Waldbaden. Prävention durch Achtsamkeitstraining


Diskussionsbeitrag / Streitschrift, 2019

25 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Kursleiterprofil

Einleitung

Waldbaden für Menschen mit Schlafstörung oder rezidivierender Depression

Die Theorie hinter dem Waldbaden

Ausschreibungstext

Ziele des Kursleiters und Nutzen für die KursteilnehmerInnen

Vorbereitung vor dem Kurs

Kursverlauf tabellarisch

Beschreibung der Übungen

Ende der Veranstaltung

Anhang

Kursleiterprofil

https://forestdream.jimdo.com/vita/

- Dipl.Päd.(Schwerpunkt soziale & emotionale Entwicklung)
- Mediatorenausbildung in gewaltfreier Kommunikation
- Studium der Gesundheitspsychologie (SRH Riedlingen)
- Entspannungspädagogin & Stressmanagementbewältigung/ Burnout- und systemische Beraterin
(Bildungswerk therapeutischer Berufe, 2017-2018)
- Zertifizierte Waldtrainerin (in Ausbildung bei der Akademie gesundes Leben)
- Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement (Akademie gesundes Leben in Planung)
- aktuelle Tätigkeit: beruflichen Rehabilitation
- Verantwortliche für das betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)

Waldbaden ist eine der beeindruckenden Möglichkeiten, für jeden selbst unmittelbar zu erleben, wie positiv Natur sich auf Körper und Geist auswirkt.

Jeden Einzelnen für die Natur und das heilsame Waldbaden zu begeistern, bedeutet für mich denjenigen auch den Wald und die Natur, als unser wichtiges Ökosystem, näher zu bringen.

Als Pädagogin mit psychologischem Wissen ist mir eine fortwährende persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig. Zusätzlich dient es der Qualität meiner Leistungen, die ich Ihnen gerne anbieten möchte.

Mit 48 Jahren stehe ich in der Mitte meines Lebens und erfreue mich daran, meine bisherigen Erfahrungen an Wissen weiterzugeben. Neben meiner beruflichen Tätigkeit im psychosozialen Dienst der beruflichen Rehabilitation und als BEM- Beauftragte für drei Standorte, bin ich ehrenamtlich bei der deutschen Stiftung für Mediation tätig.

Reich ist wer Zeit hat, den Dingen im Leben mehr Gewichtung zu geben, die inspirieren, Freude machen und an denen wir wachsen. Seit 28 Jahren in unterschiedlichsten Bereichen tätig, haben sich mir die Menschen aus verschiedensten Perspektiven gezeigt und ihre Sorgen und Hoffnungen anvertraut. Ein Bereich der mich für meine jetzige Tätigkeit noch mehr sensibilisierte, war die Arbeit mit Menschen mit Autismus-Spektrum- Störungen.

Die vielen neuen Erkenntnisse, vor allem die Belastung sämtlicher Mitarbeiter durchpsychisch-belastete Prozesse, haben mich dazu geführt, näher mit der Resilienzforschung und der Salutogenese zu befassen.

Was hält den Menschen in seinem Gleichgewicht, welche Faktoren sind für die Resonanz unseres Wohlbefindens ausschlaggebend? Spielt es eine Rolle wie der Mensch mit psychischen Belastungen

umgeht und wenn ja, welche? Kann eine psychosomatische Erkrankung oder eine physisch-organische Beeinträchtigung unseres Organismus als, wie es das biomedizinische Modell der Schulmedizin vertritt, als statisch gesehen werden? Sprich entweder bin ich kerngesund oder todkrank-oder ist es nachvollziehbarer und akzeptabler das biopsychosoziale (salutogentische Modell), vorzuziehen?- da dieses uns nicht als komplett krank sieht, sondern immer noch gesunde Anteile in uns leben lässt.

Ich befasse mich seit einem Viertel Jh. u. a. mit der spirituellen Energie deren Materie und Quantenheilung. Ich gehöre zu jenen Menschen die schon in der Kindheit sensibel auf ihre Umwelt reagierten und viel Auszeit im Wald und der Natur brauchte und verbrachte. Bis heute ist der Wald mein Lebenselixier und mein Kraftort.

Achtsamkeit ist für mich die Quintessenz unserer zielführenden Handlungen und Wertschätzung uns und unseren Mitmenschen und der Natur gegenüber, durch diese wir inspiriert werden unser wahres Selbst erkennen können und dadurch unser Körperbewusstsein erweitern. Hier können wir Authentizität erlangen und unser Handeln reflektieren. Durch sensitive Wahrnehmungen unserer eigenen Taten und die unserer Mitmenschen befreien wir uns von Distress und erzeugen in uns Eustress ein Flow artiges Erleben.

