Schulsportverweigerung. Eine explorative Studie in der Sekundarstufe I


Bachelorarbeit, 2018

67 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung – Nicht alle habe Freude am Sportunterricht

2. Forschungsüberblick
2.1 Sportverweigerung – Eine Charakterisierung
2.2 Gründe für die Schülerunlust
2.3 Das Jugendalter – Achtung Konfliktgefahr!
2.3.1 Merkmale der Jugendphase
2.3.2 Entwicklungsaufgaben der Jugendphase

3. Zwischenfazit & Ausblick

4. Studienprojekt
4.1 Schwerpunkte des Projekts
4.2 Forschungsmethode – Gruppeninterview mit Experten
4.3 Aufbau des Interviews
4.4 Forschungsverlauf
4.4.1 Das Untersuchungsobjekt – Helene Lange Realschule
4.4.2 Kontaktaufnahme
4.4.3 Hospitationen

5. Das Kernstück der Untersuchung – Das Interview
5.1 Zahlen, Daten, Fakten & Schwierigkeiten
5.2 Inhaltsanalyse
5.3 Interpretation

6. Ein Ausblick – Mit Bewegungsfreude gegen die Unlust

7. Resümee

8. Bibliographie

10. Anhang
10.1 Transkribierte Interviews
9.2 Einverständniserklärung
9 .3 Interviewleitfaden

1. Einleitung – Nicht alle haben Freude am Sportunterricht

Der Schulsportunterricht ist für viele Jugendliche eine willkommene Abwechslung vom normalen Unterricht. Hier können sie sich meist frei bewegen, sie können neue Spiele ausprobieren und es wird eine gute Zeit mit den Mitschülern verbracht. Nicht zu vernachlässigen ist der grundlegende Spaß an Bewegung.

Wer sich allerdings an seine eigene Schulzeit zurückerinnert, selbst Sportlehrer ist oder in diesem pädagogischen Feld des Sports tätig ist, hat bestimmt auch immer folgendes bemerkt: Nicht alle Jugendlichen nehmen gerne am Sportunterricht teil. So gibt es immer ein paar Schülerinnen und Schüler, für die der Sportunterricht eine regelrechte Tortur ist. Diese fehlende Lust, woher sie auch stammen mag, zeichnet sich durch nicht Mitmachen, auf der Bank sitzen, entsprechende Gestik oder das Sportzeug vergessen aus. Alle diese Formen lassen sich als Schulsportverweigerung zusammenfassen. Doch was sind die Gründe für diese Verweigerung? Alter, Geschlecht, Schulform und die Inhalte des Sportunterrichts spielen gewiss eine entscheidende Rolle. Allerdings kann der Grund für die Verweigerung ebenso im sozialen Kontext der Schüler liegen. Insbesondere während der Jugendphase finden zahlreiche Entwicklungsprozesse statt, die meist zu Konflikten mit der Umwelt führen und somit auch mit dem Sportunterricht. Sei es die Loslösung von den Eltern, die Orientierung an Peer- Groups oder, dass der veränderte Körper Probleme bereitet. Diese Arbeit soll sich aus den genannten vielfältigen Gründen mit dem sozialen Hintergrund von Schülerinnen und Schülern beschäftigen, die sich in der Jugendphase befinden. Die Arbeit will deswegen folgende Frage klären:

Hat der sportliche soziale Kontext von Schülerinnen und Schülern einen Einfluss auf ihre aktive Teilnahme am Sportunterricht? Daraus lässt sich die Annahme ableiten, dass Jugendliche mit einem sportfernen Zuhause sowie einer sportfernen Umgebung eher dazu neigen, den Sportunterricht zu verweigern, als Jugendliche, die in ihrer Freizeit mit der Familie und Freunden Sport treiben.

Zur Klärung dieser Frage soll zuerst ein Forschungsüberblick dazu dienen, diese Thematik genauer zu beschreiben und erste Erklärungen zu liefern. In einem zweiten Schritt wird das Studienprojekt, welches dieser Arbeit hauptsächlich zugrunde liegt, dargestellt. Neben der Darstellung des Projekts im Allgemeinen sollen auch Forschungsmethode und Schwerpunkte erläutert und begründet werden. Vorab sei hier erwähnt, dass in diesem Projekt Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Jahrgangsstufe untersucht wurden. Die Auswahl der Jahrgangsstufen orientiert sich an der DSB- Sprint- Studie von 2006 und soll auch dazu dienen, bestimmte Aspekte des Studienprojekts zu unterstreichen. Eine anschließende Auswertung der geführten Experteninterviews versucht, unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen Forschungslage eine Antwort auf die Fragestellung der Arbeit zu liefern.

2. Forschungsüberblick

Wie eingangs angesprochen, finden nicht alle Jugendlichen Freude am Sportunterricht. Fast jeder kennt solch ein Verhalten. Entweder konnte es beobachtet werden, oder man kennt es sogar von sich selbst. Doch wie zeichnet sich so ein Verhalten aus und was sind die Gründe? Genauso stellt sich die Frage, welche Schulformen, welches Geschlecht und welche Inhalte zur vermehrten Schulsportverweigerung beitragen.

