Europäische Metropolregionen. Besonderheiten in Deutschland


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Abkürzungsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition

3. MKRO/ IKM

4. Funktionen einer Metropolregion
4.1 Messmethodik

5. Europäische Metropolregion München

6. Fazit und Ausblick

I. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Seite 6 - Europäische Metropolregionen in Deutschland gemäß MKRO 1997/2015

Abbildung 2: Seite 10 - Metropolregion München

Abbildung 3: Seite 11 - Wirtschaftswachstum und Wirtschaftskraft in den Metropolregionen der Eu-25

1. Einleitung

Zu Zeiten der ansteigenden Globalisierung spielen Europäische Metropolregionen eine zentrale Rolle im Raum- und Planungskonzept. Durch die immer weiter voranschreitende internationale Verknüpfung des Wirtschaftssektors gewinnt der Wettbewerb unter Regionen weiter an Bedeutung. Ziel ist es sich als Metropolregion auf dem internationalen Markt einen Platz zu verschaffen und sich wachstumsorientiert weiter zu entwickeln.

Während andere europäische Staaten eine dominierende Metropole besitzen, sieht dies im deutschen Städtesystem ganz anders aus. Diese Entwicklung ist auf die Historik des Landes zurückzuführen, es entwickelte sich eine dezentrale Raumstruktur. Dieses Jahr findet das 50-jähriges Jubiläum der Ministerkonferenz für Raumordnung statt, diese beschloss 1997 die Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und Landesregierung. Durch den Orientierungs- und Handlungsrahmen der MKRO wurde das Ziel der gleichzeitigen Stärkung mehrerer europäischer Metropolregionen festgelegt. Das Ziel der dynamischen Entwicklung soll vor allem durch Innovationen, Sicherung der Daseinsvorsorge und der Bewahrung von Ressourcen umgesetzt werden.

Ziel dieser Arbeit ist es, auf die in Deutschland gelegenen europäischen Metropolregionen einzugehen. Die Leitfrage befasst sich damit, welche Funktionen den Metropolregionen zugeordnet werden können und wie die Feststellung dieser Indikatoren verläuft. Geschieht die empirische Erfassung von Indikatoren ohne Probleme oder trifft man bei der Messung auf Probleme?

2. Definition

Vor etwas mehr als zwei Jahrzenten wurde eine neue politische Raumkategorie in Deutschland eingeführt, die Europäische Metropolregion. Europäische Metropolregionen gelten laut MKRO als Regionen ohne feste Außengrenzen, sie bestehen aus funktionalen Verflechtungsräumen mit einer Ausstrahlung auf ihr Umland (heineberg 2007 ,328).

Zunächst einmal sollte jedoch der Unterscheid zwischen den Begriffen „Metropole“ und „Metropolregion“ erläutert werden. Der Begriff Metropole wird wie folgt definiert „Millionenstadt, die zugleich ein wirtschaftliches und politisches Entscheidungszentrum ist und die anderen Städte des Landes in der Regel an Größe und Bedeutung weit überragt“ (waldeck 2012, 235). Anfang der 1990er Jahre wurde der Begriff der Metropolregion als Übersetzung für „Metropolitan Area“ eingeführt. Der Begriff Metropolregion setzt sich durch die Begriffe Metropole und Region zusammen, dieser vermeintliche Gegensatz ist jedoch das Merkmal einer Metropolregion. Dieser Siedlungstyp definiert „nämlich eine in der Region verteilte Großstadt. […] von hoher nationaler und internationaler Bedeutung.“ (fassmann 2009, 63).

Auf europäischer Ebene wurde versucht die Metropolregionen mit Hilfe der Nomenclature of Territorial Units for Statistics zu definieren. Die Stufen der NUTS umfassen die Metropolregionen, diese setzen sich durch die bevölkerungsmäßig größten Städte und mit ihrem eng verflochtenen Umland zusammen.

3. MKRO/ IKM

Die Ministerkonferenz für Raumordnung ist ein Zusammenschluss von Ministern aus Bund und Ländern die sich mit der Raumordnungsfrage auseinandersetzen. Im Jahr 1993 entwickelte die MKRO einen Raumordnungspolitischen Orientierungsrahmen. Dieser wurde weiterentwickelt, zwei Jahre später beschloss die MKRO im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen das Konzept der „Europäischen Metropolregion“. Heineberg (Heineberg 2014, 72) verweist darauf, dass die MKRO Europäische Metropolregionen als „Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung“ versteht, die „herausragenden Funktion im internationalen Maßstab über die nationalen Grenzen hinweg ausstrahlen“. Im Jahr 1995 wurden insgesamt sechs deutsche Metropolregionen ernannt. Weitere fünf Regionen wurden fest in den Kreis mit aufgenommen, sodass Deutschland im Jahr 2005 einen Bestand von elf EMR hatte. Dazu zählen folgende Regionen: Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, Bremen-Oldenburg im Nordwesten, Frankfurt/Rhein-Main, Hamburg, Hannover-Braunschweig-Göttingen, München, Nürnberg, Rhein-Neckar, Rhein-Ruhr, Sachsendreieck und Stuttgart (vgl. Abb. 1). Diese Regionen sollen laut dem Beschluss der MKRO „die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und Europas erhalten.“ (adam 2002, 514). Dieses Konzept verdeutlicht die Relevanz von EMR in Deutschland als auch auf internationaler Ebene, es soll weitergehend verbessert werden. Damit EMR zu einem festen Bestandteil des europäischen Raumentwicklungskonzeptes werden. Im Jahr 2006 wurde ein Leitbild für die Raumentwicklung durch die MKRO verabschiedet, dieses enthält vier Faktoren: Wettbewerbsfähigkeit stärken, Daseinsvorsorge sichern, Raumnutzungen steuern und nachhaltig entwickeln als auch Klimawandel und Energiewende gestalten. Diese Punkte gelten als langfristige Ziele und sollen insbesondere von Bund und Ländern umgesetzt werden. Der Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland setzt sich durch die von der MKRO bestimmten Metropolregionen zusammen. Die Arbeitsgruppe IKM verfolgt das übergeordnete Ziel der Erreichung von Wachstum und Innovation in ihren Regionen.

