Verschiedene Arten der Intelligenz und Persönlichkeitsmodelle in der Persönlichkeitspsychologie


Hausarbeit, 2019

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Emotionale Intelligenz
1.1 Begriffsdefinition der emotionalen Intelligenz
1.2 Definition der klassischen Intelligenz
1.3 Abgrenzung der emotionalen Intelligenz zur klassischen Intelligenz
1.4 Das Modell der emotionalen Intelligenz von Daniel Goleman
1.5 Emotionale Intelligenz als gesundheitsrelevanter Faktor

2. Persönlichkeitsmodelle
2.1 Die 16 Persönlichkeitseigenschaften nach Cattell
2.2 Drei beispielhafte Persönlichkeitsfaktoren
2.2.1 Soziale Kompetenzen
2.2.2 Regelbewusstsein
2.2.3 Offenheit für Veränderungen
2.3 Möglichkeiten und Grenzen von Persönlichkeitstests
2.3.1 Grenzen von Persönlichkeitstests
2.3.2 Möglichkeiten von Persönlichkeitstests
2.4 Orientierungshilfe für die Auswahl der passenden Instrumente

3. Kreativität
3.1 Die Abgrenzung von Kreativität und Intelligenz
3.2 Die Messung von Kreativität
3.3 Kreativitätsfördernde und kreativitätshemmende Maßnahmen

Literaturverzeichnis

1. Emotionale Intelligenz

1.1 Begriffsdefinition der emotionalen Intelligenz

Prinzipiell ist es schwierig, eine geltende Definition für den Begriff emotionale Intelligenz zu finden. Auf Grund der enormen Popularität und vorherrschenden Meinung soll hier die Definition von Goleman beschrieben werden. Daniel Goleman beschreibt die emotionale Intelligenz als Fähigkeit, unsere eigenen Emotionen zu erkennen (Selbstwahrnehmung), mit ihnen umzugehen und zu kontrollieren (Selbstmanagement). Außerdem geht es darum, Fremdemotionen zu beurteilen und zu steuern (soziales Bewusstsein) sowie Beziehungen mit unseren Mitmenschen aufzubauen und pflegen zu können (Beziehungsmanagement). Demnach vermag die emotionale Intelligenz zu erkennen, wenn wir z. B. von Wut erfüllt sind. Aber auch, dass diese Wut durch das Selbstmanagement kontrolliert werden kann. Emotional intelligente Menschen haben zudem die Fähigkeit, die Emotionen ihrer Mitmenschen z. B. durch ihre Gestik oder Mimik zu erkennen und sie zu steuern, z. B. indem man jemanden beruhigt, der im Moment wütend ist. Durch das Beziehungsmanagement ist man in der Lage, eine emotionale Beziehung mit seinen Mitmenschen aufzubauen und diese des Weiteren zu pflegen z. B. durch Anteilnahme an Trauer oder die gemeinsame Freude über eine gute Note des Freundes. (Becker 2014a, S. 113)

1.2 Definition der klassischen Intelligenz

Der Begriff der Intelligenz lässt sich nur schwer definieren. Das Wort Intelligenz entspringt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Vorstellung, Einsicht oder Verstand. William Stern beschreibt die Intelligenz als die allgemeine Fähigkeit, sein Denken auf neue Anforderungen einzustellen und beschreibt sie allgemein als die Anpassungsfähigkeit auf neue Aufgaben des Lebens. Alfred Binet postuliert dazu, dass die Intelligenz die Art ist, wie man aktuelle Situationen bewältigt. Christoph Perleth geht davon aus, dass die Intelligenz die allgemeine Fähigkeit zur Problemlösung innerhalb neuer Situationen, die nicht durch Lernerfahrungen bereits erarbeitet wurden, ist. Demnach kann man zusammenfassen, dass die Intelligenz die Fähigkeit ist, sich mit neuen Problemstellungen zu befassen und diese zu lösen. Charakteristisch für die Probleme ist es, dass diese nicht durch bereits erworbenes Wissen gelöst werden können und somit neues Wissen und Erkenntnisse generiert werden müssen, um dieses neuartige Problem zu lösen. (Bosley und Kasten 2016, S. 6)