Auch soll dieser Forschungsüberblick die Jugendphase allgemein erläutern. Da die Jugendphase eine große Dichte an Aufgaben aufweist, die Jugendliche bewältigen müssen, ist ein Blick auf die Jugendphase nicht zu vermeiden. Dies liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Konflikten, die in der Jugendphase ausgetragen werden und einen Einfluss auf das Verhalten des jeweiligen Jugendlichen besitzen. Dieses Verhalten wird auch in der Schule ausgelebt und kann sich durch Schulsportverweigerung ausdrücken. Abschließend sollen exemplarisch ausgewählte Entwicklungsaufgaben erläutert werden. Damit sollen die bereits genannten Gründe für die Schulsportverweigerung zusätzlich untermauert werden. Die Aufgaben wurden bezüglich der zu klärenden Forschungsfrage ausgewählt und konzentrieren sich dabei vor allem auf die soziale Umgebung der Jugendlichen.

2.1 Sportverweigerung – Eine Charakterisierung

Die Verweigerung des Sportunterrichts lässt alleine von der semantischen Bedeutung darauf schließen, dass hiermit das Fernbleiben vom Sportunterricht gemeint ist. Allerdings sollte dieser Begriff weiter gefasst werden. Diese Verhaltensweisen beziehen sich auf die Ablehnung des Schulsports und äußern sich durch Stören, Auf – der- Bank- Sitzen und ohne Sportsachen erscheinen aus (vgl. Wolters/ Gebken 2005, S.4). Insbesondere das „Sportzeug vergessen, nicht glaubwürdige Entschuldigungsschreiben der Eltern, Vortäuschen von akuten Beschwerden und Verletzungen […]“ gehören zu den bekanntesten Verhaltensweisen (Wolters/ Gebken 2005, S.4). Zudem verweist „Schülerunlust […] immer auf eine bestimmte motivationale Verfassung der Person. Dabei steht das Motiv- z.B. das Leistungsmotiv- als Beweggrund zum Tun (oder Nichttun) für eine spezifische Handlungsdisposition“ (Balz 2004, S.147). Ein solches Verhalten ist manchmal nicht so leicht zu identifizieren, wie es scheint. Starke Begeisterung für Hilfstätigkeiten, oder das Ausführen einer Übung nur so lange wie die Lehrperson hinsieht, gehören zu „Strategien“, um die Verweigerung zu verdecken (vgl. Wolters/ Gebken 2005, S.5). Vor allem zeigt sich, dass „spätestens ab der 7. Klasse, oftmals schon früher […]“ die Unlust der Schülerschaft am Sportunterricht zu erkennen ist (Balz 2004, S.141).

Bei all diesen Verweigerungsarten muss dennoch erwähnt werden, dass der Schulsport noch immer das beliebteste Fach in der Schule ist. Schulsport ist, nach Schülerverständnis, eine Entspannung, um einen Ausgleich zu anderen Fächern zu schaffen sowie Gesundheit und Fitness zu fördern (vgl. Gerlach 2006, S.120). Doch die Beliebtheit des Schulsports nimmt mit zunehmendem Alter ab. Auch ist diese abnehmende Beliebtheit nicht frei von geschlechtsspezifischen Unterschieden. „Insgesamt tritt mit zunehmenden Alter ein kontinuierlicher Bedeutungsverlust ein, der auf Seiten der Mädchen stärker ausgeprägt ist, als bei den Jungen“ (Gerlach 2006, S.119).

Untersuchungen bezüglich der Schulform deuten darauf hin, dass die Schulsportverweigerung an Hauptschulen stärker ausgeprägt ist. Doch ob die Verweigerung insgesamt zugenommen hat, lässt sich aufgrund der mangelnden Datenlage nicht beantworten (vgl. Wolter/ Gebken 2005, S.5). Insgesamt „lässt sich offensichtlich [die Unlust] nicht auf eine Schulstufe oder Schulform, ein Geschlecht oder einen Unterrichtsinhalt konzentrieren“ (Balz 2004, S.144). Es kann somit nicht von einem einheitlichen Problem gesprochen werden. Die Hintergründe der Schulsportverweigerung können entwicklungsbezogener sowie sozialer- und auch -motivationaler Natur sein (vgl. Wolter/ Gebken 2005, S. 5). Welche Beweggründe sich genau dahinter verbergen, soll im nächsten Kapitel erläutert werden.

2.2 Gründe für Schülerunlust

Aufgrund der individuellen Vielfalt der Bewegründe den Sportunterricht zu verweigern, muss der Schüler als konkrete Person vernachlässigt werden, da dies den thematischen Rahmen zu sehr ausweiten würde. Eine grobe Kategorisierung der Schulsportverweigerung nach Allmer (1984, S.113, soll durch die drei unten aufgeführten Erklärungsmöglichkeiten dazu dienen, einen ersten Überblick über die Gründe zu verschaffen. Anschließend wird konkreter auf Ursachen eingegangen.

