Der Schwarzwald. Postglaziale und Holozäne Vegetations- und Umweltgeschichte


Hausarbeit, 2018

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Schwarzwald – Ein länderkundlicher Überblick

3 Vegetations- und Umweltgeschichte des Schwarzwaldes
3.1 Methodik
3.2 Nacheizeitliche Grundfolge der Vegetationsentwicklung
3.3 Zwischenfazit
3.4 Historische Prägung durch den Menschen

4 Quo vadis, Schwarzwald?

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abstract

Um den Gesamtzustand einer Landschaft zu erfassen, sind neben gegenwärtigen ParamaternwieRelieof deKr limainsbesondere„KenntnisseihreEr ntwicklungsgeschichte“ (WILMANNS 2001:83) relevant, um genetische Erklärungen für aktuelle pflanzen- gesellschaftliche Zusammensetzungen einer Landschaft zu generieren.

Dieser Linie folgend, kann auch der heutige Zustand der Vegetation des sich im Südwesten Deutschlandsauf„6000km²“( WILMANNS 2001:13) erstreckenden Schwarzwaldes als Produkt geschichtlicher Ereignisse interpretiert werden, wobei sowohl natürliche Prozesse als auch anthropogene Einflüsse die Vegetation in historischer Linie bedingten.

Dezr umHöhepunkdt eWr ürmkaltzeivt o„r25000bis15000Jahre[n](“ WILMANNS 2001:84) miet ineEr isdeckevonzirka„700km²(“Günthe2r 010:117b) edeckteSchwarzwaldwavr on einer spärlichen, artenarmen Vegetationszusammensetzung geprägt. Dies änderte sich mit dem Beginn des Holozäns und der Einwanderung höherer Bäume aus ihren südeuropäisch - eiszeitlichen Refugien. Die Abfolge der den Schwarzwald in verschiedenen holozänen Epochen charakterisierenden Pflanzengesellschaften repräsentiert dabei nahezu den Idealtypus der postglazialen „Mitteleuropäischen Grundfolge der Waldentwicklung“ (WILMANNS 2001:90). Im Präboreal („10000-9000“( FREY&LÖSCH 2010:123) Jahre BP) war der Schwarzwald zunächst von Kiefer und Birke geprägt, bis die darauffolgend einwandernde Hasel Dominanz erlangte. Im Folgenden wanderten ebenso Eiche, Ulme, Linde und Ahorn ein und dominierten die Waldvegetation im frühen Atlantikum („7800-7500“ (FREY&LÖSCH 2010:123) Jahre BP). Zeitlich zuletzt erreichten Tanne und Buche den Schwarzwald im späten Atlantikum und beherrschten die Vegetation daraufhin mit Beginn des Subboreals („5000(“ FREY&LÖSCH 2010:123) Jahre BP). Anthropogener Einfluss ist für den Schwarzwald im Vergleich zu umliegenden Arealen auf Grund unwirtlicher Bedingungen tendenziell spät feststellbar, weshalb das Areal bis ins Subboreal als „unberührte Urlandschaft“ (FRIEDMANN 2000:194) klassifiziert werden kann. In der Römerzeit kam es zu ersten verstärkten Eingriffen wie Bergbau und Waldrodungen. Letztere wurden im Mittelalter intensiviert; flächenhafte Waldzerstörung bis in hohe Lagen des Schwarzwaldes war die Folge (FRIEDMANN 2000:194). Neuzeitliche Aufforstungen sorgten für eine stärkere Wiederbewaldung des Schwarzwaldes und führten gleichzeitig zur Zunahme von Fichte und Kiefer (FRIEDMANN 2000:202).

Tabellenverzeichnis

Tab.1 Gliederung des Postglazials und Holozans

1 Einleitung

Die in einem Areal vorherrschende Vegetation kann als Spiegelbild dortiger Standort - bedingungen aufgefasst werden (FRIEDMANN 2000:10). Dabei spielen aktuell stärker denn je, auf Grund des immer größeren und omnipräsenten Einflusses des Menschen – EHLERS (2008:9) spricht in diesem Zusammenhang vom Zeitalter des Anthropozäns – neben natürlichen Einflussfaktoren immer stärker menschliche Effekte eine bedeutende Rolle und wirken sich auf natürliche Bedingungen wie Klima, hydrologisches Regime oder Boden - zusammensetzung aus.

