Unterrichtseinheit: Waldspaziergang im Herbst (1. Klasse)


Unterrichtsentwurf, 2005

18 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Thema der Unterrichtseinheit
1.1 Thema der Unterrichtssequenz

2 Analyse der Lernsituation und Lernvoraussetzungen der Kinder
2.1 Beschreibung der Schule
2.2 Beschreibung der Klasse
2.3 Lernvoraussetzungen

3 Die Sachdarstellung
3.1 Einordnung des Themas in einen größeren fachwissenschaftlichen Zusammenhang

4 Die Intentionen/Lehrziele

5 Die Lernstruktur
5.1 Geplante Methodenkonzeption
5.2 Lernarrangement
5.3 Verlaufsplan

6 Literaturverzeichnis

7 Anhang

1 Thema der Unterrichtseinheit

1.1 Thema der Unterrichtssequenz

Die Einordnung der Unterrichtssequenz erfolgt in die Leitidee „Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit Materialien, Objekten und Kleingeräten“ Kompetenzfeld 2.1 des Lehrplanheftes 1/2004 Reihe A Nr. 9 der Grundschule.

In dieser Unterrichtseinheit lernen die Kinder ihre individuellen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten des eigenen Körpers zu erweitern. Sie setzen sich aktiv mit Geräten, Materialien und ihrem eigenen Körper auseinander und erfahren dabei einen großen Lernzuwachs durch und mit Bewegung. In einer bewegungsgerecht gestalteten Lernumgebung erleben sie den Wechsel von konzentriertem Arbeiten und notwendigen Erholungsphasen (vgl. Bildungsplan für die Grundschule, S. 112).

Eine große Rolle spielen dabei Bewegungsgeschichten und die Auseinandersetzung mit Bewegungslandschaften. Diese bieten Anlass zum kreativen Handeln und sind bei Kindern sehr beliebt. Dies mag daran liegen, dass sie den Kindern Gelegenheit bieten soziale, körperliche und auch materielle Erfahrungen zu machen, ohne permanente Vorschriften auferlegt zu bekommen.

Mithilfe ihrer Fantasie verlassen die Kinder bewusst die Normalität von Bewegungsmustern und lernen ihr Körper- und Bewegungsgefühl differenziert zu schulen.

In der handelnden Auseinandersetzung mit Alltagsmaterialien schulen die Kinder ihre Wahrnehmung, Entscheidung und Handlungsfähigkeit. Sie üben ihre koordinativen Fähigkeiten und lernen sich sicher zu bewegen. Gerade Bewegungsgeschichten bieten den Kindern Anlass, sich selbsttätig und im Dialog mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Dadurch können sie die Bewegungspotentiale ihres Körpers kennen lernen und weiterentwickeln.

In dieser Stunde setzen sich die Kinder aktiv mit dem Alltagsmaterial „Bierdeckel“ auseinander. Bierdeckel sind den meisten Kindern bereits aus Restaurantbesuchen oder von diversen Feierlichkeiten bekannt. An dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass ich Bierdeckel der Brauerei Hoepfner verwende, die ich kostenlos erworben habe. Da es sich in dieser Stunde um Kinder der ersten Klasse handelt, gehe ich davon aus, dass sie den Namen noch nicht lesen können und ihnen die Bedeutung des Logos noch nicht bewusst ist. Da etwa 400 Bierdeckel verwendet werden, war mir der Aufwand jeden einzelnen Bierdeckel abzukleben zu groß.

Neben zahlreichen weiteren Geräten und Materialien wie z. B. Teppichfliesen, Wäscheklammern, Schwungtüchern und Papprollen, stellen Bierdeckel ein besonders attraktives und vielfältig einsetzbares Alltagsmaterial dar. Es lässt sich leicht beschaffen und garantiert bei Kindern große Motivation und Bewegungsbereitschaft. Bierdeckel bieten zahlreiche Bewegungsanlässe und regen Kinder in ihrem kreativen Handeln an.

Die Kinder sollen in dieser Stunde verschiedene Bewegungslandschaften mit Bierdeckeln bauen und verändern. Sie üben gezielt bestimmte Bewegungsformen anzuwenden, zu variieren, spielerisch zu erproben und sie zu erweitern und zu gestalten. Bisher haben die Kinder im Sportunterricht nur vereinzelt Vorerfahrungen mit Alltagsmaterialien wie Teppichfliesen, Papprollen und Wäscheklammern gesammelt. Es stellt daher eine besondere Herausforderung dar, alle unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten von Bierdeckeln zu finden und zu erproben.