So schlägt Allmer folgende Erklärungsmöglichkeiten für die Unlust vor:

1. Fehlende Sportmotive (Ablehnung des Fachs)
2. Fehlende Motivbefriedigung (Ablehnung bestimmter Ziele und Inhalte)
3. Fehlende Anstrengungsbereitschaft (Ablehnung uneinsichtiger, unattraktiver Aufgabenstellungen)(vgl. Balz 2004, S.147)

Aufgrund dieser Systematik entsteht eine heterogene Motivationsgrundlage, die zusätzlich durch die physischen und psychischen Veränderungen verstärkt wird, denen sich Schüler in der Pubertät ausgesetzt sehen (vgl. Balz 2004, S.147). Wird man als Lehrperson einer solchen Situation ausgesetzt, kann dies zur großen Herausforderung werden.

Es wäre eine verkürzte Sichtweise, ausschließlich in der Umgebung des Schulsportunterrichts nach Gründen für die Unlust zu suchen. „Ursachen, die nicht mit dem Sport selbst, sondern vielmehr mit dem jeweiligen Unterrichtskontext und der aktuellen Lebenssituation zu tun haben“, dürfen nicht ausgespart werden und bedürfen einer näheren Untersuchung (Balz 2004, S.147-148).

Zum einem sind hier außerschulische Gründe zu nennen, die auch mit Entwicklungsaufgaben der Pubertät zusammenhängen (vgl. Wolter/ Gebken 2005, S.6). In dieser Zeit gewinnt die peer- group immer mehr an Einfluss, ihre sportlichen Aktivitäten werden sogar übernommen, allerdings wird der Schulsport zunehmend verweigert. Genauso spielen lebensweltliche Gründe eine Rolle.

„Peinliche“ Sportoutfits, das Umziehen in der Kabine, „Liebesabendteuer“ und das belanglose Vorleben des Sports durch die Eltern sind Ursachen für eine Schulsportverweigerung (vgl. Balz 2004, S.149). Zwar kommt es aufgrund der zu bewältigenden Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen zu Konflikten mit dem Elternhaus, doch ein sportbegeistertes Elternhaus hat einen positiven Einfluss auf die Leistungsmotivation und das Wohlbefinden des Schülers im Sportunterricht (vgl. Stucke 2006, S.191).

Betrachtet man die Unterrichtsebene, scheinen aber auch die behandelten Inhalte zur einer Verweigerung beizutragen. Diese Gründe können als sachbezogen bezeichnet werden (vgl. Balz 2004, S.148). Dieser Umstand kann natürlich sehr individuell ausgeprägt sein. Zum Beispiel können manche Schüler Tanz und Gymnastik negativ gegenüberstehen, oder die Schüler sehen schlicht und einfach keinen Reiz in der gestellten Aufgabe (vgl. Balz 2004, S.148).

Bei der Auswahl der Inhalte sollte nicht vergessen werden, eben diese an die heutige Lebensrealität der Schülerschaft anzupassen. Durch soziale Modernisierungsprozesse und eine fortschreitende Digitalisierung ist das Aufwachsen ungewisser und widersprüchlicher geworden, bei einer zugleich zunehmenden Erweiterung an Handlungsoptionen (vgl. Neuber 2015, S.47). Des Weiteren führt die zunehmende Institutionalisierung der Schule zu einer erhöhten Inaktivität und konterkariert die Notwendigkeit, gesundheitspräventive Reize zu setzen (vgl. Völker 2015, S.342-343). Ebenfalls führen die längeren Schultage und die damit verbundene Sehnsucht der Schüler nach Freizeit unweigerlich dazu, den heutigen Sportunterricht anders zu gestalten. „Bewegungsformen mit einem hohen Aufforderungscharakter wie Trampolinspringen, Video Clip Dancing oder Badminton reduzieren- zumindest vorübergehend- die Zahl der sportabstinenten Schüler“ (Wolter/ Gebken 2005, S.6).

Der Unterrichtsebene schließen sich kontextuelle Ursachen für die Verweigerung an. „Vielleicht können sich einzelne [Schüler] ganz schlecht ausstehen und wollen partout nicht miteinander Sport treiben […] eventuell ist es heute zu kalt oder zu schwül, um engagiert dabei zu sein; oder aber die Zeit für ein ersehntes Abschlussspiel ist vertrödelt worden […]“ (Balz 2004, S.148-149). Es sollte daher das Ziel auf der Unterrichtsebene sein, die Interessen und Motive der Schüler aufzugreifen und sie „dort abzuholen wo sie sind“ (vgl. Wolter/ Gebken 2005, S.6). Die Rahmenbedingungen des Schulsports, also zum Beispiel eine kleine Halle oder schlechtes Material, runden diese Situation nicht gerade positiv ab.

