Sind Musiker gesünder als Nichtmusiker?


Bachelorarbeit, 2019

51 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretischer Hintergrun
2.1. Gesundheit
2.1.1. Gesundheitsbezogene Lebensqualität
2.1.2. Feststellung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
2.2. Stress
2.2.1. Transaktionspotentialmodell
2.3. Definition und Einteilung der Personengruppe „Musiker“
2.3.1. Anforderungen an Musiker
2.4. Musizieren als Ressource
2.5. Musizieren fordert und fördert den Geis
2.6. Musizieren als Belastung

3. Hypothesen

4. Methodik
4.1. Forschungsdesign
4.2. Stichprobe
4.3. Messinstrument – Soziodemografische Fragen
4.4. Messinstrument – Fragen zur musikalischen Tätigkeit
4.5. Messinstrument – Short Form-36 Health Survey Questionnaire (SF-36)
4.6. Statistische Analyse

5. Ergebnisse
5.1. Deskriptive Statistik
5.2. Ergebnisse in Bezug auf die Hypothesen

6. Diskussion

7. Kritik

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

Abstract

Die Gesundheit ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. In Hinblick auf eine alternde Ge- sellschaft spielt dabei nicht nur das alt werden an sich eine große Rolle. Die Lebensqualität nimmt einen immer höheren Stellenwert für westliche Gesellschaften ein. Musik ist dabei für viele Menschen ein wichtiger Aspekt. Studien belegen, dass der Einfluss von Musik auf den Menschen sehr stark sein kann. Da die Welt in Folge der Modernisierung und Globalisierung immer schneller und hektischer wird, stellt das Musizieren eine gute Möglichkeit der Stressbe- wältigung dar. Dabei stellt sich die Frage, ob Musiker durch den Einfluss von Musik gesünder sind als Menschen, die keine musikalische Tätigkeit ausführen. Ferner ist das Ziel dieser Arbeit den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Musik darzustellen.

Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine Online-Befragung durchführt, die sich sowohl an Musiker als auch Nichtmusiker richtete. Dabei wurde zur Messung der gesundheits- bezogenen Lebensqualität der international etablierte SF-36 verwendet. Weitere Fragen rich- teten sich speziell an Musiker.

So konnten auf Basis der gesammelten Daten Informationen bzgl. der Bewertung der gesund- heitsbezogenen Lebensqualität erhoben werden. Je intensiver die Befragten Musiker musi- zierten, desto besser bewerteten sie ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gesundheit und Krankheit als Kontinuum

Abbildung 2: Anforderungen des Musizierens in wechselseitiger Abhängigkeit

Abbildung 3: Expertisekurve von Ericsson. Auf der x-Achse ist das Lebensalter angegeben, auf der y-Achse die gesamte (kumulative) Lebensübezeit bei Geigern, die ein unterschiedliches Spielniveau erreicht haben (Altenmüller 2018, nach Ericsson et al. 1994)

Abbildung 4: Wechselseitige Beeinflussung des Gehörs und des Zusammenspiels

Abbildung 5: Für eine gelungene Performance sind die weiteren fünf Dimensionen unterschiedlich wichtig

Abbildung 6: Erlebte Gesamtbelastung, Jugend- und YEC-Orchester (Samsel/Marstedt/Möller/Müller 2005)

Abbildung 7: Berufsperspektiven in Jugendorchestern und YEC-Orchestern, eigene Darstellung in Anlehnung an Samsel/Marstedt/Möller/Müller 2005

Abbildung 8: Verteilung der Stichprobe bzgl. der musikalischen Tätigkeit

Abbildung 9: Durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen durch das Musizieren

Abbildung 10: Angaben der Probanden zu den durchschnittlichen wöchentlichen Übungsstunden

Abbildung 11: Angaben der durschnittlichen Auftrittszahlen pro Monat

Abbildung 12: Subjektiv wahrgenomme mentale Belastung durch das Musizieren

Abbildung 13: Vergleich der acht Dimensionen des SF-36

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Preise für Einsteigermodelle von verschiedenen Instrumenten von "Musikhaus Thomann"

Tabelle 2: Die Dimensionen des SF-36, eigene Darstellung in Anlehnung an MORFELD/BULLINGER (2008)

Tabelle 3: Verteilung der Probanden anhand der gewählten Musikerkategorie und dem erzielten Einkommen durch das Musiziere

Tabelle 4: Vergleich der Musiker & Nichtmusiker anhand der Summenskalen/Dimensonen des SF-36