Um den Gesamtzustand einer Landschaft zu erfassen, sind neben gegenwärtigen Paramatern jedoch insbesondere„KenntnisseihrerEntwicklungsgeschichte“( WILMANNS 2001:83) von Bedeutung, um genetische Erklärungen für aktuelle pflanzengesellschaftliche Zusammensetzungen einer Landschaft zu generieren. Aus diesem Grund besitzen paläoklimatologische ebenso wie palynologische Untersuchungen eine hohe Relevanz, um die historische Entwicklung von Landschaften hinsichtlich ihrer Vegetation nach zu skizzieren, daraus Erklärungen für gegenwärtige Verhältnisse zu gewinnen beziehungsweise darüber hinaus Tendenzen zukünftiger Entwicklung ableiten zu können.

Dieser Linie folgend, kann auch der heutige Zustand der Vegetation des sich im Südwesten Deutschlands erstreckenden Schwarzwaldes als Produkt geschichtlicher Ereignisse interpretiert werden. Hierfür ist für den Zeitraum nach Ende der letzten Eiszeit und dem sich anschließenden Holozän ein Zusammenspiel aus natürlichen Prozessen sowie anthropo- genen Einflüssen auf die Entwicklung der Vegetation des Schwarzwaldes anzunehmen. Doch wie verhielt sich der Einfluss des Menschen auf die Vegetationsentwicklung des Schwarzwaldes in historischer Linie quantitativ? Und in welchen Epochen war der Schwarz - wald vergleichsweise nur in geringem Maße von anthropogener Nutzung beeinflusst?

Die vorliegende Arbeit versucht in dieser Linie die historische Entwicklung der Vegetationszusammensetzung im Schwarzwald ab dem Ende der letzten Eiszeit bis heute nach zu skizzieren. Dabei sollen sowohl natürliche Umweltveränderungen als auch anthropogene Einflüsse analysiert werden, um der Fragestellung nachzugehen, inwie weit menschlicher Einfluss die Flora des Schwarzwaldes in ihrer Ausprägung in zeitlicher Abfolge beeinflusste und in welchen Epochen der Vegetationsentwicklung der Mensch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle spielte.

Um dieser Frage nachzugehen, soll zunächst ein physisch-geographischer Überblick über aktuelle landschaftliche Merkmale des Schwarzwaldes mit den Schwerpunkten Klima, Bios und Boden einen Überblick über den Naturraum im gegenwärtigen Zustand generieren. Da- nach soll die Entwicklung der Vegetationszusammensetzung im Postglazial sowie Holozän für den Schwarzwald nachskizziert werden. Dabei wird zunächst kurz die Methodik der Er- fassung historischer Vegetationsentwicklung erläutert, um daran anschließend die Einwanderung von Baumarten in den Schwarzwald entsprechend der nacheiszeitlichen Grundfolge darzustellen. Im Folgenden wird der weitere Verlauf der Vegetationsentwicklung im Schwarzwald bis heute unter besonderer Berücksichtigung anthropogener Einflüsse analysiert. Abschließend soll ein Ausblick mögliche Entwicklungstendenzen des geo- graphischen Raumes unter Beachtung aktueller anthropogener Einflüsse darstellen, um im Fazit auf die eingangs aufgeworfene Fragestellung zurückzukommen, inwieweit der Mensch auf die postglaziale beziehungsweise holozäne Zusammensetzung und Entwicklung der Flora des Schwarzwaldes Einfluss nahm.