2.3 Jugendalter- Achtung Konfliktgefahr!

Das Jugendalter ist eine intensive Zeit. „In keinem anderen Lebensabschnitt treten körperliche Veränderungen, soziokulturelle Anforderungen und individuelle Entscheidungen derart gebündelt auf“ (Neuber 2007, S.87). In diesem Abschnitt orientieren sich junge Menschen neu und entwickeln Stück für Stück eine eigene Identität. Die Identitätsentwicklung stellt dabei den wichtigsten Aspekt dieser Lebensphase dar. Typisch sind in jedem Falle die Auseinandersetzungen mit Freuden, Partnern, Eltern und Lehrern. Die bisher unreflektiert geführten Beziehungen werden in Frage gestellt, alte Beziehungen aufgelöst und neue werden gesucht und eingegangen (vgl. Kottmann 2004, S.22). Konflikte, Unsicherheiten sind damit vorprogrammiert.

Zusammenfassend kann die Jugendphase als ein Verhältnis von Selbst- und Fremdbestimmung beschrieben werden, in dem ungeahnte Freiheiten herrschen, die von der gesellschaftlichen Verantwortung abgekoppelt sind (vgl. Neuber 2007, S.87).

2.3.1 Merkmale der Jugendphase

Die Jugendphase scheint häufig mit einem Aspekt verbunden zu sein: Kritik. Es existieren zum Beispiel für die heutige Generation Beschreibungen, wie „Schonhaltungsgeneration, markenorientierte Konsumgeneration, Erlebnisgeneration“ (Neuber, 2007, S.94). Dies ist allerdings immer eine Frage, der Perspektive. Die Art und Weise wie Jugend betrachtet wird, ist auch immer etwas historisch gesellschaftlich Relatives und Konstruiertes (vgl. Griese/ Mansel 2003, S.43 zit. In Neuber 2007, S.94). Fest steht allerdings, wie oben bereits herausgestellt, dass die Jugendphase eine intensive Zeit des Umbruchs ist, die von vielen Jugendlichen als widersprüchlich erlebt wird.

„Die Jugendphase ist danach zunächst durch Orientierungslosigkeit und pragmatische Ordnungssuche gekennzeichnet […]“ (Neuber 2007, S.95). Diese Orientierungen sind meist schwer nachzuvollziehen. Sie bestehen teils aus widersprüchlichen „Werte Clustern“, die idealistischer, materialistischer oder genuss- und leistungsorientierter Natur sein können (vgl. Gensicke, 2003 zit. In Neuber 2007, S.95). Verstärkt wird diese Haltung durch die enorme Angebotsvielfalt von Freizeitaktivitäten, Produkten und Dienstleistungen, zwischen denen die Jugendlichen auswählen müssen. Auch müssen nach der Schulzeit vielfältige Entscheidungen getroffen werden, wie beispielsweise:

„Welchen Studiengang wähle ich; beginne ich eine Ausbildung oder mache ich ein Auslandsjahr?“. Diese komplexen Entscheidungen zu fällen, ist alles andere als leicht. „Die Kunst des Auswählens wird damit zu einer entscheidenden Kompetenz“ (Neuber 2007, S.96).

Das Spannungsverhältnis zwischen dem Jugendlichen und der Umwelt wird nicht zuletzt durch die Spannung gegenüber Autoritäten (Eltern, Lehrer) zusätzlich befeuert. Jugendliche grenzen sich deutlich von der Erwachsenengeneration ab, da diese Wertevorstellung nicht akzeptiert werden (vgl. Neuber 2007, S.97).

„Gleichzeitig besteht – nach Jahren der Stagnation – ein wachsender Bedarf an Vorbildern für das eigene Handeln […]“ (Neuber 2007, S.97). Abschließend ist positiv zu vermerken, dass für viele Jugendliche Bewegung und Sport zu den wichtigsten Freizeitaktivitäten zählen (vgl. Neuber 2007, S.97).

2.3.2 Entwicklungsaufgaben der Jugendphase

Durch das wechselseitige Verhältnis von Person und Umwelt entstehen während der Jugendphase Entwicklungsaufgaben. Die Bewältigung dieser Aufgaben ist entscheidend, um die oben angesprochene Identitätsentwicklung erfolgreich zu meistern. Insbesondere die Aufgaben, die mit dem sozialen Beziehungsgeflecht verbunden sind, sollen im Hinblick auf die Forschungsfrage näher beleuchtet Soziale Beziehungen:

Die zuvor lose geführten Beziehungen zu der Erwachsenenwelt verändern sich insofern, dass die Jugendlichen von den Erwachsenen als gleichberechtigte Partner wahrgenommen werden wollen (vgl. Kottmann 2004, S.28). Allerdings stehen Jugendliche immer noch skeptisch der Erwachsenwelt gegenüber. So versuchen Jugendliche, sich gegenüber den Werten und Handlungen der Erwachsenen abzugrenzen (vgl. Neuber 2007, S.96). Dies überträgt sich auf viele Lebensbereiche, zu denen auch die Schule zählt. Gerade der Sportunterricht, der in der Praxis als „weiches Fach“ gilt, lädt dazu ein, die Skepsis gegenüber der Erwachsenwelt auszudrücken (vgl. Wolter/ Gebken 2005, S.5).

