Quantitative vs. qualitative Forschung


Hausarbeit, 2017

13 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung – Einführung in das Thema

2. Qualitative Forschungsmethoden
2.1. Übersicht
2.2. Nachteile
2.3. Nähere Betrachtung des narrativen Interviews

3. Quantitative Forschungsmethoden
3.1. Übersicht
3.2. Nachteile
3.3. Nähere Betrachtung der standardisierten Face-to-Face Befragung

4. Beispiele von Verwendungen der Forschungsrichtungen
4.1. Qualitative Forschung
4.2. Quantitative Forschung

5. Gütekriterien in der qualitativen und quantitativen Forschung

6. Fazit

IV. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 - Begriffsbestimmung qualitativ orientierter Interviewformen (Mayring 2016, S. 66) 4

Abbildung 2 - Unterschiede bei Beobachtungsverfahren (Flick 2012, S. 282) 5

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung – Einführung in das Thema

In der empirischen Forschung wird zwischen qualitativen und quantitativen Forschungsrichtungen unterschieden. Bei der qualitativen Forschung wird Wert auf die Subjektivität gelegt. Deshalb werden eher weniger Aussagen zur Betrachtung herangezogen. Bei der quantitativen Forschung werden viele Aussagen auf wenige reduziert und über einen Zahlenwert dargestellt (Brosius 2016, S. 4-6).

Schon seit Jahren schwelt deshalb zwischen den zwei Forschungsrichtungen der sogenannte „Methodenstreit“. Bei diesem werfen Forscher, die eine bevorzugte Forschungsrichtung haben, der anderen Forschung unwissenschaftliches Vorgehen o. ä. vor. Inzwischen werden allerdings häufig Forschungsmethoden verwendet, die sowohl einen qualitativen als auch einen quantitativen Anteil haben. Somit können die Vorteile beider Forschungsrichtungen genutzt werden (Flick 2012, S. 39-40).

Ziel dieser Hausarbeit ist, einen allgemeinen Überblick über die qualitativen und quantitativen Forschungsrichtungen zu bekommen. So soll der Unterschied zwischen diesen beiden klar herausgearbeitet und erkannt werden. Der Leser soll nach Durchsicht in der Lage sein, bei der Notwendigkeit der Anwendung einer der Forschungsrichtungen, sich durch diese Arbeit für eine Forschungsrichtung oder eine Mischung aus diesen beiden zu entscheiden. Welche Methode dann genutzt wird, muss durch Hilfe weiterer Literatur außerhalb dieser Arbeit entschieden werden.

Im ersten Kapitel wird die qualitative Forschungsrichtung vorgestellt. Nach einer allgemeinen Übersicht über qualitative Forschungsmethoden, sind die Nachteile aufgelistet. Dies geschieht mit dem Hintergrund, dass sie häufig in der Literatur nicht beachtet werden. Um allerdings eine Forschungsrichtung vollumfänglich anwenden und verstehen zu können, ist vor allem das Verstehen der Nachteile sehr wichtig um sich ggfls. auch für die andere Forschungsrichtung entscheiden zu können. Die Nachteile sind im Entscheidungsfall wichtiger als die Vorteile, da die Vorteile nicht so schwer wiegen. Wenn es für eine Forschung einen Nachteil bei einer Forschungsrichtung gibt, kann über diesen nicht hinweggesehen werden. Der letzte Teil über die qualitativen Forschungsmethoden beinhaltet eine nähere Betrachtung des narrativen Interviews. Es ist eine häufig genutzte Methode, weshalb sie in einem kurzen Abriss vorgestellt wird.

Die nachfolgende Kapitelstruktur der quantitativen Forschungsrichtung ist der qualitativen Forschungsrichtung nachempfunden. Auch hier folgen nach der allgemeinen Übersicht, die Nachteile sowie die nähere Betrachtung einer in der quantitativen Forschung weit verbreiteten Methode: die standardisierten Face-to-face Befragung. Sie ist sehr leicht als quantitative Forschungsmethode erkennbar, weshalb sie als Beispiel genutzt wird.