2 Der Schwarzwald – Ein länderkundlicher Überblick

Der Schwarzwald, im Südwesten der Bundesrepublik gelegen, umfasst eine Fläche von „6000km²“( WILMANNS 2001:13) und bildet mit einer, „durchschnittliche[nB] ewaldung(…) [von]66%“( WILMANNS 2001:13) bis eines der meistbewaldeten Gebiete Deutschlands. Naturräumlich kann das Gebiet, welches „868n.Chr.“( WILMANNS 2001:13) erstmals als „Svarzwald“urkundlicheErwähnungfand,indenNord -, Mittel- und Südschwarzwald untergliedert werden. Die höchste Erhebung des Mittelgebirges markiert der im Südschwarz- waldgelegeneFeldbergmiet ineHr öhevon„1493m(“ WILMANNS 2001:17). Klimatisch ist der Schwarzwald von einem gemäßigten Klima mit subatlantischer Tendenz geprägt, wobei regionale Unterschiede durch Klimafaktoren wie Exposition, Hangneigung oder Höhenlage auftreten (FRIEDMANN 2000:8). Die Jahresdurchschnittstemperatur ist von West nach Ost graduelal bnehmendundbeträgitndenHochlagen„3 -4°C(“ FRIEDMANN 2000:8). Geologisch wird der Untergrund hauptsächlich von Gneis und Granit gebildet, wobei sich auf ersteren Braunerden, Ranker und Gleye als hauptsächliche Bodentypen ausbilden. Auf Granit formieren sich im Schwarzwald demgegenüber typischerweise Staunässeböden, ebenso wie Podsole und Braunerden (FRIEDMANN 2000:7).

Bezüglich der Flora kann für den Schwarzwald als potentielle natürliche Vegetation, kurz PNV (FREY&LÖSCH 2010:63) eine Höhenschichtung angenommen werden (FRIEDMANN 2000:11), wobei die kolline bis submontane Stufe potentiell von einem Eichen- Buchenmischwald gebildet würde, welcher mit zunehmender Höhe von einem Buchen - Tannen-Mischwaldabgelöstwürde.Über„1000m“( FRIEDMANN 2000:11) Höhe wäre laut PNV die Tanne dominierend, begleitend von Buche oder Bergahorn. Die Fichte wäre ohne weitere Eingriffe des Menschen natürlicherweise fehlend. Ausnahme würden höhere Lagen des Südschwarzwaldes bilden. Auf Grund mesoklimatischer Differenzen könnten sich gemäß der PNV auch Kiefern in hohen Lagen etablieren. Ferner würden Lagen des Mittelschwarz- waldesdurchreine„Beerstrauch -Tannenwälderg“ ebilde(t FRIEDMANN 2000:11). Fernab des Konzepts der PNV ist auch für das natürliche Klimaxstadium der Waldvegetation des Schwarzwaldes, das heißt für eine ursprüngliche Vegetation, eine Dominanz von Weißtanne und Rotbuche mit vereinzelter Fichtenausprägung anzunehmen (RÖSCH&TSERENDORJ 2011:68).

Die tatsächliche, gegenwärtige Vegetation, historisch sowie aktuell durch menschliche Eingriffe wie Forstwirtschaft beeinflusst, spiegelt diverse Unterschiede zu einer potentiellen natürlichen Vegetationsbedeckung wider. So wurden durch Rodungen Buchen und Tanne als Repräsentanten einer natürlichen Flora anteilsmäßig stark reduziert, wohingegen insbesondere Fichte, ebenso wie Lärche und Douglasie, welche wie bereits erwähnt zum Teil natürlicherweise im Schwarzwald kein Verbreitungsgebiet hätten, durch Aufforstung in ihren Bedeckungsanteilen erhöht. Der durch Aufforstung entstandene Wald kann damit als nadelholzreicher sowie artenärmer (WILMANNS 2001:42) als die ursprünglich im Schwarzwald natürlich etablierte Vegetation klassifiziert werden. Gleichzeitig ist zu konsternieren, dass die Höhenschichtung der Vegetation durch forstwirtschaftliche Nutzung teilweise verloren ging und gleichzeitig Offenlandflächen wie Wiesen, Weiden und Ackerland durch Rodung und anschließende landwirtschaftliche Nutzung einen im Vergleich zum natürlichen Zustand erheblich größeren Anteil an der Gesamtfläche des Schwarzwaldes markieren.