Hildegard von Bingen konnte im 12 Jhd. die Heilwirkung unserer grünen Erde erkennen-die Kraft die in allen Pflanzen und Lebewesen wirkt. Schon Erich Fromm wusste, dass der Mensch die Liebe zur Natur sucht und nannte es "Biophillia". Während des Evolutionsprozesses verbrachten wir sehr viel Zeit in der Natur, erst durch die Industrialisierung verlor der Mensch seinen inneren Bezug und somit das Bewusstsein zu seiner Umwelt. Durch den radikalen Wandel und unseren natürlichen Verlust zur Natur, verbunden mit der rasanten Technologisierung in allen Bereichen unseres alltäglichen Lebens, ist seit Jahren ein rasanter Zuwachs an Zivilisationserkrankungen hervorgegangen. Stressbedingte Erkrankungen werden deutlich sichtbar, wenn wir alleine die Fehltage in Betrieben und den steigenden Kostenfaktor der Krankenkassen ins Auge fassen.

Viele Menschen haben den Draht zur Natur und ihrem Körperempfinden verloren. Durch Achtsamkeit trainieren wir unser Körperbewusstsein, sowie die Sensibilisierung unserer Sinne und können dadurch inneren Zugang zu unserem Urvertrauen finden. Es gibt viele Möglichkeiten und es ist persönlichkeits- wie auch mentalitätsabhängig, wie sie als Mensch innere Widerstandskraft (Resilienz) und Gesundheit erlangen können.

Eine wissenschaftlich nachgewiesene Methode ist die des Waldbaden, was so viel heißt, im Wald die Resonanz zur Natur zu finden, im Einklang mit sich selbst zu kommen. Das kann durch vielerlei Aktivitäten geschehen, wie Radfahren, Wandern, Joggen oder einfach durch achtsame Waldbegehungen.

Einleitung

Seit jeher tief verwurzelt mit den einheimischen Wäldern Österreichs, fasziniert mich die Vielfalt unserer Wälder weltweit. Insbesondere der Zederbaum, der angeblich vielfältige Heilkraft besitzt. Die Gestalten und Formen der Laub-wie Nadelbäume inspirieren mich dazu, meinem zweiten Hobby der Fotografie nachzugehen und skurrile Formen der Baumwesen zu erkunden. Bisher auf vielen Touren durch europäische Nationalparks unterwegs wie z. B. Nationalpark Donauauen, Hohe Dauern (Österreich), Nationalpark de Hoge Veluwe (Niederlande), Nationalparks De Hoge Kempen (Belgien), Nationalpark Cota de Donana (Andalusien), Nationalpark Samaria Schlucht, Naturpark Biotopoi (Kreta), Nationalpark Dübener Heide, Harz , Sächsische Schweiz, Eifel(Deutschland). Alle dieser Naturparks sind auf ihre Art einmalig und sehenswert und der Erholungswert ist hervorragend, sodass die Eindrücke noch lange in mir nachhalten und mich weiter anregten, meine Nationalparktouren fortzusetzen.

Meine achtsame Vorbereitung auf die Reise 2020 zu den Heilwäldern nach Japan. Schon 1982 wurde in Japan ein staatliches Gesundheitssystem eingeführt. Der Akasawa Wald gilt als einer der schönsten Wälder Japans und wird auch die Straße der Samurai genannt. Smaragdgrüne Flüsse umgeben den Wald, sie stammen aus der Schneeschmelze der Berge, umgeben von 35 Meter hohen Scheinzypresssen, deren dunkelrote Rinde sich löst, prachtvolle Bäume mit tiefgrünen Nadeln verstreuen den Hauch einer Zitrone und Rauch. Da es dort sehr kalt ist, wachsen die Bäume sehr langsam, umso härter ist das Holz und deswegen sehr geeignet für die dort erzeugten Buddha-Statuen und Schreins. Der Akasawa Wald war das erste Shinrin Yoku Gelände. Hier befindet sich heute ein Natur- und Erholungspark. 2001 wurde der Wald zu den wohlriechendsten Wäldern Japans gewählt.

Die Jahreszeiten sind hier sehr alternierend wahrzunehmen. So die sagenhaft schöne Kirschblütenzeit, die zu einer der Traditionen Japans zählt und sehr zelebriert wird. Frühling und Herbst sind eindeutig die besten Jahreszeiten. Der Sommer ist heiß, jedoch im Herbst schimmert der Wald in seiner faszinierenden orangeockergetönten Laubfärbung. Der Akasawa ist seit jeher wegen seiner geheimnisvollen und wilden Schönheit bekannt, im Winter umhüllt von schneebedeckten Bergen. Dort wurden 1982 die ersten Forschungsarbeiten durchgeführt, um vieles über die heilende Wirkung zu erfahren.

