Möglichkeiten und Chancen des World Wide Web


Hausarbeit, 1999

37 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Das Internet
1.1 Die Entwicklung
1.1.1 Das ARPA-Net
1.1.2 Der Durchbruch des Personal-Computer
1.1.3 Das NFS-Net
1.1.4 Das Internet heute
1.2 Die Organisation
1.2.1 Die Internet-Society
1.2.2 Das IAB
1.2.3 InterNIC
1.2.4 Übersicht von Top-Level-Domains
1.3 Die Finanzierung
1.4 Internet-Dienste und Möglichkeiten
1.4.1 Telnet
1.4.2 FTP
1.4.3 Die elektronische Mail
1.4.4 Das Usenet
1.4.5 Das IRC
1.4.6 Weitere Dienste

2. Das World Wide Web
2.1 Hypertext
2.2 Die Entwicklung des World Wide Web
2.3 Funktionsweise des WWW
2.4 Die Anwendungsmöglichkeiten des WWW
2.4.1 Die Werbung
2.4.2 Internet als Ersatz für klassische Medien
2.4.2.1 Die Bill-Clinton Affäre
2.4.2.2 Die Pathfinder Mission
2.4.2.3 Das Internet und die CD-ROM
2.5 Suchmaschinen schaffen Überblick
2.5.1 Das Auffinden von Informationen im WWW
2.5.2 Suchmaschinen mit manuell erstellten Katalogen
2.5.2.1 Übersicht deutscher kategorisierter Suchmaschinen
2.5.3 Volltext-Suchmaschinen
2.5.3.1 Vergleich einiger Volltext-Suchmaschinen
2.5.4 Meta-Suchmaschinen
2.5.5 Die Bedienung von Suchmaschinen
2.5.6 Operatoren ausgewählter Suchmaschinen

3. Fazit

4. Verzeichnisse
4.1 Abbildungsverzeichnis
4.2 Tabellenverzeichnis
4.3 Literaturverzeichnis
4.4 Quellen im Internet

Einleitung

Das Internet hat sich in den letzten drei Jahren in einer Form ausgebreitet, wie kein Medium je zuvor. Nicht einmal die revolutionäre Einführung des Fernsehers bewirkte solch eine sprunghafte Verbreitung. Das Internet ist in seiner pluralistischen und vielfältigen Erscheinungsweise als Medium einzigartig und läßt riesige Entfernungen so klein werden wie ein Fußschritt. Keine Information ist weit genug weg, daß sie nicht in Sekunden auf den heimischen Bildschirm übertragen werden könnte. Das weltweite Computernetzwerk macht die Welt mit all ihren verschiedenen Kulturen und Merkmalen zu einem kleinen Dorf. Die weltweite Kommunikation ist durch das Internet so günstig geworden wie nie zuvor. Zeitungsartikel aus aller Welt können schon am Abend vor Erscheinung der Zeitung gelesen werden. Online-Nachschlagewerke sind immer tagesaktuell und Fernsehberichte können zu beliebiger Zeit im Internet angeschaut werden.

Die theorethischen Möglichkeiten, die das Internet in der heutigen Zeit bietet, erscheinen wahrhaftig bahnbrechend, aber wie sieht die Benutzung des neuen Mediums in der Praxis aus? Wie findet sich der Internet-Benutzer im weltweiten Netz zurecht? Welche Methoden müssen angwendet werden, damit der Benutzer an seine gewünschten Informationen kommt? Diese und andere Fragen sollen am Ende dieser Arbeit nicht ungeklärt bleiben.

In ersten Kapitel wird das weltweite Datennetz durchleuchtet, Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt und die dahinterstehende Technik nähergebracht. Es wird geschildert, welches Phänomen dem Internet zum Durchbruch verhalf und es zu dem macht, was es heute ist.

Das zweiten Kapitel widmet sich ganz dem World Wide Web, dem wohl interessantesten Internet-Dienst. Es soll geklärt werden, wie man sich in der gigantischen Informationsflut zurechtfindet und sich nicht verirrt. Es soll auch aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten es gibt, gezielt an Informationen zu gelangen. Deswegen werden verschiedene Arten von Suchmaschinen vorgestellt und bewertet. Die Befehle zur intelligenten Steuerung einer Suchmaschine werden stufenweise anhand eines konkreten Beispiels näher gebracht.

