Präventionstage für Mädchen an einer Gesamtschule


Seminararbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


gliederung

1. Einleitung

2. Maßnahme: Präventionstage für Mädchen
2.1. Zielgruppe
2.2. Ziel der Maßnahme
2.2.1. Primärprävention

3. (Kurz)Konzeption der Maßnahme
3.1. Ablauf und Rahmenbedingungen
3.2. Themenschwerpunkte
3.3. Durchführung

4. Darstellung eines Tages der Maßnahme mit gleichzeitiger Begründung der gewählten Methoden

5. Abschlußbemerkungen

1. Einleitung

Im Rahmen unseres Feldseminars "Persönlichkeitsstärkung bei Kindern und Jugendlichen" wurde uns im Wesentlichen Persönlichkeitsstärkung als Primär­prävention im Rahmen der Suchtvorbeugung vorgestellt. Durch meine Arbeit in der Frauenberatungsstelle in Neuss und meinem dortigen Arbeitsschwerpunkt "Gewalt/sexualisierte Gewalt" habe ich mich insbesondere in die Thematik "Prävention von (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder, insbesondere Mädchen", unter Einbeziehung der Themen "Täterstrategien" und "Interventionsmöglich­keiten" sowie in die bestehende Rechtslage zu diesem Bereich eingearbeitet. Auch wenn die Inhalte unseres Feldseminars in Richtung Suchtvorbeugung zielten, so ist mir klar geworden, dass es sehr große Über­schneidungen zu dem Themenbereich "Prävention von (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder" gibt. Die im Rahmen der Suchtvorbeugung notwendige Persönlichkeitsstärkung und Förderung von allgemeinen Lebenskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen ist auch ein zentrales Anliegen der Präventions­arbeit gegen (sexualisierte) Gewalt. Aus diesem Grund habe ich für diese Hausarbeit eine Maßnahme zur Prävention von (sexualisierter) Gewalt gegen Mädchen ausgewählt, die ich im Folgenden näher erläutern möchte.

2. Maßnahme: Präventionstage für Mädchen

An die Frauenberatungsstelle in Neuss wurde die Bitte einer Gesamtschule in Neuss herangetragen, die Gestaltung der jährlich stattfindenden "Projektwoche Jungen/Mädchen" für die Mädchengruppen zu übernehmen.

2.1. Zielgruppe:

Zielgruppe dieser Maßnahme werden die Mädchen der vier Parallelklassen der Jahrgangsstufe6 ( 11-13Jahre alt) der Gesamtschule sein. Gleichzeitig wird ein Austausch mit den betroffenen KlassenlehrerInnen angestrebt, um diese über das Thema zu informieren, zu sensibilisieren und um sie zur Weiterarbeit am Thema mit den Mädchen zu motivieren.

2.2. Ziel der Maßnahme:

Ziel der Maßnahme ist eine Selbststärkung der Mädchen mit einer gleich­zeitigen allgemeinen Lebenskompetenzförderung. Die Mädchen sollen lernen,

- den eigenen Körper zu akzeptieren und wertzuschätzen,
- Gefühle wahrzunehmen, Gefühlen zu vertrauen und zwischen ange­nehmen und unangenehmen Gefühlen zu unterscheiden,
- sich gegenüber Grenzverletzungen zu behaupten,
- eigene und Mädchengruppenressourcen zu entdecken,
- sich anzuvertrauen und sich Hilfe zu holen.

Durch eine vorausgehende Infoveranstaltung sollen LehrerInnen für das Thema sensibilisiert und interessiert werden, sie sollen lernen, Gesprächsbereitschaft zu signalisieren und Verdachtsmomente ernst zu nehmen. Sie müssen entsprechende Symptome wahrnehmen können und richtig verstehen. Außerdem sollen sie angemessene Verhaltensstrategien sowie konkrete Hilfsmöglichkeiten kennen.

2.2.1. Primärprävention

Primärprävention hat immer zum Inhalt, Kinder und Jugendliche zu stärken, damit sie mit möglichen Gefahren oder Risiken angemessen umgehen können. Im Grunde ist Primärprävention eine kontinuierliche Erziehung zur Förderung des Selbstbewußtseins, zur Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man im weitesten Sinne als Lebenskompetenzen bezeichnen kann. Der Primärprävention von sexueller Gewalt ist dabei besonders, dass sie zum obersten Ziel hat, sexuelle Gewalt zu verhindern, d.h. sie will im Vorfeld wirken, damit es erst gar nicht zu sexuellen Übergriffen kommt. Ein wesentlicher Beitrag zur Prävention ist die Aufklärung über die Tatsache, dass es sexuellen Missbrauch gibt und dass Hilfe möglich ist. Dabei muß es Ziel sein, Selbstbestimmung und Handlungskompetenzen von Kindern zu steigern, Abwehrmöglichkeiten gegenüber sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt zu entwickeln und die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken. Es kann sein, dass es durch vorbeugende Primärprävention zur Aufdeckung eines Missbrauchs kommt. Deshalb muss überall da, wo in diesem Bereich Prävention angeboten wird, kompetente Intervention verfügbar sein. Intervention ist eigentlich dem Bereich der Sekundärprävention zuzurechnen, aber aufgrund der Besonderheit des Themas muss das Angebot der Primärprävention von (sexualisierter) Gewalt die Möglichkeit einer kompetenten und klar strukturierten Intervention beinhalten. Natürlich soll Intervention nicht explizites Ziel der hier dargestellten Maßnahme sein. Aber ist es wichtig, über folgende Kenntnisse zu verfügen, wenn man im Bereich der Primärprävention von (sexualisierter) Gewalt arbeitet:

Man muss die aufdeckende Wirkung von Prävention kennen, darüber hinaus muss man Kenntnisse haben über die lokal bzw. regional vorhandenen Interventionsstrukturen und Unterstützungs­angebote und deren Arbeitsweise, wobei ein persönlicher Kontakt zu diesen Einrichtungen ebenfalls sehr hilfreich ist. Auf weitere, notwendige Grundvoraussetzungen und Kenntnisse, wie z.B. Grund­wissen über sexualisierte Gewalt, Selbstreflektion zu diesem Thema usw. möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen.

3. (Kurz)Konzeption der Maßnahme

Die Maßnahme wird durchgeführt von der Frauenberatungsstelle Neuss, liegt aber sowohl von der Konzeptionierung her, Vorbereitung und Durchführung allein in meinen Händen.

3.1. Ablauf und Rahmenbedingungen

Die Präventionstage für Mädchen werden im Rahmen der Projektwoche Mädchen/Jungen der Gesamtschule in der Woche nach den Herbstferien stattfinden. Vor der Durchführung finden mehrere Vorbereitungsgespräche mit der Schulsozialarbeiterin statt, darüber hinaus ist eine Informations­veranstaltung für die betroffenen acht KlassenlehrerInnen der vier Klassen6 vorgesehen. Für die Durchführung der eigentlichen Maßnahme sind vier Schulvormittage vorgesehen und zwar in einem Zeitrahmen von 09:00 bis 13:00Uhr, in welchem die Pausen von mir festgelegt werden können. Pro Tag werden die Mädchen jeweils einer Parallelklasse daran teilnehmen. Bereits im Vorfeld konnte von mir geklärt werden, dass ein ausreichend großer Raum zur Verfügung steht. Es handelt sich dabei um den sog. Spielraum der Schule, in dem die Mädchen u.a. auch Lärm machen können, ohne die Arbeit in benachbarten Klassenräumen zu stören. Außerdem schien mir dieser Raum besonders geeignet, da er über eine ansprechende Möblierung verfügt. Die KlassenlehrerInnen sind an den Projekttagen zwar in der Schule anwesend, nehmen aber selbst nicht an der Maßnahme teil.

3.2. Themenschwerpunkte

Obwohl mir bewusst ist, dass es im Rahmen dieser kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit kaum möglich sein wird, an meinen nachfolgenden Themenschwerpunkten intensiv zu arbeiten, werde ich doch versuchen, den Mädchen zumindest einen Zugang zu den Themen zu ermöglichen. Gerade wegen des begrenzten Zeitrahmens und der damit begrenzten Möglichkeiten ist mir der Kontakt mit den Klassen­lehrerInnen wichtig, damit eine eventuelle Weiterarbeit an diesen Themen kontinuierlich im Laufe des Schuljahres erfolgen kann. Meine Themenschwerpunkte im einzelnen sind:

- Wahrnehmung – Eigen-/Fremdwahrnehmung
- Umgang mit Gefühlen
- ich-Stärkung
- nein-Sagen: Kommunikation, Körpersprache usw.
- Was kann ich gut? Wo brauche ich Hilfe? "Gemeinsam sind wir stark"
- Umgang mit Geheimnissen
- Information über Unterstützungs- und Hilfesysteme der Region
- Spezielle Information über Gefahren aus dem Internet (Chatrooms)

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Präventionstage für Mädchen an einer Gesamtschule
Hochschule
Katholische Hochschule NRW; ehem. Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Aachen
Veranstaltung
Seminar: "Prävention - Persönlichkeitsstärkung bei Kindern und Jugendlichen
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V49639
ISBN (eBook)
9783638460316
ISBN (Buch)
9783656721642
Dateigröße
496 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Präventionstage, Mädchen, Gesamtschule, Seminar, Prävention, Persönlichkeitsstärkung, Kindern, Jugendlichen
Arbeit zitieren
Ursula Bauder-Suchsland (Autor:in), 2004, Präventionstage für Mädchen an einer Gesamtschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49639

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