Wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht - Arbeitslosigkeit


Hausarbeit, 2001

26 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1. Inhalt

2. Übersicht

2.1. Definitionen
2.1.1. Arbeit
2.1.2. Arbeitsgesellschaft
2.1.3. Arbeitslosigkeit
2.2. Entwicklung der Arbeitslosigkeit ( AL ) in Deutschland
2.2.1. Arbeitslosenquote ( ALQ )
2.2.2. Verlaufdiagramm, der Jahre 1962 – 2001
2.3. Struktur der Arbeitslosigkeit
2.3.1. Problemgruppen
2.3.2. Verläufe & Verhältnisse, anhand von Tabellen
2.3.3. Zahlen & Ursachen der AL bei Frauen , im Vergleich mit Männern
2.3.4. Ursachen der AL bei Jugendlichen, u.a. Zahlen über West -/ Ostverteilung
2.3.5. „Wirtschaftliches Gefälle“
2.4. Determinanten / Formen der Arbeitslosigkeit
2.4.1. demographisch, saisonal, strukturell, strukturalisiert, konjunkturell, friktionell, technologisch, nicht registriert
2.5. Arbeitsmarktprognosen

3. Folgen der Arbeitslosigkeit
3.1. Wirtschaftliche Folgen
3.2. Psycho- soziale Folgen

4. Maßnahmen zur Bewältigung der Arbeitslosigkeit
4.1. Beschäftigungspolitische Maßnahmen
4.2. Arbeitspolitische Maßnahmen
4.3. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang

2. Übersicht

2.1. Definitionen

2.1.1. Arbeit

- ... bezahlte oder unbezahlte, kann als die Verrichtung von Aufgaben definiert werden, bei der geistige und körperliche Energie aufgewendet wird; diese Aufgaben haben zum Ziel, Güter und Dienstleistungen hervorzubringen, die sich an menschliche Bedürfnisse wenden[1].
- ... ist in allen Kulturen ein Produktionsfaktor, neben Boden und Kapital. Sprich, die sogenannte Grundlage der Ökonomie[2].

2.1.2. Arbeitsgesellschaft

- Setzt sich aus den Begriffen Arbeit und Gesellschaft zusammen. Diese werden in der Fachliteratur nur umrissen. Gemäß der Verfasser lautet diese wie folgt:

Räumlich vereint lebende Personen, welche psychisch und / oder physisch produktiv tätig sind.

2.1.3. Arbeitslosigkeit

- Arbeitslos im Sinne des Arbeitsförderungsgesetzes ( AFG ) ist „ein Arbeitnehmer, der vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine kurzweilige Beschäftigung ausübt“.[3]
- Als „arbeitslos“ gelten nicht Personen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), ältere Arbeitslose, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt einen Rentenantrag stellen wollen, Arbeitslose in Umschulungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Arbeitslosen, die sich wegen ihrer Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und fehlenden Ansprüchen nach dem AFG beim Arbeitsamt nicht oder nicht mehr gemeldet haben (sog. „stille Reserve“), dem Arbeitsmarkt aber potentiell zur Verfügung stehen.[4]

2.2. Entwicklung der Arbeitslosigkeit ( AL ) in Deutschland ( D )

2.2.1. Arbeitslosenquote ( ALQ )

- Die ALQ als Maßstab für die Höhe von Arbeitslosigkeit stellt die registrierten Arbeitslosen der Gesamtzahl der abhängigen Erwerbspersonen
(Beschäftigte plus Arbeitslose) gegenüber.
- Die ALQ gibt jedoch nur den Bestand an Arbeitslosen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder während eines Jahres an. Die Dynamik des Arbeitsmarktes und die tatsächlichen AL – Fälle bleiben dahinter verborgen.[5]

2.2.2. Interpretation des Verlaufdiagramms

- 1962, nach Zeiten der Vollbeschäftigung ist die ALQ 0,7 % .
- 1967 durch die Rezession, war die ALQ um das dreifache höher als 1966, hieraus resultierte das sog. „Stabilitätsgesetz“, zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (vom 08.06.1967)
- erst Mitte der 70er Jahre wird AL wieder als dauerhaftes wirtschaftliches und soziales Problem wahrgenommen .
- bis 1975 steigt die Zahl der AL über 1 Mio. (nach den 50er Jahren)
- 1979: sind es nur noch 889.000 Arbeitslose, 1981 wieder 1,27 Mio.(ALQ 3,8 %)
- 1983: sind es bereits wieder 2,25 Mio. Arbeitslose
- 1985: 2,3 Mio. Arbeitslose ( ALQ 9,3 % )
- 1989: kurzfristig ALQ sogar mehr als 14,5 %
- bis 1991 / 1992 sank die ALQ bis auf 6,3 % bzw. leicht erhöht auf 6,6 %
- erst 1993 stieg die ALQ wieder - 8,2 % (West),
- im Osten erreichte die ALQ 15,8 % (mehr als 1,1 Mio. AL),
- in Gesamtdeutschland bis 1994 mehr als 4 Mio. AL , ALQ = 9,9 %
- bis 2000 / März 2001 ziemlich konstante ALQ, 10,6 % / 9,8 %[6]
- ausgehend heute, von einer Erwerbstätigenzahl 38,21 Mio.
- aktuell hat sich die AL – Zahl von 3,99Mio. auf 3,89 Mio. reduziert[7]

