Vergleich der Darstellung von Satzarten in verschiedenen Grammatiklexika


Seminararbeit, 2003

25 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was sind eigentlich Satzarten ?

3. Der Aussagesatz
3.1 Die Duden-Grammatik
3.2 Die Helbig/Buscha-Grammatik
3.3 Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik

4. Der Fragesatz
4.1 Die Duden-Grammatik
4.1.1 Ergänzungsfragesätze oder Wortfragesätze
4.1.2 Entscheidungsfragesätze oder Satzfragesätze
4.2 Die Helbig/Buscha-Grammatik
4.2.1 Entscheidungsfrage
4.2.2 Ergänzungsfrage
4.3 Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik

5. Der Aufforderungssatz
5.1 Die Duden-Grammatik
5.2 Die Helbig/Buscha-Grammatik
5.3 Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik

6. Der Wunschsatz
6.1 Die Duden-Grammatik
6.2 Die Helbig/Buscha-Grammatik

7. Der Ausrufesatz
7.1 Die Duden-Grammatik
7.2 Die Helbig/Buscha-Grammatik

8. Vergleich der Grammatiken
8.1 Der Aussagesatz
8.2 Der Fragesatz
8.3 Der Aufforderungssatz
8.4 Der Wunschsatz
8.5 Der Ausrufesatz
8.6 Allgemeiner Vergleich von Satzarten

9. Literatur

1. Einleitung

Bei dieser Seminararbeit, die ich bei Seminarübungen des Faches Moderne deutsche Sprache-Syntax II geschrieben habe, werde ich die Satzarten der drei verschiedenen Grammatiken vergleichen, und zwar: der Duden-Grammatik, der Helbig/Buscha-Grammatik und der Sommerfeldt/Starke-Grammatik. Zuerst werde ich schreiben, wie die einzelnen Grammatiken das Wort Satzarten definieren bzw. was sie darunter verstehen. Danach werde ich die einzelnen Satzarten vorstellen, wie die Grammatiken sie definieren, erläutern und ähnliches. Am Ende werde ich die Grammatiken miteinander vergleichen, zuerst nach den einzelnen Satzarten und dann noch allgemein.

2. Was sind eigentlich Satzarten?

Unter diesem Punkt werde ich erklären, wie die einzelnen Grammatiken den Begriff der Satzarten erläutern, definieren bzw. was wird unter Satzarten gemeint.

Die Duden-Grammatik bezeichnet Satzarten als feste sprachliche Muster, die aus dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren entstehen. Diese Faktoren, wie der Modus des finiten Verbs, die Stellung des Verbs im Satz, Intonation und Interpunktion, und andere, sind formal und funktional bestimmt. Die Satzarten, die sich aufgrund des Zusammenwirkens dieser Faktoren ergeben, haben dann zugleich auch eine inhaltliche Bestimmung. Die Duden-Grammatik unterscheidet folgende Satzarten: den Aussagesatz, den Fragesatz, den Aufforderungssatz, den Wunschsatz und den Ausrufesatz.

Die Helbig/Buscha–Grammatik hat sich mit der Definition der Satzarten nicht viel »bemuht«. Dennoch die Helbig/Buscha–Grammatik bezeichnet die Satzarten auf der inhaltlichen und formalen Ebene. Inhaltlich werden Satzarten als verschiedene Äußerungs-modalitäten(der Aussagesatz z.B. als Imperativsatz) verstanden und formal als Satzarten im wörtlichen Sinne mit verschiedenen intonatorischen, morphosyntaktischen und lexikalischen Merkmalen(der Aufforderungssatz z.B. als Imperativsatz). Also, jeder Satzart lässt sich eine bestimmte Äußerungsmodalität als Grundbedeutung zuschreiben.Die Helbig/Buscha –Grammatik macht aber aufmerksam auf die Tatsache, dass die inhaltliche und formale Ebene nur teilweise übereinstimmen. Weiter im Buch steht dann auch geschrieben, dass es sich um die Grundbedeutung einer Satzart dann handelt, wenn sich diese Bedeutung unabhängig vom Kontext ergibt, während die Bedeutungen der Paraphrasen und Transpositionen(das sind andere Satzarten, die wie »normale« Satzarten die Grundbedeutung ausdrücken können) nur in bestimmten Kontexten auftreten können.

Die Helbig/Buscha–Grammatik unterscheidet auch dieselben 5 Satzarten wie die Duden-Grammatik.

Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik verfügt auch über keine »echte« Definition der Satzarten.Diese Grammatik arbeitet mit den Satzarten im eigentlichen Sinn, sie berücksichtigt zunächst nicht die Form, sondern sieht lediglich die kommunikative Funktion. Und dabei ergeben sich zwei Gruppen:

- Sätze, in denen lediglich etwas mitgeteilt wird(Aussagesatz)
- Sätze, mit denen man eine Reaktion beim Empfänger erreichen will (Aufforderungs- und Fragesatz)

Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik unterscheidet nur 3 Satzarten, und zwar: den Aussagesatz, den Fragesatz und den Aufforderungssatz.

3. Der Aussagesatz

3.1 Die Duden-Grammatik

Die Duden-Grammatik bezeichnet Aussagesätze auch als Deklarativsätze. Das sind Sätze mit folgenden typischen Merkmalen:

- Das finite Verb steht im Indikativ oder Konjunktiv II(nie im Imperativ);
- es steht normalerweise an zweiter Stelle im Satz;
- an Partikeln sind im Aussagesatz möglich z.B. doch, eben, halt, ja, schon, kombiniert: denn auch, denn wohl, … oder Adverbien vielleicht, möglicherweise. Nicht im Aussagesatz können Fragepronomen oder Frageadverbien stehen(z.B. wer, wie, wann);
- die Intonation ist gegen Satzende hin fallend; das normale Satzschlusszeichen ist der Punkt.