Tabelle 5: Vergleich der Untergruppen bzgl. der Summenskalen

1. Einleitung

Sie ist überall – Die Musik. Sei es durch das Vogelgezwitscher, Straßenmusik auf dem Markt- platz oder aus dem Radio unterwegs mit dem Auto. Menschen hören Musik beim Sport, auf dem Weg in die Arbeit und besuchen Konzerte. Beinahe jedes Smartphone ist mittlerweile in der Lage Musik abzuspielen. Sie dient Menschen auf unterschiedlichste Arten. Nach einem stressigen Arbeitstag können Menschen zu ruhiger Musik entspannen oder brauchen sie gar zum Einschlafen. Dagegen können schnelle Rhythmen sogar die Leistung beim Sport erhö- hen. Musik beeinflusst und bewegt die Menschen. Emotionen werden durch Musik vermittelt bzw. verstärkt. Doch wie stark beeinflusst die Musik die menschliche Existenz wirklich? „Wenn auch höchstens 10 % der Bevölkerung aktiv Musik macht, so benennen doch rund 80 % un- serer MitbürgerInnen Musikhören als ihre liebste Freizeitbeschäftigung“ (Wickel 2011: 281)

Sie ist ein fester Bestandteil in unserer Gesellschaft. Dabei konsumieren in der Regel alle Menschen Musik. Man stelle sich zum Beispiel eine dramatische Filmszene oder einen Besuch in der Diskothek ohne Musik vor. Doch damit es Musik überhaupt gibt, muss sie gemacht werden. So ist die Bedeutung von Musik für einige Menschen in unserer Gesellschaft vermut- lich noch höher, da sie von ihnen nicht nur konsumiert wird, sondern auch aktiv ausgeübt wird. Hierbei variiert die Bedeutung natürlich unter denen, die eine musikalische Tätigkeit ausüben, ebenfalls. Dient sie dem einen Musiker als Beruf, ist sie für einen anderen Musiker lediglich eine Freizeitaktivität. Dabei kann in beiden Fällen Musik eine wunderbare Aktivität sein, bei der man sich kreativ entfalten kann. Doch Musik ist viel mehr als ein Zeitvertreib. Sie wird oft als Balsam für die Seele beschrieben.

Dies spiegelt sich auch in der Behandlung von Depressionen. So wird Musik häufig auch als Therapieform eingesetzt. „Seit dem Mittelalter setzte man auch in unseren Kulturen Musikthe- rapie vorwiegend für psychische Erkrankungen und als Trost und Linderung bei Schmerzen ein.“ (Altenmüller 2018: 403) Folgt man der Beschreibung, dass Musik Balsam für die Seele sei, stellt sich doch die Frage, ob das Musizieren die Musiker selbst auch gesünder macht. Wenn Musik tatsächlich förderlich für die Gesundheit sein kann, sollte man einen Vergleich zwischen Musiker und Nichtmusiker diesbezüglich anstellen. Vor allem da das Thema Ge- sundheit und Lebensqualität eines der Schlüsselthemen der nächsten Jahrzehnte sein dürfte in Hinblick auf die demografischen Entwicklungen der westlichen Gesellschaften. Dies führt zu der Frage, ob Musiker gesünder sind als Nichtmusiker.

2. Theoretischer Hintergrund

Im folgenden Teil soll der aktuelle Stand der Gesundheitsforschung in Bezug auf die Einfluss- faktoren auf die Gesundheit von Menschen dargestellt werden. Diese sollen schematisch auf- gezeigt werden. Zunächst gilt es zu definieren, was unter den Hauptbegrifflichkeiten dieser Arbeit „Gesundheit“ und „Musiker“ zu verstehen ist.

2.1. Gesundheit

Alltäglich wird in den Medien, im Berufsumfeld und allgemein in der Gesellschaft über die Ge- sundheit gesprochen. Dabei scheint der Begriff völlig selbsterklärend zu sein. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass dies nicht der Fall ist. Vermutlich versteht jeder Mensch etwas anderes unter Gesundheit. Während sich ein Mensch trotz einer chronischen Krankheit als gesund bezeichnet, beschreibt sich eine andere Person mit einer Erkältung als krank. Ge- sundheit bzw. Krankheit ist demnach immer eine subjektive Momentaufnahme. Es bedarf einer Definition des Begriffes, um die Fragestellung, ob denn Musiker gesünder seien als Nichtmu- siker, beantworten zu können. Es gibt allerdings keine allgemeingültige Definition von Gesund- heit, da es sich hier um einen sehr abstrakten und subjektiven Begriff handelt. Bei der Frage was Gesundheit und Krankheit ist, bietet das biomedizinische Modell einen sehr krankheits- orientierten Ansatz. Der Mensch ist der Träger einer Krankheit, die behandelt werden muss. „Krankheit wird auf innerkörperliches Geschehen reduziert und als Störung der normalen Or- ganfunktion verstanden.“ (Hurrelmann/Richter 2016: 8) So ist der „individuelle Patient […] die passive Seite der Krankheitsmanifestation.“ (Hurrelmann/Richter 2016: 8 f.) Dieser Ansatz wird von HURRELMANN und RICHTER kritisiert, da dieser einerseits eindimensional krankheits- orientiert ist und nur unzureichend klärt was Gesundheit im Speziellen ist und andererseits den sozialen Aspekt von Gesundheit und Krankheit nicht beinhaltet. (vgl. 2016: 9) Die geläufigste Definition des Begriffes, die auch den sozialen Aspekt beinhaltet, dürfte wohl die der Weltge- sundheitsorganisation (WHO) sein. Aus der aktuellen Satzung der WHO ist folgende Definition zu entnehmen:

„Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the ab- sence of disease or infirmity.“ (WHO 1946: 1)

So ist Gesundheit als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohl- ergehens und nicht nur als das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen zu verstehen. Diese Definition versucht das Wohlergehen in drei Dimensionen zu unterteilen: in körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen. Bereits hier wird wieder deutlich, dass diese Dimensio- nen sehr subjektiv und schwer messbar sind. Während das körperliche Wohlergehen noch über Testungen wie z. B. einer einfachen Blutdruckmessung messbar und objektivierbar sind, so kann die Dimension des geistigen Wohlergehens nur vage festgestellt werden. Denn es stellt sich hier die Frage, was eigentlich unter geistigen Wohlergehen verstanden werden kann. Es gilt hier das Subjektivitätsproblem durch die Betrachtung der Norm in Bezug auf das geis- tige Wohlergehen der gesamten Gesellschaft und des Individuums zu lösen. Das Verhalten wird also mit der Norm verglichen. Stark abweichendes Verhalten wird als krankhaft bezeich- net. Weiter ist das soziale Wohlergehen als Begriff nur schwer greifbar und relativ. Hier stellt sich wieder die Frage, was unter dem sozialen Wohlergehen zu verstehen ist und ob das so- ziale Wohlergehen überhaupt global vergleichbar ist. Der Mensch ist zunächst ein soziales Wesen, das in der Regel andere Menschen braucht. „Eine gelingende Persönlichkeitsentwick- lung setzt eine den individuellen Anlagen angemessene soziale und materielle Umwelt voraus. Die wichtigsten Vermittler hierfür sind Familie, Kindergärten und Schulen als Sozialisations- instanzen.“ (Hurrelmann 2006: 30) Dies ist die vierte der sieben Thesen zu einer gelungenen Sozialisation von KLAUS HURRELMANN. Nun stellt sich eine weitere Frage, was eine ange- messene soziale und materielle Umwelt überhaupt ist. Vergleicht man die gegebenen struktu- rellen und wirtschaftlichen Umstände eines Industrielandes wie Deutschland mit denen eines armen Landes wie Haiti, so sind gravierende Unterschiede zu erkennen. Während laut der Online-Statistikplattform „statista“ Deutschland ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von 40.852 € hat, so hat das Land Haiti lediglich ein BIP pro Kopf von 773,3 €. (vgl. statista 2019) Demnach sind also völlig andere strukturelle Unterschiede zu finden. Gelten deshalb alle Men- schen in Haiti als „krank“, da scheinbar keine angemessene materielle Umwelt vorhanden ist? Die Antwort lautet selbstverständlich nein. Die Frage ist, was jeweils als angemessen angese- hen wird. Die Ausgangsvoraussetzungen für Gesundheit sind unteranderem in einem Angebot in angemessener Form aus Ernährung, Hygiene, Bildung, Arbeit und Wohnung sowie gesund- heitlicher Versorgungsstrukturen zu finden. So leben sicherlich einige Menschen in Haiti in einer ausreichenden bzw. angemessenen Umwelt, wenngleich das Risiko für eine nicht ange- messenen Umwelt in Haiti deutlich höher erscheint als in Deutschland. Der „Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit [gilt] mittlerweile als empirisch gesichert“ (Lampert 2016: 127)

Kritisch sollte bei der Betrachtung der WHO Definition die Wortwahl „vollständiges […] Wohl- ergehen“ betrachtet werden. Kann es überhaupt einen Zustand des vollständigen Wohlerge- hens bzw. demnach der vollständigen Gesundheit geben? Ein weiterer großer Kritikpunkt der Gesundheitsdefinition seitens der WHO ist die Tatsache, dass hier Gesundheit als Zustand definiert wird. ANTONOVSKY brachte dabei einen neuen Denkansatz diesbezüglich ins Spiel. Mit seinem Modell der „Salutogenese“, also der Gesundheitsentstehung oder auch „Gesundheitsdynamik“ (Hurrelmann/Richter 2016: 11), definiert er Gesundheit nicht mehr als starren Zustand, sondern als einen dynamischen Prozess. Interessant ist dabei auch ANTO- NOVSKYs Herangehensweise. So stellt er sich nicht die Frage, was einen Menschen krank macht, sondern:

„Was erhält wenige Menschen und unerwartet gesund, obwohl sie extrem unter Angst, Dro- hungen, Hunger, Foltererungen zu leiden haben“ (Antonovsky 1990)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Gesundheit und Krankheit als Kontinuum

Wir bewegen uns laut ANTONOVSKY also ständig nach links oder rechts auf dem Gesund- heits-Krankheits-Kontinuum. Zustände gibt es nur als Momentaufnahme. Gesundheit ist dem- nach als dynamischer Prozess zu verstehen.

