Methoden der qualitativen Datenanalyse. Forschung zum Thema Altersbilder


Praktikumsbericht / -arbeit, 2013

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Problemhintergrund

2 Forschungsdesign
2.1 Festlegung der Methode
2.2 Erarbeitung des Interviewleitfadens

3 Das Interview
3.1 Kontaktaufnahme und Durchführung des Interviews
3.2 Schritte der Auswertung des Interviews

4 Interpretation des Interviews

5 Reflexion

1 Einleitung und Problemhintergrund

Durch den demographischen Wandel und dem Anstieg der Lebenserwartung wächst der Anteil älterer Menschen an der Gesellschaft und die Bedeutung von Altersbildern nimmt zu. Die Lebenserwartung ist seit dem Jahr 1900 um mehr als 30 Jahre angestiegen, so dass die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Mädchen und Jungen heute bei 82,4 bzw. 77,17 Jahren liegt. Bei den Altersbildern geht es nicht nur um die individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen des Altseins, sondern auch um den Prozess des Älterwerdens und den Vorstellungen von älteren Menschen als soziale Gruppe die in der Gesellschaft verbreitet sind. Allerdings werden diese Altersbilder der Vielfalt des Alters meist nicht gerecht, da sie Chancen und Stärken des Alters nicht betrachten. Des weiteren unterscheidet man zwischen Altersselbstbildern, die sich auf das eigene Altern beziehen und Altersfremdbildern, die das allgemeine Bild des Alterungsprozesses und der alten Menschen betreffen, das im Umfeld und in den Medien vorherrscht.

Es gibt in der Gesellschaft eine Vielzahl von teils polarisierenden Altersbildern, die sowohl positive als auch negative Assoziationen mit dem Alter vermitteln. Positive Assoziationen beziehen sich vor allem auf den großen Erfahrungsschatz und das angehäufte Wissen älter Menschen, dass diese an jüngere Generationen weitergeben können. Negative Assoziationen beziehen sich dagegen hauptsächlich auf deren nachlassende geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Über das Verhältnis von Altersfremdbildern und Altersselbstbildern gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Die Kontaminationshypothese geht davon aus, dass das Altersselbstbild durch das Altersfremdbild beeinflusst wird, so können negative Altersfremdbilder dazu führen, dass ältere Menschen sich in diese fügen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten unterschätzen. Die Externalisierungshypothese geht genau umgekehrt davon aus, dass die Selbstbilder in das allgemeine Bild vom Alter eingehen und dieses verändern. Die Vergleichshypothese wiederum besagt, dass das Altersselbstbild und das Altersfremdbild unabhängig voneinander sind. Im folgenden soll nun mit Hilfe eines Interviews herausgefunden werden, welche Altersbilder in der Gesellschaft verbreitet sind und welchen Einfluss diese auf die älteren Menschen selbst, sowie auf deren äußere Wahrnehmung haben.

2 Forschungsdesign

2.1 Festlegung der Methode

Forschungsfrage: Haben das Angebot Seniorenteller und in der Gesellschaft verbreitete Altersbilder Einfluss auf das Selbstbild und/oder das Fremdbild der älteren Personen und setzt ein Seniorenteller die Älteren mit Kindern gleich?

Hypothese: Ältere Menschen ändern ihr Selbstbild in eine negative Richtung, fühlen sich ausgegrenzt, älter, nicht ernst genommen und mit Kindern gleichgesetzt. Ältere Menschen werden durch den Einfluss von Altersbildern von ihrer Umwelt anders wahrgenommen und behandelt.

Forschungsdesign: Die Fragestellung soll durch eine Fallstudie untersucht werden. Ein qualitatives Leitfaden Interview mit einer älteren Person über 60 Jahren, indem Fragen zum Thema Altersbilder und Seniorenteller gestellt werden sollen.Es sollen keine Antwortvorgaben gemacht werden,damit die Erzählperson frei antworten kann. Von Seiten des Interviewers soll dabei nach der Erzählaufforderung möglichst wenig in den Erzählprozess eingegriffen werden.

2.2 Erarbeitung des Interviewleitfadens

Der Leitfaden wird mit Hilfe des SPSS Prinzips erstellt, dieses umfasst die vier Schritte, Sammeln, Prüfen, Sortieren und Subsumieren. Zunächst werden möglichst viele Fragen zum Thema Alter, Altersbilder und Seniorenteller gesammelt um eine Liste zu erstellen, die dann in den nachfolgenden Schritten weiter bearbeitet wird. Im nächsten Schritt wird diese Liste durchgearbeitet, gekürzt und strukturiert. Es werden alle Fragen gestrichen, die man einsilbig, also beispielsweise nur mit Ja oder Nein, beantworten kann, außerdem alle Faktenfragen und Fragen, die vom Befragten eine direkte Antwort auf die Forschungsfrage erwarten. Alle Inhaltsgleichen Fragen werden zusammengefasst und Fragen die nur Vorwissen abfragen müssen entweder umformuliert oder gestrichen werden.

