#Nationalratswahl2017 in Österreich. Der Wahlkampf auf Facebook


Bachelorarbeit, 2019

156 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdefinitionen
2.1. Cybermobbing
2.1.1. Verbales Cybermobbing
2.1.2. Candystorm
2.1.3. Shitstorm
2.2. Soziale Medien
2.2.1. Facebook
2.3. Informationsethik

3. Forschungsmethode

4. Kurzprofil von Christian Kern

5. Das Social Media Verhalten des Spitzenkandidaten auf Facebook
5.1. Das Posting-Verhalten von Christian Kern
5.2. Ergebnisse des Posting-Verhaltens des Kandidaten

6. Reaktionen der InternetnutzerInnen

7. Reaktionen auf verbale Angriffe seitens des Politikers

8. Präventionsmaßnahmen und richtiger Umgang mit verbalen Angriffen

9. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Forschungsquellen

1. Einleitung

Social Media Kanäle und ihre Funktionen sind für die Gesellschaft nur mehr kaum wegzu- denken. „Soziale Medien haben in ihrer Verbreitung und Nutzung in den vergangenen Jahren erheblich zugelegt – und die Nutzungszahlen steigen weiterhin.“ (Schmidt/Taddicken 2017: 15) Auch der Nutzungsbereich der sozialen Netzwerken breitet sich immer weiter aus. Die Plattformen werden nicht mehr ausschließlich für private Zwecke genutzt, sondern auch für Unternehmen erlangen sie immer mehr Bedeutung (Ziegler 2015: 4). Soziale Medien bieten nicht nur die Funktion der Vernetzung mit anderen NutzerInnen, sondern auch den Faktor der Informationsbeschaffung. Die meisten Informationen über das aktuelle Geschehen verbreiten sich über soziale Netzwerke. Dadurch, dass sich die aktuellsten Nachrichten schon in den Hosentaschen der Menschen befinden, haben sich die sozialen Plattformen als eine der wichtigsten Nachrichtenquellen etabliert (Ziegler 2015: 4). Die Funktion der Informationsbeschaffung ist vor allem bei Wahlkämpfen ein essentielles Mittel geworden. Grundsätzlich beziehen die WählerInnen ihre Informationen über den Wahlkampf aus Massenmedien (rund 85% beziehen ihre Informationen aus Fernsehsendungen), aber das Problem hierbei ist, dass die verschiedenen Parteien die Kontrolle über die verbreiteten Botschaften verlieren (Maurer 2009: 151). Ein weiter negativer Faktor der massenmedialen Berichterstattung ist die vereinfachte Verbreitung von Informationen. Die Medien berichten über politische Nachrichten nur mehr vereinfacht, damit diese für die RezipientInnen einen gewissen Unterhaltungswert bekommen und für sie nur mehr wichtig wird, wer sich bei einer politischen Diskussion durchgesetzt hat (Maurer 2009: 153) und dabei die eigentlichen Standpunkte und Ziele der Parteien in den Hintergrund treten. Trotzdem besteht eine Wechselwirkung zwischen den Massenmedien und der Politik. „Politik ist nicht denkbar ohne Kommunikation.“ (Schulz 2011: 13) Die PolitikerInnen brauchen die Medien zur Verbreitung von Informationen und die Medien sind von der Politik abhängig, damit sie Informationen bekommen (Jun 2009: 272). Bei ihren Social Media Profilen haben die PolitikerInnen hingegen die volle Kontrolle darüber, welche Beiträge gepostet werden sollen und sie sind in gewisser Weise nicht mehr von den Massenmedien abhängig, dass diese Beiträge über sie veröffentlichen. Durch die sozialen Medien können Wahlinformationen kostengünstig und schnell verbreitet werden, spezielle Wählergruppen können zielgenau angesprochen werden und für die WählerInnen dienen sie außerdem als eine Informationsressource (Schulz 2011: 228). Seien es nun Einblicke in ihr Privatleben oder Werbung ihrer Partei. Die Aufmerksamkeit der Medien und die Kommunikationskompetenz zählen zu den erfolgsversprechendsten Kriterien für die Parteien (Jun 2009: 270). Auch wenn Social Media Kanäle einige positive Aspekte mit sich bringen, gibt es durchaus negative Faktoren wie z.B. Cybermobbing. Zwar sind zum größten Teil Jugendliche mit ca. 14 Jahren von Cybermobbing betroffen, aber es sind auch Fälle eingetreten, bei denen Erwachsene im Internet gemobbt wurden (Marx 2017: 46). Cybermobbing findet ununterbrochen statt, bleibt im Internet für unbestimmte Zeit bestehen und kann von allen gesehen werden (Ziegler 2015: 261). Auch PolitikerInnen sind nicht vor Angriffen im Internet geschützt, deshalb soll in der folgenden Arbeit untersucht werden, wie weit die Spitzenkandidaten der österreichischen Nationalratswahl von solchen Angriffen betroffen sind und wie sie damit umgehen.

Aus diesem Grund soll in dieser Bachelorarbeit die Forschungsfrage „Inwiefern reagiert der Spitzenkandidat Christian Kern auf verbale Angriffe in seinem Social Media Accounts?“ beantwortet werden.

