Wie gelingt handlungsorientierter Unterricht in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung? Entwicklung eines Evaluationskonzeptes


Seminararbeit, 2019

26 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis:

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Anmerkung der Verfasserin

Hinweis zur Gendergerechten Sprache

1. Beschreibung der Herausforderung
1.1 Handlungsorientierung
1.2 Die lernende Organisation
1.3 Problemstellung

2. Fallanalyse und Evaluationskonzept
2.1 Ziel
2.2 Aktuelle Datenlage
2.3 Mögliche Handlungsoptionen
2.4 Ausgewählte Handlungsoption
2.5 Diskussion der Lösungsvorschläge
2.6 Befragungsdesign
2.7 Entwicklung eines kriterienbasierten Evaluationskonzept

Anhang a

3. Beschreibung der Weiterbildungseinrichtung a
3.1 Name, Träger, Ziele und Leitbild der Einrichtung a
3.2 Anzahl interne und externe Mitarbeiter (z.B. externe Trainer) a
3.3 Organisationsstruktur der Einrichtung a
3.4 Zielgruppen/Kunden der Einrichtung b
3.5 Inhaltliche Schwerpunkte des Bildungs-/Beratungsangebots der Einrichtung b
3.6 Methodische Ansätze der Einrichtung b
3.7 Einbindung der Einrichtung in das gesellschaftliche Umfeld b
3.8 Aktuelle Herausforderungen der Organisation b
3.9 Eigene Rolle in der Organisation c

Literaturverzeichnis d

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: SWOT Analyse

Abbildung 2 Evaluationsprozess in Anlehnung an (Burkard und Eikenbusch 2005, S. 27)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Organisationsanalyse

Tabelle 2: Umweltanalyse

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung der Verfasserin

Während der Anmeldung zur Fallarbeit hat sich der Name der Bildungseinrichtung. In der vorliegenden Fallarbeit wird nunmehr der neue Name verwandt.

Hinweis zur Gendergerechten Sprache

In der folgenden Fallarbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen männlichen, weiblichen und diversen Geschlechts.

1. Beschreibung der Herausforderung

Ab dem 01.01.2020 treten für die Gesundheits- und Krankenpflege, die Altenpflege sowie die Kinderkrankenpflege umfangreiche Reformen in Kraft. Waren bis zu diesem Zeitpunkt alle drei Berufsfelder mit einer separaten, eigenständigen Ausbildung vorgesehen, so werden diese drei Ausbildungszweige ab Januar 2020 zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengefasst: „Pflegefachfrau/ Pflegefachmann“. Diese „generalistische Ausbildung“ regelt das Pflegeberufereformgesetz[1] sowie die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe[2]. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann dauert drei Jahre – längstens 5 Jahre und staffelt sich in Pflichteinsätzen in Akutpflege, Langzeitpflege und ambulante Pflege, Psychiatrie und Pädiatrie, weiteren Einsätzen sowie einem Vertiefungseinsatz im dritten Ausbildungsjahr. Im Zweiten Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt[3]. Alternativ zur schulischen Erstausbildung kann die Qualifikation und Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ auch an einer Hochschule erworben werden.

Auf die Bildungseinrichtung kommen mit der „Generalistik“ einschneidende Veränderungen zu:

1. Bis 2023 werden an der GA zwei unterschiedliche Ausbildungen absolviert, die Jahrgänge bis 2019 schließen nach dem alten Krankenpflegegesetz von 2003 ab, die Jahrgänge ab 2020 nach dem neuen Pflegeberufereformgesetz.
2. Es werden bis 2023 zwei unterschiedliche Curricula angewendet.
3. Die Handlungsorientierung ist erstmals in der Geschichte der Pflegeberufe in § 14 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe gesetzlich geregelt[4]
4. Die GA muss für die neue Ausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann gemäß § 6 Pflegeberufereformgesetz ein schulinternes Curriculum auf Basis der Rahmenpläne der Fachkommission erstellen, dass diese Handlungsorientierung curricular abbildet[5].
5. Die Ausbildungsjahrgänge werden eine stärkere Heterogenität aufweisen. Die Gesundheits- und Krankenpflege ist ein typischer Erstausbildungsberuf oder wird als „Sprungbrett“ in ein Medizinstudium genutzt. Die Altenpflege wird gerne als „Umschulungsberuf“ von älteren Erwachsenen, die einen Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit suchen, angestrebt. Somit ist die Durchmischung eines Ausbildungsjahrgangs von Absolventen unterschiedlicher Schullaufbahnen geprägt, aber auch die Altersspanne wird zukünftig eine größere sein.

