Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 KURSTHEMA
1.1 Beschreibung Step Aerobic
1.2 Geschichtliche Entwicklung
2 EXTERNE BEDINGUNGEN
2.1 Räumlichkeit
2.2 Zielgruppe
3 INHALTSPLANUNG
3.1 Trainingsmethode
3.2 Belastungsdauer und -intensität
3.3 Eingesetzte Aufbau- und Hilfsmethoden
3.4 Verwendete Musik
3.5 Konkrete Inhalte
4 ABSCHLUSSKOMMENTAR
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Kursthema
Das ausgewählte Thema ist die Step Aerobic.
1.1 BeschreibungStep Aerobic
„Step Aerobic ist ein aerobes Herz-Kreislauf-Training, bei dem die Teilnehmer zum Rhythmus der Musik auf eine in der Höhe verstellbaren Plattform auf- und absteigen. Es handelt sich um ein gelenkschonendes Training, das bei richtiger Ausführung die großen Muskelgruppen Beine und Gesäß kräftigt und zusätzlich die Koordination verbessert.“ (Eitler, 2017, Studienbrief Gruppentraining 2).
Kurz gesagt werden Schritte kombiniert mit Armbewegungen zu Musik auf einen Stepper durchgeführt. Es sind auf verschiedene Dinge zu achten.
Da in einer Stunde mehrere Hundert bis zu Tausend malen auf das Stepbrett auf- und abgestiegen wird, hat eine falsche Technik unter Umständen gesundheitlich schlechte Auswirkungen auf den Bewegungsapparat. Daher sollten am Anfang einer Stunde immer die Ausführungs- und Sicherheitshinweise betont werden. Beispiele hierfür sind: den ganzen Fuß auf das Brett und abrollen, kein nachfedem oder springen, aufrechte Haltung, etc..
Desweiteren sollte auf einen sicheren und rutschfesten Stand des Steppers geachtet werden und das richtige Schuhwerk. Es wird nur vorwärts oder seitlich auf das Stepper gestiegen, sodass die Teilnehmer den Stepper immer Blick haben und sehen wo sie hintreten.
Als Cueing werden verbale und nonverbale Mittel beschrieben, die dabei helfen sollen, der Gruppe die Bewegungsfolgen der Stunde zu vermitteln (z.B. durch Countdown). Bevor die praktische Stunde stattfindet, wird eine Choreographie geschrieben. Hierbei sollte auf eine ausgeglichene Körperseitenbelastung geachtet werden, als auch auf das Level der zu unterrichtenden Gruppe. Es sollten sich Übungsvariationen überlegt werden, damit individuell flexibel reagiert werden kann. Die Belastungsintensität steigert sich bis zum Ende des Hauptteils passend zur Musik und sinkt dann im Cool Down wieder ab zu einem ruhigen Stundenausklang.
1.2 Geschichtliche Entwicklung
Die Grundlagen der Step Aerobic liegen in der allgemeinen Aerobic. Schritte und Armbewegungen sind überwiegend gleich oder zumindest ähnlich, nur dass bei der Step Aerobic die Schritte auf eine Erhöhung getätigt werden. Der Ursprung hierzu kommt aus Amerika von der Aerobictrainerin Gin Miller, welche nach einer Knieverletzung ihr Rehabilitationsprogramm spannender gestalten wollte. Der Physiotherapeut verordnete ihr ein Auf- und Absteigen von einer flachen Kiste, um die Beinmuskulatur aufzubauen. Miller kombinierte dies mit Schritten und Armbewegungen der Aerobic und begründete so die Step Aerobic (Pahmeier & Niederbäumer, 2004).
Die Firma Reebok hat die Idee aufgegriffen, das Sportgerät „Step-Reebok“ hergestellt und mit den von Gin Miller und Kelly Watson kreierten Choreographien vermarktet (Pahmeier & Niederbäumer, 2004).
In den 80er Jahren wurde die Step Aerobic sowohl in den USA als auch in Deutschland eingeführt und erfreute sich großer Beliebtheit.
„Durch die undifferenzierte und teilweise unreflektierte Übernahme von Bewegungsmustern geriet diese Sportart in Deutschland als nicht funktionell und trainingsphysiologisch unhaltbar bereits nach einigen Jahren ins Abseits und zu Recht in die massive Kritik von Sportwissenschaftlern und Sportmedizinem“ (Pahmeier & Niederbäumer, 2004, S.13).
