwicklung S. 45-48, sowie §34 Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen.

[5] Vgl. Konzeption, dezentrale Wohngruppe Eichenhof Leonberg, WALDHAUS Sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe, unveröffentlichte Version, Hildrizhausen 2004, S.3.

[6] Vgl. Fleißer, Michael; Praktikumsbericht zum Grundpraktikum, insbesondere Kapitel II, Tübingen 2003.

[7] Vgl. Konzeption, dezentrale Wohngruppe Eichenhof Leonberg, WALDHAUS Sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe, unveröffentlichte Version, Hildrizhausen 2004, S.5

[8] Vgl. Fleißer, Michal. Die Finanzierungsinstrumente der Jugendhilfe: Entgelt, Fachleistungsstunde, Sozialraumbudget, Finanzierung über Vereinbarung, unveröffentlichte Ausarbeitung; Tübingen 2004, S.1-12.

[9] Vgl. Konzeption, dezentrale Wohngruppe Eichenhof Leonberg, WALDHAUS Sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe, unveröffentlichte Version, Hildrizhausen 2004, S.5

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Eindrücke vom Aufbau einer neuen dezentralen Wohngruppe
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Institut für Erziehungswissenschaft)
Veranstaltung
Sozialpädagogische Lebens- und Wohnformen
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
38
Katalognummer
V51069
ISBN (eBook)
9783638471343
ISBN (Buch)
9783638661423
Dateigröße
545 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eindrücke, Aufbau, Wohngruppe, Sozialpädagogische, Lebens-, Wohnformen
Arbeit zitieren
Dipl.Betrw.(BA) Michael M. Fleißer (Autor:in), 2005, Eindrücke vom Aufbau einer neuen dezentralen Wohngruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51069

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