Case Auslandskatastrophenschutz. Vulkanausbruch Uhapta


Studienarbeit, 2019

12 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Das Szenario
1.1 Das Unternehmen

2 Wissenschaftliche Herangehensweise

3 Lage
3.1 Auftrag
3.2 Durchführung
3.2.1 Finanzierung
3.2.2 Bedarfsanalyse
3.2.3 Kommunikationsstrategie
3.2.4 Aktionsplan
3.3 Einsatzunterstützung
3.3.1 Logistik
3.3.2 Sicherheit
3.3.3 Sanitätsdienstliche Unterstützung
3.3.4 Unterkünfte
3.4 Führungsunterstützung
3.4.1 Telekommunikation
3.4.2 Büroräume
3.4.3 Kfz

4 Erfahrungen und Empfehlungen für die Zukunft

5 Quellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 - Parameter und Leitfragen zur Beschreibung des Szenarios

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Das Szenario

Es gibt einige Parameter und Leitfragen, um ein Szenario zu beschreiben. Tabelle 1 stellt diese einmal in seiner Urform dar, ehe im Anschluss das Szenar vom Verfasser definiert wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 - Parameter und Leitfragen zur Beschreibung des Szenarios1.

Am 1. November um 22:34 Ortszeit brach in Chiles der Vulkan Uhapta aus. Seine Lava vernichtete die Dörfer der Hangregion und die gesamte umliegende Infrastruktur sowie die landwirtschaftlichen Gebiete. Die Hauptstadt der Region mit ca.300.000 Einwohnern wurde ohne Vorwarnung überrascht. Nach ersten Schätzungen kamen in der Hauptstadt 25-30.000 Einwohner ums Leben. In den ländlichen Gebieten wird mit mehreren Tausend Todesopfern gerechnet. Die Zahl der Verletzten wird mit einigen tausend angegeben. 40-50.000 Menschen sollen auf der Flucht aus dem Katastrophengebiet sein. Das gesamte Gebiet wurde von der Regierung zum Notstandsgebiet erklärt; erste Rettungsmannschaften wurden über Land und per Hubschrauber in Marsch gesetzt. Die Regierung bat um ausländische Unterstützung. Fernsehteams sind bereits im Katastrophengebiet und senden über Satellit nach Nordamerika und Europa.2 Zur weiteren Information der Auftragslage ist der Verfasser in diesem Szenar ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, welcher ein Aktionsplan und eine Kommunikationsstrategie entwickeln soll, welche auch den Schwerpunkt der case study darstellen soll.

1.1 Das Unternehmen

Der SBA – Nothilfe e.V. ist eine humanitäre Hilfsorganisation in Deutschland, die sich mit Sanitäranlagen verschiedenster Ausführungen, im Katastrophenfall, im Ausland befasst. Das vorbereiten der Sanitäranlagen über den Transport zum Einsatzort, Inbetriebnahme und Nachbereitung gehören zum Aufgabenportfolio des Vereins. Aufgrund der großen Menschenmengen auf engstem Raum in einem Katastrophenfall mit Evakuierung z.B. durch Unterbringung in einem provisorischen Lager und dem damit verbundenen höheren Hygieneaufwand, kann es schnell zu Krankheitsübertragungen kommen. Ebenso sind auf der ganzen Welt differente Wahrnehmungen vom Toilettengang und Hygiene zu beobachten. Grund dafür können verschiedene Religiöse, Ethische oder gesellschaftlich geprägte Ursprünge sein. Daher hat der SBA – Nothilfe e.V. sich spezialisiert um individuell und zügig, weltweit Hilfe zu leisten. Ein Netzwerk aus Hilfsorganisationen, freiwilligen Mitarbeitern, Logistikfirmen und Politik hat sich über Jahre gebildet. Denn wie im Compendium of Sanitation Technologies in Emergencies beschrieben - Sanitation has the potential to save lives3.