Durch den Deutschen Aerobic-Verband (DAV, heute: DFAV), bekam Step Aerobic eine zweite Chance in Deutschland. Der DAV erarbeitete eine Ausbildungskonzept mit Abschlusszertifikat „Aerobicinstructor“ unter Zugrundelegung sportmedizinischer, didaktischer und methodischer Erkenntnisse (Pahmeier & Niederbäumer, 2004). Somit kam in Deutschland zu Beginn der 90er Jahre ein erneuter Aufschwung der Step-Aerobic auf, mit den neuen Grundbausteinen, der trainingswissenschaftlicher und sportmedizinischen Erkenntnisse, sowie der nach spezifischen Lehrmethoden vermittelte Bewegungsinhalte (Pahmeier & Niederbäumer, 2004).
Heute ist der Boom der Step Aerobic wieder abgeschwächt, gehört aber dennoch in vielen Fitnessstudios und -verbänden mit zum Kursangebot.
2 Externe Bedingungen
2.1 Räumlichkeit
Die für die Kursstunde vorgesehene Räumlichkeit ist 120m2 groß und frei von Säulen oder anderen Hindernissen mitten im Raum. Die Form ist rechteckig, jedoch wurde ein kleiner Geräte- und Lagerraum eingebaut, sodass eine Ausbuchtung entstanden ist. Daher muss bei Kursen darauf geachtet werden, dass der Kursleiter die ganze Zeit für alle Teilnehmer zu sehen ist. Der Boden besteht aus gedämpften, rutschfestem Parkett und kann zusätzlich mit einer großen Gummimatte ausgelegt werden.
An zwei Seiten des Raumes sind ab halber Wandhöhe große Fenster eingebaut, sodass viel Tageslicht den Raum erhellt. Bei Bedarf können die langen Lichtröhren an der Decke eingeschaltet und auch in der Helligkeit reguliert werden. Alle Fenster lassen sich weit öffnen, sodass eine Stoßbelüftung zwischen den Kursstunden für frische Luft gewährleistet ist. Desweiteren ist der Raum so gelegen, dass durch die Fenster niemand hereinschauen kann und die Teilnehmer sich nicht beobachtet fühlen.
Die Frontseite des Kursraumes ist vollständig mit Spiegeln verkleidet, eine Längsseite teilweise. In der Mitte der Frontseite steht die Musikanlage, welche im Raum frei verschoben werden kann. Mit den Boxen, die in allen Ecken des Raumes hängen ist sie per Bluetooth verbunden und zwei bis drei Stunden läuft sie ohne Kabel über Akku. Bei Bedarf kann ein Headset gekoppelt werden, welches allerdings bei der Raumgröße und der kleinen Teilnehmerzahl im Studio (meist um die 10-12 Personen) nicht benutzt wird.
In dem eingebauten Geräteraum findet man weitere Ausstattungen wie, Cyclingräder, Pezzi-Bälle, ein bis drei Kilo Kurzhanteln, individuell verstellbare Langhanteln, Matten, Steppbretter, und vieles mehr.
2.2 Zielgruppe
Tab. 1: Zielgruppe der Step Aerobic Stunde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Inhaltsplanung
3.1 Trainingsmethode
Als Basismethode im Ausdauertraining gilt die Dauermethode, bei der eine trainingswirksame Belastung über eine längeren Zeitraum kontinuierlich aufrechterhalten wird (Eitler & Kettenis, 2017, Studienbrief Trainingslehre 2).
Die ausgewählte Trainingsmethode ist die extensive Dauermethode.
Hierbei wird mit einer Trainingsherzfrequenz zwischen 60 und 75% der maximalen Herzfrequenz und somit in aerober Stoffwechsellage trainiert. In diesem Bereich wird die Bildung bzw. Verbesserung der Grundlagenausdauer angesprochen, was für Anfänger immer oberstes Ziel sein sollte. Passend zu den Zielen der in 2.2 aufgeführten Zielgruppe wird somit eine Konditionsverbesserung erreicht, welche die Vorteile einer Ökonomisierung der Herz-Kreislauf-Arbeit mit sich bringt. Zur Energiebereitstellung wird der Kohlenhydrat- und der Fettstoffwechsel herangezogen, was zu dem Ziel der Fettverbrennung passt. Desweiteren bestehen positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit die durch Ausdauertraining erreicht werden, wie z.B. die Senkung des Blutdrucks und Verbesserung des Immunsystems.