Vielmehr kommt in dieser Lebensphase der „peer- group“ immer mehr Bedeutung zu. Sie wird zum Dreh- und Angelpunkt und das nicht nur in sportlichen Aktivitäten. Durch die peer- group wird „das Experimentieren mit neuen Verhaltensmustern, Lebensformen, unterschiedlichen Rollen und ich- bedeutsamen Werten und Normen […] in der peer- group akzeptiert und unterstützt“ (Kottmann 2004, S.29). Die peer- group trägt somit einen entscheidenden Teil zur Identitätsbildung bei.

Nicht unerwähnt bleiben soll ist die Beziehung zu den Eltern. Diese kann einen positiven oder negativen Einfluss auf die Teilnahme am Sportunterricht haben. Ein positives, sportives Klima im Elternhaus verstärkt das Wohlbefinden des jeweiligen Schülers im Sportunterricht. Die sportliche Aktivität der Eltern spielt eine gewisse Rolle, doch entscheidend für die Entwicklung des Schülers ist die gemeinsame Ausübung sportlicher Aktivitäten (vgl. Stucke 2006, S.201). Allerdings gibt es auch Elternhäuser, die einen negativen Effekt auf die Beteiligung im Sportunterricht haben können. „Manche Eltern stehen der Schule und besonders dem Fach Sport sehr kritisch oder ablehnend gegenüber, sei es aufgrund kultureller Schranken oder anderer Hemmnisse, die gerne mit dem Schlagwort ´bildungsferne Elternhäuser´ belegt werden (Wolter/ Gebken 2005, S.6).

Werteorientierung:

In enger Verbindung zu den sozialen Beziehungen steht auch die Werteorientierung, die in der Jugendphase neu geordnet und hinterfragt wird. Dieser Prozess der Neufindung von Werten wird durch Loslösung von Vertrautem und Gewohntem eingeleitet (vgl. Kottmann 2004, S.26). Damit verbunden ist die Ablehnung der Autoritäten, also Eltern sowie Lehrer. Eine „innere Abkehr und äußerliche Abgrenzung von der Erwachsenengeneration gelten als Ausdruck der Autonomie der Heranwachsenden“ (Neuber 2007, S.100). Der Aufbau eines eigenen Wertesystems schafft allerdings zuerst Unsicherheit, die sich darin äußert, dass unterschiedliche Handlungsmuster ausprobiert werden und diese ebenso schnell wieder verworfen werden (vgl. Kottmann 2004, S.26). Nach Lenz (1989) können vier verschiedene Handlungstypen von Jugendlichen unterschieden werden. Diese Handlungstypen entstehen bei der Verarbeitung und Bewältigung von gesellschaftlichen Werten und Normen, mit denen sich die Jugendlichen auseinandersetzen müssen, um zu einer eigenen Werteordnung zu gelangen.

Lenz benennt vier dieser Handlungstypen: familien- orientiert, hedonistisch- orientiert, maskulin- orientiert und den subjektiv- orientierten Handlungstyp (vgl. Kottmann 2004, S.27). Bis auf den familien- orientierten Typ, „zeichnen sich die übrigen drei Handlungstypen gleichermaßen durch eine deutliche Ablösung von der Familie, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen- aus und streben nach Unabhängigkeit“ (Kottmann 2004, S.27). Nicht nur die Abgrenzung von der Familie spielt für diese Typen eine Rolle, sondern auch die Distanz zur Erwachsenenwelt. Dieser Umstand birgt die Gefahr von Konflikten in sich, welche auch im Schulsport ausgetragen werden können.

3. Zwischenfazit & Ausblick

Der Forschungsüberblick hat gezeigt, dass die Problematik der Schulsportverweigerung nicht einfach einzugrenzen ist, insbesondere mit Blick auf die Forschungsfrage. Die Verweigerung des Schulsports kann verschiedene Formen annehmen und die Gründe, warum der Schulsport verweigert wird, sind ebenso vielfältig.

Die Beweggründe, die sich hinter der Verweigerung und dem zunehmenden Bedeutungsverlust verbergen, liegen häufig in der Jugendphase der Schülerinnen und Schüler. Da in der Jugendphase die Bildung einer eigenen Identität erfolgt, kann die Jugendphase als eine intensive Zeit des Umbruchs beschrieben werden, in der sich viele Konflikte bündeln. In dieser Phase gewinnt die peer- group für viele Jugendliche an Bedeutung. Durch sie rücken „wichtigere“ Aspekte in den Mittelpunkt des Lebens. Zusätzlich grenzen sich viele Jugendliche gegenüber der Erwachsenenwelt ab und erkennen die zuvor akzeptierten Autoritäten nicht mehr an. Mit der Forschungsfrage im Hintergrund lässt sich allerdings sagen, dass ein Elternhaus mit gemeinsamen sportlichen Aktivitäten das Wohlbefinden im Sportunterricht verbessert.