2 Wissenschaftliche Herangehensweise

In der methodischen Vorgehensweise ausgehend von wissenschaftlichen Definitionen und Theorieansätzen, analysiert der Autor primär die Vorgehensweise vergleichbarer Projekte, Publikationen und sonstigen Veröffentlichungen. Sekundär reflektiert er die erworbenen Kenntnisse und leitet daraus eine Abfolge von Arbeitsschritten ab. Zum Ende wird die case study mit einer Empfehlung, abgeleitet aus den Erkenntnissen, abschließen.

3 Lage

Nach dem Schadenereignis vom 1. November wurde unmittelbar mit der Arbeit begonnen eine Schadenbemessung durchzuführen, um das Ausmaß der Sekundärschäden zu identifizieren. Diese dienen einem generalisierten Überblick, um eine Ressourcenplanung aufzustellen. Solch ein Plan wird anhand von Kennzahlen erstellt. Wie eine Bedarfsermittlung. Zu beachtende Größen sind hier u.a. Zahl der Verletzten, Zahl der sich auf der Flucht befindlichen, mittelbar wie unmittelbar betroffene. Auf Grundlage dieser Werte wurde in sicherer Entfernung von der Regierung ein Notlager errichtet. Kapazität für dieses Lager umfasst 50.000 Menschen. Zelte, Decken, Kleidung aber auch Stromerzeuger, Lebensmittel und Pioniergerät kann zu teilen die Regierung Chiles stellen, zu teilen wird es aus Spenden und freiwilligen Helfern gewonnen. Aufgrund der begrenzten Stückzahlen der genannten Ressourcen, hat sich die chilenische Regierung dazu entschlossen einen Hilfeersuch an die UN zu stellen. Die UN mandatierte daraufhin mehrere Nationen, u.a. Deutschland. Folglich kam eine Anfrage vom Staat an die Hilfsorganisation SBA – Nothilfe e.V., ob die sanitäre Versorgung durch sie sichergestellt werden kann.

3.1 Auftrag

Um die in der in der Lage beschriebene Anfrage zu prüfen, wird SBA – Nothilfe e.V. beauftragt. Der Vorstand Finanzen prüft ob ausreichend finanzielle Mittel für das Vorhaben zur Verfügung stehen. Zugführer erstellen eine Bedarfsanalyse zur Nutzung von Sanitäranlagen bei 50.000 Menschen. Nach der Bedarfsanalyse lassen sich die Zugführer von den Materialverantwortlichen die Verfügbarkeit der benötigten Ressourcen melden. Zugführer erstellen ebenfalls eine Personalübersicht des zu verlegenden Personals. Presseabteilung wird beauftragt eine Kommunikationsstrategie intern und extern zu entwickeln. Projektkoordinator stellt ein Team für ein Erkundungskommando zusammen und erstellt den Aktionsplan. Die Abteilung Einsatzunterstützung prüft Logistik, Sicherheit vor Ort, Sanitätsdienstliche Versorgung und Unterkünfte. Abteilung Führungsunterstützung prüft Telekommunikation und Infrastruktur vor Ort, sowie den Bedarf an Kfz.

3.2 Durchführung

3.2.1 Finanzierung

Der Begriff „Finanzierung“ wird in der Literatur und Praxis nicht einheitlich definiert. Im engeren Sinne versteht man unter Finanzierung alle Maßnahmen der Versorgung einer Unternehmung mit Kapital (womit nur solche Finanzierungsvorgänge angesprochen werden, die sich auf der Passivseite der Bilanz niederschlagen). Als Finanzierung im weiteren Sinne wird jede Versorgung der Unternehmung mit Geldmitteln bezeichnet. Diese Definition deckt sowohl die externe Kapitalaufbringung als auch die interne Kapitalbereitstellung ab.4 Hier meldet der Vorstand Finanzen, dass das Kapital, für das Vorhaben, bereitsteht und aus dem Unternehmen selbst stammt. Eine sog. Innenfinanzierung. Kapital, das ein Unternehmen erhält, kann von außen kommen oder aus dem Unternehmen selbst stammen – man spricht dabei von Außen- bzw. Innenfinanzierung.5