Beispiel eines typischen Aussagesatzes:

»Neun Personen sind in der Nacht zum Montag bei einem Verkehrsunfall in Südostfrankreich ums Leben gekommen.«

Die Duden-Grammatik bezeichnet den Aussagesatz als einen Satz, mit dem man etwas behauptet, oder etwas aussagt. Der Aussagesatz bezeichnet in einem allgemeinen, unspezifischen Sinn ein »Ich sage das«.

Unter kommunikativen Gesichtspunkt sind solche Sätze oft Antworten auf Fragen. In diesem fall steht das finite Verb an 2. Stelle im Satz.

Beispiel:

»Und was macht Peter?« - »Er arbeitet den ganzen Tag für seine Prüfung . «

Im Gespräch, alltäglicher Redeweise, aber auch in einfacher poetischer Sprache(im Märchen, im Lied) steht das finite Verb an 1. Stelle.

Beispiel:

»Kommen Sie heute zu der Sitzung?« - » Tut mir Leid, habe keine Zeit.«

Unter Aussagesatz versteht die Duden-Grammatik auch die verblosen Wortfolgen, die für Titel und Überschriften (z.B. in den Zeitungen) typisch sind.

Beispiel:

»Neues Beben an den internationalen Börsen.«

3.2 Die Helbig/Buscha–Grammatik

Die Helbig/Buscha–Grammatik bezeichnet den Aussagesatz, als einen Satz, mit dem vom Sprecher behauptet wird, dass sein Sachverhalt tatsächlich, künftig oder hypothetisch existent ist. Aussagesätze sind durch Zweitstellung des finiten Verbs (im Indikativ oder Konjunktiv) gekennzeichnet. Die Intonation ist terminal (fallend). (gleiche bzw. ähnliche Merkmale wie bei Duden-Grammatik)

Beispiel:

»Er will sich ausruhen.«

In kommunikativer Hinsicht unterscheidet die Helbig/Buscha–Grammatik Aussagesätze zwischen Fragevoraussetzungen und Antwortsätzen. Die Antwortsätze sind durch Fragen bedeutungsmäßig und oft strukturell vorgegeben und erscheinen deshalb vielfach – vor allem im Dialog – als unvollständige, verkürzte Sätze.

Beispiele:

»Jemand hat das Fenster geöffnet.« (Aussagesatz als Fragevoraussetzung)

»Wer hat es getan?«

»Der Vater(hat es getan).« (Aussagesatz als Antwortsatz)

3.3 Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik

Diese Grammatik beschreibt, definiert den Aussagesatz im Vergleich zu Helbig/ Buscha- und Duden-Grammatik sehr kurz, mangelhaft, ohne viele Beispiele, Ausnahmen und Merkmale.

Die Sommerfeldt/Starke-Grammatik beschreibt den Aussagesatz als einen Satz, mit dem man dem Empfänger etwas mitteilt. Der Aussagesatz »ist vom Standpunkt der Einteilung nach der kommunikativen Aufgabe die Normalform des Satzes« (SCHMIDT 1983, 316). Das finite Verb steht häufig an zweiter Stelle(Kernsatz).

Beispiel eines Aussagesatzes:

»Heute wird im Fernsehen ein guter Film gezeigt

4. Der Fragesatz

4.1 Die Duden-Grammatik

Diese Grammatik bezeichnet Fragesätze auch als Interrogativsätze. Diese Sätze treten in unterschiedlicher Gestalt auf, gemeinsam ist ihnen aber dabei ein »Ich will wissen«.

Bei den Fragesätzen lassen sich grob zwei Gruppen unterscheiden:

1. Ergänzungsfragesätze oder Wortfragesätze;
2. Entscheidungsfragesätze oder Satzfragesätze.

4.1.1 Ergänzungsfragesätze oder Wortfragesätze

Die Duden-Grammatik bestimmt Ergänzungsfragesätze oder Wortfragesätze durch folgende typische Merkmale(analog zu Aussagesätzen):

- Sie werden eingeleitet durch ein Interrogativpronomen oder Interrogativadverb;
- das finite Verb steht an zweiter Stelle im Satz, gelegentlich auch an letzter (nie an erster Stelle);
- ihr Modus ist der Indikativ oder der Konjunktiv II (ausgeschlossen ist der Imperativ);
- charakteristische Partikeln sind z.B. bloß, wohl, eigentlich, denn, kombiniert: denn auch, denn wohl, denn eigentlich,… und zwar bei Zweitstellung des Verbs; steht das Verb am Satzende, sind es bloß, nur, wohl;
- hinsichtlich der Satzintonation existieren große Spielräume: Es kommt sowohl gegen Satzende hin fallende als auch steigende Intonation vor. In letzterem Fall bestehen immerhin deutliche Unterschiede zu der markanten Intonation in Ausrufesätzen. Satzschlusszeichen ist das Fragezeichen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Vergleich der Darstellung von Satzarten in verschiedenen Grammatiklexika
Hochschule
Univerza v Mariboru  (Pädagogische Fakultät, Abteilung für Germanistik)
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
25
Katalognummer
V48987
ISBN (eBook)
9783638455442
ISBN (Buch)
9783638660150
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Satzarten
Arbeit zitieren
Tomaz Laposa (Autor:in), 2003, Vergleich der Darstellung von Satzarten in verschiedenen Grammatiklexika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48987

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