Feuergefahr bei der Lagerung von Gütern. Brandschutz, Brandentstehung und Verhalten im Brandfall


Unterrichtsentwurf, 2018

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Rahmenbedingungen
1.1 Schulische und unterrichtliche Rahmenbedingungen
1.2 Voraussetzung der Lerngruppe und pädagogische Konsequenzen

2 Zielformulierung und Kompetenzen

3 Methodisch-didaktische Aspekte der Lernhandlung
3.1 Lernaufgabe und Einstieg
3.2 Strukturierung
3.3 Erarbeitung
3.4 Präsentation und Besprechung
3.5 Reflexion
3.6 Transfer

4 Lernschleife

Literaturverzeichnis

Anhang

1 Rahmenbedingungen

1.1 Schulische und unterrichtliche Rahmenbedingungen

Die Unterrichtsstunde mit dem Thema „Wie können wir das Lager vor einem Brand schützen?“ findet in der Grundstufe im Lernfeld 2 „Güter lagern“ statt. Dieses Lernfeld wird mit drei Wochenstunden unterrichtet und ist für die schriftliche und insbesondere die praktische Prüfung relevant. In den vorangegangenen Unterrichtseinheiten wurden Inhalte wie Aufgaben der Lagerhaltung, Güter- und Lagerarten, Lagerorganisation, Lagertechniken sowie Gesetze und Verordnungen zum Arbeits- und Umweltschutz bearbeitet.

Der Unterrichtsbesuch ist eine Einführungsstunde in die Unterrichtseinheit „Feuergefahr“. Diese Einheit beschäftigt sich mit den Themen Brandschutz, Brandentstehung sowie Verhalten im Brandfall. Laut Rahmenlehrplan ist selbstständiges und verantwortungsvolles Denken und Handeln ein übergreifendes Ziel der Ausbildung.1 Die geplante Stunde zielt darauf in besonderem Maße ab, da die Schüler im Team eigenes Vorwissen, auch aus ihren Ausbildungsbetrieben, zum Thema einbringen und bereits in der Ausbildung Verantwortung zum Brandschutz im Betrieb übernehmen müssen. Ziel der Stunde ist es, dass die Schüler in Gruppen die verschiedenen Möglichkeiten zum vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz im Lager erarbeiten und dabei ihr Vorwissen anwenden. Die Schüler sind gefordert, selbstständig und problemorientiert zu Denken und Handeln, indem auf das Lehrbuch2 sowie Informationstexte verzichtet wird.

1.2 Voraussetzung der Lerngruppe und pädagogische Konsequenzen

Die Klasse wird in LF2 in diesem Schuljahr von einer anderen Lehrerin unterrichtet. Da kurz vor den Sommerferien meine Elternzeit endet, übernehme ich die letzte Unterrichtseinheit dieses Lernfeldes, in dem auch der Unterrichtsbesuch stattfindet. Die Klasse ist mir lediglich aus Berichten der Fachlehrerin bekannt, sowie aus einer Hospitation. Dies stellt mich vor besondere Herausforderungen, die es bei der Planung zu berücksichtigen gilt. Die Lerngruppe ist in vielen Bereichen sehr heterogen. Sie besteht aus 15 Schülern (12 w/17 m) zwischen 20 und 37 Jahren. Die schulische Vorbildung ist breit gestreut, vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur. Sowohl beim Leistungsniveau im mündlichen und schriftlichen Bereich als auch beim Lerntempo sind Unterschiede festzustellen. Sechs bis sieben Schüler heben sich deutlich positiv ab, leisten stets sehr gute bis gute schriftliche Leistungen und beteiligen sich aktiv am Unterricht. Andererseits sind fünf Schüler sehr leistungsschwach und erreichen kaum bessere Noten als ungenügend bis mangelhaft.

Ich versuche durch dein Einsatz der Methode Placemat alle Schüler zur aktiven Mitarbeit und Auseinandersetzung mit dem Thema zu motivieren. Zudem möchte ich durch das schrittweise Vorgehen mittels Think-Pair-Share an die Gruppenarbeit heranzuführen, denn in der Klasse wurde bislang nicht in Gruppen gearbeitet. Aufgrund dessen möchte ich kooperatives Lernen und insbesondere die Methodenkompetenz fördern. Die Methode Placemat eignet sich sehr gut für den Einstieg in das Thema, da Vorerfahrungen abgefragt werden.3 Das Thema Brandschutz knüpft direkt an die Erfahrungswelt der Schüler an, von daher können auch die schwachen Schüler Beiträge leisten. Bei der geplanten Gruppeneinteilung möchte ich stärkere und schwächere Schüler mischen und dabei differenzieren, indem stärkere Schüler die Aufgabe des Gruppensprechers übernehmen. Durch die vorgeschaltete Einzelarbeit möchte ich das Risiko bereits im Vorfeld ausschalten, dass sich die schwächeren Schüler im Schutz der Gruppe aus der Aktivität zurückziehen und unbeteiligt bleiben. Insbesondere durch die Zusammenarbeit von leistungsstarken und leistungsschwächeren Schülern können sich die Schüler gegenseitig unterstützen, Teamarbeit wird gestärkt und die Kommunikation trainiert. Die Gruppenergebnisse werden von jeder Gruppe mündlich vor der Klasse präsentiert. Denn im Hinblick auf die mündliche Prüfung ist freies Sprechen wichtig, weshalb ich in der Stunde auch darauf Wert lege.

2 Zielformulierung und Kompetenzen

Die Schüler werden mit einem Bild von einer brennenden Lagerhalle konfrontiert sowie mit einer Eilmeldung über Verletzte und Sachschaden. Sie sammeln mögliche Ursachen für den Brand und leiten die Frage ab, wie wir das Lager vor einem Brand schützen können. In Gruppen erarbeiten sie mithilfe von Impulsfragen Maßnahmen des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes im Lager und greifen dabei auf Vorwissen aus ihrem Ausbildungsbetrieb zurück. Sie strukturieren ihre Gruppenergebnisse und präsentieren diese vor der Klasse. Schließlich reflektieren sie Brandschutz- maßnahmen in ihrem Ausbildungsbetrieb und finden gegebenenfalls Verbesserungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt der Stunde liegt vor allem auf der Fach- und Methodenkompetenz.

Die Schüler erweitern ihre Fachkompetenz, indem sie im Austausch mit anderen Mitschülern Möglichkeiten des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes im Lager sammeln und dabei Vorwissen aus ihrem Ausbildungsbetrieb anwenden, ihre Ergebnisse strukturieren und der Klasse präsentieren.

Die Schüler erweitern ihre Methodenkompetenz, indem sie zunächst in Einzelarbeit ihre Gedanken zum Brandschutz notieren, anschließend ihre Notizen in der Gruppe vortragen, über die Ideen mit Hilfe von Impulsfragen diskutieren und sich auf die zentralen Ergebnisse einigen.

3 Methodisch-didaktische Aspekte der Lernhandlung

3.1 Lernaufgabe und Einstieg

Als Einstieg in die Unterrichtsstunde wird ein Bild einer brennenden Lagerhalle sowie eine Eilmeldung der Rheinpfalz4 gezeigt. Die Eilmeldung problematisiert und emotionalisiert zusätzlich durch die Verletzten Personen. Außerdem können bei einem Unternehmen, welches erst kürzlich gegründet wurde, noch einige Brandschutzmaßnahmen fehlen.

3.2 Strukturierung

Die Schüler setzen sich mit der geschilderten Situation auseinander und sammeln mögliche Ursachen für den Brand (z. B. Raucher, falsche Lagerung z.B. von brennbaren Flüssigkeiten, elektrischer Kurzschluss, Fluchtwege zugestellt bzw. noch nicht gekennzeichnet, noch keine Feuermelde- bzw. Feuerbekämpfungsanlagen installiert,…). Weiterhin werden Gründe erörtert, wie es zur Verletzung der Mitarbeiter gekommen sein kann (z. B. Fluchtwege versperrt, fehlende Verhaltensanweisung für den Brandfall,…). Dabei bringen die Schüler bereits Vorwissen zum Brandschutz aus ihren Ausbildungsbetrieben ein. Die Fragestellung der Stunde wird formuliert: „Wie können wir das Lager vor einem Brand schützen?“ und die Schüler äußern erste Ideen. Die Schüler sitzen bereits in Gruppen an ihren Gruppentischen und der Arbeitsauftrag5 wird besprochen.

3.3 Erarbeitung

In Kleingruppen erarbeiten die Schüler Möglichkeiten des Brandschutzes im Lager. Dabei wende ich die Methode Placemat an, wobei drei oder vier Schüler unterschiedlichen Leistungsniveaus zusammen arbeiten. Die Schüler erhalten aus Zeitgründen ein vorgefertigtes Flipchart6. Die Gruppenarbeit erfolgt bei der Methode Placemat in drei Schritten7: 1. Schritt: Think - Denken, d.h. jeder Schüler notiert in seinem Segment stichwortartig eigene Kenntnisse und Ideen zu der Frage, wobei nicht gesprochen wird (5 Minuten); 2. Schritt: Pair - Austauschen, d.h. in der Gruppe werden die individuellen Ergebnisse ausgetauscht und verglichen (5 Minuten); 3. Schritt: Share – Teilen und Konsens finden, d.h. die Gruppe diskutiert alle Ideen und entscheidet gemeinsam, welche Gedanken in die Mitte des Blattes geschrieben werden, um sie später der Klasse zu präsentieren (10 Minuten). Schließlich bestimmt jede Gruppe einen Gruppensprecher, der die Ergebnisse im Plenum vorstellt. Ich behalte mir vor, die Zeitvorgaben spontan anzupassen, je nach Zeitbedarf der Schüler. Die Schüler können in der Erarbeitungsphase auf Impulsfragen8 zurückgreifen, welche als Hilfestellung und Ergänzung der eigenen Ideen dienen. Diese nehmen Bezug auf das Lager des eigenen Ausbildungsbetriebes und richten das Augenmerk der Schüler auf die Brandvermeidung, Brandbekämpfung sowie das Verhalten bei einem Brand (vorbeugender und abwehrender Brandschutz). Ich behalte mir vor, die Impulse im Verlauf der Einzelarbeit oder erst später in der Gruppenarbeitsphase anzubieten, je nachdem wann ich Bedarf erkennen kann. Im weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit werden die Schülerergebnisse gemeinsam in einem Organigramm9 strukturiert und vertieft.

3.4 Präsentation und Besprechung

Jede Gruppe präsentiert mündlich ihre Ergebnisse im Plenum, da nur wenige Gruppen bestehen und ich dadurch die Methodenkompetenz der Schüler weiter fördern möchte. Je nach voranschreiten der Zeit, lasse ich exemplarisch zwei Gruppen präsentieren. Auf eine Visualisierung der Gruppenergebnisse für die ganze Klasse verzichte an diesem Punkt, da mit den Gruppenergebnissen in der kommenden Stunde gemeinsam weitergearbeitet wird.10 Die anderen Schüler vergleichen ihre Ergebnisse und ergänzen anschließend bzw. stellen Fragen.

3.5 Reflexion

In Rückgriff auf die Lernaufgabe nehmen die Schüler Bezug zu ihrem Ausbildungsbetrieb und zu ihnen selbst. Sie reflektieren, wie sich ihr Ausbildungsbetrieb vor einem Brand schützt, damit so etwas wie in der Lernaufgabe gezeigt wurde, nicht passiert. Außerdem überlegen sie, wie sie sich selbst schützen können, z. B. durch eigenes Wissen über das richtige Verhalten im Brandfall.

3.6 Transfer

Am Ende der Stunde stellen die Schüler mithilfe des erarbeiteten Wissens dieser Stunde fest, ob und wo es in ihrem Ausbildungsbetrieb Verbesserungsbedarf beim Brandschutz oder sogar Defizite gibt.

[...]


1 Vgl. Kultusministerkonferenz: Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik, 2004, S. 2.

2 Vgl. Köbberling, A.; Eberhardt, M.; et al.: Alles auf Lager - Grundqualifikation, Braunschweig, 2015.

3 Vgl. Reich, K. (Hrsg.): Methodenpool, Placemat, online unter: http://methodenpool.uni- koeln.de/download/placemat.pdf, S. 1, abgerufen am 02.06.2018.

4 Vgl. Anlage 1.

5 Vgl. Anlage 2.

6 Vgl. Anlage 3.

7 Vgl. Arnemann, Petra: Tischdecken-Gruppenarbeit oder Placemat, online unter: https://dbs-lin.ruhr-uni- bochum.de/lehreladen/lehrformate-methoden/aktivieren-und-motivieren/motiviert-ins-semester/gruppenarbeit/, abgerufen am 02.06.2018.

8 Vgl. Anlage 4.

9 Vgl. Anlage 5.

10 In der Folgestunde werden die Ergebnisse in einem Organigramm (in Anlehnung an das eingeführte Lehrbuch) im Lehrer-Schüler-Gespräch strukturiert, indem die Schüler ihre Ideen den Unterpunkten zuordnen. Anschließen werden vertiefungsaufgaben behandelt unter Zuhilfenahme des Lehrbuches.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Feuergefahr bei der Lagerung von Gütern. Brandschutz, Brandentstehung und Verhalten im Brandfall
Veranstaltung
Berufsbezogenen Unterricht, Lernbereich 2: „Güter lagern“
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
13
Katalognummer
V495309
ISBN (eBook)
9783346003652
ISBN (Buch)
9783346003669
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich um eine Lehrprobe in einer Berufsschulklasse für Lagerlogistik im Land Rheinland-Pfalz.
Schlagworte
Brandschutz, Brandentstehung, Verhalten im Brandfall, Lager, Lagerwirtschaft, Fachlagerist, Feuer
Arbeit zitieren
Eva Stoll (Autor:in), 2018, Feuergefahr bei der Lagerung von Gütern. Brandschutz, Brandentstehung und Verhalten im Brandfall, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495309

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