Entscheidend für eine Definition ist immer die Perspektive des Untersuchungsgegenstandes. Lange Zeit war das biomedizinische Modell mit dem Fokus auf Krankheit in der Medizin vor- herrschend. Zunehmend wird der der soziale Aspekt von Gesundheit in die Ausbildung von Medizinern und in die Behandlung berücksichtigt. Die Definition von Gesundheit des Soziolo- gen HURRELMANN, die den gesellschaftlichen Aspekt mit einbezieht, lautet wie folgt:

„Health describes the objective and subjective state ofwell-being that is present when the phy- sical, psychological, and social development of a person is in harmony with his/her own possibilities, goals, and prezlailing living conditions. Health is impaired when demands that arise in one or more of these areas cannot be coped with by the person in his/her respective stage of life. The impairment may be mamfest in symptoms of social deviance, psychological disorder, or physicalphysiological disease” (Hurrelmann 1989, zitiert nach Hurrelmann 1990: 233)

Dabei ist vor allem die frei übersetzte Passage „im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen“ entschei- dend. Dadurch werden verstärk die Lebensumstände der Menschen in das Verständnis von Gesundheit miteinbezogen. So wird die „Gesundheit und [das] Wohlbefinden eines Menschen vom Moment der Geburt an (und schon davor) bis zum Tod durch soziale Prozesse beein- flusst“. (Hurrelmann/Richter 2016: 4) Diese Definition soll auch das Verständnis von Gesund- heit in dieser Arbeit widerspiegeln. Denn es ist äußerst wichtig die sozialen Einflüsse auf die Gesundheit miteinzubeziehen, da sich der Vergleich zwischen Nichtmusikern und Musikern vor allem in einem sozialen Bereich vollzieht.

2.1.1. Gesundheitsbezogene Lebensqualität

Auf der Grundlage der gewählten Gesundheitsdefinition müssen physische, psychische und soziale Zustände ermittelt werden. Da in Bezug auf die Gesundheit auch die sozialen Zustände eine wichtige Rolle spielen, kann Gesundheit auch mit dem Begriff Lebensqualität beschrieben werden. Dabei ist die „Erforschung der Lebensqualität […] durch einen hohen Grad an Inter- disziplinarität geprägt.“ (Schöffski 2012: 328) So umfasst die Lebensqualität neben den kör- perlichen und psychischen Wohlbefinden auch die Lebensumstände der Menschen wie Ge- halt, Lebensmittel, Wohnsituation oder Teilhabe am sozialen Leben.

Die Lebensqualität im Allgemeinen ist das „sehr komplexe, vielschichtige und multidimensio- nale Gebilde der Spezifitäten und Eigenschaften menschlicher Existenz“ (Radoschewski 2000:165)

Aufgrund der breiten Verwendung des Begriffes der Lebensqualität in verschiedenen wissen- schaftlichen Disziplinen sollte bei der Betrachtung der Gesundheit im Speziellen der Begriff der „gesundheitsbezogenen Lebensqualität“ verwendet werden. So wird die Lebensqualität durch die Gesundheit sehr stark beeinflusst und schließt neben der Gesundheit weitere Fak- toren mit ein. (vgl. Radoschewski 2000:167) „Dabei hat sich gezeigt, dass die „Konzepte Ge- sundheit und Lebensqualität die gleichen Hauptdimensionen aufweisen müssen.“ (Radosche- wski 2000:167)

Im Gegensatz zu wirtschaftlichen Aspekten lässt sich Gesundheit nur schwer quantifizieren. Bezüglich einer Gegenüberstellung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses einer medizinischen Be- handlung der Ermittlung der Auswirkungen einer Behandlung auf die Gesundheit sieht SCHÖFFSKI ein Problem denn „diese Effekte verschließen sich eventuell gänzlich einer Quantifizierung.“ (2012: 327)