Um sich den Unterschied zwischen den qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden vorstellen zu können, folgen in Kapitel 1.3. jeweils ein Beispiel zu diesen.

Abschließend werden noch die Gütekriterien vorgestellt, anhand derer die Ergebnisse aus beiden Forschungsrichtungen überprüft werden können.

2. Qualitative Forschungsmethoden

2.1. Übersicht

Ziel der qualitativen Forschung ist es, eine Theorie aufgrund von Beobachtungen, die sich während des Forschungsprozesses ergeben, zu entwickeln. Dazu ist eine gewisse Offenheit für neue Ansätze vonnöten. Sie ergeben sich aus den subjektiven Betrachtungen. Aufgrund von sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen durch Personen, werden eher wenige Fälle betrachtet (Burzan 2015, S. 24). Die qualitative Forschung wird deshalb als induktiv bezeichnet: aus den Einzelfällen wird auf eine allgemeingültige Theorie geschlossen. Diese wird jedoch anhand der sich immer wieder verändernden Perspektiven angepasst (Mayer 2013, S. 24).

In der qualitativen Forschung gibt es unterschiedliche Forschungsmethoden: verschiedene Arten des Interviews, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung etc.

Das Gespräch ist in der qualitativen Forschung sehr oft Teil einer Forschungsmethode, da sich die individuelle Ansicht nur mühevoll aus einer Beobachtung erkennen lässt (Mayring 2016, S. 66). Es ist z. B. Teil der verschiedenen Interviewformen. Diese haben unterschiedliche Merkmale:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 - Begriffsbestimmung qualitativ orientierter Interviewformen (Mayring 2016, S. 66)

Die unterschiedlichen Interviewformen sind bei den offenen Fragestellungen und der qualitativen Auswertung weitestgehend einheitlich. Abweichend ist der Strukturheitsgrad. Einige Interviewformen bevorzugen eine teilstrukturierte Form, bei welcher sich der Interviewer schon vorher über das Thema informiert hat und das Gespräch auf bestimmte, von ihm erarbeitete Aspekte, lenkt (Mayring 2016, S. 67).

Bei der unstrukturierten Form erzählt der Befragte frei. Durch die Erzählung sollen die subjektiven Bedeutungsstrukturen, welche sich bei einer Befragung nicht ergeben, herausstellen (Mayring 2016, S. 72).

Trotz der sehr verbreiteten Methode des Interviews wird die Beobachtung seit einiger Zeit immer wichtiger, da der Forschungsgegenstand in seinem natürlichen Gebiet ohne Verfälschung untersucht werden soll. Durch die Einwirkung auf die Untersuchungsmethode, zum Beispiel bei einem Interview, ist diese nicht auszuschließen (Mayring 2016, S. 55). Aufgrund der verbreiteten Fotos- und Filmaufnahmen, ist vor allem die Beobachtung aus zweiter Hand eine oft genutzte Methode (Flick 2012, S. 279). Diese kann Einzelheiten erfassen, welche das menschliche Auge wegen ihrer Komplexität übersieht (Flick 2012, S. 306).

Wie bei der Form des Interviews, gibt es auch verschiedene Arten der Beobachtungstechnik. Welche Methode zum Einsatz kommt, entscheidet sich aufgrund des Forschungsgegenstands und des Forschungsziels (Diekmann 2005, S. 469). Zur besseren Übersicht sind sie in folgender Tabelle aufgeführt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 - Unterschiede bei Beobachtungsverfahren (Flick 2012, S. 282)

Nach Sammlung der Daten erfolgt die Auswertung. Hierzu bietet die qualitative Forschung unterschiedliche Verfahren. Drei sehr wichtige Verfahren sind hier in Kurzform dargestellt:

- Gegenstandsbezogene Theoriebildung: schon während der Datensammlung bildet der Forscher Theorien, welche mit der Länge der Forschung noch geändert bzw. vervollständigt werden (Mayring 2016, 103 – 107)
- Qualitative Inhaltsanalyse: Texte werden strukturiert analysiert und in Kategorien eingeteilt (Mayring 2016, S. 114 – 121)
- Typologische Analyse: Besonderheiten aus der Datenerhebung hervorheben und näher beschreiben (Mayring 2016, S.130 - 133)

2.2. Nachteile

Um die Methoden verstehen und nutzen zu können, müssen verschiedene Punkte betrachtet werden, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken können. Jeder Forschungsgestand benötigt seine eigene Methode. Aufgrund der verlockenden Standardisierung, muss auf die Anpassung der Forschungsmethode an den Forschungsgegenstand geachtet werden. Der Forschungsgegenstand darf sich nicht an die Forschungsmethode anpassen (Mayring 2016, S. 149-150).

Speziell bei der Methode der Beobachtung kann es dazu kommen, den Forschungsgegenstand unbewusst unter Bestätigung der Hypothese zu betrachten. Dies und die falsche Interpretation einer menschlichen Handlung können das Ergebnis verfälschen (Diekmann 2005, S. 458).

2.3. Nähere Betrachtung des narrativen Interviews

Bei der Forschungsmethode des narrativen Interviews erzählt der Interviewte spontan aufgrund einer offenen Fragestellung oder einer Aufforderung des Interviewers. Dieser darf im Hauptteil nicht eingreifen, sondern ist lediglich Zuhörer. Der Interviewte führt einen Monolog (Kruse 2014, S. 153-154). Anhand der Entwicklung der Situation von Ausgangslage zur Fertigstellung ergibt sich eine Erzählung (Hermanns 2012, S. 183). Nachdem diese ausgeführt wurde, übernimmt der Interviewer einen aktiven Teil. Durch die vorhergehende Erzählung können Fragen erzeugt werden. Sie werden dann zur Anregung von weiteren Erzählungen des Interviewten gestellt (Kruse 2014, S. 154). Der letzte Teil des narrativen Interviews ist die Bilanzierungsphase. Diese wird genutzt, um dem Interviewten Fragen zu stellen, die eine theoretische Erklärung und das Ziehen einer Bilanz möglich machen (Hermanns 2012, S. 184).

3. Quantitative Forschungsmethoden

3.1. Übersicht

In der quantitativen Forschung sollen Hypothesen überprüft werden. Sie wurden aus bisher gewonnen Theorien abgeleitet. Dazu werden große Fallzahlen betrachtet, durch die verschiedene wiederkehrende Muster festgestellt werden (Burzan 2015, S. 24). Diese werden in einen Zahlenwert zusammengefasst und so mit der anfangs aufgestellten Hypothese vergleichbar gemacht (Brosius 2016, S. 4). Um die Möglichkeit der Zusammenfassung zur erhöhen, sind die quantitativen Forschungsmethoden der Standardisierung unterworfen: Fragen in einem Interview sind in einer festen Reihenfolge zu stellen und Antworten sind vorgeben (Diekmann 2005, S. 374). Die Standardisierung erhöht die Objektivität und erleichtert außerdem den Befragten die Antwort (Burzan 2015, S. 22). Das Ergebnis der quantitativen Forschungsmethoden muss intersubjektiv nachprüfbar sein. Jede forschende Person erhält unter denselben Voraussetzungen dieselben Ergebnisse, um diese damit zu bestätigen oder das Gegenteil nachzuweisen (Brosius 2016, S. 17). Diese Nachprüfbarkeit ist Voraussetzung um die Hypothesen widerlegen zu können. Somit ist eine Hypothese nie endgültig wahr. Sie kann immer falsifiziert, also als falsch nachgewiesen, werden.

Durch die Zusammenfassung der wiederkehrenden Muster zu einem Wert und der damit verbundenen Vergleichbarkeit des Ergebnisses mit der Hypothese, bezeichnet man die quantitativen Forschungsmethoden als deduktiv: der Forscher verifiziert eine allgemeingültige Vermutung anhand von einzelnen Fällen (Burzan 2015, S. 23).