1.3 Abgrenzung der emotionalen Intelligenz zur klassischen Intelligenz

Zunächst soll nochmal erwähnt werden, wie die emotionale Intelligenz definiert wird. Die emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit eigene Emotionen und Fremdemotionen zu erkennen, zu kontrollieren, zu beurteilen und zu steuern. Die Empathie und die Motivation sind dabei von tragender Rolle. (Becker 2014a, S. 113) Die klassische Intelligenz konzentriert sich eher auf die Problemlösung und spezialisiert sich mehr auf neuartige Problemstellungen und deren Lösung aus neu generierten Ansätzen. Betrachtet man die beiden Intelligenzformen genauer, wird einem bewusst, dass es sich bei der klassischen Intelligenz um kognitive Prozesse handelt. Es geht z. B. darum sich logischen Problemstellungen auf kognitive Weise zu nähern und diese zu lösen. Emotionen spielen hier keine große Rolle. Bei der emotionalen Intelligenz hingegen geht es darum, Emotionen zu erkennen und zu steuern. Es geht daher um die Gefühlswelt. Man könnte sich beispielsweise vorstellen, dass die emotionale Intelligenz die Fragen bearbeitet, die aus dem Bauch heraus beantwortet werden. Die Lösung ist daher stark affektiver Natur. Man könnte auch versinnbildlichen, dass man hier mit dem „Herz“ entscheidet. Des Weiteren kann man sich vorstellen, dass die klassische Intelligenz das Gehirn darstellt. Ein Problem wird hier eher kognitiv angegangen. Dennoch ist zu erwähnen, dass in der Praxis selten eine Problemstellung mit nur einer Form der Intelligenz gelöst werden kann, weshalb meist beide Formen aktiv werden. Daher ist es von Vorteil, eine gute Balance zwischen affektiver und kognitiver Problemlösung anzustreben.

1.4 Das Modell der emotionalen Intelligenz von Daniel Goleman

Revolutionär an Golemans Modell ist, dass er in seinem Konzept die Amygdala, auch Mandelkern genannt, mit einbaut. Die Amygdala arbeitet u. a. mit bedrohlichen Reizen, Aggression oder Furcht. Wichtig für Goleman ist dabei die Kampf-oder-Flucht-Reaktion innerhalb der emotionalen Intelligenz. Diese drückt sich dadurch aus, dass in einer Gefahrensituation eine Person sich entweder dieser stellt und kämpft oder zu flüchten beginnt, was durch die Adrenalinausschüttung gewährleistet wird. Grundlegend für die emotionale Intelligenz ist für ihn, wie gut man emotionale Reaktionen entwickeln, diese verwenden oder auch kontrollieren kann. Laut Goleman setzt sich die emotionale Intelligenz anhand folgender Aspekte zusammen: Zuerst geht es darum, wie man seinen eigenen emotionalen Zustand selbst identifizieren und verstehen kann. Dies wird unter dem Begriff Selbstwahrnehmung zusammengefasst. Hat man seine Emotionen nun identifiziert, geht es darum, wie man mit ihnen umgeht. Ist eine Person z. B. wütend, dann ist es von Vorteil, wenn sie diese Emotion kontrollieren bzw. in weniger unerwünschte Emotionen umwandeln kann. Dies wird unter dem Begriff Selbstmanagement erörtert. Der dritte Aspekt nach Goleman wäre die Motivation. Es geht darum, seine Emotionen zu nutzen und mit dem Drang nach Leistung und Erfolg zu verknüpfen. So kann z. B. bei einem Sportler aus seiner Enttäuschung über eine Niederlage die Motivation generiert werden, sich weiter anzuspornen. Beim sozialen Selbstbewusstsein geht es darum, andere Personen emotional beurteilen zu können, ihre Emotionen aufzunehmen und empathisch darauf zu reagieren. Empathie ist vor allem im Umgang mit unseren Mitmenschen von großer Bedeutung. Zuletzt ist der fünfte und letzte Aspekt anzusprechen und zwar das Beziehungsmanagement. Durch eine gewisse emotionale Anpassung ist es uns möglich, Beziehungen zu unseren Mitmenschen aufzubauen und zu pflegen. Ist beispielsweise ein Freund traurig über den Verlust eines Menschen, man selbst jedoch fröhlich, kann man durch Beziehungsmanagement seine eigene Emotion der seines Freundes anpassen. Dieser fühlt sich hierdurch möglicherweise mehr verstanden. Dadurch kann man die Beziehung zu anderen Menschen weiter ausbauen. (Becker 2014a, S. 112-113)