2.1.2. Feststellung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

Es gilt möglichst alle Facetten der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu testen. Da es sich bei dem Begriff der Lebensqualität um ein sehr abstraktes Konstrukt handelt, lässt sich die gesundheitliche Lebensqualität auch nicht über einfache Testungen feststellen. Es stellt sich nun die Frage wie Gesundheit bzw. die gesundheitsbezogene Lebensqualität messbar wird. Die drei Dimensionen von Gesundheit können auf unterschiedliche Arten ermittelt werden. So kann der physische und psychische Zustand durch medizinische bzw. psychologische Testun- gen wie z. B. einer Blutuntersuchung oder eines Mini-Mental-Status-Test (MMST) ermittelt werden. Generell kann die Lebensqualität durch Fremdeinschätzung (beispielsweise durch ei- nen Arzt oder Angehörige) erfolgen. Diese Methode birgt aber die Schwäche, dass sich Men- schen trotz einer sehr positiven Fremdeinschätzung auf Basis der Bewertung von Alltagsakti- vitäten nicht wohl fühlen. (vgl. Schöffski 2012: 331) Eine andere Herangehensweise ist die Feststellung der Lebensqualität durch eine subjektive Selbsteinschätzung. Für die Messung der ganzheitlichen Gesundheit bzw. Lebensqualität von einzelnen Gesellschaften, Gesell- schaftsgruppen oder größeren Gruppen sind standardisierte Fragebögen durchaus sinnvoll. Weitere Methoden der Messung der Lebensqualität sind ein persönliches Interview, Tagebuch, Telefoninterview oder Internetbefragung. (vgl Schöffski 2012: 332)

„Profilinstrumente tragen der Tatsache Rechnung, dass Gesundheit mehrdimensional ist, in- dem für jede einzelne Dimension der Lebensqualität Werte ermittelt werden, d. h. getrennt nach psychischer, physischer und sozialer Gesundheit.“ (Schöffski 2012: 335) Beispiele für solche Profilinstrumente sind das Sickness Impact Profile, der SF-36 und das Nottingham Health Profile. Im Gegensatz zu den Profilinstrumenten werden bei Indexinstrumenten wie der EQ-5D oder die Quality of Well-Being Scale alle Werte zu einer einzigen Kennzahl zusam- mengefasst. (vgl. Schöffski 2012: 335)

Der Short Form-36 Health Survey Questionnaire (SF-36) wird bei der Bestimmung der Ge- sundheit bzw. der Lebensqualität häufig eingesetzt. Näheres zu wird im Kapitel 4.5 Messin- strument - Short Form-36 Health Survey Questionnaire (SF-36) erläutert.

2.2. Stress

Überall, wo Menschen etwas leisten müssen, können Menschen auch unter Stress stehen. Dabei gilt es zunächst das Phänomen „Stress“ zu definieren. Das Wort „Stress“ ist im Alltag zumeist negativ konnotiert. Dabei wird der Begriff in verschiedenen Situationen verwendet. So spricht man z. B. von „Prüfungsstress“, „Arbeitsstress“ oder auch „Alltagsstress“. Die verschie- denen Wortkombinationen deuten bereits daraufhin, dass Stress in verschiedenen Situationen und Lebensumständen auftreten kann. Außerdem sollte bei der Betrachtung von Stress zwi- schen kurzzeitig auftretenden „Stresssituationen“ und „Langzeitstress“ differenziert werden.

„Streß ist ein subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, daß eine

- stark aversive,
- subjektiv zeitliche nahe (oder bereits eingetretene) und
- subjektiv lang andauernde Situation

sehr wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar (steuerbar) ist, deren Vermeidung aber

subjektiv wichtig erscheint.“ (Greif 1991, zitiert nach Richter 1998: 27)

Physiologie Langzeitstress

Stress löst neuroendokrine Prozesse im menschlichen Organismus aus. Im paraventriku- lären Kernbereich (PVN: Paraventrikulärer Nukleus) des Hypothalamus kommt es zu ei- ner erhöhten Freisetzung des Corticotropin-releasing Hormons (CRH). CRH setzt an den CRH1-Rezeptoren an und stimuliert die Freisetzung des adrenokortikotrophen Hormons (ACTH). ACTH aktiviert über den Blutkreislauf in der Nebennierenrinde die Sekretion von Kortisol. (vgl. Ströhe 2003: 280 f.)

Dabei ist Stress kein Zustand, der als globales Phänomen auftritt. Stress ist immer eine indi- viduelle Reaktion. So sieht SELYE Stress als eine „unspezifische Reaktion auf Anforderungen und Belastungen, die eine Störung des dynamischen Gleichgewichts des Organismus bewir- ken.“ (1946, zitiert nach Richter 1998: 26) Es gilt weiter zu klären, wie bzw. warum diese Re- aktion bei Individuen ausgelöst werden. Grundsätzlich werden die Auslöser von Stress „Stres- soren“ genannt.