2 Analyse der Lernsituation und Lernvoraussetzungen der Kinder

2.1 Beschreibung der Schule

Die Kernstadt Ettlingen ist ein Vorort von Karlsruhe und liegt etwa 6 km von der Karlsruher Innenstadt entfernt. In Ettlingen leben z. Z. etwa 22 500 Menschen. Die Grund- und Hauptschule liegt am Rand des Wohngebiets in Ettlingen-West.

Die Einweihung der Schule fand am 02. Mai 1954 statt. An diesem Tag verlieh der damalige Bürgermeister Rimmelspacher der neuen Anstalt den Namen „Pestalozzischule“.

Die Schule besteht aus einem neueren Hauptgebäude, einem älteren Nebengebäude, zwei Turnhallen und einem Lehrschwimmbecken, welches 1968 erbaut wurde. Dieses Jahr beginnt die Erweiterung des Schulgebäudes in Form einer eigenen Mensa, um dem Platzbedarf der Ganztagsklassen nachzukommen. Die Schule ist ansonsten überdurchschnittlich gut ausgestattet und verfügt neben einem Musiksaal, Filmraum, Technikraum, Chemiesaal und Physiksaal auch über eine Lehrküche und einen PC-Raum mit zahlreichen neuwertigen Geräten. Der Pausenhof ist sehr geräumig und bietet neben dem Sandspielplatz ausreichend Spielalternativen für die Kinder. Neben dem Pausenhof befindet sich ein großer begrünter Sportplatz, der sich für Fußball oder Basketball besonders gut eignet. Dieser wird auch für verschiedene Sportspiele und Leichtathletik im Schulsport genutzt.

Im letzten Jahr feierte die Pestalozzischule 50-jähriges Jubiläum; in demselben Jahr wurde Frau Schieschke neue Rektorin und trat die Nachfolge von Herrn Hofmeister an.

Heute umfasst der Grundschulbereich zwei Grundschulförderklassen mit LIMA

(Leseintensivmaßnah­men) und FIMA (Förderintensivmaßnahmen in Kooperation mit der Carl- Orff-Schule). Seit 1994 gibt es auch Grundschulklassen mit Montessorizügen, während der Hauptschulbereich derzeit eine gebundene Ganztagsbetreuung in der 5. und 6. Klasse einschließt, der im nächsten Schuljahr nachkommende Klassen folgen werden.

Momentan lässt sich die Schulsituation folgendermaßen beschreiben: die Grundschule besteht aus 13 Klassen mit derzeit 252 Schülern, darunter fallen auch zwei Außenklassen und die Hauptschule besteht aus 5 Klassen mit 126 Schülern. Insgesamt besuchen 376 Schüler die Pestalozzischule, davon zählen 9 Schüler zu dem Grundschulförderbereich. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst größtenteils die angrenzende Wohnsiedlung.

Was das Schulklientel betrifft, so wird die Pestalozzischule überwiegend von Kindern der unteren Mittelschicht besucht. Der Ausländeranteil an der Schule ist besonders im Hauptschulbereich sehr hoch, wobei ein ausgewogenes Verhältnis der Nationalitäten vorliegt, so dass es relativ selten Probleme zwischen einzelnen Gruppierungen gibt.

2.2 Beschreibung der Klasse

Die Klasse 1c besteht aus 23 Schülerinnen und Schülern, von denen 10 Jungen und 13 Mädchen sind. Insgesamt gibt es dieses Schuljahr drei erste Klassen, wobei die anderen beiden Klassen nach der Montessori – Pädagogik unterrichtet werden.

Da ich die Klasse nur aus dem Sportunterricht kenne, der dreimal die Woche stattfindet, habe ich die Kassenlehrerin Frau Weber zur Beratung hinzugezogen, um eine genauere Klassenanalyse erstellen zu können.

Mein bisheriger Eindruck ist, dass die Klasse aus sehr unterschiedlichen Nationalitäten besteht. Was den Sportunterricht betrifft, so fallen bisher einige Mädchen unangenehm auf.

Die Italienerin Fitore ist die kleinere Schwester von Edona, welche ich in der Klasse 6 in Mathematik unterrichte. Wie ihre ältere Schwester, ist Fitore im Sportunterricht äußerst vorlaut und frech, während sie interessanterweise im Klassenzimmer unauffällig und ruhig ist. Sie neigt häufig dazu, andere Kinder aus ihrer Klasse zu hauen und zu schubsen. Ihre forsche und selbstbewusste Art fällt besonders in Spielsituationen unangenehm auf, da Fitore sich selten an die Regeln halten kann und andere Kinder im Spiel behindert.