Im dritten Schritt werden die verbliebenen Fragen sortiert und zu Themenbündeln zugeordnet. So entstanden drei Themenbündel, eins zum Thema Alter allgemein, ein Bündel zum Thema Altersbilder und eins zum Thema Seniorenteller. Neben diesen Themenbündeln, wurde noch ein vierter Bereich berücksichtigt,der der Erzählperson am Ende des Interviews die Möglichkeit bieten soll Themen anzusprechen, die ihr wichtig sind, aber bisher nicht eingebracht werden konnten. Im letzten Schritt, dem subsumieren, wurde für jedes Bündel eine Erzählaufforderung gesucht. Insgesamt besteht der Leitfaden aus vier Spalten. In der ersten Spalte steht die Erzählaufforderung, in der zweiten Spalte stehen die Stichpunkte die der Kontrolle,ob das Thema erwähnt wurde und für mögliche Nachfragen dienen. Allerdings sollen diese Stichpunkte nur angesprochen werden, wenn die Erzählperson sie nicht von alleine erwähnt. In der dritten Spalte stehen Fragen, die vorformuliert sind und dem Befragten unbedingt gestellt werden sollen. Die vierte Spalte enthält Fragen, die helfen sollen das Gespräch aufrechtzuerhalten, bei nur kurzen Erzählpassagen der Intervieweten.

3 Das Interview

3.1 Kontaktaufnahme und Durchführung des Interviews

Das Interview wurde im Rahmen der Übung in Methoden der qualitativen Datenanalyse zur Erstellung eines Projektberichts durchgeführt. Der Interviewteilnehmer wurde vom Interviewer direkt angesprochen und gefragt ob er bereit wäre an dem Projekt teilzunehmen und für ein Interview zur Verfügung zu stehen.

Das Interview wurde mit Hilfe eines Leitfadens geführt der keine Antwortvorgaben enthielt, und dem Interviewteilnehmer so die Möglichkeit bietet frei zu antworten. Das Interview selbst fand im Haus des Befragten, in seinem Arbeitszimmer statt. Es waren keine Dritten Personen anwesend und das Interview konnte ohne Unterbrechungen in ruhiger Atmosphäre durchgeführt werden. Im Verlauf des Interviews sollen Fragen zum Thema Altersbilder und Seniorenteller gestellt werden, um zu erfahren, welche Assoziationen der Befragte damit verbindet. Ziel des Interviews ist dabei die Untersuchung der Forschungsfrage, ob in der Gesellschaft vorherrschende Altersbilder und das Angebot Seniorenteller Einfluss 3 auf das Selbstbild bzw. Fremdbild älter Menschen haben.

3.2 Schritte der Auswertung des Interviews

Das Interview wurde mit Hilfe eines Diktiergerätes aufgezeichnet und danach zunächst transkribiert um es in schriftlicher Form vorliegen zu haben. Das Interviewtranskript enthält neben dem Sprechtext auch Aspekte wie Pausen, Betonungen, Wortabbrüche und Kommentare wie Lachen oder Räuspern. Dieses transkribierte Interview diente dann als Grundlage für alle weiteren Schritte der Auswertung.Die Auswertung des Interviews folgt der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring, wozu das Interview im ersten Schritt zunächst auf geeignete Textstellen hin untersucht wurde. Alle unbedeutenden, ausschmückenden und wiederholenden Textstellen wurden gestrichen.Die Inhaltstragenden Textstellen wurden dann in grammatikalische Kurzform paraphrasiert und generalisiert. Bedeutungsgleiche Textstellen wurden entweder zusammengefasst oder komplett gestrichen. Ziel der Auswertung war es das Material so zu reduzieren, dass der Inhalt des Interviews trotzdem erhalten bleibt.

4 Interpretation des Interviews

Bei der Interpretation des Interviews wird deutlich, dass die finanziellen Mittel, sprich die Höhe der Rente, von großer Bedeutung im Alter sind. Die Renten steigen nicht im selben Ausmaß, wie dies die Kosten tun, was ein Problem für viele Rentner und Rentnerinnen darstellt, die nur geringe oder durchschnittliche Renten beziehen. Das Einkommen ist wichtig für das alltägliche Leben, es bestimmt wie man von Anderen wahrgenommen wird und hat ebenfalls Einfluss auf die Gesundheit, da es Einfluss darauf nimmt, welche medizinischen Maßnahmen man sich leisten kann. „...durch die hohen Kosten die heute sind,muss man immer mehr rechnen[.]der Durchschnittsrentner zumindest,denn so wie die Kosten steigen,steigen die Renten ja nicht.“

Die Vorstellungen vom Alter die in jüngeren Jahren verbreitet waren unterschieden sich teils deutlich von der späteren Realität. So war in jüngeren Jahren die Vorstellung verbreitet, dass es einem als Rentner, nachdem man jahrelang gearbeitet 4

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Methoden der qualitativen Datenanalyse. Forschung zum Thema Altersbilder
Hochschule
Universität zu Köln
Note
2,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
15
Katalognummer
V504017
ISBN (eBook)
9783346055897
ISBN (Buch)
9783346055903
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Seniorenteller, Qualitative Datenanalyse, Narrative Interviews, Altersbilder
Arbeit zitieren
Annika Frings (Autor:in), 2013, Methoden der qualitativen Datenanalyse. Forschung zum Thema Altersbilder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504017

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