Antifeminismus und Anti-Genderismus in digitalen Öffentlichkeiten


Seminararbeit, 2019

23 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Eingrenzung des Themas
Fachbezug und Vorarbeit

Grundbegriffe
Antifeminismus
Anti-Genderismus
Digitale Öffentlichkeiten

Historischer Überblick
Vor Social Media
Erste antifeministische Gruppen als Gegner der zweiten „Welle“
Wandel mit der Zeit
Von Antifeminist/inn/en zu Anti-Genderist/inn/en
Veränderungen durch Social Media

Zusammenhang Antifeminismus und Anti-Genderismus mit digitalen Öffentlichkeiten
Strukturwandel und „Enthemmtheit“
Echokammern und Antifeminismus

Formen von Antifeminismus und Anti-Genderismus im Netz
Welche Artikulationsweisen gibt es und was bedeuten diese
Hate Speech
Mansplaining
Antifeministische Argumente
Trolling
Wo treten Antifeminismus und Anti-Genderismus auf
Mittlere Öffentlichkeiten
Einfache Öffentlichkeiten
Wie soll dem Antifeminismus entgegengewirkt werden

Unterschiede Männer und Frauen

Resümee/Fazit

Quellenverzeichnis

Einleitung

Nie zuvor war die Gesellschaft so von Social Media geprägt wie heute. Innerhalb kürzester Zeit entwickelten sich Soziale Medien zur beliebtesten Aktivität im Netz. Immer mehr Informationen waren dadurch mehr und mehr einfach zugänglich und immer mehr Diskussionen und Austausch zwischen Personen wurde auf die Online Welt übertragen. So auch Diskussionen und Beiträge zum Thema Feminismus. Wie in den folgenden Kapiteln dann noch näher erläutert wird, gab es mit jeder feministischen Bewegung auch eine Gegenbewegung. Genau diese Antifeministischen und Anti-Genderistischen Bewegungen im Netz schaut sich diese Arbeit genauer an.

Eingrenzung des Themas

Das Thema soll so eingegrenzt werden, dass es im Laufe der Arbeit ausschließlich auf Anti- Genderismus und Antifeminismus in digitalen Öffentlichkeiten eingeht. Daher werden Fernsehen, Werbung oder auch Print ausgeschlossen. Unter digitale Öffentlichkeiten werden in dieser Arbeit Social Media, Foren oder auch Blogs und Websites verstanden auf die in der Forschung bereits eingegangen wurde. Ziel der Arbeit ist es schlussendlich einen Überblick über Anti-Genderismus und Antifeminismus in digitalen Öffentlichkeiten zu geben und aufzuzeigen, wie in Bezug auf die Kommunikationswissenschaft bisher an das Thema herangegangen wurde. Es soll also eine Überblicksarbeit zu einem sozialwissenschaftlichen Thema mit kommunikationswissenschaftlichem Bezug werden.

Es ist notwendig zuerst die Begriffe Anti-Genderismus und Antifeminismus zu definieren um sie im Anschluss in den kommunikationswissenschaftlichen Kontext zu stellen. Relevant ist dies aus Sicht der Literatur dahingehend um „- ganz im Sinne einer aufgeklärten Gegenöffentlichkeit – neue Räume der Reflexion zu schauen und emanzipatorische Anliegen zu formulieren.“ (Ganz, Meßmer, 2015, S.73) Im Anschluss sollen dann Erklärungen, Vergleiche und Beispiele für diese Phänomene geliefert werden und ein umfassender Überblick dargestellt werden.

Fachbezug und Vorarbeit

Der Fachbezug ergibt sich schon aus dem Titel. Denn da wo wir in der heutigen Zeit von digitalen Öffentlichkeiten, Social Media und Websites sprechen, sprechen wir von einem Teilbereich des kommunikationswissenschaftlichen Feldes. Die Kommunikationswissenschaft soll bei dieser Arbeit einen anderen Bezug auf das Thema beleuchten und zeigen, dass Anti- Genderismus und Antifeminismus nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Digitalen Welt eine große Rolle spielen. Heute mehr denn je werden online Plattformen genutzt um öffentlich die eigene Meinung zu sagen, zu diskutieren und auch zu kritisieren. Dabei ist vor allem der Strukturwandel der Öffentlichkeit um die 2000er Jahre wichtig. Denn durch die Möglichkeit des Internets und der Option sich Online zu vernetzten, wurden auch diverse Diskussionen ins Internet verlegt. Hier wurden für verschiedene Teilöffentlichkeiten neue Wege geschaffen zu kommunizieren. In diesem Kontext ist oft von Begriffen wie Cybermobbing, Hate Speech und Shitstorms die Rede die auch Feministische Themen behandeln und somit in Verbindung mit Antifeminismus und Anti-Genderismus stehen. (Ganz, Meßmer, 2015, S.59) Fast immer, wenn von Antifeminismus die Rede ist, wird auch auf das Internet hingewiesen. In einem Artikel der 2018 vom „Gunda Werner Institut-Feminismus und Geschlechterdemokratie“ veröffentlicht wurde, wird nicht nur versucht Antifeminismus zu definieren, sondern diesen auch zu erklären. Dabei werden zum Beispiel „Internet - Diskussionen“ angeführt in welchen Antifeminismus aktiv und organisiert bekämpft wird. (Schutzbach, 2018, Online). Anhand der bisherigen Forschungslage soll ein Überblick zum Thema Antifeminismus und Anti-Genderismus im Netz geschaffen werden.