Nicht zu vernachlässigen sind die behandelten Inhalte des Sportunterrichts, die leider nicht jeden Schüler ansprechen können. „Vernachlässigt sehen die Schüler vor allem neuere Sportarten und – aktivitäten“ (Gerlach 2006, S.150). Durch diese neuen Sportarten, wie beispielsweise Inlineskaten, Flag- Football oder Kampfsport, besteht die Möglichkeit, den Schülern neue Anreize zu liefern und die Schüler zu begeistern, die sich dem Schulsport verweigern.

Trotz der Erörterung aller Gründe für die Unlust am Sportunterricht sollte nicht vergessen werden, ein gewisses Maß an Verständnis für diese Unlust zu zeigen. Schüler werden aufgrund der Unterrichtspflicht zum Schulsport „gezwungen“ und werden mit Inhalten konfrontiert, die ihnen widerstreben (vgl. Balz 2004, S.144). Die Sportlehrkraft sollte in jedem Fall die Fähigkeit besitzen, die Unlust der Schüler nicht als Angriff auf die eigene Person zu deuten. Um Schülerunlust zu bekämpfen, muss man sich mit dem einzelnen Schüler beschäftigen und erfahren, welche individuellen Gründe hinter dieser Unlust liegen. „Erst im Anschluss an eine solche Ursachenforschung kann es gelingen, die gezeigte Schülerunlust auch als Anlass zu nehmen, um ihr entgegenzuwirken und mangelnde Motivation weniger wahrscheinlich zu machen“ (Balz 2004, S.146-147).

Zuletzt sei gesagt, dass die vorhergehenden Ausführungen zu keiner Pauschalisierung von einer gesamten Jugendgruppe führen dürfen! Denn schließlich finden sehr viele Schüler Freude am Sportunterricht. Die Jugendphase selbst kann nicht als „Ausrede“ für eine Verweigerungshaltung gegenüber dem Sportunterricht dienen. Es scheint vielmehr ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren zu sein, die diese Unlust hervorrufen. Finden also Faktoren, wie lebensweltliche Gründe, nicht ansprechende Inhalte und soziale Konflikte zusammen, wird die Unlust gegenüber dem Sportunterricht begünstigt. Ob dies allerdings auf den einzelnen Schüler zutrifft, soll durch das Studienprojekt erörtert werden.

4. Studienprojekt

Durch den Forschungsüberblick wurde deutlich dargestellt, wie komplex die Problematik der Schulsportverweigerung ist. Es hat sich gezeigt, dass durch die Jugendphase selbst viele Spannungsverhältnisse im sozialen Bereich der Jugendlichen entstehen. Zudem hilft ein sportbegeistertes Elternhaus, die Motivationslage des jeweiligen Schülers zu verbessern. Auch hat die peer- group einen enorm großen Einfluss auf die Jugendlichen. Die formulierte Hypothese scheint sich somit zu bewahrheiten. Anders ausgedrückt: Je sportlicher das Umfeld des jeweiligen Jugendlichen ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit der Schulsportverweigerung. Demnach sind Jugendliche mit einem schwachen sportlichen Hintergrund prädestiniert für die Schulsportverweigerung. Aufgrund der beschriebenen Brisanz der Jugendphase wurden in diesem Projekt 7. und 9. Klassen untersucht. Der Abstand zwischen den Jahrgangsstufen wurde gewählt, um eventuelle Unterschiede in der Entwicklung der Schüler deutlich zu machen.

Um jedoch die Forschungsfrage adäquat zu beantworten sowie die Hypothese zu überprüfen, ist ein Blick in die Schulpraxis unabdingbar. Durch Experteninterviews mit den vermeintlichen „Sportverweigerern“ konnten Sichtweisen und Einstellungen der Schüler zum Sport ermittelt werden. Zusätzlich konnten durch Hospitationen die Verhaltensweisen der jeweiligen Schüler beobachtet werden. Die gemachten Beobachtungen dienen in diesem Projekt als Unterstützung. Hauptsächlich soll allerdings die Forschungsfrage anhand der Interviews beantwortet werden. Im Folgenden werden die Rahmenbedingungen dieses Projekts erläutert. Mitinbegriffen sind hierbei die Schwerpunkte und die gewählte Forschungsmethode

4.1 Schwerpunkte des Projekts

Der Hauptschwerpunkt wurde natürlich auf die Schülerinnen und Schüler gelegt, die den Sportunterricht verweigern. Diese Schüler wurden durch mehrere Hospitationen „identifiziert“. Anschließend wurden mit diesen Schülern Gruppeninterviews durchgeführt. Die Interviews konzentrierten sich vor allem auf den sozialen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler. Eine weitere Rahmenbedingung stellt die Auswahl der 7. und 9. Klasse dar. Die Auswahl der Jahrgangsstufen wurde sowohl infolge entwicklungstheoretischer Überlegungen gefällt als auch in Anlehnung an die DSB- SPRINT- Studie von 2006. Warum die Anlehnung an die SPRINT- Studie gesucht wurde, soll zu einem späteren Zeitpunkt erläutert werden. Aufgrund der zahlreichen sozialen Konflikte, die während der Jugendphase bewältigt werden müssen, wurde sich in diesem Projekt auf eben diese konzentriert.

