Interesse am christlichen Dasein wecken. Das Projekt "Local Heroes" von Hans Mendl

"Nichts Neues unter der Sonne?"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

26 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1. Der „garstige Graben“ – eine Einführung

2. An Vorbilder lernen – wozu und wie?
2.1 Vorbilder als Beitrag zur Lebensorientierung
2.2 Eine Vielfalt an möglichen Lernwegen

3. Ein Local heroe – Was ist das?

4. Die Ziele des Projektes

5. Die Bedeutsamkeit moralischer Dilemma–Situationen

6. Weitere Kriterien bezüglich der Personenauswahl

7. Die Local heroes Homepage

8. Beispiele

9. Schluss

10. Literatur

1. Der „garstige Graben“ – eine Einführung

Hans Mendl1, Lehrstuhlinhaber der Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Passau, beklagt in vielen seiner Arbeiten den „garstigen Graben“, welcher sich einerseits zwischen der Erfahrungswelt der heutigen Jugend und andererseits der Kirche sowie christlich orientiert lebenden Menschen auftue. Die Kirche, in unserer Zeit mit einer Abnahme der gesellschaftlichen Bindung konfrontiert, ist für viele, insbesondere junge Menschen, nur noch eine „fremde Heimat“. Für Schüler und Schülerinnen sind Christen, welche sich in ihrer unmittelbaren Umgebung für Frieden, Gerechtigkeit oder die Umwelt einsetzen und als ethische oder religiöse Orientierungshilfe im Prozess der Persönlichkeitsbildung fungieren können, nur selten erleb- und greifbar.

Um diesen Graben zwischen unserer postmodernen, pluralistischen und konsumorientierten Gesellschaft und einem von christlichen Werten geprägten Leben zu überwinden, schlägt Hans Mendl vor, christlich vorbildhafte Personen des Alltags näher an die Schüler und Schülerinnen heranzurücken, um diese als Vorbilder für die Jugendlichen nutzbar zu machen.2 Auf diese Weise kann ein produktiver Lernprozess ausgelöst sowie Interesse am christlichen Dasein geweckt werden. Im Zuge dieser Überlegungen und bezüglich einer Verwirklichung des Vorhabens hat Hans Mendl das Projekt „Local heroes“3 ins Leben gerufen, welches Gegenstand dieser Arbeit ist.

Im Folgendem soll zuerst geklärt werden, wozu ein Lernen am Vorbild auch in der heutigen Zeit noch als sinnvoll angesehen werden kann, gefolgt von einer kurzen Abhandlung einiger psychologischer Lerntheorien. Die sich anschließenden Kapitel befassen sich mit Auswahlkriterien bezüglich geeigneter Personen sowie Situationen, der konkreten Umsetzung des Projektes und einigen konkreten Beispielen.

2. An Vorbilder lernen – wozu und wie?

2.1 Vorbilder als Beitrag zur Lebensorientierung

Zu Beginn einer Abhandlung über das Projekt Local heroes ist es notwendig, sich zuerst grundlegend mit dem Thema Vorbild zu befassen. Noch bis über die Mitte des letzten Jahrhunderts hinaus war die Bedeutung von Vorbildern bezüglich der Jugend und deren Persönlichkeitsbildung vollkommen unumstritten. Dies änderte sich mit der 68er Bewegung jedoch radikal. Auch resultierend aus den Missbrauchserfahrungen des Vorbildbegriffes während der Zeit des 3. Reiches kam es zu einer kritischen Betrachtung des Vorbildes sowie des Lernens an diesem. Im Zuge dieses Wandels „stieß man viele Vorbilder vom Sockel“, die Gesellschaft verabschiedete sich allmählich von der Verherrlichung und Verehrung großer Gestalten.

In den4 letzten Jahren jedoch ist ein gegensätzlicher Trend zu beobachten. Vorbilder sind wieder „in“, was u.a. auf die Entwicklungen der postmodernen Gesellschaft und deren Unübersichtlichkeit für das Individuum zurückführen ist.5 Dieses sieht sich rasanten Veränderungen und radikalen Umbrüchen gegenüber, empfindet solchen Entwicklungen gegenüber häufig Hilflosigkeit. Hans Mendl formuliert hierzu: „Der Zweifel an der Leistungsfähigkeit des selbstverantwortlichen Subjekts verbindet sich mühelos mit einem schier grenzenlos erscheinenden Individualismus und faszinierenden wie orientierungslos zugleich wirkenden Pluralismus6.“Werden die Möglichkeiten zur freien Entfaltung auf den ersten Blick als positiv empfunden, führen sie doch andererseits häufig zu Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Dies trifft in besonderem Maße auf Heranwachsende zu, welche in unserer Gesellschaft mit einer doppelten Aufgabe betraut sind, die neben der gesellschaftlichen Orientierung in der Herausbildung einer eigenen Persönlichkeit besteht.7