Grundbegriffe

Antifeminismus

Antifeminismus an sich wird oft falsch verstanden, denn nicht jeder der die feministischen Grundannahmen anzweifelt oder hinterfragt kann als Antifeminist bezeichnet werden. Schutzbach (2018) definiert in ihrem Artikel Antifeminismus so, dass dabei „feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert“ bekämpft oder zurückgewiese n werden „sei es als Individuum in Internet-Diskussionen, sei es in Parteien oder anderen Gruppierungen“.

Anti-Genderismus

Während Antifeminismus schon seit dem Aufkommen antifeministischer Bewegungen existiert ist Anti-Genderismus eine eher neue Entwicklung. Schutzbach (2018) bezeichnet diese Bewegung als „ Antifeminismus im neuen Gewand“. Denn hier geht es vorrangig darum, dass Gleichstellung zwar akzeptiert wird, „Gender“ jedoch zu weit geht. Unter Gender fallen dabei Gender Mainstreaming, Gender Studies, Queer Studies und LGBTIQ-Bewegungen die laut Schutzbach alle in eine Schublade gesteckt werden. Bei der Kritik an „Gender“ geht es um die Angst vor der „Homosexualisierung der Gesellschaft“ und die „Frühsexualisierung“ von Kindern.

Digitale Öffentlichkeiten

Bereits Jürgen Habermas (1962) beschäftigte sich in seinem Werk „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ mit dem Entstehungsprozess der Massengesellschaft. Auch andere Wissenschaftler entwickelten diese Konzepte weiter oder entwarfen eigene die Öffentlichkeiten und Gegenöffentlichkeiten erklären oder ordnen sollten. Diese Arbeit wir aber vorrangig auf das folgendes Modell eingehen: Die Kommunikationswissenschaftlerin Ricarda Drüeke setzte sich mit dem Thema Digitale Öffentlichkeiten und Antifeminismus auseinander. Dafür erweiterte sie das Öffentlichkeitsmodell von Elisabeth Klaus und entwirft Raumkonzepte für drei Ebenen von digitalen Öffentlichkeiten. Bei diesen drei Ebenen handelt es sich um eine idealtypische Vorstellung des Öffentlichkeitsprozesses. Die einzelnen Ebenen des Raumkonzepts können sich auch teilweise überschneiden, was an den Pfeilen in der folgenden Abbildung zu erkennen ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Historischer Überblick

Im historischen Überblick soll es um den Wandel von Antifeminismus und um das Aufkommen von Anti-Genderismus im Laufe der Zeit gehen. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass in diesem eher kurzen Kapitel der kommunikationswissenschaftliche Aspekt noch vernachlässigt wird, was sich im Laufe der Arbeit ändert. Um aber Antifeminismus überhaupt verstehen zu können ist dieser Überblick für diese Arbeit essentiell.

Vor Social Media

Zu Beginn des historischen Überblicks soll auf die Zeit vor Social Media und digitalen Medien zurückgeblickt werden. Dazu gibt es in der Literatur mehrere Artikel, die versuchen, Antifeminismus zu erklären. Im folgenden Kapitel wird erläutert, wer vor der Zeit von Social Media antifeministische Gruppen bildete und wie und warum diese entstanden sind.

Im Laufe der Zeit haben sich feministische Ansprüche verändert. Somit auch die Gegenseite die zum Feminismus dazugehört: Der Antifeminismus. Feministische Bewegungen lassen sich in die alte und neue Frauenbewegung einteilen. Am häufigsten aber, ist von sogenannten „feministischen Wellen“ die Rede. Die erste Welle war von der Französischen Revolution bis zirka 1933, die zweite Welle war eine Studenten- und Bürgerrechtsbewegung die bis in die 1990er Jahre andauerte und die dritte Welle geht bis heute (Holland-Cunz, 2018, S.6). Mit jeder dieser neuen Frauenbewegungen, gab es auch antifeministische Gruppierungen und Rückschläge die Feminist/inn/en einzustecken hatten (Holland-Cunz, 2018, S.11). Im Folgenden wird auf die Gegner/innen der zweiten Frauenbewegung bis heute eingegangen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Antifeminismus und Anti-Genderismus in digitalen Öffentlichkeiten
Hochschule
Universität Wien
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2019
Seiten
23
Katalognummer
V499283
ISBN (eBook)
9783346021304
ISBN (Buch)
9783346021311
Sprache
Deutsch
Schlagworte
antifeminismus, anti-, genderismus, öffentlichkeiten
Arbeit zitieren
Nina Gundacker (Autor:in), 2019, Antifeminismus und Anti-Genderismus in digitalen Öffentlichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499283

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