Der Fokus des Projekts lag vor allem auf den sozialen Interaktionen, die außerhalb der Schule stattfinden. Diese spielen insofern eine Rolle, da sie aufgrund ihrer Ausprägung einen Einfluss auf das Verhalten des Schülers in der Schule haben. Neben den eigenen sportlichen Interessen wurden die Schüler auch zum Verhältnis zu ihren Eltern und Freunden befragt. Dabei spielte die gemeinsame sportliche Aktivität mit der Familie und den Freunden eine Rolle. Es wurde nicht nur nach der Art der jeweiligen sportlichen Betätigung gefragt, sondern auch wo, wann, wie lange und wie oft sie durchgeführt wird. Neben dem allgemeinen und sportlichen Verhältnis zu den Eltern wurden die Schüler zusätzlich danach gefragt, wie wichtig der Sportunterricht ihren Eltern ist und ob sie sich mit ihren Eltern über den Sportunterricht unterhalten. Das Verhältnis der verbrachten Freizeit mit Eltern und Freunden wurde ebenfalls ermittelt.

Ziel dieser Fragen war es, mehr über die sportlichen Aktivitäten der Schüler zu erfahren, die sie mit ihren Eltern und Freunden ausüben. Ferner sollten durch diese Fragen eventuelle Spannungsverhältnisse oder Tätigkeiten herausgefiltert werden, die auf die vermeintliche Verweigerungshaltung hindeuten.

Um sich jedoch nicht nur auf den sozialen Hintergrund der Schüler zu beschränken, wurde auch die direkte Umgebung des Sportunterrichts durch die Interviews untersucht. Die Schüler wurden danach gefragt, welche Aspekte (materieller und inhaltlicher Natur) sie am Sportunterricht verbessern würden und welche Sportarten ihrer Meinung vernachlässigt werden. Durch diesen Schwerpunkt wurde die Hypothese einer Überprüfung unterzogen und es sollte ausgeschlossen werden, dass nur der soziale Hintergrund für die Schulsportverweigerung verantwortlich ist.

Wie oben bereits erwähnt, sind die aufgeführten Schwerpunkte an die DSB- SPRINT- Studie angelehnt, da diese ähnliche Aspekte untersucht hat. Es wurden ebenfalls 7. und 9. Jahrgangsstufen untersucht. Auch die sportlichen Aktivitäten mit Eltern und das Verhältnis der Eltern zum Sportunterricht wurde erfasst. Ebenso wurde der Sportunterricht aus Schülerperspektive untersucht und dabei die meist behandelten sowie vernachlässigten Sportarten festgehalten. Durch die teilhafte Überschneidung der SPRINT- Studie mit dem Studienprojekt soll bei der Ergebnisauswertung des Projekts Rekurs auf die SPRINT- Studie genommen werden. Bei der Interpretation sollen die Ergebnisse des Projekts mit der SPRINT- Studie verglichen werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen.

4.2 Forschungsmethode – Gruppeninterview mit Experten

Um die gelegten Schwerpunkte angemessen zu untersuchen, stellte sich die Frage, welche Forschungsmethode sich am besten hierfür eignet. Es ist wichtig daran zu erinnern, dass es sich bei der Thematik um ein sozialwissenschaftliches Problem handelt. Daher stellt sich die Aufgabe an die Forschungsmethode, einen sozialen Kontext zu rekonstruieren. Daher fiel die Wahl auf das Interview, genauer gesagt auf das Experteninterview. „Um soziale Sachverhalte rekonstruieren zu können, befragt man Menschen, die aufgrund ihrer Beteiligung Expertenwissen über diese Sachverhalte erworben haben“ (Gläser 2004, S.11). In diesem Falle waren die Schüler die Experten. Sie gehen jeden Tag zur Schule, kennen den Ablauf und können die Situation im Schulsport einschätzen und besitzen selbstverständlich ein Wissen über ihren sozialen Kontext. Die Schüler/ Experten können als „Zeugen“ der Prozesse beschrieben werden, die von Interesse sind (vgl. Gläser 2004, S.10). Zusätzlich zu den geführten Interviews wurden im Vorfeld in den jeweiligen Jahrgangsstufen Hospitationen durchgeführt. So konnten die Sportverweigerer identifiziert und erste Tendenzen sichtbar gemacht werden. Ebenfalls behilflich für die Identifikation waren gemeinsame Gespräche mit den jeweiligen Sportlehrkräften. Die gemachten Beobachtungen wurden in einem Forschungstagebuch festgehalten.