An dieser Stelle setzt das Lernen an fremden Biographien an. Denn die Entwicklung einer eigenen stabilen und “balancierenden“ Identität läuft nie als reiner Selbstentfaltungsprozess ab, sondern ist immer auch eine Auseinandersetzung mit fremden Lebenskonzepten, Werten und Positionen, wobei eine Beschäftigung mit fremden Biographien unumgänglich ist. Für die Identitätsentwicklung eines jungen Menschen ist eine Spiegelung am Fremden mit einer unter Umständen in Teilen vollzogenen Orientierung an diesem bedeutsam, damit dieser den allmähliche Übergang von der Abhängigkeit äußerer Autoritäten zum autonomen Subjekt erfolgreich vollziehen kann.8 James F. Fowler äußert hierzu: „Der Jugendliche braucht Spiegel [...] Er braucht Augen und Ohren einiger Vertrauter, anderer Menschen, in denen er das Bild einer entstehenden Persönlichkeit sehen und ein Gehör ausbilden kann für die neuen Gefühle, Ängste und Bindungen, die sich entwickeln und nach Ausdruck suchen9.“Vorbilder sind also in der Lage, dem Heranwachsenden bei der Identitätssuche, der Ausbildung von Werten und Normen sowie Einstellungen und Haltungen konkret Hilfe zu leisten10,wobei diese hierbei im didaktischen Prozess keinen Eigenwert besitzen, sondern funktional betrachtet Medien für Lernprozesse, Spiegelungsfolien für eigene Fragestellungen und Wertoptionen sind.11

Vorbilder sind im soeben beschrieben Prozess Orientierungsmarken für den Heranwachsenden, welche er angesichts der Vielfalt an „Angeboten“ der Lebensgestaltung und der in diesen wiederzufindenden Wertoptionen12 auch dringend nötig hat.13 Für den Religionsunterricht bedeutet dies, dass auf „dem Marktplatz der Postmoderne und angesichts der Tatsache, dass sich heutige Jugendliche wieder verstärkt an anderen Personen orientieren, […] auch ein Stand nicht fehlen [darf], an dem ein attraktives Personal feil gehalten wird, das für ethische und christlich motivierte Haltungen und Handlungen steht.“14 Es ist also eine äußerst wichtige Aufgabe des Religionsunterrichtes, den Schülern geeignete Orientierungsmarken, oder bleiben wir bei dem Begriff Vorbilder, für ein christlich orientiertes Leben anzubieten.15

2.2 Eine Vielfalt an möglichen Lernwegen

Das klassische Denkmodell eines Lernens an fremden Biographien ging vom Bild- und Verweischarakter des jeweiligen Vorbildes aus. Vorbilder waren gerade in ihrer Distanz zum Alltag und ihrer hehren sowie moralisch integeren Haltung interessant und konnten auf diese Art und Weise als Spiegel für moralisch besonders wünschenswerte Handlungen und Charakterzüge genutzt werden. So aufbereitet und vorgestellt verdienten Vorbilder einerseits Bewunderung und regten andererseits zur Nachahmung an. Leider war diese Sichtweise sehr realitäts- und alltagsfern, so dass das Vorbild in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in eine tiefe Krise geriet.16

Aber welche Aufarbeitung und Präsentation eines Vorbildes ist sinnvoll und welche Lernprozesse kommen bei einer gelungenen Auseinandersetzung mit fremden Biographien in Gang?17 Im Folgenden möchte ich mit Hilfe psychologischer Lerntheorien kurz erläutern, wie das Lernen am Vorbild abläuft.18