1. Das Internet

1.1 Die Entwicklung

1.1.1 Das ARPA-Net

Der Vorläufer des heutigen Internet enstand 1969 als die ARPA (Advanced) Research Projects Agency), eine Abteilung des US-Verteidigungsministeriums, ein neues Militärprojekt in Auftrag gab. Es sollte ein Netzwerk[1] mit unzerstörbaren Kommunikationswegen geschaffen werden, das selbst bei Teilausfällen (z.B. durch Bombenangriffe) in der Funktionsfähigkeit nicht oder kaum beeinträchtigt wird. Militärische Forschungsstätten sollten im ganzen Land vernetzt werden, um die landesweite Zusammenarbeit zu revolutionieren (Nolden/Franke 1996).

Um die gestellten Anforderungen zu verwirklichen, mußte ein gänzlich neues Netzmodell erarbeitet werden. Bisher waren Computernetzwerke sehr anfällig gegen innere und äußere Störfaktoren. Fiel ein Knotenpunkt eines Netzwerks aus, so versagte meist die ganze Kommunikation zwischen allen Rechnern. In dem neuen Netzmodell sollte jeder Rechner mit jedem anderen uneingeschränkt kommunizieren können. Es sollte keine Rolle spielen, welche Aufgabe der einzelne Rechner im Netz wahrnimmt. Nicht das Netzwerk selbst sollte die Kommunikation steuern und überwachen, sondern der kommunizierende Rechner. Ihm wird die volle Verantowortung für die Schaffung einer erfolgreichen Verbindung übertragen. Das Netzwerk wird nur zum Träger der Information. So entwickelte die ARPA das Internet-Protocol (IP). Dieses Übertragungsprotkoll sollte rechner- und plattformunabhängig sein und möglichst wenige Informationen zur Schaffung einer erfolgreichen Kommunikationsverbindung zwischen zwei Rechnern benötigen. Jeder Rechner im Netzwerk weist sich selber eine einzigartige Adresse zu. Lediglich die Einmaligkeit der verwendeten Adresse muß gewährleistet sein, damit eine Verbindung zustande kommt. Die vergebene IP-Adresse wird aus vier numerischen Teilen gebildet. Abgetrennt werden die Nummern (bis 1-254) durch einen Punkt (Beispiel: 192.168.1.15).

1.1.2 Der Durchbruch des Personal-Computer

Das Jahr 1983 brachte einige besondere Änderungen und Neuerungen im Netzwerkmarkt. Bis zu diesem Zeitpunkt schritt die Entwicklung von Netzwerken auf kleinerer Ebene nur sehr langsam und zögerlich voran. Mit dem Einzug von lokalen Netzwerken[2] in Firmen und dem damit verbundenen Druchbruch von Desktop-PCs änderte sich die Form von Netzwerken radikal. Wo bisher nur große Mainframes[3] Aufgaben in der Datenverarbeitung übernahmen, konnten durch die Einführung des Personal Computers (von Apple und später IBM) immer mehr Aufgaben mit der eigenen Recheneinheit auf dem Schreibtisch gelöst werden. Insbesondere kleinere Firmen, denen ein Anschluß an Mainframes viel zu kostspielig gewesen war, hatten nun durch eigene Computer in einem eigenen Netzwerk die Möglichkeit, die Vorzüge einer elektronischen Datenverarbeitung zu nutzen. Aber nicht nur die Rechnerlandschaft änderte sich. Das MIL-Net spaltete sich vom ARPA-Net ab. Dadurch konnten auch mit Staatsaufträgen betraute Firmen, Regierungsbeamte und Informatiker das ARPA-Nets nutzen. Bis jedoch alle das Netzwerk nutzen konnten, verging noch etwas Zeit.