Des Weiteren wurde sich bei der Konkretisierung der Forschungsmethode für ein leitfadengestütztes Experteninterview entschieden. Die gesetzten Forschungsschwerpunkte erfassen sehr individuelle und komplexe soziale Kontexte von Schülern. Diese Umstände lassen ein standardisiertes Interview nicht zu. Ein Vorteil von leitfadengestützten Interviews besteht in der Befragungstiefe, die mit dieser Methode erzielt werden kann. „Es ist [somit] Aufgabe des Interviewers, das Gespräch zu steuern und mit seinen Fragen dafür zu sorgen, dass der Interviewpartner die gewünschten Informationen gibt“ (Gläser 2004, S.108). Auch besteht durch ein leitfadengestütztes Interview die Möglichkeit, auf die Äußerungen der Schüler einzugehen und von dem eigentlichen Leitfaden für Nebenfragen abzurücken. Die Herausforderung besteht darin, den Leitfaden nicht aus den Augen zu verlieren und die gesetzten Schwerpunkte zu erforschen.

Zudem wurde beschlossen, das Interview in einer Gruppe von 2-4 Schülern durchzuführen. Diese Entscheidung schien aufgrund der eventuellen Nervosität der Schüler richtig zu sein. Auch schien ein Vorteil darin zu bestehen, dass sich die Interviewten im Schwerpunkt, was am Schulsport zu verbessern ist, ergänzen. Um hier ein wenig auf die erzielten Ergebnisse vorzugreifen: Durch die Interviews in einer Gruppe konnte die Gesamtsituation deutlich entspannt werden, was letzten Endes zu authentischeren Antworten führte.

Die Risiken, die durch ein Gruppeninterview entstehen können, sind die folgenden:

- Die Schüler überspitzen manche Sachverhalte
- Die Schüler versuchen vor ihren Mitschülern gut dazustehen und machen Aussagen, die nicht der Wahrheit entsprechen

Trotz dieser Risiken wurde sich für dieses Verfahren entschieden. Ebenfalls wurden Gespräche mit den Lehrern über die Schüler geführt. So konnte ein besseres Bild über die besagten Schüler gewonnen werden. Zusätzlich wurde, wie bereits erwähnt, während des gesamten Forschungsverlaufs ein Forschungstagebuch geführt. In diesem wurden Auffälligkeiten, Schwierigkeiten und Eindrücke festgehalten, die für das Forschungsprojekt relevant sind.

Hierdurch konnten die gewonnenen Erkenntnisse der Interviews reflektiert werden. Der Beschreibung und Begründung der gewählten Forschungsmethode schließt sich nun eine Erläuterung des Interviews im Konkreten an.

4.3 Aufbau des Interviews

Basierend auf den Forschungsschwerpunkten wurde der Leitfaden (siehe Anhang) des Interviews nach verschiedenen Kategorien aufgebaut. Zudem schien es wichtig zu sein, mehr über die sportlichen Bewegungen der Schüler generell zu erfahren. Um dies zu erfassen wurde dem Interview ein „erweitertes Sportverständnis“ zu Grunde gelegt. Die Schüler sollten nicht nur nach Vereinsaktivitäten befragt werden, sondern auch nach ihrem informellen Sporttreiben. Der Gang ins Fitnessstudio, das Bolzen auf dem Fußballplatz mit Freunden oder das Einüben von Tänzen gehören genauso zu sportlichen Aktivitäten. Die Schüler wurden während des Interviews auf diese Besonderheit hingewiesen. Durch dieses Interview sollte ein möglichst vollständiges Bild der sportlichen Aktivitäten gewonnen werden, die die Schüler ausüben. Für die Erhebung der Interviews wurden zusätzlich Einverständniserklärungen (siehe Anlage) der Eltern eingeholt, da es sich bei den interviewten Schülern um Minderjährige handelte.

Durch „Eisbrecherfragen“ konnte das Vertrauen der Schüler gewonnen werden. Die Schüler sollten sich mit Name, Alter, Klasse, Hobbies und Wohnort vorstellen. Diese Informationen werden in der späteren Auswertung allerdings aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Rolle spielen. Diese Fragen wurden vor allem gestellt, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Um weiter das „Eis zu brechen“, wurden die Schüler gefragt an welches positive sportliche Ereignis sie sich zuerst erinnern. Auch konnten durch diese Kategorie die sportlichen Interessen der Schüler ermittelt werden, sowie welche Tätigkeiten sie in ihrer Freizeit ausüben.

[...]

Ende der Leseprobe aus 67 Seiten

Details

Titel
Schulsportverweigerung. Eine explorative Studie in der Sekundarstufe I
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften)
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
67
Katalognummer
V506486
ISBN (eBook)
9783346061164
ISBN (Buch)
9783346061171
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verweigerung, Schulsport, Schulsportverweigerung, Sekundarstufe, Jugendphase
Arbeit zitieren
Niklas Dohrmann (Autor:in), 2018, Schulsportverweigerung. Eine explorative Studie in der Sekundarstufe I, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506486

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