ABBILDUNG 1: Europäische Metropolregionen in Deutschland gemäß MKRO 1997/2015

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Heineberg 2014, S. 74, Abb. 3.12

4. Funktionen einer Metropolregion

Oftmals wird in Statistiken die Bevölkerungszahl als das Hauptkriterium herangezogen, wenn es sich dabei um die Darstellung oder den Vergleich von Metropolen handelt. Der Wissenschaftler Hans Heinrich Blotevogel stellte das Konzept der „Metropolfunktionen“ für deutsche Metropolregionen vor, dieses wurde von Bund und Ländern weiterentwickelt. Laut der MKRO müssen die drei folgenden Hauptfunktionen von einer Metropolregion erfüllt werden: die Entscheidungs- und Kontrollfunktion, die Innovations- und Wettbewerbsfunktion und die Gateway-Funktion.

Die Entscheidungs- und Kontrollfunktion befasst sich mit der ökonomischen und politischen Ebene. Dabei tritt vor allem die ökonomische Ebene in den Vordergrund. Bestandteil dieser sind die (Haupt-)Sitze von führenden nationalen als auch internationalen Unternehmen. In diesen Headquartern werden wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Entwicklung des Unternehmens getroffen. In Metropolregionen sind zudem auch Börsen, Banken und Dienstleister angesiedelt. Das breite Spektrum des Dienstleistungssektors beinhaltet zum Beispiel auch Unternehmensberatungsfirmen. Diese haben und nehmen erheblich Einfluss auf die internen Unternehmensentscheidungen. Ministerien und Behörden entscheiden auf politischer Ebene, welche Entwicklungen im Land oder der Region durchlaufen werden. In einigen Metropolregionen befinden sich auch Leitstellen von internationalen Organisationen wie zum Beispiel der UN oder auch der EU.

Die Innovations- und Wettbewerbsfunktion beinhaltet wirtschaftliche und technische als auch soziale und kulturelle Innovationen. Metropolregionen lassen sich demnach als Innovationszentrum eines Landes betiteln (ellerich 2007, 1). Als Indikatoren für wirtschaftliche und technische Innovationen gelten eine besonders hohe Dichte an Hochschulen, Studenten und Forschungseinrichtungen. Dieses kreative Milieu setzt sich durch die genannten Einrichtungen, junge Führungskräfte und qualifiziertes Personal zusammen (ellerich 2007, 2). Die soziale und kulturelle Innovation ist durch den Zugang zu kulturellen Einrichtungen gegeben, dazu zählen unteranderem Museen, Theater und Messen. Eine Metropolregion bietet die benötigte Infrastruktur damit Großveranstaltungen wie zum Beispiel Sportereignisse ausgeführt werden können. Die vielfältigen und speziellen Angebote verleihen dem jeweiligen Raum einen individuellen Charm, der sie von anderen Metropolregionen abgrenzt.

Die Gateway-Funktion wird oft als „Drehscheibe“ der Metropolregion bezeichnet. Dabei handelt es sich um den direkten Austausch von folgenden Aktionen: der Zugang zu Menschen, Wissen und Märkten. Um den Zugang zu Menschen zu nutzen und voranzubringen ist das internationale Verkehrsnetz von hoher Bedeutung. Die Metropolregionen sichern sich diesen Zugang durch Verkehrsknoten bestehend aus interkontinentalen Flughäfen, einem ausgebauten Schienenverkehr und Autobahnnetzwerken. Der Zugang zu Wissen wird durch fachspezifische Kongresse und Medien ermöglicht. Jedoch spielen auch Messen und Ausstellungen eine Rolle, sie ermöglichen den Zugang zu Märkten in einer Metropolregion. Die Gateway Funktion wird ihrer Bezeichnung als Drehscheibe gerecht denn hier werden alle Aktionen und Akteure zusammengeführt und es entsteht ein reges Treiben.

Zudem wird oftmals auch noch von einer Symbolfunktion der Metropolregionen gesprochen, diese verleiht der Region nochmals einen sehr individuellen Charakter. Die multiplexe Kombination der eben genannten Funktionen ist entscheidend. Nach Blotevogel (blotevogel 2002, 345) sind diese Funktionen „nicht unabhängig voneinan­der, sondern bedingen und verstärken sich gegenseitig“.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Europäische Metropolregionen. Besonderheiten in Deutschland
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
15
Katalognummer
V502451
ISBN (eBook)
9783346040206
ISBN (Buch)
9783346040213
Sprache
Deutsch
Schlagworte
europäische, metropolregionen, besonderheiten, deutschland
Arbeit zitieren
Marie Schönert (Autor:in), 2017, Europäische Metropolregionen. Besonderheiten in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502451

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