Stundengestaltung "Die Parther". Sachverwalter eines imperialen Erbes?


Hausarbeit, 2015

12 Seiten, Note: 2,00


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Didaktisches Konzept

2. Selbstreflexion

3. Inhaltliche Zusammenfassung
3.1. Geschichte der Perser-Reiche
3.2. Geschichte des Partherreiches
3.3. Kontinuität
3.3.1. Parthisches Erbe
3.3.2. Religion Zoroastrismus – Juden-/Christentum

4. Begründeter Notenvorschlag

5. Anhang

Literaturverzeichnis

1. Didaktisches Konzept

Ziel der - zwei Unterrichtseinheiten umfassenden - Stundengestaltung war es, den Studierenden einen Überblick über das Thema „Die Parther – Verwalter eines imperialen Erbes?“ zu verschaffen. Dabei sollte weniger die gesamte Bandbreite der Thematik abgedeckt, als vielmehr einzelne, wesentliche Aspekte herausgegriffen und vertieft werden. Aufgrund der vorangegangenen Unterrichtseinheiten und des Studienthemas selbst, erschienen mir dabei die beiden Themenblöcke „Kontinuitäten im profanen Bereich“ (Militär, Architektur, Kunst,...) sowie „Kontinuität/Unterschiede im religiösen Bereich“ am besten geeignet zu sein. Neben der Fokussierung auf zwei Themenbereiche war mir überdies die Art der Wissensvermittlung wichtig. Es sollten möglichst viele Wahrnehmungskanäle angesprochen werden. Dies sollte die Stundengestaltung einerseits abwechslungsreich machen, andererseits das Merken der vermittelten Inhalte fördern.

Zur Hinführung auf das Thema bzw. um den Hörern einen ersten Einblick in das Thema zu geben, wollte ich mit einem etwa 45-minütigen Vortrag beginnen. Um neben dem auditiven Wahrnehmungskanal, auch den visuellen abzudecken, sollte der Vortrag von einer computergestützten Bildschirmpräsentation unterstützt werden. Eingearbeitet in diese Präsentation, vor allem zur Erhöhung des Hörer-Interesses waren zwei kurze Film-Sequenzen zum Thema „Iranische/Persische Zivilisation – Das Partherreich“ bzw. „Zoroastrismus“. Ersterer war überdies in englischer Sprache gehalten und hatte damit einen zusätzlichen Lerneffekt. Diese erste Lerneinheit sollte in Summe keinesfalls länger als die veranschlagten 45 Minuten dauern, womit die beiden Filmsequenzen auch nur ausschnittsweise gezeigt werden sollten. Es sollte schließlich auch Raum für Diskussionen und Fragen bestehen bleiben.

Nachdem in der ersten Unterrichtseinheit, vor allem durch Vermittlung von Basis- und Hintergrundwissen zum Thema, also die theoretischen Grundlagen gelegt wurden, galt es in der Zweiten, auf diesem Wissen aufzubauen. Um dabei nun auch den eher kinästhetischen Wahrnehmungstypen entgegenzukommen und die Unterrichtsstunde lebendig zu gestalten, wollte ich in dieser zweiten Einheit die Studierenden selbst verstärkt einbinden. Durch zwei Gruppenarbeiten zu den eingangs erwähnten Spezial-Themen „Parthisches Erbe“ bzw. „Religion“, sollte dies gewährleistet werden. Ergebnis beider Gruppenarbeiten sollte ein Paper bzw. Poster sein, das die wesentlichen Punkte übersichtlich darstellt. Dabei war es den Studenten überlassen, sich ein geeignetes Medium zur Darstellung ihrer Resultate zu wählen. Verschiedene Möglichkeiten, wie die Präsentation via Overhead-Projektor, Bildschirmpräsentation oder Poster/Plakat, wurden von mir als Möglichkeiten erwähnt und sollten auch von mir so weit als möglich zur Verfügung gestellt werden. Den Input zur Erarbeitung beider Themen sollten Text-Passagen aus zwei Büchern liefern. Grundlage für die Gruppenarbeit, die sich mit „parthischem Erbe in Kunst, Architektur und Militär“ befasste, war das Kapitel „Das parthische Erbe“ von Sylvia Winkelmann aus dem Buch „Die Parther - Die vergessene Großmacht“ von Uwe Ellerbrock und Sylvia Winkelmann. Die zweite Gruppenarbeit sollte ihre Ergebnisse aus dem Text „Zoroastrismus - Ein historischer Überblick“ von John Hinnels aus dem Buch „Das grosse Handbuch der Weltreligionen“ von Christopher Partridge beziehen.