Weiteres sollen in der Arbeit folgende Unterfragen bearbeitet werden:

Wird der Politiker von seinen AnhängerInnen bei verbalen Angriffen verteidigt?
Verzeichnen die Beiträge, der von dem Spitzenkandidat einen Monat vor der Wahl gepostet wurden eher positive oder negative Reaktionen von den InternetnutzerInnen?
Nehmen verbale Angriffe gegen den Spitzenkandidaten kurz vor der Wahl zu, ab oder bleiben diese gleich?
Inwiefern können Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing auf das mediale Kommunikationsverhalten des Spitzenkandidaten angewendet werden?

2. Begriffsdefinitionen

In der folgenden Arbeit sollen die Reaktionen der Spitzenkandidaten der österreichischen Nationalratswahl und der InternetnutzerInnen auf verbale Angriffe analysiert werden. Des Weiteren soll auch die medienethische Korrektheit der von den Spitzenkandidaten geposteten Beiträgen untersucht werden. Deshalb hat die Definition der im Kapitel unten angeführten Begriffe für die Arbeit eine hohe Relevanz.

2.1. Cybermobbing

Grundsätzlich weist Cybermobbing viele Ähnlichkeiten mit dem traditionellen Mobbing auf. Wie beim traditionellen Mobbing soll auch bei Cybermobbing das Opfer langfristig und wiederkehrend geschädigt werden, aber nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern über die verschiedenen Kommunikationsplattformen des Internets (Katzer 2014: 60). Außerdem ist Cybermobbing nicht von Ort und Zeit abhängig. Traditionelles Mobbing ist auf einen Ort und Zeitpunkt eingeschränkt, während Cybermobbing von diesen Faktoren nicht abhängig ist, da mittlerweile fast jeder ununterbrochen über das Handy und dem Internet erreichbar ist (Kern 2014: 33). Außerdem wird bei traditionellem Cybermobbing die physische Anwesenheit des Opfers und des/der Täters/der Täterin benötigt. Bei Cybermobbing ist dies nicht der Fall. Durch das Internet stehen die Opfer und Täter sich nicht direkt gegenüber, sondern ein Medium und das Internet trennen sie voneinander (Kern: 2014: 31). Das Cybermobbing findet also über eine gewisse Distanz statt. Hier kommt außerdem der zusätzliche Faktor der Anonymität hinzu. Die TäterInnen können in der virtuellen Welt anonym agieren oder eine ganz andere Identität annehmen (Fawzi 2015: 48). Die TäterInnen, die hinter dem Social Media Profil stehen, können in der Realität eine ganz andere Person sein. Aufgrund der technischen Entwicklung muss der Faktor der Wiederholung nicht nur von einem/einer TäterIn ausgehen, denn durch das Schneeball-System können sich z.B. Fotos oder Videos des Opfers unkontrolliert weiterverbreiten und andere zum weiter Mobben animieren (Festl 2015: 30). Im schlechtesten Fall, kann das Cybermobbing zu einer Endlosschleife werden.

Cybermobbing kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen und auch kategorisiert werden. Für die weiterführende Arbeit und die anschließende Analyse der Beiträge ist die Kategorie verbales Cybermobbing von Relevanz.

2.1.1. Verbales Cybermobbing

Verbales Cybermobbing findet statt, wenn eine Person direkt über soziale Netzwerke oder Nachrichten beleidigt wird (Katzer 2014: 62). Es findet beispielsweise kein verbales Cybermobbing statt, wenn man über die Person Lügen verbreitet oder sie vom sozialen Geschehen ausschließt. Diese Beispiele können als psychisches Cybermobbing bezeichnet werden, da das Opfer nicht direkt angegriffen wird (Katzer 2014: 62). Beim verbalen Cybermobbing haben die Täter das Opfer direkt als Ziel und wollen nicht die Beziehungen der Opfers zerstören (Kern 2014: 41). Das Opfer wird also direkt und auf die eigene Person bezogen angegriffen. Die Täter wollen in diesem Sinne nicht das soziale Umfeld der Person zerstören, sondern das Opfer selbst.

Grundsätzlich kann während der Forschung nicht erhoben werden, ob die Spitzenkandidaten von einem oder mehreren TäterInnen immer wiederkehrend und langfristig geschädigt werden. Deshalb wird während der Arbeit der korrekte Begriff verbale Angriffe verwendet. Es wird aber als Ausgangspunkt der Arbeit der Begriff Cybermobbing herangezogen.

2.1.2. Candystorm

Die Definition von Candybzw. Shitstorm ist für die Arbeit relevant, da die Begriffe anschließend in der Analyse des öfteren verwendet werden. „Mit dem Candystorm geht eine Welle des Zuspruchs im virtuellen Raum einher […].“ (Bendel 2016: 27) Beim Phänomen des Candystorms bekommt ein Beitrag im Internet besonders viel Zustimmung der InternetnutzerInnen bzw. ein regelrechter Sturm von Euphorie entsteht. Im Zusammenhang mit Politik will eine Vielzahl von InternetnutzerInnen das Verhalten der entsprechenden PolitikerInnen loben oder einen Rücktritt verhindern (Eck 2013: 141). Einen Candystorm kann aber auch eine einzelne Person oder ein Unternehmen betreffen. Sobald ein Candystorm ausgelöst wird, könnte man dies auch als Fan-Prinzip bezeichnen, da diese Personen meistens Fans der betroffenen Person/des Unternehmens sind oder die gleichen Werte teilen (Becker/Daschmann 2016: 23).

2.1.3. Shitstorm

Der Shitstorm kann als das Gegenteil von Candystorm betrachtet werden und als eine Form von Gewalt im Internet bezeichnet werden. „Was deutlich wird, ist, dass das Phänomen Shitstorm im Bereich Social Media verankert ist.“ (Sikkenga 2017: 16) Der Shitstorm kann als einen öffentlichen Sturm der Entrüstung, der in einem Medium des Internets stattfindet bezeichnet werden, bei denen die InternetnutzerInnen Beiträge im Internet beleidigen (betrifft unter anderem auch häufig politische Parteien) (Katzer 2014: 2). Bei einem Shitstorm handelt es sich um starke und negative Reaktionen von InternetnutzerInnen auf Fehltritte einer Person, eines Unternehmens, etc. (Büsching/Goderbauer-Marchner 2015: 62) Es wird der/die VerfasserIn eines Beitrages von einer Vielzahl von Personen öffentlich im Internet beschimpft. Grundsätzlich wird ein Großteil der Shitsorms durch unethisches Verhalten ausgelöst (Steinke 2014: 13). Wenn NutzerInnen diesen Beitrag liken, teilen und/oder kommentieren kann der/die Betroffene aufgrund der Massenmobilisierung erhebliche Schäden am Image erleiden (Büsching/Goderbauer-Marchner 2015: 62). Personen die einen Shitstorm im Internet auslösen, haben in den meisten Fällen das Ziel, den Ruf der betroffenen Person zu beschädigen (Katzer 2014: 214). Viele Personen gehen aber bei einem Shitstorm nicht mehr auf das wesentliche ein. Sie beziehen sich nicht mehr auf den eigentlichen Auslöser, da sie diesen oft ausblenden, sondern wollen lediglich bei der Hetzkampagne mitmachen und dazu gehören (Hintzen/Spiller 2016: 110). Die Lebensspanne eines Shitstorms ist nicht gerade groß, denn nach ca. einer Woche verlieren die InternetnutzerInnen das Interesse an dem Ereignis (Steinke 2014: 14).

2.2. Soziale Medien

Soziale Medien sind internetbasierte Plattformen, die den Zweck der virtuellen Kommunikation verfolgen (Schmidt 2018: 9) und in unterschiedlichen Formaten auftreten. Es gibt unzählige verschiedene Arten von sozialen Medien und Anwendungsmöglichkeiten. Micro-Blogs, soziale Netzwerke, Foren, Wikis und Videoplattformen sind die gängigsten Formen von sozialen Medien (Scheffler 2014: 14). „Soziale Netzwerkseiten […] ermöglichen dem Nutzer in erster Linie den Aufbau einer virtuellen Identität und das Aufzeigen eines sozialen Netzwerkes.“ (Haider 2012: 16). Bei fast jedem sozialen Medium muss der/die NutzerIn zuerst ein Profil erstellen, bevor es überhaupt benutzt werden kann. Bei der Erstellung des Profils sind keine Grenzen gesetzt. Mit Hilfe des Profils bilden sich die NutzerInnen eine digitale Identität und schließen Freundschaften mit den anderen Mitgliedern der Community. Grundsätzlich fungieren die sozialen Medien als Zwischenmedium, damit die Menschen über das Internet neue Freunde finden und bereits bestehende Beziehungen pflegen können (Kneidinger 2010: 35). Soziale Medien können mit ihrer Vielfalt an Funktionen als ein Universalmedium gesehen werden. „Als Universalmedium bietet es zudem auch Kanäle zur synchronen oder zeitversetzten interpersonalen Kommunikation und erlaubt Formen der Mensch-Maschine-Interaktion.“ (Schmidt 2018: 10) Die Kommunikation kann in Echtzeit stattfinden oder unmittelbar zeitverzögert. Ein weiteres Merkmal von sozialen Medien ist das verschwimmen der Grenzen von Sender und Empfänger. Die NutzerInnen veröffentlichen Informationen, dass sie zum Sender macht und sie rezipieren gleichzeitig Informationen von anderen Mitgliedern (Bernet 2010: 10). Durch diese Formen lassen sich die Kommunikationsmöglichkeiten der Menschen neu gestalten.

2.2.1. Facebook

Facebook kann als eine Plattform bzw. als ein Werkzeug eines sozialen Mediums angesehen werden (Schmidt 2018: 9). Wie bei vielen anderen sozialen Medien „[…] verfügt auch bei Facebook jeder Nutzer über eine eigene Profilseite, auf der er Informationen über sich selbst, Fotound Videomaterial […] online stellen kann.“ (Kneidinger 2010: 60) Auf Facebook können die Menschen auf unterschiedliche Wege mit den anderen NutzerInnen kommunizieren. Entweder kommunizieren sie privat miteinander (Chat oder Nachrichten) oder sie interagieren öffentlich (posten auf eine andere Pinnwand oder kommentieren Beiträge) (Schilliger 2010: 35). Aufgrund dieser Funktionen, kann Facebook als eine sogenannte Netzwerkplattform definiert werden, da die individuellen Profile der NutzerInnen im Mittelpunkt stehen (Schmidt 2018: 13). Außerdem hat sich die Netzwerkplattform mittlerweile zum Marktführer unter den sozialen Medien etabliert und verzeichnet eine enorm hohe Anzahl an NutzerInnen (Schmidt/ Taddicken 2017: 10).