3 Vegetations- und Umweltgeschichte des Schwarzwaldes

3.1 Methodik

Methodisch erfolgt die Rekonstruktion postglazialer oder holozäner Paläo-Vegetation häufig palynologisch, d.h. mittels der Analyse von Blütenpollen (FRIEDMANN 2000:1; RÖSCH 1989:15). Diese werden in Archiven wie Torfmooren, wie sie im Schwarzwald vorkommen, aber auch Seesedimenten, Löß oder Grundmoränen konserviert und erlauben, nach zeitlicher Einordnung der jeweiligen Schichtung, in der entsprechende Pollen gefunden wurden, Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Flora einer Epoche (RÖSCH&TSERENDORJ 2011:68; FRIEDMANN 2000:21). Die Auswertung der im Feld erhobenen Pollendaten beruht auf „morphologische[n] Unterschiede[n] zwischenden Pollenkörnern(…v) erschiedene[r(]…P) flanzenarten“ (FRIEDMANN 2000:21). Zusätzlich zur reinen Deskription natürlicher Vegetationsverhältnisse erlauben Pollenanalysen ferner Aussagen über menschliche Landnutzung in einem Gebiet, da beispielsweise aus dem Vorhandensein von Getreidepollen Rückschlüsse auf landwirtschaftliche Tätigkeiten gezogen werden können (RÖSCH&TSERENDORJ 2011:67). Die Pollenanalyse ist damit ein wichtiger Baustein der Rekonstruktion menschlicher Eingriffe in eine Landschaft und besitzt gegenüber archäologischen Untersuchungen, welche jeweils meist nur räumlich punktuelle Aussagen erlauben, den Vorteil, auf breiter Fläche Aussagen über anthropogene Tätigkeit treffen zu können (RÖSCH&TSERENDORJ 2011:67).

3.2 Nacheizeitliche Grundfolge der Vegetationsentwicklung

Der kontinuierliche Wechsel von Warm- und Kaltzeiten während des Quartärs kann nicht nur als prägendes Merkmal des Zeitalters benannt werden (RADTKE&SCHELLMANN 2011:301), sondern bildet darüber hinaus ebenso den Ausgangspunkt diversitärer, tiefgreifender Veränderungen der vegetationalen Zusammensetzung (FREY&LÖSCH 2010:153). Während der letzten Eiszeit, die im Alpenvorland auch unter dem Terminus der Würmkaltzeit bekannt ist und vorzirka„25000und15000“ (FREY&LÖSCH 2010:154) Jahren BP ihre kälteste Periode erlebte, wurden typische Waldbaumarten Mitteleuropas in mediterrane Refugien zurückgedrängt (FREY&LÖSCH 2010:153). Dort überdauerten Baumarten wie Fagus Sylvatica L. in kleinen, isolierten Waldpatches, welche somit den Ausgangspunkt postglazialer und holozäner Wiederbesiedlung Mitteleuropas durch Waldbaumarten darstellen. Die Wieder- besiedlung Mitteleuropas konnte dabei artspezifisch mehr oder weniger schnell realisiert werden. Ursachen liegen hierbei sowohl in den unterschiedlichen Ausbreitungs-formen der Baumarten, welche jeweils mit unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten korrelieren, als auch in der unterschiedlichen Entfernung eiszeitlicher Refugien begründet (WILMANNS 2001:91). Ferner sind ebenso artspezifische Merkmale wie das Mannbarkeits-alter von Relevanz, welche letztendlich in diversitären Wanderungsgeschwindigkeiten der Baumarten resultieren. In der Gesamtheit ergibt sich aus den verschiedenen Wanderungs- geschwindigkeiten der Arten eine Abfolge der Wiederbesiedlung, welche im Allgemeinen auchals„MitteleuropäischeGrundfolgederWaldentwicklung“( WILMANNS 2001:90) betitelt wird. Für die vegetationale Wiederbesiedlung des Schwarzwaldes im Speziellen konsterniert FRIEDMANN (2000:201),dassdiese„gutmitder Grundfolge mitteleuropäischer Wald- entwicklungzuparallelisierens“sei.