3.2 Belastungsdauer und -Intensität
Die Gesamte Kursstunde dauert 60 Minuten, von denen ca. 50 Minuten zur sportlichen Betätigung zur Verfügung stehen, Rest ist Auf- und Abbauzeit.
Für ein reines Fettstoffwechseltraining sollten mindestens 60 Minuten Ausdauersport in einem moderaten Herzfrequenzbereich betrieben werden (Holloszy et al., 1998, S. 1011). Da die Anfänger in dieser Kursstunde aber vorerst ihre Grundlagenausdauer aufbauen müssen und an eine längere Trainingszeit herangeführt werden, beträgt die effektive Trainingszeit des Hauptteils 35 Minuten.
„Die maximale Herzfrequenz dient in der sportmedizinischen und kardiologichen Praxis als Ausbelastungskriterium.“ (Such & Meyer, 2010). Berechnungsformel ist grundlegend: HFmax= 220-LA (Lebensalter), welche aber für verschiedene Ergometer und Gegebenheiten variiert werden kann.
Die Belastungsintensität wird zwischen 60 und 75% der maximalen Herzfrequenz (HFmax) gehalten. Diese passt zu den in 2.2 genannten Zielen des Fettstoffwechsels und der Verbesserung der Grundlagenausdauer (Hottenrott, 2006; Neumann et al. 2007, S. 141), sowie zu der gewählten Trainingsmethode. Weitere Vorteile dieses Herzfrequenzbereiches wurden unter 3.1 bereits aufgeführt.
Die Trainingsherzfrequenz (THF) wird bei einem Einweisungstermin mit einem Trainer des Studios ermitteln. Grundlage hierfür ist die ACSM- Formel: „THF= HFmax x Intensität in %“ (ACSM, 2006b).
Es ist darauf zu achten und den Trainierenden zu erklären, dass nicht unter einer Intensität von 60% trainiert werden sollte, um einen trainingswirksamen Reiz zu setzten (ACSM, 2006b). Aber auch nicht über 75% der HFmax, um sich nicht zu überlasten und die gesetzten Ziele sicher erreichen zu können.
Damitjeder Teilnehmer seine Herzfrequenz messen kann, werden wie im Kapitel 2.2 erwähnt Pulsuhren und Brustgurte vor den entsprechenden Kursen ausgegeben. Jeder Teilnehmer darf selbstverständlich auch ein eigenes Set mitbringen. Bevor der Kurs beginnt, kontrolliert der Trainer mit den Teilnehmern, ob alle Pulsuhren funktionieren. Eine Einweisung in die Funktion der Uhren haben die Trainer an der Theke oder bei der Einweisung bereits gegeben. Auch während der Stunde weist der Trainer immer wieder auf das Kontrollieren der Herzfrequenz hin und gibt Altemativbewegungen vor, um die Frequenz zu steigern oder zu senken.
Für die Zukunft steht ein neues System von Technogym zur Integration in den Kursbereich in Überlegung. Hierbei haben alle Teilnehmer einheitliche Pulsuhren und sie selbst, als auch der Trainer können die Herzfrequenzen über einen Bildschirm verfolgen. Hier läuft ein Programm mit Ampelsystem und der Programmierung der Trainingsdaten der Kunden, sodass sich keine Zahlen mehr gemerkt werden müssen, sondern der Name in verschieden Farben leuchtet (plus Pfeil nach oben/unten) und somit schnell reagiert werden kann.
Weiter oben wurden bereits Alternativbewegungen zur Steuerung der Herzfrequenz erwähnt. Um eine Intensitätssteuerung im Gruppentrainingsbereich vorzunehmen, hilft es sich mit den Dimensionen Raum, Kraft und Zeit auseinander zu setzten.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte können Bewegungsvariationen z.B im persönlichen Raum verändert werden indem Arm- oder Beinbewegung kleiner bzw. größer ausgeführt werden und somit die Herzfrequenz senken bzw. steigern. Oder im allgemeinen Raum längere Raumwege geht (was bei der Step Aerobic erst im Fortgeschrittenen Bereich stattfinden sollte).
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- Arbeit zitieren
- S-M. T. (Autor:in), 2018, Stepp-Aerobic. Unterrichtsplanung für ein ausdauerorientiertes Gruppentraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510515
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