2.3. Informationsethik

Die Medienethik deckt ein breites Spektrum an Regelungen und Verantwortlichkeiten im Bezug auf die Nutzung von Medien ab. Gerade weil sie so viele Punkte abdeckt, wird sich in der folgenden Definition auf einen Teilbereich der Medienethik konzentriert. Dieser Bereich ist die sogenannte Informationsethik.

Die Informationsethik gehört zur angewandten Ethik und kümmert sich um die Moral bei Informationsund Kommunikationstechnologien sowie bei neuen Medien (Bendel 2016: 97). Durch das Internet haben die RezipientInnen eine neue Zugangsform zu den Medien entwickelt. „Das Web 2.0 ist gekennzeichnet durch die Möglichkeit der Nutzer, nicht nur Inhalte zu rezipieren, sondern selbst zum Medienschaffenden zu werden.“ (Rath 2014: 48) Dadurch verschwimmen die Grenzen von ProduzentInnen und RezipientInnen und zugleich auch die Verantwortungsbereiche. Dadurch tritt das Problem der Regulierungsgrenzen in den Vordergrund. Die Medienregulierung hat sich noch nicht dementsprechend an die Gegebenheiten der Digitalisierung angepasst und deswegen kann das Internet nicht so einfach wie ein Massenmedium reguliert werden (Stapf 2016: 96). Dadurch dass im Internet inkompatible Regulierungsmöglichkeiten und Moralvorstellungen aufeinandertreffen, kann das Internet mit den traditionellen Regulierungsmöglichkeiten der Medienpolitik, nicht reguliert werden, denn es benötigt ein Zusammenspiel von verschiedenen Akteuren (politische, ökonomische und gesellschaftliche Ebene) (Donges/Puppis 2010: 81). Grundsätzlich sollen die Verantwortungsbereiche der menschlichen Kommunikation auch im Internet gelten. „[…] Verständlichkeit, Wahrheit, Wahrhaftigkeit sowie zusätzlich die Menschenwürde, die als grundlegende Maßstäbe menschlicher Kommunikation […]“ (Schmidt 2016: 287) dienen, sollen auch in Online-Kommunikationsräumen angewendet werden. Die Beiträge, die von den InternetnutzerInnen gepostet werden, sollen wahr sein und die Menschenwürde nicht verletzen. Damit die Regeln und Normen erfolgreich im Internet ausgeübt werden können, muss davon ausgegangen werden, dass Aufrichtigkeit und Authentizität herrscht (keine Fake-Accounts oder Fake-News) (Schmidt 2016: 287). Damit dies dementsprechend gelingt, muss das Internet auf jeden Fall reguliert werden. Anders als bei Massenmedien, die der Fremdregulierung unterliegen, soll das Internet die Idee der Selbstregulierung verfolgen (Stapf 2016: 96). Ein Grund für die Selbstregulierung ist, dass der Eingriff durch den Staat im Hinblick auf die Medienfreiheit problematisch ist (Donges/ Puppis 2010: 83). Jede/r NutzerIn kann seine/ihre Kommentare, Beiträge usw. nach belieben veröffentlichen, aber sie sind selbst dafür verantwortlich und die Postings werden auch nicht von einer Behörde bewusst kontrolliert. Die NutzerInnen müssen für die Beiträge, die sie gepostet haben selbst bürde tragen. In gewisser Weise kontrollieren sich die InternetnutzerInnen aber gegenseitig. Sie können jeden beliebigen Beitrag melden, der den moralischen Ansprüchen nicht entspricht, aber über die Konsequenzen entscheiden die BetreiberInnen der Social Media Plattformen (Thorhauer 2017: 16). Dies kann als eine Form bzw. Lösung der Selbstregulierung des Internets gesehen werden.

3. Forschungsmethode

Damit die Forschungsfrage und die Unterfragen beantwortet werden können, soll der Social Media Account eines ausgewählten Spitzenkandidaten im Zeitraum vom 15. September bis 15. Oktober 2017 mit Hilfe einer Inhaltsanalyse untersucht werden. Für die Analyse der Beiträge wird die Plattform Facebook verwendet, weil dieses soziale Medium wie im Kapitel 2.2.1 schon erwähnt, eine hohe Zahl von InternetnutzerInnen verzeichnet.

In erster Line soll analysiert werden, für was der Spitzenkandidat seinen Social Media Account verwendet bzw. welche Art von Beiträgen von ihm veröffentlicht wird. Diese werden auf ihre medienethische Korrektheit überprüft und anschließend in festgelegte Kategorien eingeordnet. Es wird so auch aufgezeichnet, wie aktiv er sich mit Facebook kurz vor der Wahl beschäftigt. Danach werden sämtliche Beiträge auf die Reaktionen der InternetnutzerInnen untersucht. So wird aufgezeichnet, ob die NutzerInnen die geposteten Beiträge als eher positiv oder negativ empfinden oder den Politiker sogar verbal angreifen. Der Zeitraum wurde so gewählt, dass analysiert werden kann, ob die verbalen Angriffe kurz vor der Wahl zunehmen, abnehmen oder gleich bleiben. Durch die aktive Teilnahme der NutzerInnen kann ebenfalls aufgezeigt werden, wie groß die Reichweite der veröffentlichten Beiträge ist. Im Anschluss wird die Reaktion des Politikers auf verbale Angriffe (sofern es welche gibt) aufgezeichnet. So soll analysiert werden, ob und wie der ausgewählte Politiker mit verbalen Angriffen umgeht.