Heute ist anhand sämtlicher wissenschaftlicher Studien belegt, dass die Natur, besonders der Wald heilende Wirkung auf uns haben kann. Als Interesse habe ich nahezu alles an fachlicher Literatur förmlich aufgesaugt und erfreue mich weiterhin mein Wissen zu erweitern.

Das Waldbad mit allen seinen Facetten, sei es einfach nur die Achtsamkeit zu forcieren, aber auch der Wald als essenzielles Ökosystem, inspirierte mich dazu die Waldtrainerausbildung zu absolvieren.

Was ich intuitiv lange geahnt hatte, konnte auf Iiyama erstmals wissenschaftlich belegt werden, das ein regelmäßiges Waldbad das Immunsystem stärkt, mehr Energie aufgetankt, sowie Ängste, Depression und negative Emotionen gelindert werden können.

In Japan gibt es mittlerweile 62 zertifizierte Waldtherapie-Zentren. Diese befinden sich in Waldzentren die als sehr heilkräftig bekannt sind. Shinrin Yoku ist zu einer anerkannten Heilpraxis geworden. Lang anhaltender Stress verursacht, dass die Nebennierenrinde Cortisol ausschüttet und der Cortisolspiegel steigt (Stresshormon), dadurch können wir uns nicht mehr regenerieren und stehen ständig unter Spannung. Homöostase ist jedoch ein ständiger Wechsel zwischen Spannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus). Sind wir ständig in Alarmbereitschaft und kann unser Körper sich nicht mehr entladen, wird der Stress chronisch. Cortisol unterdrückt unser Immunsystem es können Entzündungsherde in unserem Körper entstehen. Cortisol greift im Gehirn Neurone im Hippocampus an, dieser ist vor allem für den Transport von Informationen vom Kurzzeit-ins Langzeitgedächtnis unabdingbar. Wir alle entwickeln bei chronischem Stress individuelle Prädispositionen und es können dann bestimmte Erkrankungen, sei es Hypertonie, Migräne-oder Skeletterkrankungen oder Magengeschwüre auftreten. Dies alles wird als Reaktionsspezifität bezeichnet.

Die Atmosphäre des Waldes kann uns Erleichterung verschaffen, indem wir sauerstoffreiche Luft tief einatmen und die Terpene (Botenstoffe die Bäume an die Luft abgeben) inhalieren. Es scheint uns so befremdlich, da wir Menschen oft denken, wenn etwas zu einfach und nicht komplex in seiner Erscheinung ist, dass es dann nicht wirklich Wirkung zeigen kann. Sehr wohl mag die Natur mit allen ihren Kräften auf uns einzuwirken, denken wir nur an Ebbe und Flut und die Mondeskraft. Auf La Gomera konnte ich diese Naturgewalt augenscheinlich miterleben. Bei Vollmond stürzte das flutartige Meer zu Land und peitschte dabei massive Felsbrocken aus dem Meer, riss diese teilweise wieder mit in die See.

Warum soll die Natur nicht gegenteilig einen Nutzen für uns Menschen bringen? Das macht sie durch die herrlichen Wiesen und Wälder und immer mehr Menschen nutzen dieses Geschenk mit voller Achtsam- und Dankbarkeit. So zeigen Studien, dass ein wöchentlicher Spaziergang durch den Wald die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken reduzieren kann, da es die natürlichen Killerzellen erhöht (Anti-Krebs-Effekt).

Dr. Qing Li zählt zu den weltweit führenden Experten für Waldmedizin und ist auch Begründer des Shinrin Yoku, viele seiner Studien belegen wie die Natur unseren Körper und Geist stärken kann und unsere Denkvorgänge synchronisiert.

Ein wesentlicher Aspekt dazu sind die Phytonzide. Die Luft die wir einatmen besteht nicht nur aus H2O und Stickstoff, sondern gerade in Wäldern ist sie angereichert von natürlichen Ölen (Phytozide). Die Pflanzen enthalten diese Stoffe, um sich vor Schädlingen und deren Angriff zu schützen es gehört zu dem Abwehrsystem der Bäume. Je wärmer die Luft, umso intensiver verstreuen die Bäume ihre Phytonzide. In Nadelwäldern südlicher Gefilde, können wir das verstärkt spüren und olfaktorisch von diesem Konglomerat in einen Sinnesrausch geraten.