„Stressoren sind hypothetische Faktoren, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Streß (oder

Streßempfindungen) auslösen.“ (Greif 1991, zitiert nach Richter 1998: 27)

Dabei ist kurzzeitiger Stress für die menschliche Existenz essentiell. „Emotionale und physi- sche Stressoren setzen eine Kaskade von Veränderungen in Gang, die zu einer feinabge- stimmten Antwort des Organismus auf die jeweiligen Bedürfnisse führt.“ (Ströhe 2003: 280) So kommt es zu einer erhöhten Aktivität des zentralen Nervensystems. Dadurch werden bei- spielsweise Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz und die Bereitstellung von Glucose er- höht. Die Leistungsfähigkeit von Menschen steigt dadurch. Problematisch wird Stress dann, wenn sich die Stresssituation im Körper chronifiziert. Dabei sind die Auslöser von Stress in verschiedenen Lebensbereichen zu finden.

Aus dem Werk „Effektiver Umgang mit Stress“ (2018) von REIF und SPIESS geht die Eintei- lung der Herkunft von Stressoren in acht Bereiche hervor:

- Stressoren aus der Person selbst
- Stressoren aus dem sozialen Umfeld
- Rollenstressoren aus der Schnittstelle zwischen Personen und sozialem Umfeld
- Stressoren aus der physikalisch-technologischen Umwelt
- Stressoren aus dem Verhaltensraum
- Stressoren aus der Arbeitsaufgabe
- Stressoren aus der Organisation
- Kulturell bedingte Stressoren

Doch welche Situationen lösen konkret Stress aus bzw. wann empfinden Menschen einen Umstand als Stressor? Dabei gibt es verschiedene Modelle, die einen Erklärungsansatz dafür parat haben.

2.2.1. Transaktionspotentialmodell

Das Transaktionspotentialmodell von HORNUNG & GUTSCHER (1994) bietet einen Ansatz in der die Betrachtung von Stress aus einer salutogenetischen Perspektive geschieht. Laut den Autoren haben Menschen sogenannte Transaktionspotentiale (TP). „Auch die physische und soziale Umwelt des Individuums läßt sich durch eine bestimmte Ausstattung mit Transak- tionspotentialen charakterisieren.“ (Gutscher/Hornung/Flury-Kleubler 1998: 51) Die „Transak- tionspotentiale stellen Möglichkeiten für Transaktionen dar“ (Gutscher/Hornung/Flury-Kleubler 1998: 51) Es wird also ein Austausch zwischen Menschen und der Umwelt über die TP ver- standen. Jedes Individuum besitzt unterschiedliche Anlagen von TP. Transaktionen werden dabei als wechselseitige Energie- und Stoffflüsse definiert. Auf der Grundlage der eigenen TP sind Menschen dazu in der Lage TK aus der Umwelt für sich zu Nutze zu machen. Die Autoren sehen darin eine „Regulationsaufgabe“. (vgl. Gutscher/Hornung/Flury-Kleubler 1998: 52) Da- bei gilt es durch die TP gesund zu bleiben.

„Ziel des Individuums ist es, die für sein „gesundes“ Funktionieren wesentlichen Transaktions- potentiale seiner physischen und sozialen Umwelt für sich nutzbar zu machen“ (Gutscher/Hor- nung/Flury-Kleubler 1998: 52)

Grundsätzlich werden dabei die TP in gut und schlecht unterteilt. Hierbei werden die positiven für die Regulationsaufgabe notwendigen TP als „lebensbegünstigend“ und die negativen TP als „lebensbedrohend“ differenziert. Dabei können die positiven, also lebensbegünstigende TP auch als Ressourcen und die negativen, also lebensbedrohende TP als Stressoren bezeichnet werden. (vgl. Gutscher/Hornung/Flury-Kleubler 1998: 52) So werden durch die Wechselwir- kung von TP des Individuums und der Umwelt sogenannte Transaktionseffekte (TE) erzielt. (vgl. Gutscher/Hornung/Flury-Kleubler 1998: 53) Bei der Betrachtung der TE ist wiederum die Subjektivität bei der Bewertung dieser interessant. Die Autoren führen dabei das Beispiel einer Giftpflanze an. Es liegt nahe, dass diese als lebensbedrohende TP (Stressor) bewertet wird. Allerdings kann diese Pflanze bei der richtigen Verwendung als Heilpflanze fungieren und könnte damit als lebensbegünstigendes TP (Ressource) verstanden werden. Dieses Beispiel ist insofern interessant, da es die Subjektivität bei der Bewertung der Umwelteinflüsse wider- spiegelt.