2.2.1 Bewunderung und Nachahmung

In der Verhaltenstheorie wird das Lernen am Modell als instrumentelles Lernen verstanden. Das bedeutet, dass konkretes Verhalten nachgeahmt wird, worauf dies in der Regel belohnt wird. Stellvertretend kann aber auch eine Belohnung des Modells zu nachahmendem Verhalten führen.19 Grundannahme ist hierbei, dass durch Bewunderung und Nachahmung eines Vorbildes nicht nur einzelne Reaktionen, sondern ganze Verhaltensmuster angeeignet werden können. Kritik erfährt dieses Modell in der Regel bezüglich einer unreflektierten Verhaltensübernahme,20 welche im Sinne eines selbständig agierenden und abwägendes Individuums als kaum wünschenswert erscheint. Bezüglich des Projektes Local heroes besteht eine weitere Schwäche dieser Annahme in der technologischen Vorstellung einer Wertübertragung, welche durch die Moralpädagogik und moderne Lernpsychologie als widerlegt gelten darf.21 Daraus folgt, dass verhaltenstheoretische Lernmodelle, so wichtig sie auch in anderen Gebieten des Lernens sein mögen, bezüglich der Orientierung an Biographien nur eine begrenzte Reichweite haben.22

2.2.2 Das Modell–Lernen

Die nächste Theorie, Banduras sozial–kognitive Theorie des Modell–Lernens, gilt als Vorläufer von Handlungstheorien und ist im Schulbereich das „gängigste“ Modell. Im Gegensatz zur behavioristischen Auffassung wird bei der Orientierung an Modellen den Gedächtnisprozessen stärker Rechnung getragen,23 geht man doch von einer Reflexion vorbildhaft und nachahmenswert erscheinender Verhaltensweisen sowie einzelner Elemente dieser aus, bevor diese ggf. übernommen werden.24 Erworbene Verhaltensweisen können dieser Theorie nach gezeigt oder auch nicht gezeigt werden,25 was eine eindeutige Erweiterung des Verhaltensrepertoires bezüglich des reinen Nachahmungslernens bedeutet. Zu planvollem Handeln fehlen dem Handelnden jedoch die Flexibilität eines Handlungskonzeptes bzw. ein gewisser Handlungsspielraum.26

2.2.3 Die Diskursethik

Der diskursethische Ansatz erscheint auf den ersten Blick paradox, wird doch auf einen unmittelbaren Lernerfolg verzichtet und statt dessen eine Veranschaulichung von Lebensbildern oder biographischen Ausschnitten in ihren Erscheinungssituationen angestrebt. Hierbei sollen die Schüler und Schülerinnen auf eine Art und Weise in diese problem- und wertbehafteten Situationen miteinbezogen werden, dass sie echte (also argumentativ begründete) unterschiedlich ausgerichtete Entscheidungen treffen können, welche sich darüber hinaus auf verschiedene Abstraktionsebenen erstrecken können. Langfristig anzustrebendes Ziel ist hierbei die (Weiter-) Entwicklung des Wertebewusstseins der Kinder und Jugendlichen.27 Durch entsprechend gestaltete problemorientierte Auseinandersetzungen mit fremden Biographien und deren Entscheidungssituationen wird auf einen unmittelbaren Wertetransfer zu Gunsten einer stetigen Wertentwicklung sowie impliziten Wertoptionen verzichtet.28 Methodisch spielen an dieser Stelle sogenannte Dilemma–Geschichten eine große Rolle, auf welche zu einem späteren Zeitpunkt noch näher einzugehen sein wird.29

Für den Lehrer bedeutet die Diskursethik eine besondere Herausforderung. Denn da jede Sichtweise als legitim anzusehen ist, welche der Auseinandersetzung mit fremden Werten dient und unter Einbezug verschiedener plausibler Argumentationsmuster eigenständig begründet wird, muss er auch Anschauungen gelten lassen, welche er persönlich als nicht erstrebenswert erachtet.30

2.2.4 Die Handlungsethik

Aber auch der diskursethische Ansatz hat seine Grenzen, denn wir erfahren nichts über die faktischen Handlungen des betrachteten Subjekts. Ergänzt man dieses Modell nun aber um einen handlungsorientierten Ansatz (z.B. Sozialprojekt; Begegnung mit Local heroes), wird eine Verbindung zwischen diskursethischen Ansätzen und verhaltenstheoretischen Auffassungen31 geschaffen und dem Gesamtmodell eine integrative Note verliehen. Da in Projekten bzw. bei Realbegegnungen mit Local heroes ein direktes Lernen an und mit fremden Personen möglich ist,32 gewinnen auch erlebnisbetonte, motivationale und unmittelbar interpersonale Aspekte an Bedeutung.33 Als Beispiel kann an dieser Stelle das Compassion–Projekt genannt werden, in dem Sozialpraktika in Verbindung mit vor- und nachbereitendem Fachunterricht langfristig zu veränderten Verhaltensbereitschaften und Handlungen im Bereich des Sozialen führen können.34