3.2.2 Bedarfsanalyse

Die Zugführer haben folgenden Bedarf aus Erfahrungswerten errechnet. 500 x 0,8 Damentoiletten, 500 x 0,8 Herrentoiletten, 500 x 0,6 Urinalbecken. Die Werte sind vorgeschlagen aus der Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten.6 Es werden somit 400 Damen- und Herrentoiletten benötigt. Des Weiteren 300 Urinalbecken. In Chile ist der Toilettengang wie in Deutschland und kann daher mit der Standartausführung beliefert werden. Der SBA – Nothilfe e.V. besitzt die Anzahl an benötigten Sanitäranlagen und hat 120 Kameraden die bereit sind zu verlegen. Zugführer stellt den Antrag an den Vorstand Ergänzungspersonal bei Partnerorganisationen zu erbitten.

3.2.3 Kommunikationsstrategie

Die Public Relations Abteilung, im folgenden PR – Abteilung genannt, entwickelt eine interne und externe Kommunikationsstrategie. Der Begriff Öffentlichkeitsarbeit bzw. Public Relations (PR) kennzeichnet die planmäßig zu gestaltende Beziehung zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen Anspruchsgruppen (z.B. Kunden, Aktionäre, Lieferanten, Arbeitnehmer, Institutionen, Staat) mit dem Ziel, bei diesen Anspruchsgruppen Vertrauen zu gewinnen bzw. zu erhalten.7 Anders beschrieben aber im Inhalt äquivalent ist die Beschreibung in der Literatur von Mentzel. Mit PR soll in der Öffentlichkeit Interesse für das Unternehmen selbst geweckt und Beziehungen zur Öffentlichkeit gepflegt werden.8 Die Öffentlichkeitsarbeit wendet sich an eine unternehmensinterne und eine -externe Öffentlichkeit. Zur internen Zielgruppe der PR gehören z.B. Mitarbeiter, Aktionäre, Betriebsrat und der Außendienst. Als externe Zielgruppe lassen sich neben der Gesamtbevölkerung z.B. Handel, Wettbewerber und potenzielle Kunden sowie Presse, Behörden und die Fachwelt kennzeichnen. Bezüglich der Gesamtbevölkerung wurden die gesellschaftlichen Anspruchsgruppen wie Verbraucherorganisationen, Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen als besonders wichtige Zielgruppe in der Öffentlichkeitsarbeit erkannt.9 Die PR – Abteilung hat sich in diesem Fall für einen digitalen, onlinekommunikationsweg gegenüber diesen Interessengruppen entschieden. Der Hauptgrund hierfür ist die zeitliche Dringlichkeit, kommunizieren zu müssen. Für teilweise aufwendige Flyer, Radiodurchsagen oder ähnlichen fehlt die Zeit. Unter digitaler Kommunikation werden alle Kommunikationsaktivitäten zwischen Unternehmen und Nachfragern sowie zwischen Nachfragern untereinander verstanden, die auf der Grundlage digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien funktionieren.10 Dazu sind PR – E-Mail - Verteiler eingerichtet wurden, der online Pressebereich auf der eigenen Website aktualisiert und ein Artikel für ein Online-Presseportal erstellt. Dies sind übliche Maßnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit. Unternehmen können auf der eigenen Website einen Online-Pressebereich integrieren, um Pressevertretern oder anderen Anspruchsgruppen einen leichteren Zugang zu wichtigen Informationen zu verschaffen. Es können zudem sog. PR-E-Mail-Verteiler eingerichtet werden, über die regelmäßig neue Presseinformationen oder Einladungen an PR-Events verschickt werden. Auch können Unternehmen auf spezielle Online-Presseportale zurückgreifen, um zusätzliche Anspruchsgruppen zu erreichen.11