2.3. Definition und Einteilung der Personengruppe „Musiker“

Zunächst gilt es zu klären, was ein „Musiker“ überhaupt genau ist. Das Bibliographische Institut „Duden“ definiert einen Musiker als „jemand, der beruflich Musik, eine Tätigkeit im musikali- schen Bereich ausübt“ (Duden 2019b) Diese pragmatische Definition trifft den Kern des Be- griffes. Allerdings sind für eine genauere Verwendung des Begriffes weitere Präzisierungen vorzunehmen. So zum Beispiel was genau als Musizieren gilt. Überspitzt gesagt: Ist man be- reits ein Musiker, wenn man regelmäßig im Auto singt oder erst wenn man sich ein gewisses Maß an Fertigkeiten einer musikalischen Tätigkeit angeeignet hat? Der Kenntnisstand bei der Unterscheidung zwischen Nichtmusiker und Musiker spielt nur eine untergeordnete Rolle. Fol- gende Arbeitsdefinition soll das Verständnis von einem Musiker in dieser Arbeit widerspiegeln.

Grundsätzlich ist man ein Musiker, wenn man sich bewusst dafür entscheidet zu musi- zieren und dies auch regelmäßig tut. Dabei ist die Regelmäßigkeit relativ und von Person zu Person unterschiedlich. Jedoch kann von keiner Regelmäßigkeit gesprochen werden, wenn zwischen dem einzelnen bewussten Musizieren mehrere Monate liegen. In der Re- gel wird zu Beginn des Erlernens unter Anleitung musiziert.

Es empfiehlt sich eine Kategorisierung von Musikern anhand des Einkommens, das durch das Musizieren erzielt wird, vorzunehmen. Dies spiegelt freilich nicht den Kenntnisstand eines Mu- sikers wider, jedoch kann eine Aussage getroffen werden, wie wichtig das Musizieren für den Lebensunterhalt ist. Der Lebensunterhalt kann dabei als „gesamter finanzieller Aufwand für die lebensnotwendigen Dinge (Ernährung, Kleidung, Wohnung usw.)“ (Duden 2019a) be- schrieben werden. Neben den existentiellen Gütern wird die Teilhabe an sozialem und kultu- rellem Leben durch den deutschen Gesetzgeber ebenfalls in gewissen Maßen als Teil des Lebensunterhaltes verstanden. (vgl. SGB XII § 27a, Abs. 1)

Die Kategorisierung von Musikern kann dabei in drei Kategorien vorgenommen werden, wobei die Grenzen dieser Einteilung fließend und keineswegs starr sind. Diese drei Kategorien sind aufsteigend in Hinblick auf die Art des Musizierens, die eine Person betreibt, um den Lebens- unterhalt zu finanzieren:

- Hobbymusiker
- Semiprofessionelle Musiker
- Berufsmusiker

Wie bereits erwähnt spiegelt diese Einteilung nicht den Kenntnisstand wider. So können durch- aus Hobbymusiker ein Instrument virtuos spielen. Im Umkehrschluss kann es auch vorkom- men, dass Berufsmusiker ein Instrument weniger gut beherrschen. Laut dem Booklet zur Neu- auflage von „Ein kleines bisschen Horrorshow“ der Toten Hosen konnte der Bassist der Toten Hosen Andreas Meurer anfangs (trotz bereits erreichten kommerziellen Erfolg) nur auf zwei Saiten sicher mit dem E-Bass – üblicherweise wird der E-Bass mit vier Saiten gespielt - um- gehen. (vgl. Die Toten Hosen 2007)

Der Hobbymusiker ist dabei in keiner Form bzw. nur sehr gering auf den Verdienst durch das Musizieren angewiesen. Das Musizieren ist hierbei als Freizeittätigkeit zu verstehen, welche ohne kommerzielle Absichten verfolgt wird. „Gerade im Amateurbereich geht es aber vor allem auch um das gesellige Zusammenkommen.“ (Pape 2005: 256)

Ein semiprofessioneller Musiker erzielt hingegen einen gewissen Anteil des Lebensunter- halts durch das Musizieren. Hierbei ist jedoch zu konstatieren, dass nicht alle semiprofessio- nellen Musiker auf den Verdienst durch das Musizieren zwingend angewiesen sind. Das Mu- sizieren ist in vielen Fällen als Zuverdienst neben einer nichtmusikalischen Tätigkeit einzuord- nen, wenngleich Musiker dieser Kategorie bestrebt sind kommerziellen Erfolg zu erzielen. „Der Übergang vom Amateur- zum Profistatus lässt sich als ein langer Weg der Semiprofessionali- tät beschreiben.“ (Marx 2016: 54) Dabei ist jedoch anzumerken, dass nicht alle semiprofessi- onellen Musiker bestrebt sind, Berufsmusiker bzw. Profimusiker zu werden.

Berufsmusiker bestreiten den vollen Lebensunterhalt über eine musikalische Tätigkeit. Cha- rakteristisch in dieser Kategorie ist die Tatsache, dass der Berufsmusiker auf das Musizieren angewiesen ist und dadurch kommerziellen Erfolg oder eine Art Festanstellung in der Musikbranche haben muss. Dadurch entsteht ein gewisser Druck auf den Musiker. „Musizieren auf professionellem Niveau ist das Schwierigste, was der Mensch vollbringen kann.“ (Alten- müller 2018: 193) Zugegebenermaßen ist diese provokante Aussage von Altenmüller vor allem im Kontext an die Anforderungen an Orchestermusiker zu verstehen.