Was allerdings auch bei dem Compassion–Projekt zu kurz kommt, ist die Anleitung zu einer reflexiven Auseinandersetzung mit professionellen oder ehrenamtlichen Helfern vor Ort sowie deren Motiven für ihr altruistisches Verhalten. Denn daraus und aus dem unmittelbaren gemeinsamen Tun (Umgang mit Behinderten, Pflege eines Kranken, Betreuung von Kindern) können sich Felder der Nachahmung und Bewunderung ergeben.35

3. Ein Local heroe – Was ist das?

Im vorangegangenen Kapitel wurde erwähnt, dass das Vorbild heute wieder einen festen Platz im Leben eines Jugendlichen hat. Hierbei liegt der Schluss nahe, dass diese Vorbilder in erster Linie unter den medialen Helden und Stars unserer Zeit zu finden sind. Bei Untersuchungen stellte sich jedoch Gegenteiliges heraus. Nicht die allgegenwärtigen, aber ebenso fernen Schauspieler oder Sänger sind die zahlenmäßig größte Gruppe unter den Vorbildern, sondern Eltern, Verwandte oder andere Personen des direkten Lebensumfeldes der jungen Menschen. Ist man sich der Tatsache bewusst, dass eine Identifikation mit einem Vorbild von Nöten ist, verwundert dies keineswegs, gelingt dies an Personen des Nahbereiches doch am leichtesten.

Große, kirchliche Vorbilder haben es in diesem Umfeld besonders schwer zu den Jugendlichen durchzudringen. Die Entfernung der Heiligen zum Alltag und zur heutigen Lebenswirklichkeit manifestiert und zeigt sich besonders in den Bereichen „Liebe“, „Partnerschaft“ und „Sexualität“. Hier findet kein Heranwachsender ein Vorbild im Bereich der „Helden“ des Glaubens. Hinzu kommt, dass deren Wertprämissen, Lebensentscheidungen und Glaubensintensität eher demotivierend wirken.36

Hans Mendl verweist an dieser Stelle auf einen Personenkreis, welcher bei der Diskussion um die großen und fernen sowie die kleinen und familiären Vorbilder vollkommen aus dem Blick gerät und sich doch genau zwischen diesen beiden „Extremen“ befindet, nämlich die Local heroes oder auch „Heiligen der Unscheinbarkeit“.37 Hierbei sind die Vorteile dieser Local heroes doch mannigfaltig hinsichtlich orientierter Lernprozesse:

- Local heroes leben in unserer unmittelbaren Umgebung und sind Menschen wie du und ich.
- Sie zeigen auf, dass auch in unserer Gesellschaft verschiedene Formen altruistischen Verhaltens möglich sind.
- Sie bilden in ihrer Alltäglichkeit eine Brücke zwischen den dominierenden Lebensvorstellungen der Schüler und dem Mehr–Wert christlich–sozialer Verhaltensweisen.
- Die Orientierung an „kleinen Helden“ lässt sich theologisch mit dem Modell der Gradualität begründen.38
- Gerade Menschen aus der näheren Umgebung und der Jetzt–Zeit ermöglichen eine unmittelbare personale Begegnung.

Da die Beschäftigung mit fremden Biographien heutzutage nicht auf Bewunderung oder reine Nachahmung angelegt ist, ist die Alltagsnähe eines Vorbildes ein fundamentales Element, was entscheidend zur Identifikation beiträgt und Alltagshelden in besonderem Maße geeignet erscheinen lässt. Denn nur auf dem Wege einer möglichen (Teil-)Identifikation mit einem Vorbild ist eine Spiegelung am anderen und fremden möglich, wird gegebenenfalls ein Lernprozess initiiert. Wertmaßstäbe und Verhaltensweisen, die im Leben der Schüler als umsetzbar erscheinen, werde hierbei zu den zentralen didaktischen Korrelationsdimensionen.39 Zur Identifikation trägt auch (im Sinne des Prinzips der Gradualität) die Punktualität des Handels der beispielhaften Personen bei. Sind und erscheinen die Handelnden, welche durch ihre Taten „Ausflüge in gute Welten“ unternehmen, doch meist als ganz „normalen“ Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, welche in der Regel genau so leben „wie du und ich“.40