In der quantitativen Forschung gibt es unterschiedliche Forschungsmethoden: Inhaltsanalyse, Beobachtung, Befragung etc.

Die Inhaltsanalyse ist „zum einen von Texten verschiedener Art wie Romanen, Aufsätzen, Zeitungsartikeln, Einkaufslisten, Tagebüchern, Werbeslogans, zum anderen von anderen Quellen wie Filmen, Fotos oder Internetseiten.“ (Burzan 2015, S. 43).

Durch die Einordnung der Informationen aus den Texten in Kategorien ist eine Verbindung zu der Hypothese möglich. Der Vorteil einer Inhaltsanalyse ist die Unabhängigkeit von Forschungsteilnehmern (Burzan 2015, S. 73-74).

Die Beobachtung ist ähnlich der Inhaltsanalyse. Auch hier wird die Einordnung von Informationen in Kategorien durchgeführt. Der Unterschied besteht in der Aktualität der Informationen. Bei der Beobachtung werden Informationen untersucht, welche in diesem Moment ablaufen. Der Vorteil der Beobachtung ist, dass man zum Beispiel zur subjektiven Meinung das unbewusste Verhalten eines Menschen erforschen kann (Burzan 2015, S. 76-78). Es wird jedoch erst zum Vorschein kommen, wenn diese Methode nicht reaktiv erfolgt. Das bedeutet, der Forschungsteilnehmer darf von der Beobachtung nichts erfahren. Zu den zwei Arten der offenen bzw. verdeckten Beobachtung und der Beobachtung in natürlichen oder künstlichen Situationen, gibt es zusätzlich die Unterscheidung zwischen der Teilnahme oder Nichtteilnahme an der Beobachtung und dem Grad der Strukturierung. Bei der Teilnahme an einer Beobachtung nimmt der Beobachtende selbst an der Situation teil, was den Vorteil der Informationen aus dem Inneren hat. Die Nichtteilnahme an der Beobachtung, heißt, die Beobachtung als Außenstehender durchzuführen. Sie hat den Vorteil der Unverfälschbarkeit, da man kein Teil der Beobachtung ist (Burzan 2015, S. 81-82). Der Grad der Strukturierung ist insofern wichtig, da Beobachtungen direkt in Kategorien eingeteilt werden. Bei einer hoch strukturierten Beobachtung, ist jede Beobachtung anhand des standardisierten Beobachtungsschemas einzuordnen. Bei mittel strukturierten Beobachtungen gibt es etwas Interpretationsspielraum (Burzan 2015, S. 82). Allgemein muss bei Beobachtungen darauf geachtet werden, dass es außer der benötigten Einwilligung bei der Beobachtung von privaten Situationen, weitere Einschränkungen gibt, welche eine Beobachtung begrenzen. Dazu gehören:

- Langwierige Beobachtungsdauer
- Subjektivität, die keinen Vorgang voraussetzt
- Früheres Geschehnis

(Burzan 2015, S. 79)

Nach Sammlung der Daten müssen diese zur Betrachtung in Bezug auf die Fragestellung aufbereitet, auf Fehler überprüft und wenn möglich bereinigt werden (Burzan 2015, S. 143). Die Vorbereitung ist die Vorstufe der statistischen Analyse. Sie wird mit Hilfe des Computers durchgeführt. Durch Verteilungen und Zusammenhängen von einer (univariat), zwei (bivariat) oder mehreren (multivariat) Variablen mit statistischen Techniken ergeben sich dann

[...]

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Details

Titel
Quantitative vs. qualitative Forschung
Hochschule
IU Internationale Hochschule
Veranstaltung
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Note
2,3
Jahr
2017
Seiten
13
Katalognummer
V503233
ISBN (eBook)
9783346044495
ISBN (Buch)
9783346044501
Sprache
Deutsch
Schlagworte
quantitative, forschung
Arbeit zitieren
Anonym, 2017, Quantitative vs. qualitative Forschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503233

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