Damit der Rahmen der Arbeit nicht gesprengt wird, wird für die Arbeit der Spitzenkandidat hergenommen, der bis zum Zeitpunkt der Wahl Bundeskanzler war. In diesem Fall wäre dies Christian Kern.

4. Kurzprofil von Christian Kern

Bevor die Analyse des Social Media Accounts startet, soll ein Kurzprofil des ausgewählten Politikers erstellt werden, damit aufgezeigt wird, wer hinter dem Profil im Internet steht. Hauptaugenmerk soll auf die zugehörige Partei und den politischen Werdegang des Politikers gelegt werden.

Christian Kern´s politische Karriere begann, als er während des Studiums der VSStÖ (Verband Sozialistischer StudentInnen) beitrat. Seitdem ist er der SPÖ treu geblieben und hat in den Jahren unzählige Funktionen ausgeübt. Von Mai 2016 bis Dezember 2017 trat er das Amt des Bundeskanzlers von Österreich an. Seit Juni 2016 ist Christian Kern Parteivorsitzender der SPÖ und in der Zeit von November 2017 bis Oktober 2018 war er Klubobmann der SPÖ im Nationalrat. (Quelle: Parteiwebseite SPÖ)

5. Das Social Media Verhalten des Spitzenkandidaten auf Facebook

Grundsätzlich wollen die PolitikerInnen die WählerInnen nicht über ihre Standpunkte und das Wahlprogramm informieren, sondern möglichst viele WählerInnen für sich gewinnen (Maurer 2009: 154). Hier treten also die Social Media Profile der SpitzenkandidatInnen in den Vordergrund. Auf ihnen können sie kontrolliert und gezielt Beiträge posten, die die NutzerInnen ansprechen und sie sympathischer erscheinen lässt. Die PolitikerInnen können durch die Postings auf ihren Social Media Plattformen die Meinung von Sympathisanten verstärken, noch Zögernde für sich zu gewinnen und Personen, die an den politischen Standpunkten zweifeln, überzeugen (Schulz 2011: 232). Ein weiterer Vorteil für die PolitikerInnen im Bezug auf soziale Medien ist die Echtzeit. Die neuesten Informationen können sofort und ohne von einem Massenmedium abhängig zu sein, veröffentlicht werden. Im Großen und Ganzen verfolgen alle politischen Parteien das gleiche Ziel: Stimmen für den Wahlkampf zu gewinnen. „Indem Parteien über Websites informieren, mobilisieren und Partizipation ermöglichen, zielen sie zumindest auch darauf ab, die Nutzer ihrer Onlineangebote dahingehend zu beeinflussen, dass diese ihnen am Wahltag ihre Stimme geben.“ (Niemann 2014: 44)

In diesem Kapitel soll analysiert werden, welche und wieviele Beiträge im gewählten Zeitraum auf den Facebookprofilen des Spitzenkandidaten gepostet wird. Es soll dokumentiert werden, ob der Kandidat eher dazu tendiert die Wählerschaft unabhängig von den Massenmedien über sein Wahlkampfprogramm zu informieren, Einblicke in sein Privatleben gibt, sein Image aufpolieren will oder sogar seine KonkurrentInnen kritisiert oder angreift.

5.1. Das Posting-Verhalten von Christian Kern

Die offizielle Facebookseite von Christian Kern wurde am 17. Mai 2016 erstellt und mit dem Stand vom 30. Dezember 2018 verzeichnet das Facebookprofil 245.602 „Gefällt-mir“-Angaben und 248.814 AbonnentInnen. Aufgrund der hohen Anzahl von AnhängerInnen, kann davon ausgegangen werden, dass seine Beiträge eine hohe Reichweite verzeichnen.

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Abbildung 1: „Es ist immer wichtig, dass man nie vergisst wo man herkommt.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Der erste Beitrag von Christian Kern im ausgewählten Zeitraum bewirbt ein persönliches Interview mit Radio Wien zum Nachhören. Dieser Post wird in die Kategorie Werbung allgemein eingeordnet, da er nicht direkt für die Wahl wirbt, sondern für ein Interview mit Radio Wien. Der Beitrag wurde 16 Mal1 (inklusive Antworten 36 Mal) kommentiert, 39 Mal geteilt und verzeichnet 504 visuelle Reaktionen.

1 Die offiziell ausgewiesene Anzahl der Kommentare bei den Screenshots kann variieren, da die Antworten auf die Bemerkungen der NutzerInnen von Facebook nicht als offizielles Kommentar gerechnet werden. Auch gelöschte Kommentare werden auf Facebook noch als Kommentar gewertet, obwohl sie nicht mehr da sind. Die Schwankungen der von Facebook aufgezeichneten Kommentare werden in Klammern festgehalten.

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Abbildung 2: „Nicht verpassen.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Im zweiten Posting fordert Christian Kern die WählerInnen dazu auf, die Dreierkonfrontation zwischen ihn, Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache via Facebook Livestream nicht zu verpassen. Dieser Beitrag wird ebenfalls in die Kategorie Werbung allgemein eingeordnet, da dieser eine Live-Diskussion mit seinen beiden Konkurrenten bewirbt. Der Beitrag wurde elf Mal kommentiert (inklusive gelöschter Kommentare nur acht Mal) und erfasst 168 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 3: „Jetzt live!“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Später am Tag postete Christian Kern erneut über den Livestream und fügte einen Link zu dem Stream bei. Dieser wird wie die zwei vorherigen Beiträge als Werbung allgemein gewertet, da er ebenfalls die Live-Diskussion mit seinen beiden Konkurrenten bewirb. Der Beitrag dokumentiert 160 visuelle Reaktionen, wurde 23 Mal kommentiert (insgesamt 42 Mal) und 19 Mal geteilt.