1.1.3 Das NFS-Net

Erst als die amerikanische NFS (National Science Foundation) fünf Superrechenzentren für zivile Ausbildungszwecke baute, kam man der zivilen Nutzung eines Groß-Netzwerks näher. Die meisten amerikanischen Universitäten wurden mit den Superrechenzentren verbunden. Um das Netzwerk möglichst vielen Nutzern zugänglich zu machen, entschied man sich für die vom ARPA-Net genutzte IP-Technik. Dadurch reduzierte man auch die Kosten für die Anbindung der Universitäten, auch weil die Möglichkeit bestand, regionale Unternetzwerke (Subnet) zu bilden und diese mit den Superrechenzentren zu verbinden. Durch die intensive Nutzung des Netzwerks wurden 1987 die Kapazitäten aufgestockt und die Geschwindigkeit der Standleitungen zwischen den Superrechenzentren von 57k/Bit verzwanzigfacht. Die Aufrüstung wurde erstmalig durch Initiative privater Firmen vollzogen. Durch das IP-Protkoll war es nicht nur möglich, mit den Superrechenzentren zu kommunizieren, sondern man konnte mit jedem an das Netz angeschlossenen Computer kommunizieren. Die Universitäten konnten also auch untereinander Daten austauschen. Die Öffnung des Netzwerkes durch das NSF für den allgemeinen Zugang für Ausbildungszwecke gilt als Meilenstein in der Entwicklung des Internets. Nach den Colleges wurden auch die Grund-. und Mittelschulen an das NSF-Net angeschlossen. Durch die guten Erfahrungen von Schülern, Studenten und Wissensschaftlern mit dem neuen Medium wurden auch kommerzielle Firmen an das Netzwerk angeschlossen. Das Internet breitete sich global aus.

1.1.4 Das Internet heute

Die Zahlen der derzeitigen Nutzer im Internet sind kaum nachzuvollziehen und ändern sich täglich. Laut NUA Internet Surveys wird die Anzahl von Internet-Nutzern weltweit auf 148 Millionen geschätzt. Alleine in Europa sind 33,25 Millionen Anwender an das weltweite Datennetz angeschlossen. Dem Internet wird ein enormes Wachstum vorhergesagt, deswegen kann man davon ausgehen, daß die Benutzerzahl auch in Zukunft rapide wächst. In Deutschland sollen bereits 6,3% der Bevölkerung (nach IDC Research 10/98) einen Internet-Anschluß besitzen.

1.2 Die Organisation

Im Internet gibt es kein zentrales Kontrollorgan, das die Entwicklung des Netzes wie eine Regierung beeinflußt. "Es gibt niemanden, der das Netz als ganzes kontrolliert" (Krol, 1995, 18). Eine Einflußnahme von Firmen und Regierungen, die Bandbreiten des Internet zur Verfügung stellen und somit die Möglichkeit haben, Einfluß auszuüben, kann aber nicht ausgeschlossen werden.

1.2.1 Die Internet-Society

An der Spitze des Internet steht die Internet Society (ISOC), eine Organisation mit freiwilliger Mitgliedschaft, deren Zweck es ist, den "globalen Informationsaustausch durch Internet-Technologie zu fördern (Krol 1995, 18). Die Mitglieder der ISOC ernennt einen Ältestenrat, der sich für die technische Verwaltung und Leitung des Internet verantworlich zeigt.

1.2.2 Das IAB

Mit weiteren Freiwilligen wird das Internet Architecture Board (IAB) gebildet. Das IAB verabschiedet neue Standards, die für die Kommunikation im Netz relevant sind. Hier ist es wichtig, daß Änderungen in Protokollen und Adressräumen zentral geregelt werden. Nur so kann das Internet mit heterogener Vernetzung und vielfältigen Rechnerplattformen als ganzes funktionieren. Die Diskussion über neue Standards findet in der Internet Enginering Task Force (IETF) statt. Diese Organisation besteht ebenfalls aus Freiwilligen, die ferner Berichte zu neuen Standards und Richtlinien bei Netzwerkstörungen schreibt.

1.2.3 InterNIC

Für die Verwaltung von Netzwerkadressen wurde 1993 die Organisation InterNIC[4] gegründet. Die meisten Server im Internet werden nicht direkt über die Netzwerkadresse (IP-Adresse), sondern über einen meist einfach zu merkenden Namen angewählt. Diese Netzwerkadresse wie yahoo.com oder fidonet.org werden von der InterNIC vergeben. Diese Namen werden über einen zentralen Server den Netzwerkadressen zugeordnet. Bei der Eingabe von www.yahoo.de im Web-Browser wird durch einen Nameserver die IP-Adresse 195.67.49.46 angewählt. Da die IP-Adresse nur sehr schlecht zu merken ist, verknüpft man eine IP-Adresse zu einem Domain-Namen. Der Nameserver wandelt dann alle Domain-Namen in IP-Adressen um.