Zur Personengruppe möglicher Local heroes müssen auch Menschen mit Handicaps gezählt werden, meistern diese ihr Leben in der Mehrzahl der Fälle trotz gravierender Behinderung und Krankheit geradezu vorbildlich und zeigen gerade dadurch nachahmenswerte Verhaltensweisen wie Menschlichkeit, Würde und Größe.41

Ganz allgemein von Bedeutung ist beim Prinzip der Personalisierung, dass es bei Auseinandersetzungen mit fremden Themen nie um erfahrungsabgelöste abstrakte Sachverhalte geht, sondern um die Erfahrung von Menschen mit anderen Menschen. In diesem Zusammenhang kann auch das glaubwürdige Zeugnis Erwachsener und kirchlicher sowie nichtkirchlicher Gruppen dazu dienen, die jugendliche Gleichgültigkeit zu durchbrechen, was durch dreierlei Dinge möglich ist: Veranschaulichung der Probleme der Welt, Herausstellung von Menschen, welche diese Probleme angehen und Verleitung der Jugendlichen zu einer diskursethischen oder realen Auseinandersetzung.42

[...]


1 Mendl spricht analog zum Graben von einer „Brückenfunktion“ der Local heroes. vgl. 2008, S. 5f.

2 Mendl äußerst sich folgendermaßen zur Auswahl des Begriffes Local heroes: „Vorbild klingt antiquiert, Heilige des Alltags klingt zu fromm, Held will man nicht sein – vielleicht ist doch die fast schon „denglische“ Bezeichnung Local heroe am geeignetsten.“ vgl. Mendl 2005, S. 119; 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 1; 2008, S. 7.

3 Mendl 1998, S. 3.

4 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 2; 2008, S. 2.

5 Mendl 2005, S. 16.

6 Die Herausbildung der eigenen Persönlichkeit, natürliche und wichtige Aufgabe eines jeden jugendlichen Individuums, wird auch vom saarländischen Lehrplan für Katholische Theologie gefordert und als ein zentraler Aspekt des Religionsunterrichtes benannt. vgl. Lehrplan für das Fach Katholische Religion, Saarbrücken 2002, S. 6 sowie 8f.

7 Mendl 1998, S. 2.

8 Fowler 1991, S. 167f.

9 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 3; Hans Mendl plädiert an dieser Stelle auf Grund der bereits erwähnten Reflexion und Entwicklung der Biographie einer Person im Sinne des Modells der Wertentwicklung für einen möglichst weit gefassten biografischen Ansatz in der Religionspädagogik. vgl. Mendl 2005, S. 115.

10 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 3; 2008 S. 2.

11 Die verschiedenen Jugendkulturen, die schier unüberschaubare Ausdifferenzierung von Musikstilen und die Vielzahl von Fernsehsendern sowie Lebensformen sind nur einige Beispiele für die Vielfalt unserer Gesellschaft.

12 Mendl 2005, S. 16f sowie S. 19; Hans Mendl betont, dass „Gerade das postmoderne Subjekt [...], dem „Zwang zur Wahl“ ausgesetzt, für die Ausbildung eines individuellen Lebenskonzepts Orientierungen, Bindungen, Haltegriffe, Traditionen [braucht].“ vgl. Mendl 2005, S. 18.

13 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 3.

14 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 2; Mendl 2005, S. 19; Neben dieser individuellen Bedeutung der Vorbilder verweist Mendl auf eine weitere, gerade für unsere Zivilgesellschaft, äußerst wichtige Aufgabe der Vorbilder. Vermitteln diese doch in Zeiten globaler Verunsicherung tagtäglich ein Gefühl der Sicherheit, tragen sie stellvertretend zur Vergewisserung bei, dass die Welt nicht aus den Fugen gerät, solange es Menschen gibt, die für diese Gesellschaft kämpfen. vgl. Mendl 2005, S. 19.

15 Hans Mendl verweist an dieser Stelle aber auch darauf, dass ein moralisch nach „oben ziehendes“ Vorbild einer distanzierten Darstellung zum Alltag bedarf. vgl. Mendl 2005, S. 50f.

16 Mendl 2005, S. 50.

17 Mendl 2005, S. 50f.

18 Da es an dieser Stelle um Nachahmung und nicht um das Unterlassen dieser (bei negativer Folge für das Vorbild) geht, gehe ich an dieser Stelle nur auf die positive Verstärkung ein.