Doch welche Anforderungen müssen Musiker generell erfüllen? Diese sollen im nächsten Ka- pitel näher erörtert werden.

2.3.1. Anforderungen an Musiker

Generell ist Musizieren eine sehr vielfältige Tätigkeit. Diese Tätigkeit kann in sechs verschie- dene Dimensionen eingeteilt werden, die in wechselseitiger Abhängigkeit zueinanderstehen. (siehe Abbildung 2) Aufgrund der Vielfältigkeit des Musizierens sind die verschiedenen Dimen- sionen des Musizierens bei Musikern auch unterschiedlich ausgeprägt. Je nach dem Bereich (z.B. Popularmusik oder Klassik etc.) in denen die Musiker tätig sind, werden unterschiedliche Anforderungen bzw. Ausprägungen dieser verlangt. Weiter sind die Anforderungen an die An- sprüche der Musik, die gespielt werden soll, geknüpft. So sind moderne Popsongs zumeist leichter zu spielen, als klassische Arrangements. Natürlich kann hier nicht pauschalisiert wer- den. Es ist hier lediglich als Tendenz zu verstehen. Neben der Stilrichtung, die ein Musiker spielt, sind die Ansprüche des Musikers selbst entscheidend für die erforderlichen Anforde- rungen. Hier ist die Einteilung aus dem Kapitel 5.2.1 zu bemühen. So variieren die Anforde- rungen zwischen Hobbymusikern, semiprofessionellen Musikern und Berufsmusikern. Da der Hobbymusiker in der Regel keine kommerziellen Absichten verfolgt, sind die Anforderungen an sich selbst auch niedriger als bei Berufsmusikern. Gleiches gilt für die Anforderungen, die die Gesellschaft von außen auf die Musiker erwartet. Generell kann jedoch keine pauschale Antwort gegeben werden, wie stark die verschiedenen Anforderungsdimensionen jeweils aus- geprägt sein „müssen“. Allerdings kann angenommen werden, dass mit steigender Ausprä- gung der sechs Dimensionen auch die Wahrscheinlichkeit für Erfolg bzw. Anerkennung des Musizierens steigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Anforderungen des Musizierens in wechselseitiger Abhängigkeit

Als wichtigste Anforderung könnte man die Koordination nennen, da dies die Basis des Mu- sizierens darstellt. Es gilt zunächst zu unterscheiden, welches Instrument (Die Gesangs- stimme wird in diesem Kontext auch als Instrument angesehen) gespielt wird. Je nach Instru- ment sind verschiedene Anforderungen zu erfüllen, um es zu spielen. Altenmüller vergleicht z. B. das Klavierspiel mit dem Schreiben von Worten auf einer Schreibmaschine. Er bezeichnet beides als „Feinmotorische Höchstleistungen“. (Altenmüller 2018: 207) Dabei stellt er die An- schlagszahlen pro Minute bzw. pro Sekunde gegenüber, die auf einer Schreibmaschine und auf einem Klavier von absoluten Profis erzielt werden. Während auf der Schreibmaschine 12,3 Anschläge pro Sekunde erzielt wurden, so wurden auf dem Klavier 24,1 Anschläge pro Se- kunde, also fast doppelt so viele, erzielt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anschläge beim Klavierspiel zur Richtigen Zeit erfolgen müssen. Es kommt also neben der reinen Koordination der Handbewegung der zeitliche Faktor des richtigen Timings hinzu. (vgl. Altenmüller 2018: 207 ff.) Dieses Timing und die korrekten Bewegungen müssen erlernt werden. Das Üben spielt bei der Koordination eine entscheidende Rolle. Um ein Instrument koordinativ richtig zu be-herrschen, sind zahlreiche Übungsstunden notwendig. Die folgende Abbildung zeigt die ge- schätzten Übungsstunden von versierten Geigern in Bezug auf deren Alter. So verbringt ein virtuoser Geiger bis zu seinem 20. Lebensjahr ca. 1,14 Jahre nur mit dem Üben seines Instru- ments.

[...]

Ende der Leseprobe aus 51 Seiten

Details

Titel
Sind Musiker gesünder als Nichtmusiker?
Hochschule
Technische Universität München
Veranstaltung
Bachelor Thesis
Note
2,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
51
Katalognummer
V508393
ISBN (eBook)
9783346066336
ISBN (Buch)
9783346066343
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheit, Musik, Musiker, Vergleich, SF-36, Gesundheitsbezogene Lebensqualität
Arbeit zitieren
Markus Lex (Autor:in), 2019, Sind Musiker gesünder als Nichtmusiker?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508393

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