Für die Einführung sowie die Erarbeitung der beiden Themenschwerpunkte selbst waren etwa 30 Minuten vorgesehen, in den verbleibenden 15 Minuten sollten beide Themen kurz und prägnant für alle Studierenden sowie den LV-Leiter sichtbar präsentiert werden.

Das gewählte, didaktische Konzept lässt sich grundsätzlich ganz gut anwenden, da sowohl das Thema, als auch der Seminar-Ablauf selbst, diesem entgegenkommen. Mit einer kleinen Hörerschaft aus 4 Studierenden (+ Vortragendem) lässt sich auf diese Art und Weise gut und effizient arbeiten.

2. Selbstreflexion

Einige Vor- und Nachteile des gewählten didaktischen Konzeptes wurden bereits im vorangegangenen Kapitel 1. Didaktisches Konzept angeführt bzw. erwähnt. Hier soll nun kurz auf dessen Umsetzung eingegangen werden. Grundsätzlich hatte ich den Eindruck, dass während der gesamten Unterrichtseinheit das Interesse der Hörer und Mit-Studierenden gegeben war. Dies zeigte sich an der regen Mitarbeit, den gestellten Fragen während meines Vortrags und den dadurch angestoßenen, weiterführenden Diskussionen. Auch die zeitliche Struktur konnte ausreichend genau eingehalten werden, es konnten alle wesentlichen, geplanten Punkte auch umgesetzt und bearbeitet werden. Die Fakten und Daten des einleitenden Vortrages zum Thema Partherreich, die sich hauptsächlich auf die Historie der Parther konzentrierte, stammen hauptsächlich aus Internetquellen (siehe Literaturverzeichnis), die jedoch nicht genauer und kritischer beleuchtet werden können. Dies stellte zweifellos ein Manko dar, dass sich durch die Stützung auf wissenschaftlich- fundierte Quellen vermeiden hätte lassen. Daraus ergaben sich auch einige, bis jetzt noch offene Fragen. Zum Beispiel die Kontinuität parthischer Kuppel-Architekur in christlicher Architektur, um nur eine zu nennen.

Die Auswahl der beiden Filmsequenzen war durchaus in Ordnung und passend, auch hier wäre jedoch eine gezieltere Auswahl der gezeigten Passagen sinnvoll gewesen. Die Inhalte der Filmsequenzen deckten sich zwar mit den, im Vortrag präsentierten Inhalten, fügten sich jedoch in der Präsentation nicht ganz rund in den inhaltlichen Zusammenhang. Auch dieser Makel wäre durch eine noch gründlichere Vorbereitung und Abstimmung von Bildschirm-Präsentation und Film realisierbar gewesen.

Die Durchführung der Gruppenarbeiten verlief im Großen und Ganzen wie gewünscht. Die Studierenden brachten sich gut ein, zeigten Engagement und erarbeiteten beide Themenblöcke in überaus zufriedenstellender Art und Weise. Beide mündeten in die Gestaltung eines Posters, einmal in digitaler Form, einmal auf großformatigem Papier. Es muss jedoch auch kritisch angemerkt werden, dass hier die Aufgabenstellung noch gezielter erfolgen hätte sollen. Ich hatte ein wenig den Eindruck, dass die Studierenden – trotz der Nennung einiger Möglichkeiten im Vorfeld - zunächst etwas planlos darüber waren, wie sie die Resultate der Textpassagen am besten „zu Papier“ bringen sollten. Die Gruppe, die sich mit „parthischem Erbe in Kunst, Architektur und Militär“ befasste, wählte die Gestaltung eines „digitalen Posters“ mittels eigens-mitgebrachtem Apple-Notebook. Aufgrund fehlender Kompatibilität mit der Leersaal-IT-Infrastruktur (kein vorhandener Adapter-Stecker für Apple-Produkte) konnte dieses bei der Poster-Präsentation am Ende der zweiten Lehreinheit jedoch nicht befriedigend, für alle Studierenden visualisiert werden. Gezieltere Vorbereitung und noch prägnantere Arbeitsaufträge hätten dies sicherlich verhindern können.