InterNIC verwaltet alle frei registriebaren konventionellen Top-Level Domains wie *.com, *.org und *.net. Die länderbezogene Domainverwaltung übernimmt die eigene NIC-Organisation im Lande. Die Vergabe von deutschen *.de-Adressen übernimmt die DE-NIC eG[5].

1.2.4 Übersicht von Top-Level-Domains

ursprüngliche Top-Level-Domains

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Landesbezogene Top-Level-Domains

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3 Die Finanzierung

Die Kosten für die zahlreichen Standleitungen und Hochleistungscomputer im Internet sind enorm. Bezahlt werden sie von einem unübersichtlichen Geflecht von Firmen, Behörden und Privatanwendern, die ihre Kosten gegenseitig umlegen. Eine Fülle von Providern, wie z.B. die Telekom, AOL oder Nacamar[6], richten die Kapazitätsgrößen nach ihrem Kundenpotiental aus. Viele Firmen, die im WorldWideWeb präsent sein möchten, mieten bei Service-Providern ihren benötigten Server-Platz an. Der Provider kümmert sich dann um das Einspeisen von Bildern und Texten ins Netz. Alle Vorhersagen über einen totalen Kollaps des Internet durch Überlastung traten bisher nie ein. Grund hierfür war der ständige Ausbau von Standleitungen und Serverkapazitäten von kommerzieller Seite, die dadurch die weitere Erschließung eines ungesättigten Marktes erhofften. So hat sich die Geschwindigkeit des Netzes trotz exponentiell zunehmender Benutzerzahlen immer weiter erhöht. Neue Einsatzgebiete und Nutzungsmöglichkeiten erforderten einen immer höheren Datendurchsatz. Das Surfen im Internet ist in den letzten Jahren in Deutschland immer günstiger geworden. Zwar sind die Telefonkosten für längere Ortsgespräche 1996 drastisch erhöht worden, jedoch sind die Gebühren für den Zugang stetig gesunken. Wurde früher von den Providern noch nach Datenvolumen abgerechnet[7], so kann man sich heute für etwa 40,- im Monat zum Pauschaltarif in das weltweite Netzwerk einklinken und zahlt zusätzlich nur noch Telefonkosten. Auch die Senkung von Endgeräten zur Kommunikation über die Telefonleitung (Modeme oder ISDN Terminaladpater) machen das Internet für den Privatanwender immer erschwinglicher.

1.4 Internet-Dienste und Möglichkeiten

Wurde bisher mehr auf die organisatorische und technische Seite des Internet eingegangen, so soll nun auch auf die praktischen Möglichkeiten und Dienste des weltweiten Datennetzwerkes hingewiesen werden.

Wenn viele Leute von dem Internet sprechen, dann meinen sie meist nur einen Dienst, nämlich das WorldWideWeb. Fast alle Anwender klinken sich mit einer Software für diesen Dienst in das Internet ein. Es gibt aber eine Fülle von anderen Protokollen und Diensten, zwar oft durch den WWW-Browser[8] integriert sind, dennoch aber vom WorldWideWeb unabhängig sind.

1.4.1 Telnet

Ein Klassiker unter den Anwendungen im Internet ist Telnet. Dieses noch aus dem ARPA-Net stammende Protokoll ermöglicht den Zugang zu fremden Rechnern oder Datenbanken auf Textbasis. Mit Telnet kann man Rechner fernsteuern oder Datenbanken abfragen. Telnet gab es schon lange Zeit vor dem WorldWideWeb und es ermöglichte schon zu Zeiten des NFS-Net, in großen Archiven zu recherchieren. Letztere Anwendungsmöglichkeit ist aber durch das komfortable WorldWideWeb nahezu bedeutungslos geworden.

1.4.2 FTP

Der Transfer von Dateien wird im Internet mit dem Protkoll FTP (File Transfer Protocol) durchgeführt. Es ist ebenfalls eine sehr alte Anwendung, die bis heute noch große Verwendung findet. Mit FTP kann man Dateien an beliebiger Stelle im Netzwerk ablegen oder bereitstellen. Man kann z.B. eine Grafik von Deutschland nach Japan transferieren oder große Datei-Archive angelegen[9]. Oft merkt der Internet-Anwender von der Nutzung des FTP-Protokolls gar nichts. Beim Download eines Programms aus dem Internet klinkt sich der WWW-Browser automatisch in den FTP-Server ein und läd diese Datei auf die lokale Festplatte seines Computers herunter.