3.2.4 Aktionsplan

Der Projektkoordinator erstellt ein Vorkommando zur Erkundung, unter Beachtung folgender Kriterien. Reisepass, Visum, Impfstatus, Ausbildungsstand, evtl. Sprachkenntnisse und vor allem Verfügbarkeit des Personals. Ziel ist es, so viel „vor Ort“ Informationen wie möglich zu erlangen. Im Anschluss der Erkundung wird der Projektkoordinator aufgefordert der Geschäftsführung die Erkundungsergebnisse in einem Vortrag zu berichten und einen Aktionsplan zu erstellen. Der Aktionsplan ist eine operative Abfolge von Handlungen zu einem definierten Ziel. Material wird Transportfertig gepackt. Personal welches in den Einsatz verlegt benannt. Am Ziel angekommen wird direkt angefangen die Unterkünfte zu beziehen und die Arbeit, mit dem errichten der Sanitäranlagen, begonnen. Aufkommende Fragen oder nicht bedachte Aspekte werden dringlichst nachgesteuert.

3.3 Einsatzunterstützung

Zur Einsatzunterstützung gehören die Aspekte Logistik, Sicherheit / Immunität, Sanitätsdienstliche Versorgung und Unterkünfte.

3.3.1 Logistik

Nachdem das benötigte Material gepackt worden ist, wurde eine Partnerorganisation mit ihrem Logistischen Know-how beauftragt das Material und Personal an den Einsatzort zu befördern. Dazu wurden 3 Transportmaschinen der Klasse A400M bereitgestellt.

[...]


1 Vgl. Bericht über die Methode zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz., Drucksache 17/4178, 2010, S. 18

2 Skript Vorlesung Auslandkatastrophenschutz, bei Prof. Dr. Wolf Dombrowsky, Leipzig, 29.06.2019

3 Vgl. Gensch, R.; Jennings, A.; Renggli, S.; Reymond, P.: Compendium of Sanitation Technologies in Emergencies, 1st Edition, Berlin 2018, S. 4.

4 Vgl. Mentzel, W.: BWL Grundwissen., 6. Aufl., Freiburg 2015, S.58.

5 Vgl. Mentzel, W.: BWL Grundwissen., 6. Aufl., Freiburg 2015, S.58.

6 Vgl. Fachkommission Bauaufsicht, MVStättV, 2005, S.11

7 Vgl. u.a. Meffert, H.: Marketing., 13. Aufl., Wiesbaden 2019, S. 757.

8 Vgl. Mentzel, W.: BWL Grundwissen., 6. Aufl., Freiburg 2015, S.106.

9 Vgl. u.a. Meffert, H.: Marketing., 13. Aufl., Wiesbaden 2019, S. 759.

10 Vgl. u.a. Meffert, H.: Marketing., 13. Aufl., Wiesbaden 2019, S. 700.

11 Vgl. u.a. Meffert, H.: Marketing., 13. Aufl., Wiesbaden 2019, S. 759.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Case Auslandskatastrophenschutz. Vulkanausbruch Uhapta
Hochschule
Steinbeis-Hochschule Berlin
Veranstaltung
Case Auslandskatastrophenschutz
Note
1,5
Autor
Jahr
2019
Seiten
12
Katalognummer
V503433
ISBN (eBook)
9783346044983
ISBN (Buch)
9783346044990
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kommentar des Autors: In dieser case study hat der Verfasser einen fiktiven Vulkanausbruch als Ausgangslage genutzt, um aufzuzeigen wie man an ein solches Projekt, über LADEF (Lage, Auftrag, Durchführung, Einsatzunterstützung, Führungsunterstützung), herantreten kann. Schwerpunkt waren hier die Aufgaben der zu entwickelnden Kommunikationsstrategie sowie das erstellen eines Aktionsplans. Note 1,5
Schlagworte
Emergency Management Vulkanausbruch Auslandkatastrophenschutz Case Study, Sebastian Tannert Uhapta
Arbeit zitieren
Sebastian Tannert (Autor:in), 2019, Case Auslandskatastrophenschutz. Vulkanausbruch Uhapta, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503433

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