Waldbaden für Menschen mit Schlafstörung oder rezidivierender Depression

Die Psychoneuroimmunologie (PNI) besagt das Körper und Seele eine Einheit bilden. Leidet die Seele, kann sich das psychosomatisch auf unseren Körper übertragen und wir leiden z.B unter einer Apnoe oder diversen Schmerzen. Die PNI befasst sich mit den nervalen, biochemischen Kommunikationswegen zwischen Psyche Gehirn und unserem Immunsystem. Krisen sind immer mit enormen Stress verbunden unsere psychische Empfindlichkeit setzt biochemische Kaskaden frei, diese zeigen sich immunologisch in körperlichen Erkrankungen. Das Immunsystem ortet eine Bedrohung und reagiert mit seinem Verteidigungssystem. Bei ständiger Überforderung können chronische Krankheiten entstehen. Stress ist immer ein Ganzkörpererlebnis. Der ganze Organismus bis in das Zellinnere ist daran beteiligt und Stresshormone wie Adrenalin oder Noradrenalin werden permanent ausgeschüttet, sodass Katecholamine und Cortisol unser Gleichgewicht zerstören, wenn diese in Überschuss ausgeschüttet werden. Stresshormone sind jedoch auch lebensnotwendig wie bei Fight or Flight Reaktionen, die zu unseren angeborenen Organismus gehören.

„Der Wald ist an sich ein Antidepressivum“. Eines, das darüber hinaus frei von Nebenwirkungen ist und im Grunde bei jedem Menschen gute Auswirkungen nachweislich zeigt!

Heute weiß jeder, dass wir eine Depression oder Schlafstörungen medikamentös behandeln können. Viele wissen dass Bewegung und Sport gut für unser Wohlbefinden ist, aber die Meisten wissen nicht, wie enorm die Wirkung eines Waldspazierganges sein kann, und teilweise ein Antidepressivum ersetzen kann, wenn wir mindestens einmal wöchentlich für zwei Stunden uns in der Natur aufhalten.

Ein Waldbad ist frei von Nebenwirkungen und erzielt bei jedem positive Effekte unabhängig wie schlapp oder deprimiert wir uns fühlen, und es kann deutlich unsere Schlafqualität beeinflussen. Seratonin, Noradrenalin und Dopamin sind Neurotransmitter, die Signale zwischen den Gehirnzellen überführen und die unser Wohlbefinden stark beeinflussen.

Besteht hier ein Mangel fühlen wir uns depressiv. Eine wirksame Methode die die Wirkung eines Waldaufenthaltes im Verhältnis zu unserer Stimmung messen, ist der POMS-Test.

Dieser Fragebogen fühlen wir vor und nach einem Waldspaziergang aus und umfasst Emotionen wie:

-Erschöpfung
-Vitalität
-Schuldgefühle
-Angst
-Traurigkeit
-Verwirrung

Das Gehen in jeder Umgebung (Stadt oder Wald) reduziert die innere Unruhe, Niedergeschlagenheit etc., aber nur das Gehen im Wald steigert die Vitalität und reduziert die Erschöpfung.

Schlafstörungen sind eine weitverbreitete Nebenwirkung von Stress. Ein ausreichender Schlaf ist grundlegend für unsere Psyche, unser Gehirn und unser Immunsystem. Er trägt dazu bei, dass unser Gehirn effizient arbeitet und Hormone wie das Adenosin ausbalanciert. Unser zirkadiane Rhythmus wird vom suprachiasmatic Nucleus gesteuert.

Schlafmangel wird mit zahlreichen Gesundheitsproblemen wie Herz-Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes oder Schlaganfall assoziiert.

Hier wurden von Dr. Quing Li Untersuchungen mit einem Schafpolygraphen und einem Akzelerometer (ein Gerät was physische Bewegungen aufzeichnet) durchgeführt. So wurde die Schlafqualität vor- während und nach einem Waldbad gemessen. Hier konnte nachgewiesen werden, dass wir nach einem Waldaufenthalt besser und länger schlafen.

Da Stress und stressbedingte Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft zu einer großen Last geworden sind, möchte ich Menschen wieder zur Naturtherapie, die einen präventiven Ansatz folgt, zurückführen. Natürlich ist es als Alternative zur medikamentösen Therapie zu sehen, denn bei psychotischen oder neurodegenerativen Erkrankungen kann der Wald keine Wunder wirken.

Ich möchte gerne all jene die unter Gemütsverstimmungen oder Schlafstörungen leiden durch eine nicht invasive Methode zeigen, wie sie sich durch regelmäßige Spaziergänge in der Natur von ihren psychosomatischen Leiden befreien können.

Die Theorie hinter dem Waldbaden

Zur Ruhe kommen, innere Balance und Kräfte erwecken, die Gedanken schweifen lassen, im Einklang mit der Natur sein, die Homöostase stärken und für unsere Salutogenese etwas wesentliches beitragen… Körper, Geist und Seele vereinen, das alles finden wir durch die wunderbare, vielfältige Natur, ihren Wäldern, wo die Hektik des Alltags an Wichtigkeit verliert und wir zu unserem Ursprung zurückkehren können zur Mutter Natur.

Eine besondere Form der Präventivmedizin, der körperlichen Erholung und Entspannung ist, sich im Wald oder der Natur zu bewegen auch Shinrin-Yoku genannt.

Die Idee einer Naturtherapie besteht darin, körperlich Entspannung zu fördern und Erkrankungen vorzubeugen, indem eine Stresssituation gemindert und die Widerstandsfähigkeit erhöht wird.

Heute beschäftigt sich die Wissenschaft vermehrt mit den physiologischen und psychologischen Auswirkungen der Natur, insbesondere des Waldes auf unsere Gesundheit. So wurden auf der Insel Yakushima Testungen zu psychologischen Auswirkungen durchgeführt, indem das Stresshormon Cortisol im Speichel von Probanden gemessen wurde. Bei Menschen die Waldspaziergänge aktiv durchführten, zeigte sich der Stresspegel deutlich reduziert.

Die positive Wirkung der Natur auf unseren Organismus ist phänomenal, so wirkt die Atmosphäre des Waldes individuell auf uns und kann sich unseren inneren Abläufen anpassen. Ein Beispiel Hypertonie, halten wir uns länger in der Natur auf, senkt sich unser Blutdruck und auch der umgekehrte Fall ist möglich.

Durch fortwährenden Arbeitsdruck, durch die Urbanisierung und eine rasante Verbreitung der Technologisierung, ist Stress ein ständiger Begleiter unserer psychischen Innenwelt geworden. Das sympathische Nervensystem ist ständig überreizt, der Stresspegel zu hoch, sodass bei anhaltendem Stress die Nebennierenrinde permanent das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Chronischer Stress führt zu einem erhöhten Cortisolspiegel, infolgedessen sich mentale, emotionale oder physische Gesundheitsprobleme entwickeln.

Wie können wir diesen Vorgang unterbrechen?- indem wir uns vom Wald nähren lassen und dadurch unser Immunsystem stärken. Dass die Terpene stressreduzierend auf den Sympathikus wirken ist wissenschaftlich nachgewiesen. Terpene sind Kommunikationsmoleküle wie Duftstoffe, Signalstoffe, Botenstoffe. Diese bioaktiver Substanzen werden von Pflanzen, meist gasförmig an die Luft abgegeben und wir absorbieren den heilenden Hormoncocktail, der von Blättern und Nadeln stammt, über unsere Haut und die Lunge. Waldluft erhöht die Anzahl unserer Killerzellen und schützt uns so vor schweren Erkrankungen wie Krebs durch Anti-Krebs-Terpene verhindert werden kann. Qing Li von der Nippon Medical School in Tokio konnte nachweisen, dass in bewaldeten Gebieten das Krebsrisiko sinkt. In Japan ist das Waldbaden schon lange im Gesundheitswesen als Waldtherapie verordnet und den alltäglichen Therapieformen, wie Verhaltens- oder Gesprächstherapie gleichgestellt.

Das Wort „Salutogenese“ hat einen lateinischen Wortstamm: Salus ist die Gesundheit, Genese bedeutet die Entwicklung: Salutogenese bedeutet also die Entwicklung von Gesundheit.

Der Wald nährt unsere Sinne gibt uns neue Lebenskraft, intuitiv fühlen wir es und uns zieht es magisch in die heimischen Wälder, um dort wieder den Akku der Lebensenergie aufzutanken, den Geist sortieren oder von unnützen Gedankengut zu entleeren.

Immer mehr Mediziner erkennen dies an und es gibt Studien aus denen hervorgeht, dass der Wald eine immense Heilkraft besitzt.

Ausschreibungstext

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Waldbaden. Prävention durch Achtsamkeitstraining
Veranstaltung
Ausbildung
Note
1
Autor
Jahr
2019
Seiten
25
Katalognummer
V498659
ISBN (eBook)
9783346022097
ISBN (Buch)
9783346022103
Sprache
Deutsch
Schlagworte
waldbaden, prävention, achtsamkeitstraining
Arbeit zitieren
Martina Dude (Autor:in), 2019, Waldbaden. Prävention durch Achtsamkeitstraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498659

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