1.4.3 Die elektronische Mail

Der Versand von eMails, der elektronischen Post, ist das wichtigste Kommunikationsmittel im Internet. Nahezu jeder Nutzer des Internet hat eine eigene eMail-Adresse. Sie besteht aus einer einzigartigen alphanumerischen Kombination und identifiziert den Benutzer genauso wie eine Telefonnummer. Der Versand von eMails ist extrem schnell und sehr kostengünstig. Egal, wohin die eMail ihren Weg nimmt, sie kostet dem Sender meist nur einige Pfennige. In wenigen Minuten ist die eMail beim Empfänger angelangt. Die besonderen Möglichkeiten von eMails sieht man schon beim Beantworten einer Nachricht. Die Urpsrungs-Mail kann nämlich einfach kommentiert werden. Man kann unter die entsprechenden Original-Zeilen einfach seinen Kommentar hinzufügen. Den Weg zurück zum Absender findet die Mail selber. Eine aufwendige Bezugnahme oder das Auffinden der Postanschrift entfällt. Besonders für größere Firmen hat sich die Installation von unternehmens- und weltweiter elektronischer Post bewährt. Die eMail-Funktion ist meist in den WWW-Browsern integriert. Es gibt aber auch sehr komfortable externe Programme.

1.4.4 Das Usenet

Das Usenet, ein weiterer Dienst des Internets, spielt insbesondere bei Insidern und Vielnutzern eine Rolle. Das Usenet ist ein Synonym für über 10.000 weltweite Diskussionsforen zu nahezu allen Themen, die man sich vorstellen kann. Im Prinzip funktioniert das Usenet wie der eMail-Briefkasten, aber die Nachrichten, die sich in diesem Postfach befinden, kann jeder Nutzer lesen und kommentieren. Heraus kommt ein Sammelwerk über Diskussionen zu Themen von verschiedener Qualität. Die Aktualität solcher Diskussionen ist hoch. In den Foren ist vom Schüler bis zum Wissenschaftler die gesamte gesellschaftliche Bandbreite vertreten. Den Themen sind keine Grenzen gesetzt, jedoch sollen die Benutzer sich an das Thema halten, was im Forum vorgegeben wird. So soll z.B. im Forum rec.sports.skating.inline auch nur über die neue Trendsportart diskutiert werden und nicht über französische Kochrezepte. Für alle Betriebssysteme gibt es die sog. Newsreader, die das komfortable Lesen und Schreiben ermöglichen. Das Usenet verwendet im Prinzip die gleiche Technik wie die eMail. Nachrichten können sowohl privat (als eMail) als auch öffentlich (als News) kommentiert werden. Die Nachrichten können statt lesbarem Text auch binäre Dateien[10] enthalten.

1.4.5 Das IRC

Ein weitere Möglichkeit, international mit anderen Leuten zu kommunizieren, stellt der Dienst Internet Realy Chat (IRC) bereit. Im Gegensatz zum Usenet, wo in Diskussionsforen Nachrichten zeitverzögert ausgetauscht werden, kann man sich im IRC 'online' mit anderen Leuten aus aller Welt unterhalten ("chatten"). Das IRC ist als eine Plattform für die tastaturbezogene öffentliche und private Unterhaltung zu verstehen. Es gibt verschiedene IRC-Netze[11], in denen tausende mehr oder weniger gut besuchte Diskussionsforen zur Verfügung stehen. Das IRC steigert aber mehr den Unterhaltungswert und ist im Gegensatz zum Usenet nicht als Plattform für professionelle Zwecke zu verstehen.

1.4.6 Weitere Dienste

Es gibt noch einige weitere Dienste im Internet, die aber teilweise durch das WorldWideWeb[12] verdrängt worden sind. Hierzu zählt auch Gopher, womit man früher komfortabel Datenbanken abfragen konnte. Mit Archie spürte man früher Dateien im Internet auf. Auch dieser Dienst ist durch Oberflächen auf WWW-Basis nahezu bedeutungslos geworden. Für Computerspieler, die gerne mit vielen Benutzern aus aller Welt gemeinschaftlich Abenteuer- oder Rollenspiele lösen möchten, sicherlich ein interessanter Dienst.