19 Mendl 1998, S. 4.

20 Mendl 2005, S. 52ff; Hans Mendl verweist auch darauf, dass es im Projekt Local heroes nicht um direkte Nachahmung einzelner Verhaltensweisen geht, sondern um das Herausarbeiten von Handlungen, Einstellungen und Werten, die dann in Prozessen einer kreativen Aneignung auf das eigene Leben übertragen werden können. vgl. Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 5.

21 Mendl 2005, S. 73.

22 Mendl 1998, S. 4; Mendl 2005, S. 59ff.

23 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 5; Mendl 2005, S. 73.

24 „Dies ist der Grund, warum wir im Zusammenhang mit Modell-Lernen von Verhalten sprechen und nicht von Handlung.“ vgl. Mendl 1998, S. 4.

25 Mendl 2005, S. 59ff.

26 Mendl, 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 7; Mendl 1998, S. 5.

27 Mendl 2005, S. 73.

28 Der Ausgangspunkt einer diskursethischen Auseinandersetzung mit einem Vorbild ist nicht der hehre Held oder Heilige und somit das Endprodukt eines „Heiligungsprozesses“. Im Mittelpunkt solcher Dilemma-Situationen stehen menschlich nachvollziehbare, aber zugleich problem- und wertbehaftete Entscheidungssituationen im Leben einer fremden Person. vgl. Mendl 2005, S. 63ff.

29 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 7; Mendl 1998, S. 5.

30 Mendl verweist an dieser Stelle darauf, dass unter diesem Betrachtungswinkel auch wieder die verhaltenstheoretischen Elemente eines Bewunderungs- und Nachahmungslernens in den Blick geraten. vgl. Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 8.

31 Mendl 2006 An anderen Biographien für das eigene Leben lernen, S. 8; Mendl 2005, S. 73.

32 Mendl 2005, S. 70f.

33 Mendl 2005, S. 69; Zum Compassion–Projekt gibt es mehrere informative Webseiten im Internet; eine Anlaufstelle wäre z.B. die Seite der Erzdiözese Freiburg. http://www.sstfr.de/eip/pages/99_compassion_presse_wie_ich_lerne_die_m.php eingesehen, am 18.12.2010

34 Mendl, 2006 Lernen an (außer-)gewöhnlichen Menschen, S. 3; 2005, S. 70f.

35 Mendl, 1998, S. 2; 2008, S. 3.

36 Hans Mendl verweist in diesem Zusammenhang auf die Nichtselbstverständlichkeit der Fokussierung der Aufmerksamkeit auf nahe Vorbilder. Hierbei spielt das semantische Spektrum des Begriffes Vorbild eine entscheidende Rolle, welches zu einer eingeengte Konnotation und in Folge dieser zur Ausblendung der „mittleren Ebene“ führt. So kennen Schüler nur wenige Christen, die den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Umwelt in ihrer praktischen Arbeit aufgreifen. Weiterhin verwundert es in diesem Zusammenhang wenig, dass Schüler bei einer offenen Frage nach ihren Vorbildern wieder fast nur die nahen (Eltern) oder fernen Vorbilder nennen. vgl. Mendl 2005, S. 36f; S. 41; S. 101.

37 Dies entspricht moralpsychologisch der so genannten +1-Stimulation. vgl. Mendl 2005, S. 100.

38 Mendl 2005, S. 100.

39 Mendl 2005, S. 104; 2008, S.4.

40 Mendl 2005, S. 119; Auch verweist Mendl darauf, dass der Lehrer ebenso als Vorbild des Alltags in Betracht gezogen wird und werden muss. vgl. 2008, S. 10.

41 Mendl 2005, S. 114f.

42 Mendl 2005, S. 114f.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Interesse am christlichen Dasein wecken. Das Projekt "Local Heroes" von Hans Mendl
Untertitel
"Nichts Neues unter der Sonne?"
Hochschule
Universität des Saarlandes  (Theologisches Institut)
Veranstaltung
Religion und Biographie
Note
1,0
Jahr
2008
Seiten
26
Katalognummer
V505611
ISBN (eBook)
9783346062833
ISBN (Buch)
9783346062840
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hans Mendl, local heroes, Religion und Biographie
Arbeit zitieren
Anonym, 2008, Interesse am christlichen Dasein wecken. Das Projekt "Local Heroes" von Hans Mendl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505611

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