1.1 Handlungsorientierung

Damit der gesetzlichen Anforderung nach einer handlungsorientierten Abschlussprüfung Rechnung getragen werden kann, bedarf es einer Umsetzung von Handlungsorientierung im schulinternen Curriculum der GA. Die Rahmenpläne der Fachkommission sehen handlungsorientierte Lernprozesse vor, die übergreifend an den unterschiedlichen Lernorten (Pflegeschule sowie Pflegepraxis) angeboten und angebahnt werden[6].

Hier soll an dieser Stelle der Begriff „Handlungsorientierung“ näher beleuchtet werden.

Schon Pestalozzi spricht von einer „Einheit von Kopf, Herz und Hand“[7]. Erste Konzepte von Handlungsorientierung lassen sich bei Dewey und Kilpatrick im Ansatz „Learning by doing“ finden“[8]. In der Handreichung der Kultusminister lassen sich für Handlungsorientierung folgende Kennzeichen umreißen:

- Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Berufsausübung relevant sind (Lernen für Handeln)
- Den Ausgangspunkt des Handlungslernens bilden selbst ausgeführte, oder aber gedanklich nachvollzogene Handlungen (Lernen durch Handeln)
- Handlungen müssen von den Lernenden möglichst eigenständig geplant, ausgeführt, reflektiert, ggf. angepasst und schließlich bewertet werden.
- Handlungen sollten eine ganzheitliche Erfassung der beruflichen Realität fördern und z.B. technische, ökonomische, rechtliche, ökologische und soziale Aspekte einbeziehen.
- Handlungen müssen in die individuellen Erfahrungen der Lernenden integriert und in Bezug auf ihre sozialen Auswirkungen reflektiert werden.[9]

Inhalte des handlungsorientierten Unterrichts sollen sich also auf typische berufliche Handlungen beziehen und sich demzufolge an realistischen Arbeitsprozessen orientieren[10].

1.2 Die lernende Organisation

Um Handlungsorientierung im Unterricht umsetzen zu können muss vorausgesetzt werden, dass die GA als Bildungseinrichtung bereit ist, „alte Zöpfe abzuschneiden“ und, wo immer es zum Kontext passt, handlungsorientierte Methoden einflechtet. Die Organisation muss als lernfähig sein.

Hier soll an dieser Stelle der Begriff „lernende Organisation“ näher beschrieben werden. Der Begriff ist entlehnt an die Managementlehre und beschreibt hier einen systemischen Ansatz. Als Bestimmungsfaktoren können hier Dynamik, Zielorientierung und Partizipation benannt werden[11]. Lernende Organisationen nehmen sich verändernde, dynamische Prozesse nicht als Hemmnis wahr, sondern sehen hier einen Gewinn, eine Chance zur Veränderung und zur Weiterentwicklung der Organisation. Zielorientierung ist bei lernenden Organisationen auf das Ergebnis, den zu erreichenden Zustand ausgerichtet. Dabei ist sie eine begründete und bewusste Entscheidung für eine Veränderung, sie ist also normativ. Partizipation verstehenden lernende Organisation als Teamleistung und gegenseitige Akzeptanz, nicht als Produkt eines Einzelnen[12].

1.3 Problemstellung

Wie schon Eingangs beschrieben stellt die gesetzlich geforderte Handlungsorientierung die GA vor neue Herausforderungen. So wurden in der Vergangenheit zwar realitätsabbildende Fallbeispiele in den Unterricht eingeflochten, an denen die Theorie in einen beruflichen Kontext gebracht wird, jedoch sind diese nicht unbedingt aus der individuellen Erfahrungswelt des Lernenden. Vor allen die Heterogenität der Ausbildungsjahrgänge in der zukünftigen generalistischen Pflegeausbildung fordert Lehrende auf, Fallbeispiele auszuwählen, die erstens von allen Lernenden nachvollziehbar und anschlussfähig sind und zweitens in den Erfahrungsbereich der Lernenden fällt. So ist es beispielsweise für Auszubildende, die an einer Altenpflegeeinrichtung angestellt sind schwierig, Fallbeispiele aus der Akutpflege nachzuvollziehen, während es umgekehrt eine Herausforderung darstellt, Fallbeispiele aus der Erlebenswelt eines Altenpflegers zu folgen. Hier muss also ein Kompromiss gefunden werden, bzw. mit individuellen Handlungssituationen gearbeitet werden.

Um hier einen „Status Quo“ zu markieren stellen sich folgende Fragen:

1. In wie weit gestalten wir bereits zum jetzigen Zeitpunkt Unterricht handlungsorientiert?
2. In welchen Bereichen haben wir noch Nachholbedarf?
3. Welchen Weiterbildungsbedarf haben wir im Bereich der Handlungsorientierung um den gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen?