Elif ist ein Mädchen, über das sich laufend andere Kinder beschweren. Sie reagiert im Sportunterricht wiederholt ungehalten und tritt und schlägt Kinder in ihrer Klasse. In der Zwischenzeit wird Elif von einigen anderen Mädchen absichtlich gemieden, da sie nicht selten „böse Ausdrücke“ benutzt. Obwohl ich schon mehrmals mit ihr darüber gesprochen habe, stellt sich nur kurzweilig eine Besserung in ihrem Verhalten ein. Neben dem Sozialverhalten fällt Elif auch dadurch auf, dass sie permanent mit Yasemin, Veronica und Latifa streitet.

Dania ist ein etwas verträumtes, aber anhängliches Mädchen, welches sich auffallend eigenwillig verhält. Sie erfindet häufig eigene Bewegungsaufgaben, ohne auf die Anweisungen des Lehrers zu hören. Generell braucht Dania bei allem was sie tut besonders viel Zeit. Sie ist - genauso wie Amaya - immer die Letzte in der Umkleide und trödelt und träumt vor sich hin. Ihre Stärken sind Hilfsbereitschaft und Ordentlichkeit.

Was den sportmotorischen Bereich betrifft, so ist mir bei den Jungen Tilo besonders positiv aufgefallen. Er turnt in seiner Freizeit und bewegt sich äußerst geschickt und sicher an Geräten und in Spielsituationen. Er ist mir gegenüber sehr aufgeschlossen und gab mir bereits wiederholt Rückmeldung über die Sportstunden. In letzter Zeit fällt auf, dass er engen Kontakt zu Pascal sucht. Tilo neigt dazu immer im Mittelpunkt zu stehen, es fällt ihm schwer, sich in einer Reihe hinten anzustellen.

Auch Niklas, Tobias und Steven sind sehr sportlich, wobei sich Tobias und Niklas nicht gut verstehen. Alle drei sind temperamentvolle und bewegungsfreudige Kinder, die man immer wieder auf Regeln und Rituale hinweisen muss. Bezüglich des Sozialverhaltens der Jungen lässt sich sagen, dass sie hin und wieder aneinander raten und dabei auch handgreiflich werden.

Besondere Vorsicht ist bei Daniel geboten, dieser ist hochgradig allergisch gegen Erdnüsse und muss im Falle des geringsten Kontakts umgehend von einem Rettungsdienst medizinisch behandelt werden. Daniel ist in seiner Freizeit im Ballsportbereich aktiv. Er bekommt seit einiger Zeit Ergotherapie und spezielles Motoriktraining. Sein Verhalten im Sportunterricht ist eher zurückhaltend und ruhig. Er ist ein äußerst freundlicher und vorsichtiger Junge, auf den man sich gut verlassen kann. Bei Gruppeneinteilungen wird er häufig als Letzter gewählt und spielt auch sonst gerne lieber alleine. Daniel ist äußerst in sich gekehrt und hat oft Angst etwas falsch zu machen. Er ist der einzige Linkshänder in der Klasse. Interessant ist, dass er trotzdem gerne kaspert und im Klassenzimmer über sehr lange Konzentrationsphasen verfügt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Unterrichtseinheit: Waldspaziergang im Herbst (1. Klasse)
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe  (Lehramt für Grund- und Hauptschule)
Note
1,5
Autor
Jahr
2005
Seiten
18
Katalognummer
V50265
ISBN (eBook)
9783638465175
Dateigröße
508 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Stunde war ein voller Erfolg. Die Kinder (1. Klasse) haben in einer Bewegungsgeschichte zahlreiche Erfahrungen mit Alltagsmaterialien wie Bierdeckel und Papprollen gesammelt. Die Stunde eignet sich auch für eine 2. Klasse und lässt sich mit den üblichen Sportgeräten leicht umsetzen. Der Inhalt basiert auf dem neuen LP, in dem die Kinder auch gestalterische und ästhetische Erfahrungen sammeln sollen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Schlagworte
Unterrichtseinheit, Waldspaziergang, Herbst, Klasse)
Arbeit zitieren
Katja Biersch (Autor:in), 2005, Unterrichtseinheit: Waldspaziergang im Herbst (1. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50265

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Unterrichtseinheit: Waldspaziergang im Herbst (1. Klasse)



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden