Umweltverschmutzung in NRW


Referat (Ausarbeitung), 2005

18 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Umweltverschmutzung in NRW
2.1 Luft
2.2 Wasser
2.3 Lärm

3. Das Lärmprojekt einer Frankfurter Grundschule

4. Institutionen zum Umweltschutz
4.1 Staatliche Institutionen zum Umweltschutz
4.2 Private Institutionen zum Umweltschutz

5. Abschließendes Fazit

1. Einleitung

Unter dem Oberthema ‚Umweltverschmutzung in Nordrhein-Westfalen’ habe ich die Bereiche Luft, Wasser und Lärm bearbeitet. Zu letzterem Thema gebe ich einen groben Überblick über ein Lärmprojekt einer Frankfurter Grundschule. Es stellt ein anschauliches Beispiel für die Einbettung des Themas im Unterricht dar. Abschließend möchte ich kurz die bedeutendsten Institutionen zum Umweltschutz, sowohl staatlicher, als auch privater Natur, darstellen.

2. Umweltverschmutzung in NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahrzehnten einiges für den Umweltschutz getan. Anfangs, besonders durch den Bergbau im Ruhrgebiet, weit verbreitete Luft-, Wasser- und Lärmbelästigungsquellen haben durch Einführung von Reinhalteplänen, Gesetzen und Richtlinien und eine generell weiter entwickelte Technik eine deutliche Verbesserung der Umweltlage geführt. Auf Näheres möchte ich in den folgenden Abschnitten eingehen.

2.1 Luft

Es lassen sich sieben Hauptluftbelastungsstoffe ausweisen, die durch mangelnde Luftreinheit die Gesundheit aller Lebewesen stark beeinflussen. Dazu gehören das hauptsächlich von der Industrie ausgeworfene Schwefeldioxid (SO2), das Ozon (O3), und die von Kraftfahrzeugen produzierten Schadstoffe Stickstoffoxid (NO2), Feinstaub (Partikel / PM10), Kohlenmonoxid (CO), Benzol und Blei im Schwefelstaub (Pb)[1]. Messwerte der Stadt Essen verzeichnen mittlerweile eine deutliche Verbesserung der Lufthygiene, im Vergleich zu den vergangenen zwanzig Jahren. So wird dort betont, dass der Schwefeldioxidgehalt in den letzten zwei Jahrzehnten um 85 % gesunken sei[2]. Vergleicht man im Anhang Abb. 1 und 2 aus den Jahren 1966 und 1971 wird deutlich, wie rapide an einer Luftverbesserung gearbeitet wurde und noch gearbeitet wird. Während sich im Jahr 1966 die sehr stark belasteten Gebiete östlich des Rheins und quer durch das Ruhrgebiet entlang der gesamten Emscherzone zogen, findet man dort schon 1971 deutliche Verbesserungen. Ein Hauptbelastungsgebiet liegt noch im Bereich Duisburg. An dieser Stelle tritt nicht nur die Verkehrslage, sondern auch die Schwerindustrie auf, die eine Luftverschmutzung fördert[3].

Durch strenge Regelungen und Vorschriften bei Filteranlagen, sowohl im Kfz-Bereich, als auch in der Industrie, lassen sich mittlerweile positivere Luftmessergebnisse erreichen.

Sieht man die Schwebstaubbelastung im Jahresvergleich, wie im Anhang in Abb. 3 gezeigt wird, wird eine Verbesserung sichtbar[4]. In Deutschland haben zahlreiche Städte die erlaubten 35 Tage der Feinstaubhöchstgrenze von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft als Jahresmittelwert bereits erreicht, zum Teil sogar überschritten. Es wird in Zukunft erweiterte Maßnahmen gegen Luftbelastungsstoffe geben um unsere Luft sauberer werden zu lassen.

2.2 Wasser

Betrachtet man die Gewässergüte der Flüsse und Kanäle Nordrhein-Wesfalens im Jahrzehntevergleich von 1974[5], 1985 und 1995[6] sticht vor allem die Emscher durch ihre konstante übermäßige Verschmutzung hervor. Innerhalb dieser 21 Jahre konnte dort keine Verbesserung erreicht werden. In Abb. 4 sind jedoch noch weitere Flussabschnitte mit übermäßiger Verschmutzung zu sehen, wie etwa Teile des Rheins bei Dinslaken, Duisburg und Dormagen, Teile der Lippe bei Dorsten, Marl, Haltern und Lünen, so wie die Hälfte der Wupper, beginnend bei Wuppertal bis hin zur Mündung in den Rhein. Auch Teile der Niers und Seseke sind deutlich verschmutzt. Betrachtet man dagegen Abb. 5 aus dem Jahr 1985, scheinen alle eben genannten Flussabschnitte, mit Ausnahme der Emscher, eine Güteverbesserung zu verzeichnen. Auch die Wupper ist auf dem Weg der Säuberung. Verschlechtert haben sich Teile der Ibbenbürener Aa, die auch in Abb. 6 aus dem Jahr 1995 in den stark verschmutzten Bereich fällt.

Freizeitanlagen, sowie Strandbäder, die Nutzung von Motorbooten, Campingplätzen und die Möglichkeit zur Fischerei tragen einen großen Beitrag zur Belastung der Ruhr und anderer Flüsse und Kanäle bei. Die Schifffahrt ist ein weiterer Punkt, die durch den Bau von Anlegestellen und den unvermeidbaren Kraftstoffverlust die Gewässer belastet. Die Ausschwemmung von Schwermetallen, die sich in den Sedimenten der Flüsse ablagern, führen zu einer Versauerung der Fließgewässer[7]. Eine Verbesserung der Gewässergüteklassen könnte durch das weltweit größte Klärwerk erreicht werden. Das Klärwerk Emschermündung bei Dinslaken erstreckt sich auf einer Fläche von 75 ha und erfasst ein Einzugsgebiet von 865 km2 das etwa 2,4 Millionen Einwohner versorgt[8]. Das Klärwerk erreicht gute Betriebsergebnisse. Mit großem Aufwand wird das ankommende Wasser in der Emscher geklärt und trägt damit einer Verbesserung der angrenzenden Flussläufe bei.

2.3 Lärm

Wir alle sind täglich kleineren und größeren Lärmbelästigungen ausgesetzt und erfahren auch nachts noch störende Lärmquellen in unserer Umgebung. Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vermerkt die zulässige und zumutbare Geräuschbelästigung innerhalb der verschiedenen Wohn- und Stadtgebiete. Tagsüber sollte die Dezibelzahl innerhalb eines reinen Wohngebietes nicht über 55 dB (A) hinaus gehen, nachts nicht über 45 dB (A). Die Werte steigen in einem Dorf- und Mischgebiet weiter an. Hierbei sollten Tageswerte von 60 dB (A) nicht überschritten werden, die Nachtwerte liegen auch hier 10 dB (A) unter dem Tageswert. Ein Kern- bzw. Gewerbegebiet muss sich an Tageswerte von 65 dB (A), sowie an Nachtwerte von 55 dB (A) halten. Für Menschen, die in einem solchen Kerngebiet einer Stadt leben, kann dieser Geräuschpegel mit der Zeit eine deutliche Dauerbelastung darstellen. 65 dB (A) entspricht etwa dem Fahrgeräusch eines Autos in sieben Metern Entfernung. Zum Schluss legt die Richtlinie die Geräuschbelastungs-grenze für ein Industriegebiet fest. Sie liegt tagsüber und nachts bei 70 dB (A)[9].

Betrachtet man nun die im Anhang beigefügten Lärmkarten, Abb. 7, 8 und 9[10], wird deutlich, dass diese Lärmrichtlinien von der Stadt Essen eingehalten werden. Die Verkehrsknotenpunkte am Tage, sowie auch nachts, sind vor allem in Essen-Mitte, dem Stadtzentrum, zu finden. Dieses Kern- und Gewerbegebiet erreicht die Grenze der erlaubten 60 dB (A). Es gibt jedoch auch deutliche Ruheinseln innerhalb Essens. Diese liegen in besonders in Essen-Werden, Burg Altendorf, in Teilen Frintrops, Borbecks und Stoppenberg, sowie weiteren kleineren Stadtteilen Essens. Eine besondere Lärmbelästigung mit bis zu 65 dB (A) findet man an den Autobahnkreuzen Essen-Nord, sowie an der Autobahn Essen-Altenessen, an der B 227 und der A 52. Betrachtet man die Industriegebiete Essen fällt auf, dass diese sehr verinselt liegen und großräumig von den Wohngebieten abgekapselt sind, ebenso wie die Lärmquelle Autobahn. Ein bedeutendes und großes Industriegebiet liegt in Vogelheim. Die hauptsächliche Verteilung der Industriegebiete erstreckt sich auf den Essener Norden und die Mitte der Stadt.

3. Das Lärmprojekt einer Frankfurter Grundschule

Eine Frankfurter Grundschule führte mit einem ihrer vierten Schuljahre das Projekt: „Klang, Geräusch, Lärm“ durch. Aufgrund zunehmender Geräusch- und Lärmbelastungen wird es immer wichtiger schon Kinder im Grundschulalter auf dieses möglicherweise gesundheitsschädigende Problem hinzuweisen und entsprechende Lärmminderungsstrategien zu entwickeln. Das Projekt wurde im Rahmen eines Wochenplans durchgeführt und soll die Schüler und Schülerinnen auf diesem Gebiet sensibilisieren.

Zu Beginn werden Spiele zur Sensibilisierung der Wahrnehmung insgesamt angeboten. Das Verfolgen und Erkennen von Geräuschen mit verbundenen Augen stellt eine gute Auseinandersetzung mit dem Thema dar. Experimente mit Schall und Frequenz bieten einen spielerischen und doch wissenschaftlich fundierten Einstieg. Durch anschließende Hörspaziergänge durch das Stadtinnere und den Wald wird die Hörerfahrung geschult. Bei diesen Ausflügen können Aufnahmen der Geräusche gemacht werden, so dass abschließend ein Vergleich der beiden Gänge herangezogen werden kann. Welche Geräusche werden wahrgenommen, sind sie angenehm oder unangenehm, welche Lautstärke haben sie?

Der Umgang mit Messwerten und Messinstrumenten wird geübt und kann nach Belieben und je nach Zeitaufwand vertieft werden. Eine sinnesphysiologische Auseinandersetzung mit dem Sinnesorgan Ohr folgt, um mögliche Hörschäden durch Dauerlärm deutlich zu machen und das System Ohr vorzustellen. Das eigenständige Erzeugen von Geräuschen wird thematisiert. Dazu können die Kinder ihre eigene Klangcollage gestalten, die sie am Wochenende der Klasse präsentieren. Zu dem Thema Lärm gehört auch der Themenbereich ‚Ruhe’. So schließen sich Spiele zur Stilleerfahrung an. Es werden Lärmmessungen in der Schule vorgenommen und von den Schülern und Schülerinnen ausgewertet. In Gruppenarbeit folgen verschiedene Ausarbeitungen von Lärmminderungsvorschlägen und Maßnahmenkatalogen.

Dieses Projekt führt die erhebliche Geräuschkulisse vor, in der wir uns tagtäglich befinden. Den Kindern muss deutlich gemacht werden, dass Ruhephasen für den Menschen sehr wichtig sind, dass ein dauerhaft hoher Lärmpegel schädigend sein kann und dass man gegen Lärm etwas unternehmen kann. Eine Sensibilisierung auf diesem Gebiet wird angestrebt[11].

4. Institutionen zum Umweltschutz

Es lassen sich zahlreiche Institutionen zum Thema Umweltschutz verzeichnen. Ich möchte im Folgenden die wichtigsten und von mir für diese Arbeit in Anspruch genommenen Einrichtungen kurz vorstellen.

4.1 Staatliche Institutionen zum Umweltschutz

Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ist auf der Internetseite www.munlv.nrw.de zu finden. Es ist möglich unter dieser Adresse umfangreiches Informationsmaterial zu bestellen.

Das Landesumweltamt NRW ist ebenfalls im Internet präsent. Es ist unter www.lua.nrw.de zu erreichen. Das Landesumweltamt ist eine technisch-wissenschaftliche Landesoberbehörde, die verschiedenen Aufgaben nachgeht. Zum Einen ist dies die Beratung und Unterstützung der Landesregierung und Vollzugsbehörden im Bereich Umweltschutz, sowie der Betrieb von Umweltüberwachungsnetzwerken, die Erarbeitung von Konzepten und technischen Lösungen zur Umweltentlastung und die Untersuchung und Bewertung von Umwelteinwirkungen.

Neben diesen wichtigen Institutionen wären noch das Bundesumweltministerium, www.bmu.de, das Umweltbundesamt, www.umweltbundesamt.de, das staatliche Umweltamt Duisburg, www.stua-due.nrw.de und die jeweils den zugehörigen Gebieten entsprechenden Bezirksregierungen zu erwähnen.

4.2 Private Institutionen zum Umweltschutz

Daneben lassen sich einige private Institutionen benennen, wovon hier kurz drei bekannte vorgestellt werden sollen.

Die erste Organisation ist der BUND, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Er wurde 1975 gegründet. Die Arbeitsfelder sind sehr weitläufig. Angefangen beim Ausbau regenerativer Energien, wobei sich die Mitglieder aktiv engagieren, über den Schutz des Waldes und der Gewässer, bis hin zur Thematisierung der Müllvermeidung und gesunden Lebensmitteln[12].

Eine weitere private Einrichtung ist die LNU. Dies ist die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW. Sie wurde am 11. Mai 1976 in Düsseldorf gegründet. Sie ist ein Mitglied des Deutschen Naturschutzrings. Die Zahl der engagierten Mitarbeiter beläuft sich auf 300.000 Einzelmitglieder und 80 Vereinigungen. Die LNU hat eine Beteiligung an Planungs- und Genehmigungsverfahren erreicht und hat somit ein wichtiges Mitspracherecht innerhalb der Themenbereiche des Umweltschutzes[13].

Als letzte private Institution möchte ich die NRO bzw, die NGO vorstellen. Es handelt sich hierbei um eine Nicht-Regierungs-Organisation, bzw. um eine non-governmental-organisation. Die Ausrichtung dieser Einrichtung ist nicht gewinnorientiert. Die Arbeit erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Aufgabenfelder der NRO betrifft das Vorbringen von Bürgeranliegen im Themenbereich des Umweltschutzes und das Wecken eines politischen Engagements innerhalb der Gesellschaft. Sie möchten die Menschen über die Zustände ihrer Umwelt informieren und sie zur Initiativen aufrufen. Sie dienen der Bevölkerung zudem als Frühwarnmechanismus bei Umweltschäden, -problemen, aber auch im Bereich der Menschenrechte und der allgemeinen Gesundheit[14].

[...]


[1] Internet: www.lua.nrw.de

[2] http://www.essen.de/Deutsch/Lebenslagen/ Umwelt/Luftbericht.htm

[3] Lob, Reinhold (1979): Umweltprobleme im Ruhrgebiet. Blutenberg-Verlag: München. S. 9

[4] Broschüre (2004): MUNLV des Landes NRW: Saubere Luft für NRW! Die neue Luftqualitätsrichtlinie der EU

[5] Lob, Reinhold (1979): Umweltprobleme im Ruhrgebiet. Blutenberg-Verlag: München. S. 16

[6] Internet: www.lua.nrw.de

[7] Internet: www.giub.uni-bonn.de/seminare/wasser/euwrrl/Signifikante.html#4.%20Sonstige %20signifikante %20anthropogene%20Auswirkungen

[8] Broschüre (2004): Klärwerk Emschermündung. Hrsg.: Emscher Genossenschaft, www.emschergenossenschaft.de

[9] Broschüre (2004): MUNLV des Landes NRW: Lärmschutz steigert Lebensqualität – Wie Lärm entsteht - und wie er verhindert wird

[10] Internet: www.lua.nrw.de

[11] Internet: www.umweltlernen-frankfurt.de

[12] Internet: www.bund.net

[13] Internet: http://home.arcor.de/lnu-nrw/aufgaben.htm

[14] Internet: http://www.nachhaltigkeit.aachener-stiftung.de/110204302008724/Akteure/NRO%28NGO%29/ Was_ist_eine_NRO?.htm

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Umweltverschmutzung in NRW
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Landeskunde NRW
Autor
Jahr
2005
Seiten
18
Katalognummer
V49018
ISBN (eBook)
9783638455695
Dateigröße
2183 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Im Anhang (5 Seiten) sind zahlreiche Bilder und Grafiken abgebildet. 3 Seiten Thesenblatt
Schlagworte
Umweltverschmutzung, Landeskunde
Arbeit zitieren
Julia Kloiber (Autor:in), 2005, Umweltverschmutzung in NRW, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49018

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Titel: Umweltverschmutzung in NRW



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