3. Inhaltliche Zusammenfassung

3.1. Geschichte der Perser-Reiche

Die Geschichte Persiens lässt sich in verschiedene Herrscherdynastien einteilen. Als „Erstes Persisches Großreich“ des Altertums gilt allgemein hin das Achämenidenreich, das vom 6. J. v. Chr. bis ins 4. J. v. Chr. Bestand hatte. Als „Zweites Persisches Großreich“ gilt das Sassanidenreich, das die Dynastie der Parther im 3. J. n. Chr. ablöste. Zeitlich parallel zum Partherreich bestand außerdem das Seleukidenreich, das in Fortsetzung der Achämeniden vom 3. J. v. Chr. bis 63 v. Chr. existierte.1

3.2. Geschichte des Partherreiches

Die Parther waren ursprünglich ein Teilstamm der Skythen, der im Bereich des südöstlichen Teils des Kaspischen Meeres beheimatet war. Ihren Namen verdanken sie der Satrapie Parthia, die sie zunehmend in Besitz nahmen. Zwischen 250 v. Chr. und 238 v. Chr. drangen die Parther unter Anführer Arsakes I. immer mehr in das iranische Gebiet des Seleukidenreiches vor. Die Regionen, die die Parther dabei eroberten, waren dabei zum Großteil nur gering hellenisiert worden, lediglich in Städten zeigten sich Parallelen zum Hellenismus. Neben dem Münzwesen galt auch die griechische Sprache dort als Verwaltungssprache. Vielfach waren die Regionen durch seleukidische und achämenidische Einflüsse gekennzeichnet. Im Jahr 141 v. Chr. eroberten die Parther auch den Bereich des heutigen Mesopotamiens und fügten es so ihrem Herrschaftsgebiet hinzu. Dies geschah unter König Mithridates I., der in Fortsetzung achämenidischer Tradition, wieder den Titel „Großkönig“ trug. Unter seinem Nachfolger Mithridates II. erfolgte durch Eröffnung der „Seidenstraße“ eine wichtige Öffnung nach Osten hin, die vor allem für den Handel von großem Wert für die Parther war. Nachdem das Partherreich nun geografisch unmittelbar an das römische Reich grenzte, kam es vermehrt zu Konflikten zwischen Rom und den Parthern im Bereich der geltenden Grenze entlang des Euphrat. Durch die Seidenstraße kam nun auch wirtschaftliches Konfliktpotential hinzu. Bekanntheit erlangte die Schlacht von Carrhae 53 v. Chr., bei der 25.000 römische Soldaten ihr Leben ließen. Anlass dieser Schlacht war der Bruch des Vertrages, der den Euphrat als Grenze zwischen den Reichen markierte durch den römischen Statthalter Syriens Crassus. Auch dieser verlor in der Schlacht sein Leben. Erst 20 v. Chr. wurde der bestehende Vertrag zwischen den Parthern und Rom unter Kaiser Augustus erneuert.2

[...]


1 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Partherreich.

2 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Partherreich.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Stundengestaltung "Die Parther". Sachverwalter eines imperialen Erbes?
Hochschule
Universität Salzburg  (Kirchengeschichte)
Veranstaltung
WIRTSCHAFTS- UND SOZIALGESCHICHTE (PERSIEN UND DIE HELLENISTISCHEN GROßREICHE)
Note
2,00
Autor
Jahr
2015
Seiten
12
Katalognummer
V504092
ISBN (eBook)
9783346037305
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Persien, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Hellenistische Welt
Arbeit zitieren
B.Sc. Sebastian Riedel (Autor:in), 2015, Stundengestaltung "Die Parther". Sachverwalter eines imperialen Erbes?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504092

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