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Abbildung 4: „Terroranschlag in Londoner U-Bahn.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Am gleichen Tag fand in London ein Terroranschlag statt. Der Bundeskanzler möchte mit diesem Posting darauf hinweisen, dass sich die ÖsterreicherInnen dadurch nicht einschüchtern lassen und diesem entgegentreten. Außerdem möchte er auch zeigen, dass seine Gedanken bei den zahlreichen Verletzten sind. Der Post kann in die Kategorie Weltgeschehen eingeordnet werden, da dieser Beitrag nichts mit der österreichischen Politik bzw. dem Wahlkampf zu tun hat. Der Beitrag verzeichnet 414 visuelle Reaktionen, 31 Kommentare (insgesamt 42 Kommentare) und wurde insgesamt 30 Mal geteilt.

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Abbildung 5: „Kanzler Kern stellt Steuerkonzept der SPÖ vor.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Christian Kern veröffentlichte am 15. September 2017 einen Beitrag über eines seiner politischen Ziele. Er möchte die Steuern auf Arbeit um 5 Milliarden Euro senken und stellte sein Vorhaben für die WählerInnen in einer kleinen Liste auf, damit sie dies besser nachvollziehen können. Außerdem fügte er einen Link des Online Printmediums Heute hinzu, mit dem die potenziellen WählerInnen etwas über sein geplantes Steuerkonzept der SPÖ nachlesen können. Dieser Beitrag wurde von den NutzerInnen 169 Mal geteilt, 57 Mal kommentiert (insgesamt 88 Kommentare) und bekam 874 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 6: „Danke für euer Vertrauen!“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Video möchte sich Christian Kern für das Vertrauen seiner AnhängerInnen bedanken. Im Video werden die Highlights seiner bisherigen Wahlkampftouren zusammengefasst. Dieses Video kann als Wahlwerbung gesehen werden, da die Menschen in der Menge Schilder hoch halten, die dazu auffordern Christian Kern zu wählen und am Ende des Videos gibt es noch einen Aufruf von Christian Kern am 15. Oktober wählen zu gehen. Der Beitrag verzeichnet 66 Kommentare (ingesamt 76 Kommentare), 84.832 Aufrufe und 1.417 visuelle Reaktionen. Außerdem wurde dieses Video 171 Mal geteilt.

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Abbildung 7: „Diskussion über Migration und Zivilcourage.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Der letzte Beitrag an diesem Tag ist die zweite Folge der Videoreihe #kernunterwegs am Stammtisch. In dieser Folge beantwortet Christian Kern die Migrationsfragen der sechs anwesenden Personen und spricht über Zivilcourage. Mit diesem Video möchte er höchstwahrscheinlich sein politisches Image aufpolieren, denn er zeigt sich hier ebenfalls als ein volksnaher Politiker. Das Video wurde 118.560 Mal aufgerufen, 326 Mal geteilt, 145 Mal kommentiert (insgesamt 219 Kommentare) und es wurde 1.623 Mal darauf reagiert. Von den sechs Beiträgen die am 15. September veröffentlicht wurden, bekam dieser die meisten Reaktionen der Facebook-NutzerInnen

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Abbildung 8: „Leistbaren Wohnraum schaffen.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Der erste Beitrag vom 16. September 2017 handelt von einem weiteren politischen Ziel. Da sich viele Menschen (vor allem junge Menschen) den Wohnraum nicht mehr leisten können, möchte Christian Kern die Wohnungen erschwinglicher machen. Damit dies gelingt, plant er ein einheitliches Mietrecht, die Senkung der Betriebskosten und die Abschaffung von Maklerprovisionen für MieterInnen. Des weiteren befindet sich im Posting noch ein Link zur ORF-TVTHEK, damit sich die potenziellen WählerInnen das Interview ansehen können. Der Beitrag verzeichnet 3.040 visuelle Reaktionen und er wurde 234 Mal kommentiert (insgesamt 390 Kommentare) bzw. 295 Mal geteilt.

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Abbildung 9: „Freestyle-Rap von Schteibsta.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Der nächste Post ist ein Video, in dem die Hip Hop-Gruppe Schreibsta für Christian Kern bei der Wahlkampftour in Salzburg einen Freestyle-Rap aufführt. Christian Kern bringt ebenfalls ein paar Strophen in den Rap ein. Dieser Beitrag wird in die Kategorie Imageverbesserung eingeordnet, da er sich hier wieder als ein volksnaher Politiker zeigt, der sich nicht davor scheut gemeinsam mit der Gruppe ein bisschen zu rappen. Das Video wurde 161.251 Mal aufgerufen, wurde 294 Mal geteilt und 132 Mal kommentiert (insgesamt 154 Kommentare). Außerdem verzeichnet der Beitrag 3.122 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 10: „Wer sein Land liebt, redet es nicht schlecht!“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Christian Kern hat ein Video seiner Partei geteilt, in dem sie das Wirtschaftsprogramm von Sebastian Kurz als ein Schlag ins Gesicht für die heimische Branche bezeichnet. Dies kann als ein Angriff/Kritik auf einen Konkurrenten gewertet werden. Das Video wurde 54 Mal kommentiert (insgesamt 93 Kommentare), 398 Mal geteilt und 49.481 Mal aufgerufen. Außerdem verzeichnet das Video 973 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 11: „Eine großartige Freestyle-Session“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