Zur Klärung dieser Fragestellung soll ein Evaluationskonzept erstellt werden, welches Inhalt der vorliegenden Fallarbeit ist.

2. Fallanalyse und Evaluationskonzept

2.1 Ziel

Ziel des Evaluationskonzeptes soll sein, eine Standortbestimmung des derzeitigen Unterrichts aufzuzeigen und den potentiellen Fortbildungsbedarf des Kollegiums im Bereich Handlungsorientierung zu markieren. Die Fragestellung, die hierbei leitend ist und schon in Punkt 1.3 angeschnitten wurde ist:

1. In wie weit gestalten die einzelnen Lehrkräfte zum derzeitigen Zeitpunkt ihren Unterricht bereits handlungsorientiert?
2. In welchen Lerneinheiten gelingt die Handlungsorientierung bereits, wo gibt es noch Verbesserungspotential?
3. Welcher Fortbildungsbedarf zeigt sich im Anschluss an die Evaluation im Bereich der Handlungsorientierung der einzelnen Lehrkräfte um den gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen?

2.2 Aktuelle Datenlage

Damit die GA sich für die Generalistik strategisch gut „aufstellen“ kann, sollen an dieser Stelle einige Instrumente des strategischen Managements zum Tragen kommen. Gerade für Weiterbildungsorganisationen, die ein gesellschaftlichen Bildungsauftrag haben, müssen in der Lage sein, die zukünftige Entwicklungen und Veränderungen möglichst vorwegzunehmen und (Bildungs-)Märkte aktiv zu gestalten.[13] Um dies zu ermöglichen, muss eine Organisation wie die GA zunächst wissen, wo sie derzeit steht und welche Marktposition sie innehat. Dazu dienen die Organisationsanalyse, Umweltanalyse, sowie daraus folgend die SWOT Analyse.

Unter Organisationsanalyse werden die Stärken und Schwächen der eigenen Organisation in den Blick genommen (z.B. die Strukturen und Prozesse, Qualifikation und Motivation der MA, Infrastruktur, Marketing etc.).[14] Die Umweltanalyse analysiert die relevanten Umweltbedingungen der Organisation (z.B. wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen aber auch Kundenbedürfnisse und Wettbewerbsbedingungen).[15] Die anschließende SWOT Analyse dient als Arbeitsgrundlage, um im strategischen Management Entwicklungsbedarfe herauszuarbeiten und Entwicklungsziele auszurichten. Dies sind längerfristig ausgelegte, komplexe Ziele, die markieren, wo sich die GA in einem vordefinierten Zeitraum in Bezug auf ihre erwartete zukünftige Umwelt positionieren will. Aus den Strategien leiten sich die notwendigen Maßnahmen zur Unternehmensveränderung ab.[16] Die Abkürzung SWOT steht hierbei für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).[17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten18 19 20

Tabelle 2: Umweltanalyse

[...]


[1] vgl. Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz 17.06.2017.

[2] vgl. Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz 02.10.2018.

[3] vgl. Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz,02.10.2018, § 6.

[4] vgl. Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz 02.10.2018, §14.

[5] vgl. Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz 17.06.2017, § 6.

[6] vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend/ Bundesministerium für Gesundheit 01.08.2019, S. 10.

[7] vgl. Kaiser 2004.

[8] vgl. Kaiser 2004.

[9] vgl. Schewior-Popp 2005, S. 7.

[10] vgl. Bonse-Rohmann 2008, S. 9.

[11] vgl. Schewior-Popp 2005, S. 198.

[12] vgl. Schewior-Popp 2005, S. 198-199.

[13] vgl.Tödt und Zech 2012, S. 102.

[14] vgl.Tödt und Zech 2012, S. 104.

[15] vgl.Tödt und Zech 2012, S. 104.

[16] vgl.Tödt und Zech 2012, S. 105.

[17] vgl.Tödt und Zech 2012, S. 104.

[18] vgl.Oelke 1998/2003.

[19] vgl.Klein und Reutter 2005.

[20] vgl.Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend/ Bundesministerium für Gesundheit 01.08.2019.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Wie gelingt handlungsorientierter Unterricht in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung? Entwicklung eines Evaluationskonzeptes
Hochschule
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau  (DISC)
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
26
Katalognummer
V506927
ISBN (eBook)
9783346090980
ISBN (Buch)
9783346090997
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Handlungsorientierung, Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung, Erwachsenenbildung, Evaluation, DISC, Fallarbeit, TU Kaiserslautern
Arbeit zitieren
Simone Janotta (Autor:in), 2019, Wie gelingt handlungsorientierter Unterricht in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung? Entwicklung eines Evaluationskonzeptes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506927

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