2. Das World Wide Web

Das WWW stellt den weitaus interessantesten Dienst des Internets dar. Grundlage für diese Technologie ist Hypertext, bei der "ausgewählte Wörter im Text jederzeit 'erweitert' werden können, um weitere Informationen zu einem Begriff zu liefern"[13]. Das World Wide Web vereint Texte, Bilder, Töne und Videos in einem Dokument.

2.1 Hypertext

Die Methodik von Hypertext gibt es nicht erst seit dem World Wide Web. Hypertextdokumente sind im Grunde nichts anderes als strukturierte Computertexte, die bestimmte Schlüsselbegriffe beim Anklicken mit der Maus mit weiteren Informationen erweitern. Vergleichbar ist dies mit Verweisen in einem Lexikon, die unter einem Fremdwort aufgeführt sein können. Dieser Verweis führt oft zu einem anderen Wort, das mit dem vorhergehenden etwas gemeinsam hat und an anderer Stelle ausführlich erklärt wird. Hypertext ermöglicht aber ein erheblich schnelleres Navigieren und Suchen von Texten als es ein Lexikon bietet. Angewendet wird Hypertext auch auf vielen multimedialen CD-ROMs[14]. Selbst viele Hilfedokumente zu Computerprogrammen, die am Rechner abrufbar sind, arbeiten mit dieser Technik. So offenbaren speziell markierte Schlüsselwörter beim Anklicken mit der Maus neue Beschreibungen.

Ein Beispiel für die Anwendung von Hypertext:

Tim Berners-Lee entwickelte 1991 am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf ein Hypertextsystem mit einer äußerst einfach zu bedienenden graphischen Benutzeroberfläche. Mit ihm wollte er Dokumente von allgemeinem Interesse für alle Mitglieder der Forschungseinrichtung zugänglich machen.

Der Name 'Tim Berners-Lee" und das Wort 'CERN' können durch weitere Informationen erweitert werden. Klickt man auf 'Tim Berners-Lee', so öffnet sich eine Biographie von dem Erfinder des WWW:

Tim Berners-Lee graduated from the Queen's College at Oxford University, England, 1976. Whilst there he built his first computer with a soldering iron, TTL gates, an M6800 processor and an old television. [...]

[...]


[1] Ein Netzwerk ist ein Verbund von mehreren Computern oder Bildschirmarbeitsplätzen. Ziel eines Netzwerkes ist, daß mit mehreren Arbeitsplätzen auf denselben Datenbestand eines oder mehrere Zentralrechner zugeriffen werden kann.

[2] LAN - Local Area Network im Gegensatz zum WAN - Wide Area Network.

[3] Großrechner, oft in einem eigenen Rechenzentrum untergebracht.

[4] http://www.internic.net

[5] http://www.de-nic.de

[6] einer der größten deutschen professionellen Internet-Provider

[7] z.B. 1MB (=1 Leitz-Ordner) für 3-5DM (1995) Ein heutiges Modem überträgt 1MB in etwa vier Minuten

[8] browse (engl.) - navigieren

[9] Beispiel: Auf ftp.cdrom.com befindet sich ein gigantisches Software-Archiv mit frei kopierbarer Software.

[10] Binäre Dateien können sowohl Dokumente als auch Programme sein. Sie bestehen nicht aus lesbarem Text, sondern aus Maschinencode und sind ohne weitere Applikationen meist nicht verwendbar (Bsp.: ein Word Dokument oder eine Grafik)

[11] Beispiel: Undernet, EF-Net oder IRC-Net; getrennte Netze mit eigenen Foren. Eine zeitgleiche Benutzung von mehreren Netzen über mehrere IRC-Programme ist jedoch möglich.

[12] vgl. Kap. 2.2

[13] vgl. Krol, 1995, S. 334

[14] mit Computerdaten bespielte CD; Fassungsvermögen beträgt 650MB (=650 Aktenordner)

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Möglichkeiten und Chancen des World Wide Web
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Geographisches Institut)
Note
1
Autor
Jahr
1999
Seiten
37
Katalognummer
V5092
ISBN (eBook)
9783638130943
Dateigröße
1650 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Möglichkeiten, Chancen, World, Wide
Arbeit zitieren
Ariane Struck (Autor:in), 1999, Möglichkeiten und Chancen des World Wide Web, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5092

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