1.5 Emotionale Intelligenz als gesundheitsrelevanter Faktor

Zunächst sollen die negativen gesundheitlichen Faktoren von Emotionen erörtert werden. Wütend sein kennt jeder. Die Wut ist ein bekanntes Konstrukt, das jeder hin und wieder erlebt. Hat man diese jedoch nicht unter Kontrolle und ärgert man sich schon fast chronisch, kann dies zu physiologischen Auswirkungen kommen wie z. B. Gefäßverengungen oder zu erhöhtem Blutdruck. Dies kann im Weiteren zu Herzinfarkten oder anderen chronischen Herzkrankheiten führen. (Franken 2004, S. 120) Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz können durchaus gesünder sein. Unsere Emotionen haben nicht nur Einfluss auf unser Verhalten und unsere Entscheidungen, sondern auch auf unsere Gesundheit. Betrachtet man beispielsweise eine verliebte Person, kann man dieser ihr Glück schon fast ansehen. Diese starke Emotion führt unter anderem auch dazu, dass man sich physisch besser fühlt. Man kann sich auch vorstellen, dass ein älterer Herr wenig Freude mehr am Leben hat. Seine Emotionen kontrollieren ihn und nicht er sie. Er hat demnach eine geringe emotionale Intelligenz. Nun bekommt genau dieser Mann sein erstes Enkelkind. Durch diese neue Liebe stärkt sich sein Lebenswille, was ihm wieder zu psychischer und physischer Gesundheit verhelfen kann. Es kann aber auch sein Verhalten angepasst werden, indem er sich auf das Ziel motiviert, seinen Enkel aufwachsen zu sehen und demnach auch seinen Lebensstil ändert. Anzusprechen wäre auch die Selbstkontrollfähigkeit. Hierbei geht es darum, die eigenen Emotionen zu unterdrücken oder zu steuern und somit zu kontrollieren. Dies ist vor allem in der sozialen Umwelt notwendig. Würden wir jeder Emotion freien Lauf lassen, wäre es auch denkbar, dass es zu Konflikten mit anderen führt, die dann auf einer körperlichen Ebene ausgetragen würden. Die Selbstkontrollfähigkeit ist demnach Teil der emotionalen Intelligenz und ist bei der Definition von Goleman unter Selbstmanagement beschrieben. Nun konnten zahlreiche Studien nachweisen, dass Menschen mit einer hohen Selbstkontrollfähigkeit ihre psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit auch bei hohen Emotionsarbeitsanforderungen stabilisieren können. Demnach sind sie resistenter gegenüber Schicksalsschlägen und anderen emotionalen Anforderungen. (Diestel et al. 2017, S. 393) Dass die Emotionen und damit die emotionale Intelligenz Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, ist bereits bekannt. So behandelt die psychosomatische Forschung die Krankheiten, bei denen sich die psychische Gesundheit auf die physische Gesundheit auswirkt. Krankheitsbilder wären hier z. B. Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen oder auch Essstörungen. In Studien z. B. von Wirsching (1982) wurde nachgewiesen, dass speziell Krebspatienten unter Emotionsunterdrückung leiden. Um auf die oben angesprochene Theorie zurückzukommen, ist ihr Selbstmanagement unterentwickelt oder gestört. Durch die o. g. Studie wurde ein Zusammenhang zwischen der Veranlagung zu Krebserkrankungen und bestimmten Persönlichkeitseigenschaften nachgewiesen. Diese Menschen nehmen die Warnhinweise auf negative Gefühle nicht mehr oder kaum noch wahr, was dazu führen kann, dass auch das Immunsystem geschwächt wird. (Becker 2014b, S. 45) Erwähnenswert wäre auch noch das prominente Thema Burnout. Immer wieder liest man in der Presse vom Thema Burnout. Aslach und Jackson (1981) beschreiben Burnout als ein gewisses Ungleichgewicht, das langfristig anhält und zwischen den eigenen Ressourcen und der äußeren Belastung besteht. Die Symptome werden beschrieben als Gefühl völliger Erschöpfung oder z. B. das Gefühl, dass die eigene Leistungsfähigkeit abnimmt. Hier geht es vor allem um die Selbstbewertung, die am Ende sogar schwere körperliche Symptome annehmen kann. (Becker 2014b, S. 46-47)

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Verschiedene Arten der Intelligenz und Persönlichkeitsmodelle in der Persönlichkeitspsychologie
Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V508841
ISBN (eBook)
9783346082244
ISBN (Buch)
9783346082251
Sprache
Deutsch
Schlagworte
verschiedene, arten, intelligenz, persönlichkeitsmodelle, persönlichkeitspsychologie
Arbeit zitieren
Sascha Heller (Autor:in), 2019, Verschiedene Arten der Intelligenz und Persönlichkeitsmodelle in der Persönlichkeitspsychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508841

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