Tab.1: Gliederung des Postglazials und Holozäns mit jeweiligen Vegetationsstadien für Mitteleuropa (FREY&LÖSCH 2010:123)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Demnach wurde die Vegetation des Schwarzwaldes, der zum Höhepunkt würmkaltzeitlicher VergletscherungvoneinerEisdeckederMächtigkeitvon„700km²“( GÜNTHER 2010:117) bedeckt war, postglazial in der Epoche der Ältesten Dryas zunächst von einer tundraähnlichen Gras- und Kräutersteppe gebildet (FREY&LÖSCH 2010:123; FRIEDMANN 2000:118), welche anfangs als eher spärlich charakterisiert werden kann (RÖSCH&TSERENDORJ 2011:68). Das Klima kann für diese Periode als kalt und trocken angenommen werden. Während es im darauffolgenden Bölling zur Etablierung von Sträuchern wie Wacholder oder Sanddorn in tieferen Lagen des Schwarzwaldes kam, kann für das Alleröd-Interstadial vozr irka„12000 -11000J“ ahrenBP( FREY&LÖSCH 2010:123) eine erste deutliche Klimaerwärmung nach der Würmkaltzeit festgestellt werden. Hierdurch konnten erstmals Pionierbaumarten wie Birke oder Kiefer im Schwarzwald zur Ausbreitung gelangen (FRIEDMANN 2000:119). Die Waldgrenze lag in dieser Periode nach FRIEDMANN (2000:119)beui ngefähr„950 -1000m“. Die darauffolgenden Epoche der Jüngeren Dryas, Tabelle eins zeigt eine Gesamtübersicht über die chronostatigraphische sowie kulturelle Gliederung des Postglazials sowie Holozäns inklusive vorherrschender Vegetation für Mitteleuropa, markiert eine Phase erneuter Abkühlung. Die Wiederausb reitung bereits beschriebener tundrenähnlicher Gras- und Kräutervegetation war die Folge (FRIEDMANN 2000:119). DerBeginndesHolozänsvorzirka„10000Jahren“( WILMANNS 2001:89) markierte den Startpunkt einer Periode deutlicher Klimaerwärmung. Die Entwicklung erstmals geschlossener Wälder im Schwarzwald war die Folge. Diese wurden in der Epoche des Präboreals vo„r10000 -9000J“ ahrenBP( FREY&LÖSCH 2010:123) wie bereits in Phasen des Postglazials zunächst durch schnell ausbreitungsfähige Arten wie Birke und Waldkiefer dominiert (WILMANNS 2001:91). Ferner erreichten bereits „wärmeliebende Gehölze“ (FRIEDMANN 2000:119), beispielsweise Hasel und Ulme, die tieferen Lagen des Schwarzwaldes. Die bereits während des Präboreals eingewanderte Hasel erreichte schließlichimBoreavlour ngefäh„r9000 -8000J“ahrenBP( FREY&LÖSCH 2010:123), in Folge ihres schattigen Wachstums und Verdrängung von Birke und Kiefer, uneingeschränkte Dominanz im schwarzwälder Mittelgebirge (WILMANNS 2001:91; RÖSCH 1989:15). Als Begleitarten traten Ulme, Ahorn oder Linde auf (RÖSCH 1989:15; FRIEDMANN 2000:119). Zum Ende des Boreals kam es darüber hinaus zur Einwanderung von Esche und Eiche. Letztere bildete im Atlantikum vor„8000 -5000“JahrenBP( RÖSCH 1989:19) namensgebend einen Eichenmischwald aus, welcher neben Quercus -Arten von Linde, Ahorn und Ulme geprägt war. Die vorher dominierende Hasel wurde weitestgehend verdrängt beziehungsweise konnte sich noch als Begleitart auf submontaner bis colliner Stufe zumindest in den frühen Phasen des Atlantikums erhalten (RÖSCH 1989:19). Entlang von Flussauen können verstärkt Eschenvorkommen angenommen werden. DasKlimakanninderEpocheals„warm - gemäßigtundfeucht“( FRIEDMANN 2000:119) charakterisiert werden, da der Beginn des Atlantikums zeitlichmitdemBeginneinerpostglazialenWärmezeitkorreliert,„zuderen Höhepunket sumetwa2K(…w) ärme(r…a) lsheutewar“ (WILMANNS 2001:91). Zum Ende des Atlantikums kam es im Schwarzwald zur Einwanderung von Rotbuche (Fagus sylvatica L.) und Weißtanne (Abies alba L.). Infolge dessen sollte die bisherige Vegetations- zusammensetzung eine erhebliche Veränderung erfahren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Der Schwarzwald. Postglaziale und Holozäne Vegetations- und Umweltgeschichte
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Geographie)
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
17
Katalognummer
V508525
ISBN (eBook)
9783346066237
ISBN (Buch)
9783346066244
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vegetationszusammensetzung, Schwarzwald, postglaziale Vegetationsgeschichte, Holozän, nacheiszeitliche Grundfolge, Vegetation Schwarzwald
Arbeit zitieren
Lucas Heine (Autor:in), 2018, Der Schwarzwald. Postglaziale und Holozäne Vegetations- und Umweltgeschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508525

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Der Schwarzwald. Postglaziale und Holozäne Vegetations- und Umweltgeschichte



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden