Waris Dirie und Awa Thiam. Die Rolle der Frau in Afrika


Seminararbeit, 2016

27 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Die Unterdrückung der halben Menschheit

2. Das Leid der Afrikanerinnen
2.1 Die Mädchenerziehung in der Kindheit
2.2 Die Ehe, die zur Polygamie führt
2.3 Geburt

3. Die Wüstenblume – Waris Dirie
3.1 Waris Dirie
3.1.1 Inhalt der Wüstenblume
3.1.2 Rezension und Interpretation
3.2 Female Genital Mutilation
3.2.1 Der Ursprung und die Gründe dieses Brauches
3.2.2 Die verstümmelte Sexualität
3.2.2.1 Ablauf und Umgebung der Verstümmelung
3.2.2.2 Die Folgen der FGM

4. Der Kampf für die Afrikanischen Frauen
4.1. Desert Flower Foundation
4.3 Frauenorganisationen

5. Feminismus und Revolution: Awa Thiam

6. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Die Unterdrückung der halben Menschheit

Wird das Rechtsystem in der Welt betrachtet, so fällt auf, dass manche Menschen mehr Rechte besitzen als andere. Das Hauptthema dieser Arbeit wird darin bestehen, das Leben von Waris Dirie zu analysieren und die Missstände hinsichtlich der Frauenrolle in Afrika aufzuweisen. Einen kurzen Einblick erhält man durch die Einstellung von Awa Thiam, die schon 1981 ent- schied das Leid der Afrikanerinnen publik zu machen. Jedoch ist das Thema der Frauenrolle nicht einfach zu beschreiben. Es gibt nicht viele Frauen, die über ihr Leid sprechen. Frauen wie Waris Dirie und Awa Thiam haben es getan. Sie setzten ein Zeichen gegen die Unterdrückung und das Unrecht, das ihnen angetan wird. Überall auf der Welt werden Unterschiede gemacht, sei es bei der Ehewahl, der freilebenden Sexualität oder auch ihrem rechtlichen Status. Hin- sichtlich des Frauennetzwerk DAWN (Development Alternatives with Women for a New Era) ist die Unterdrückung der Frau vierdimensional: national-, klassen-, geschlechts- und kultur- spezifisch. Dieses vierdimensionale Konstrukt stellt ein universales Phänomen dar, fest durch Religion und Tradition in der Gesellschaft verankert.1

Betrachtet man die grundlegenden Menschenrechte von Frauen, so ist jedes Land ein Entwick- lungsland. Macht- und Gewaltverhältnisse stellen einen starken Bestandteil menschlicher Be- ziehungen dar. Somit muss man feststellen, dass viele Frauen nicht zu ihren Rechten kommen.2 Gerade in Entwicklungsländern wie Somalia, Albanien, Ägypten, Namibia und noch vielen mehr, wird sehr deutlich von einer Unterdrückung der Frau gesprochen. Diese Unterdrückung geschieht durch vielerlei Arten von Gewalt und Dominanz. So basiert der Machtanspruch des Mannes zum einen auf seiner körperlichen Überlegenheit, zum anderen auf der Tradition. Oft werden weibliche Nachkömmlinge getötet, gezielt vernachlässigt oder missbraucht. Die männ- liche Kontrolle resultiert aus vielen Dingen. Angst, Scham, Demut, Verletzungen, Einschücher- terungen und auch Verdrängungen aus der Öffentlichkeit machen es den Männern nur all zu leicht. Die Klitorisbeschneidung, welche später noch detaillierter beschrieben wird, ist ein üb- licher Brauch in Afrika und Asien um die Jungfräulichkeit der Mädchen zu garantieren.3 Waris Dirie, eine Frau, die viel Leid in Somalia ertragen musste, berichtet über die Zwangsbe- schneidung und ihr Leben in Afrika. Sie hat es aus der Unterdrückung herausgeschafft und engagiert sich als UN-Sonderbotschafterin für afrikanischen Frauen. Als Menschenrechtsakti- vistin und Gründerin der Desert Flower Foundation (DFF) möchte sie die Welt ein wenig besser gestalten.4 Bei der genaueren Betrachtung ihrer Geschichte und des Themas treten einige Fra- gen auf. Warum wird kleinen Mädchen solch ein Leid angetan? Warum wehren sich die Frauen in Afrika nicht? Werden sie es aus der Abhängigkeit heraus schaffen? Können Organisationen wie die DFF, das DRK und auch andere helfen?

2. Das Leid der Afrikanerinnen

Um genauer auf das Thema der Rolle der schwarzen Frau, sowie auf die Situation in der sie leben und auch der Kampf gegen die Abhängigkeit der Männer einzugehen, wird zunächst ein- gehend auf ein gewisses Hintergrundwissen eingegangen.

Die Situation von Frauen in Afrika war schon immer ein heikles Thema in den Westeuropäi- schen Ländern. Die Aussage „Jäger und Sammlerin“ trifft den Kern der ganzen afrikanischen Kultur. Die Männer waren zuständig für die Jagd, den Essenserwerb, die Viehzucht und als Beschützer der Familie tätig. Die Frauen wiederum mussten den Haushalt, die Kindererziehung und die Versorgung übernehmen. Sie taten was ihnen befohlen wurde.5

In den nächsten Punkten wird auf das gesamte Leben einer schwarzen Frau eingegangen. Von der Erziehung bis hin zur Eheschließung und zur Geburt ihrer Kinder.

2.1 Die Mädchenerziehung in der Kindheit

Zur Erziehung lässt sich allgemein sagen, dass Eltern stets an einer guten Entwicklung der Kin- der bemüht sind, solange die Kinder noch sehr klein sind. Im Großen und Ganzen bringt man in Afrika dem Baby viel Wärme und Zärtlichkeit entgegen. Immer und überall trägt die Mutter das Kind bei sich. Dazu erwartet man in Afrika, dass ein Kind den Eltern Ehrfurcht und Gehor- samkeit entgegenbringt.6

Zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr werden die Mädchen beschnitten. Mit ca. sie- ben Jahren beginnt dann eine unterschiedliche Erziehung. Die Mädchen bekommen ihre eige- nen Pflichten und Aufgaben, welche sie schon mit zehn oder elf Jahren selbständig erledigen können müssen. Dazu sollen sich die Mädchen früh Kenntnisse in Landwirtschaft und Handel aneignen und die Regeln von Angebot und Nachfrage, Besitz, Beurteilung und Verbrauch von Lebensmitteln verstehen. Hierbei unterscheidet man jedoch noch einmal den Wohnsitz der Mädchen. In den Städten wird es anders gehandhabt, als auf dem Land.7

Waris Dirie war beispielsweise ein Mädchen, das auf dem Land aufwuchs. Sie hatte mit sechs Jahren die Aufgabe bekomme, die Herde mit sechzig Schafen und Ziegen jeden Tag zum Gra- sen in die Steppe zu treiben. 8

Wenn die Mädchen die Beschneidung gut überstanden haben und auch sonst sich gehorsam zeigen, werden sie mit anderen Mädchen auf die Initiation vorbereitet. Dabei lernen die Kinder die Grundbausteine einer Frau kennen. Diese „Lehrgänge“ werden von erfahrenen Frauen ab- gehalten, dabei ist der Kurs über die Ehe der Wichtigste. Die jungen Frauen lernen die Bezie- hung zu einem Mann kennen, den Ruf einer Ehe und wie ein Leben mit dem Partner aussehen sollte. Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei zum einen auf den Respekt gelegt, der gegen- über den Ehemännern aufgebracht werden soll, zum anderen auf die Gehorsamkeit und die Treue, die ihnen zuteil werden sollen. Außerdem sollen sie sich das Thema Kinderpflege und Kinderschutz aneignen. All dies zielt darauf ab, aus der jungen Frau eine „gute“ Ehefrau und eine „gute“ Mutter zu machen. Ein Jahr nach ihrer Blutung und den Initiationskursen wird das Mädchen dann vermählt.9

2.2 Die Ehe, die zur Polygamie führt

Die Ehe ist in Afrika eine vielschichtige Angelegenheit. Für die Afrikaner ist die Ehe der Brenn- prunkt ihres Lebens. Sie dient als sozialer Ort und als große glückliche Gemeinschaft. In der Ehe fängt alles von vorne an. Traditionen, Werte und Normen werden an die Nachkömmlinge vermittelt. Zeitdimensionen stoßen hier zusammen.10

Wie schon erwähnt, soll das Buch „Wüstenblume“ als Anhaltspunkt für die Seminararbeit die- nen. Auch Waris Dirie musste die Polygamie, sowie die Zwangsheirat erdulden. Hier zwei Bei- spiele aus dem Buch:

Papa packte mich und setzte mich auf sein Knie „Weißt du“, begann er, „du bist immer ein gutes Kind gewesen.“ Nun wußte ich, daß es um etwas Ernstes ging. „Du warst ein gutes Kind, mehr wie ein Junge, ein Sohn für mich.“ […] „Waris. Ich habe einen Mann für dich gefunden.“ „Nein, Papa, nein!“ Ich sprang auf. Er versuchte, mich festzuhalten, meine Arme zu packen und mich an sich zu ziehen „Ich wollte nicht weggehen, ich will nicht von zu Hause fort, ich will bei dir und Mama bleiben.“ „Pst, ganz ruhig, es wird alles gut. Ich habe einen netten Mann für dich gefunden.“ […] „Nein“ Ich schüttelte langsam den Kopf.

„Nein, Papa, ich werde nicht heiraten.“ „Er ist ein guter Mann“, schrie mein Vater. „Du mußt mir vertrauen. Ich weiß, ob ein Mann gut ist. Und du wirst tun, was ich dir sage!“ […] „Er gibt mir fünf Ka- mele.“11

Wir saßen vor der Hütte. Er kam hereinspaziert und fragte: „Wo ist eure Mutter?“ Wir erklärten ihm, sie sei noch draußen bei den Herden. „Tja, Kinder“, grinste er. „Ich möchte euch meine Frau vorstellen.“ Mit diesen Worten zog er ein junges Mädchen von vielleicht siebzehn Jahren zu sich heran – nicht viel älter als ich. Wir starrten sie nur an, weil es uns nicht erlaubt war, unsere Meinung zu äußern; außerdem was hätten wir schon sagen sollen?12

Sie beschreibt die zwei Passagen ziemlich deutlich und zeigt schnell auf, dass sie als Mädchen sich nicht zu Wort melden durfte. Ihr Vater hat das Sagen. Er entscheidet über ihr bisheriges Leben und auch über ihr zukünftiges. Des Weiteren wird auch auf die Polygamie eingegangen. Als Waris Vater eine zweite Frau nach Hause bringt, wagt es keiner etwas zu sagen. Man nimmt es einfach hin.

Die Polygamie ist zum Teil in vielen Stammeskulturen die ideale Familiengemeinschaft, denn je mehr Kinder, desto glücklicher sind alle Beteiligten. Wie schon in 2.1 erwähnt, müssen Kin- der bestimmte Initiationsriten durchleben. Dort werden sie mit den Problemen der Sexualität, der Ehe, der Zeugung und dem Familienleben vertraut gemacht. Die Initiation soll als eine ri- tuelle Heiligung und Vorbereitung auf die Ehe dienen. Die Sitten bei der Gattenwahl sind in den unterschiedlichen Bereichen von Afrika verschieden. Auf der einen Seite gibt es die Ent- scheidung der Eltern. So kann es beispielweise schon vor der Geburt passieren, dass zwei Kin- der einander versprochen werden und dann heiraten, wenn sie das Heiratsalter erreicht haben. Auf der anderen Seite treten die Eltern an ein bestimmtes Mädchen heran und betreiben Ehe- anbahnung.13 Leider bleibt es nicht immer bei einer Hochzeit, bzw. bei einer Ehefrau. Die Po- lygamie wird seit Jahrhunderten praktiziert. Die Sitte ist der traditionellen Sozialstruktur und dem Denken des Volkes gut angepasst und erfüllt manch nützlichen Zweck. Wenn eine Familie mehrere Ehefrauen besitzt und aus mehreren Hausalten besteht, so bedeutet dies, dass in Not- zeiten ständig jemand da wäre um zu helfen. Falls jemand krank wird oder stirbt, gibt es immer noch die anderen Frauen, die sich um den Haushalt und die Kinder kümmern können.14 Vom sozialen Standpunkt aus wird die Mehrehe in der afrikanischen Welt als eine Notwendigkeit angesehen. Hierbei soll die Kinderanzahl gesteigert werden, welche den Reichtum einer Fami- lie widerspiegelt. Man unterscheidet zwei Sorten von Polygamie. Einerseits die städtische und anderseits die ländliche Polygamie. In den Städten kommt die Mehrfachehe nur in den höheren Kreisen vor, welche die Macht und den Reichtum der Familie darstellen soll. Betrachtet man die Vielheirat in den ländlichen Teilen Afrikas, ist das Motiv der Arbeitskraft das vorausge- hende. Je mehr Familienmitglieder der Mann um sich hat, desto einfacher gestaltete sich das alltägliche Leben.15 Des Weiteren trägt die Polygamie dazu bei, die eheliche Untreue auf der Seite des Mannes zu verhüten und die Prostitution einzudämmen. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Polygamie richtig oder falsch ist.16

2.3 Geburt

Bekommen Eltern ihr erstes Kind, so erlangen sie neue Würde. Der Gatte wurde in seiner Männlichkeit bestätigt, die Frau hat ihre höchste Schicksalsbestimmung erfüllt. Die Gattin hat sich als würdiges Brautgeschenk an den Mann erwiesen und für ihre Familie keine Schmach gezeigt. Die Fähigkeit, Kinder zu gebären ist für die afrikanische Frau das Zeichen für ein glückliches Leben. Je mehr Kinder sie zur Welt bringt, umso glücklicher und gesegneter ist die Familie.17

Die Rituale bei einer Geburt sind in den jeweiligen Stammeskulturen unterschiedlich. Bei fast allen Kulturen wird der Plazenta und der Nabelschnur eine besondere Bedeutung zugemessen. Auch der Ort der Geburt, sowie das Wetter und die Uhrzeit weisen auf die Zukunft des Kin- des hin. Als Beispiel wäre die Aschanti in Ghana zu nennen. Als gutes Zeichen wird es gese- hen, wenn die Mutter während ihrer Wehen den Namen ihres Mannes ruft. Die Plazenta wird so schnell wie möglich nach der Geburt von einer kinderlosen Frau vergraben. Darüber uri- niert sie, um baldig fruchtbar zu werden. Dafür bezahlt sie die Mutter je nach Kindesanzahl. Das Kind erhält stets den Namen des Wochentages seiner Geburt. In den ersten acht Tagen wird dem Kind keine besondere Bedeutung geschenkt, da es als Geisterkind betrachtet wird und jederzeit zu ihnen zurückkehren kann. Am Hals und an den Armen des Kindes werden Amulette befestigt, um den Göttern zu huldigen. Während dieser acht Tage verlassen Mutter und Kind die Hütte nicht, falls das Kind innerhalb dieser acht Tage jedoch stirbt, wird eine Freudenfeier abgehalten, da das Kind ja als „Geisterkind“ angesehen wird und nicht auf der Erde verweilen wollte. Erst wenn das Aschantikind die ersten acht Tage überstanden hat, wird es als eigenständige Person betrachtet.18 Solch ein Ritual wie eben beschrieben findet in allen Teilen von Afrika statt. Sie unterscheiden sich in mehr oder auch weniger Punkten, dennoch ist das Zeichen einer Schwangerschaft und einer Geburt etwas Gutes. Es bringt Glück und Zu- friedenheit in die Familie.

Allerdings wird auch hier zwischen Stadt und Land unterschieden. Die Rituale finden überall statt, jede in einem anderen Ausmaß. Die Überlebungsrate der Kinder allerdings ist unter- schiedlich. Waris Dirie hatte elf Geschwister. Zwei Zwillinge starben gleich nach der Geburt, eine kleine Schwester starb mit sechs Monaten. Die Wohnbedingungen und auch die Lebens- erhaltungsmaßnahmen sind auf dem Land außerordentlich schlecht.19

3. Die Wüstenblume – Waris Dirie

Die Wüstenblume ist ein Roman, der bedeutsam in die Geschichte der afrikanischen Frauenbe- wegung eingreift. Im ersten Abschnitt wird auf die Autobiographie von Waris Dirie näher ein- gegangen. In den folgenden Punkten soll die Person selbst betrachtet werden sowie auf das schreckliche Thema der Female Genital Mutilation eingegangen werden.

3.1 Waris Dirie

Mit einer aufrüttelnden Botschaft will die Frauenrechtlerin Waris Dirie der weltweit praktizier- ten Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen und Frauen den Kampf ansagen. Ihre Autobi- ographie umfasst einen Text mit einer spannenden und gelebten Geschichte voller Brutalität und Glamour. Bei der Wüstenblume handelt es sich um ein Buch, das unter die Haut geht, das einem manchmal den Atem stocken lässt und einen zu Tränen rührt, aber auch ein Roman über eine faszinierende und engagierte Frau, die ihr Leben trotz allem gemeistert hat und sich für andere einsetzt. Die Autobiographie von der Afrikanerin klärt auf, informiert und erzählt, ohne die Menschen zu stigmatisieren.

3.1.1 Inhalt der Wüstenblume

Das Nomadenmädchen Waris – Wüstenblume – wurde 1965 in der Wüste Somalias geboren. Die kinderreiche Familie, die zum Stamm der Darod (Daarood) gehört, zieht mit Kamelen und Ziegen von Wasserstelle zu Wasserstelle. Sie überleben von Tag zu Tag. Als Waris Dirie noch klein war, starben drei Verwandte an den Folgen einer Genitalverstümmelung. Im Alter von fünf Jahren wurde sie selbst von einer alten Zigeunerin mit einer zerbrochenen Rasierklinge beschnitten. Acht Jahre später versuchte ihr Vater sie für fünf Kamele einem alten Mann zur Frau zu geben. Sie lief davon und suchte bei einer Schwester in der somalischen Hauptstadt Mogadischu Zuflucht. Verständnis fand das verzweifelte Mädchen weder bei ihrer Schwester, noch bei anderen Verwandten. Als 1981 ihr Onkel als somalischer Botschafter nach London entsandt wird, steht für sie sofort fest, dass sie mit ihm gehen möchte. Ihr Onkel nimmt die kleine Afrikanerin als Dienstmädchen mit. Sie arbeitet in der Küche, hütet die jüngeren Cousi- nen und lernt langsam die Sprache des Landes kennen. Als nach vier Jahren die Amtszeit ihres Onkels vorüber ist, kehren die Verwandten in die Heimat zurück, Waris Dirie aber entschied sich in London zu bleiben. Sie verschafft sich nach Ablauf ihres Visums durch zwei Scheinehen britische Pässe. Die junge Frau, die mittlerweile 18 geworden ist, entschied sich Model zu wer- den. Mit zwanzig posiert sie für den Pirelli-Kalender und erhält eine kleine Rolle in "James Bond 007, der Hauch des Todes". Das ist der Beginn einer internationalen Karriere als Topmo- del. Waris Dirie zieht 1991 nach New York. Die BBC dreht 1996 ein Porträt von ihr ("Eine Nomadin in New York"). Waris entscheidet sich dafür, ihren acht Monate alten Sohn Aleeke nach Amsterdam zu bringen. Dort vertraut sie ihn der Ehefrau ihres Bruders Mohammed an, der sie gemeinsam mit der BBC-Crew nach Somalia begleitet. Zum ersten Mal trifft Waris Dirie nach fünfzehn Jahren ihre Mutter wieder, die sie hatte beschneiden lassen.20

[...]


1 Vgl. Schneider, Sonya: Empowerment und bevölkerungspolitische Strategie. Die Feminisierung der Bevölke- rungskontrolle. halluziNoGene, http://www.halluzinogene.org/texte/Empowerment_Schneider_a229.pdf, zuletzt aufgerufen am 07.03.2016

2 Vgl. Devivere, Beate & König, Karin: Zum Beispiel Frauenprojekte. Lamuv 1993.

3 Vgl. Launer, Ekkhard & Wilke-Launer, Renate: Zum Beispiel Frauenalltag. Lamuv 1992

4 Vgl. Fba: Wüstenblume von Waris Dirie. http://deutschsprachige- literatur.blogspot.de/2010/10/rezension- wustenblume-von-waris-dirie.html, zuletzt aufgerufen am 07.03.2016.

5 Vgl. Marx, Christoph: Geschichte Afrikas. Von 1800 bis zur Gegenwart, Paderborn 1975, S. … .

6 Vgl. Blandena, Lee: Die Frau in Afrika. München 1978, S. 104-109.

7 Ebd., S. 109-110.

8 Vgl. Dirie, Waris: Wüstenblume. Wien 2007, S. 40.

9 Vgl. Thiam, Awa:: Die Stimme der schwarzen Frau. Vom Leid der Afrikanerinnen, Hamburg 1981, S. 96-98.

10 Ebd., S. 90f.

11 Dirie, Waris: Wüstenblume. Wien 2007, S. 127-129.

12 Dirie, Waris: Wüstenblume. Wien 2007, S. 82-83.

13 Vgl. Mbiti, John S.: Afrikanische Religion und Weltanschauung. Berlin 1974, S. 167-170.

14 Ebd., S. 180.

15 Vgl. Thiam, Die Stimme der schwarzen Frau, S. 83-87.

16 Vgl. Mbiti, Afrikanische Religion und Weltanschauung, S. 181-182.

17 Vgl. Blandena, Die Frau in Afrika, S. 57-58.

18 Ebd., S. 73-74.

19 Vgl. Dirie, Wüstenblume, S. 53.

20 Vgl. Wunderlich, Dieter: Waris Dirie. *1965 / Biografie, http://www.dieterwunderlich.de/Waris_Dirie.htm, zuletzt aufgerufen am 07.03.2016

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Waris Dirie und Awa Thiam. Die Rolle der Frau in Afrika
Hochschule
Universität Augsburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
27
Katalognummer
V494785
ISBN (eBook)
9783346002532
ISBN (Buch)
9783346002549
Sprache
Deutsch
Schlagworte
waris, dirie, thiam, rolle, frau, afrika
Arbeit zitieren
Rebecca Munique (Autor:in), 2016, Waris Dirie und Awa Thiam. Die Rolle der Frau in Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494785

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