In diesem Posting bedankt sich Christian Kern für die Freestyle Session von Schreibsta in Salzburg (siehe Abbildung 9). Dieser Beitrag kann in die Kategorie Versuch das Image zu verbessern eingeordnet werden, da er sich hier ebenfalls als einen volksnahen Politiker zeigt und ihn sogar eine Gruppe musikalisch bei der Wahlkampftour unterstützt. Dieser Post wurde 38 Mal geliked und drei Mal geteilt.

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Abbildung 12: „Wir stehen für wirtschaftlichen Erfolg.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Video möchte Christian Kern die potenziellen WählerInnen informieren, für was seine Partei (SPÖ) steht. Hier nennt er Eigenschaften wie z.B. wirtschaftlichen Erfolg und soziale Sicherheit sowie Veränderung und Verantwortung. Dieser Beitrag wird in die Kategorie Informationen über die angehörige Partei eingeordnet, da er hier nicht konkret über seine politischen Ziele spricht, sondern über Eigenschaften der SPÖ. Das Video wurde 13.004 Mal aufgerufen, 161 Mal geteilt und 32 Mal kommentiert (inklusive gelöschter Kommentare insgesamt 28 Antworten). Außerdem bekam der Beitrag von den NutzerInnen 1.035 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 13: „Faire Erbschaftssteuer ab 1 Millionen €.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

In diesem Beitrag hat Christian Kern ein Video von kontrast.at geteilt, dass darüber informiert wieviel die ÖsterreicherInnen nach Abzug der Steuer erben würden und und warum Österreich eine Erbschaftssteuer benötigt. Christian Kern fordert eine faire Erbschaftssteuer ab 1 Millionen Euro. Dieses Video wird in die Kategorie Aussage über politischer Ziele eingeordnet. Das Video wurde 482.672 Mal aufgerufen und 206 Mal kommentiert (insgesamt 388 Kommentare). Außerdem verzeichnet das Video 3.425 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 14: „Lesenswerter Kommentar von Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

In diesem Beitrag hat Christian Kern einen Link zu einem Gastkommentar des Wirtschaftsforschers Stephan Schulmeister gepostet, in dem er das neue Wahlprogramm der ÖVP kritisiert. Mit diesem Post kritisiert Christian Kern seinen Konkurrenten Sebastian Kurz nur indirekt. Trotzdem wird dieser Beitrag in die Kategorie Angriffe/Kritik auf einen Konkurrenten eingeordnet, da er etwas gegen eine gegnerische Partei veröffentlicht hat. Dieser Beitrag verzeichnet 977 visuelle Reaktionen und er wurde 44 Mal kommentiert (insgesamt 94 Kommentare) bzw. 264 Mal geteilt.

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Abbildung 15: Diese Auseinandersetzung wird kein Spaziergang sein.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Video möchte Christian Kern die potenziellen WählerInnen darüber informieren, dass die SPÖ nicht von großen Unternehmen finanziert wird bzw. auch keine sogenannten Zeitungsfreunde hat und es gegen sein Weltbild ist, dass sich die Politik erkaufen lässt. Dieses Statement kann in die Kategorie Informationen über die angehörige Partei eingeordnet werden. Das Video wurde 82 Mal kommentiert (insgesamt 104 Kommentare), 302 Mal geteilt und 45.357 Aufrufe. Außerdem wurden 2.535 visuelle Reaktionen von den NutzerInnen erfasst.

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Abbildung 16: „Plan für faire Mieten.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Posting möchte Christian Kern seinen Plan für faire Mieten vorstellen. Unter anderem sind diese Punkte faire Mietpreisregelung für alle, Abschaffung der Maklergebühren für MieterInnen und Senkung der Betriebskostenbelastung. Außerdem möchte er sein Konzept mit Hilfe einer Beispielrechnung für die WählerInnen veranschaulichen. Sein Plan wird in die Spalte politische Ziele eingeordnet. Dieser Post verzeichnet 36 Kommentare (insgesamt 60 Kommentare) und 549 visuelle Reaktionen. Der Beitrag wurde außerdem 85 Mal geteilt.

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Abbildung 17: „Thema Wohnungsmieten im Wahlkampf.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Beitrag weist Christian Kern wieder auf sein politisches Ziel der Mietpreissenkung hin, von dem 1,6 Millionen Haushalte profitieren können. Wie in Abbildung 16 zählt er die gleichen drei Punkte auf, was er für die Mietpreissenkung fordert. Zusätzlich hat er einen Link zur ORF TVTHEK hinzugefügt, mit dem sich die WählerInnen das Interview nachträglich anhören können. Das Posting weist 888 visuelle Reaktionen auf und wurde 68 Mal kommentiert (insgesamt 110 Kommentare) bzw. 92 Mal geteilt.

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Abbildung 18: „Kurz-Schlüsse.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

In diesem Post hat Christian Kern einen Link zu einer Analyse von Peter Michael Lingens gepostet, in dem er das Wirtschaftsprogramm der ÖVP insbesondere das VP-Steuer-Konzept kritisiert. Mit diesem Post kritisiert Christian Kern seinen Konkurrenten Sebastian Kurz und die ÖVP nur indirekt. Trotzdem wird dieser Beitrag in die Kategorie Angriffe/Kritik auf einen Konkurrenten eingeordnet, da er wieder etwas gegen eine gegnerische Partei veröffentlicht hat. Dieser Beitrag wurde 243 Mal geteilt bzw. 45 Mal kommentiert (insgesamt 89 Kommentare). Außerdem verzeichnet das Posting 791 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 19: „Wir fordern faire Mieten für alle!“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

In diesem Video spricht Christian Kern darüber, dass sich viele junge Familien oder junge Einzelpersonen die Mieten nicht mehr leisten können und fordert faire Mieten für alle. Da faire Mieten eines seiner politischen Ziele ist, wird der Beitrag in die selbige Kategorie eingeordnet. Auf das Video wurde 1.604 Mal reagiert, sowie 24.273 Mal angesehen, 275 Mal geteilt und 126 Mal kommentiert (insgesamt 184 Kommentare).

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Abbildung 20: Wir kämpfen für Solidarität.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Mit diesem Beitrag betont Christian Kern, dass die SPÖ für Veränderung mit Verantwortung steht und für Solidarität, Liberalität und Pluralität kämpft. Dies sind eindeutig Informationen über die angehörige Partei. Des Weiteren hat er noch einen Link hinzugefügt, mit dem sich die NutzerInnen das Duell zwischen Ulrike Lunacek und Christian Kern nachträglich ansehen können. Der Post wurde 78 Mal kommentiert (insgesamt 80 Kommentare) und 153 Mal geteilt. Außerdem verzeichnet der Beitrag 914 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 21: „Die Großspender können sich die besten Anwälte leisten.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Wie der Bundeskanzler schon bei Abbildung 15 geschrieben hat, lässt sich die SPÖ nicht von Großspendern finanziert. Dies möchte er in diesem Beitrag wieder betonen und darauf hinweisen, dass Menschen mit mehr Geld besser behandelt werden, als die mit weniger Einkommen. Dies sind ebenfalls eindeutig Informationen über die angehörige Partei. Zusätzlich hat er einen Link hinzugefügt mit dem sich die NutzerInnen das Duell zwischen Matthais Strolz und Christian Kern nachträglich ansehen können. Auf das Posting wurde 1.526 Mal reagiert, sowie 753 Mal geteilt und 99 Mal kommentiert (insgesamt 149 Kommentare).

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Abbildung 22: „Kern will Mieten noch vor Wahl senken.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Christian Kern hat in seinen Postings schon des Öfteren angemerkt, dass die Senkung der Mieten eines seiner politischen Ziele ist dies hat er auch in diesem Beitrag wieder angemerkt. Mit diesem Beitrag möchte er die WählerInnen informieren, dass die SPÖ am nächsten Tag (20. September) ihr Mietrechtspaket in das Parlament einbringt. Zusätzlich hat er noch einen Link zu einen Beitrag von ORF angefügt, mit dem die NutzerInnen sich über sein Vorhaben informieren können. Der Beitrag wurde 193 Mal geteilt, 164 Mal kommentiert (insgesamt 284 Kommentare) und verzeichnet 1.924 visuelle Reaktionen.

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Abbildung 23: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen die doch Kuchen essen.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Auch mit diesem Video möchte Christian Kern auf sein politisches Ziel, der Senkung von Mieten hinweisen. Er meint, dass Vorschläge für Zuschüsse zur Schaffung von Eigentum realitätsfern sind und entsprechen nicht den Gegebenheiten, die am österreichischen Immobilienmarkt herrschen. Des Weiteren hat er noch einen Link zu seinem Plan A für Achtung hinzugefügt, mit dem die WählerInnen sein Konzept für die Planumsetzung nachlesen können. Das Video wurde 59.780 Mal angesehen, 134 Mal kommentiert (insgesamt 234 Kommentare) und 368 Mal geteilt. Außerdem wurde auf das Video 3.270 Mal reagiert.

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Abbildung 24: „Experten für zu enge Kleidung.“ Facebookposting Christian Kern

(Quelle: Facebook Christian Kern)

Bei dem letzen Post an diesem Tag handelt es sich nicht um ein politisches Ziel. Christian Kern hat ein Video von Michael Niavarani geteilt, in dem er ein zufälliges Treffen mit Christian Kern filmt. Das Video kann als Verbesserung des Images gewertet werden, da es Christian Kern als einen humorvollen Politiker darstellt, der auch ungeniert über sich selbst scherzen kann. Das Video wurde 7.094 Mal reagiert, sowie 747.361 Mal angesehen, 1 Mal geteilt sowie 293 Mal kommentiert (insgesamt 345 Kommentare).

[...]

Ende der Leseprobe aus 156 Seiten

Details

Titel
#Nationalratswahl2017 in Österreich. Der Wahlkampf auf Facebook
Hochschule
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt  (Medien- und Kommunikationswissenschaften)
Note
1,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
156
Katalognummer
V500258
ISBN (eBook)
9783346028358
ISBN (Buch)
9783346028365
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wahlkampf, facebook, cybermobbing, soziale Medien
Arbeit zitieren
Michelle Kölbl (Autor:in), 2019, #Nationalratswahl2017 in Österreich. Der Wahlkampf auf Facebook, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500258

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