- „Stille Reserve“:
- Gerade wegen der lang anhaltenden AL tauchen verschiedene

Gruppen in den Statistiken nicht mehr auf. Das betrifft z.B. diejenigen Frauen, die resigniert haben, weil ihnen das Arbeitsamt keine Stellung vermitteln konnte, aber auch Jugendliche. In der amtlichen Statistik wird diese verdeckte AL nur sehr ungenügend in dieser Kategorie erfasst.

- „Konstanten“:
- Zur sog. Stillen Reserve müßte man die Ausländer zählen, die in ihre Herkunftsländer zurückgegangen sind (exportierte Arbeitslosigkeit).
- Insbesondere wird in den östlichen Bundesländern die ALQ durch den Einsatz massiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen drastisch künstlich gesenkt. Z.B. waren 1992 fast 4,4 Mio. Personen im Vorruhestand, in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ( ABM ) oder nahmen an Weiterbildungen teil und tauchten deshalb nicht in den Statistiken auf.
- Die soziale Konstante: die hohe Dauer –AL, auch Mitte der 90er Jahre ist in der ehemaligen DDR ein Ende nicht absehbar, was in den 70er / 80er gesellschaftlich normal angesehen wurde. Eine Beschränkung auf bestimmte Gruppen wird ausgeschlossen.

2.3. Struktur der AL

2.3.1. Problemgruppen

- Gering - / oder Unqualifizierte
- Hausfrauen
- Ältere
- Ausländer
- Jugendliche
- Behinderte

- Diese genannten Gruppen besitzen überproportionale ALQ´s. Sie profitieren am Arbeitsmarkt unterdurchschnittlich .

2.3.2. Verlauf von AL-Zahlen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- Behinderte und Ältere sind deutlich länger arbeitslos als Geringqualifizierte.
- Fallen alle drei Merkmale zusammen , beträgt die durchschnittliche AL

80 Wochen[8].

- Je länger die individuelle AL anhält, desto geringer die Chance auf Rückkehr ins Berufsleben .

2.3.3. Zahlen der AL bei Frauen, im Vergleich zu Männern

2.3.3.1. ALQ – im Vergleich

- Ab dem Jahr 1974 war die ALQ bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Eine stetige Angleichung erfolgte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Die östlichen Bundesländer sind von der AL deutlich häufiger betroffen.
- Bei Frauen : 25 % im Gegensatz zu Männern :13,5 %

2.3.3.2. Ursachen der AL bei Frauen

- Unzureichende Qualifikationen

- Konzentration auf frauentypische Berufe (z.B. Büro, Textil , Waren , Krankenpflege)

- Geringe Bereitschaft zu Umschulungen & Weiterbildungen
- (explizit: Lebenswandel – Hausfrau , Mutter)

2.3.4. Ursachen der AL bei Jugendlichen

- Jugendliche besitzen meist eine kürzere AL-Zeit, werden jedoch häufiger arbeitslos als andere Altersgruppen.
- Bedingt durch zwei hauptsächliche Problemzonen. Einerseits, das Erhalten von Arbeitsplätzen/-stellen bzw. den späteren Übergang ins Berufsleben.
- Höhepunkt war das Jahr 1983, mit 200.000 AL unter 20 Jahren.
- Im Jahr 1989 mit nur noch 80.000 AL
- Der Anteil jugendlicher AL hat erheblich abgenommen (unter 25 Jahre).

2.3.4.1. Zahlen / Vergleich WEST – OST

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3.5. „Wirtschaftliches Gefälle“

- Früher ergab sich ein sog. „Süd – Nord Gefälle“, durch die unterdurchschnittlichen

ALQ`s im Süden, mit Ausnahme des Saarlandes, denen überdurchschnittliche

ALQ`s im Norden gegenüberstanden ( mit Nordrhein-Westfalen ).

- Heute ergibt sich ein sog. „West – Ost Gefälle“, durch sinkende ALQ´s im Westen und gegenteiliges im Osten.

2.4. Determinanten / Formen der AL

2.4.1. demographisch:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4.2. saisonale:

- Abhängig von Jahreszeiten (z.B. im Winter bei Baugewerbe)

2.4.3. strukturell:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4.3.1. strukturalisiert:

- Unabhängig von Struktur & Konjunktur .
- Betrifft Gruppen wie z.B. Faule, Behinderte, Trinker, Kranke.

2.4.4. konjunkturell:

- Hat ausschließlich gesamtwirtschaftlich / konjunkturelle Ursachen.

2.4.5. friktionell: oder auch normale AL

- Gibt es immer. Ist als der sog. Zeitraum zwischen der alten und neuen Arbeitsstätte.
- Ist unvermeidlich, durch die Anpassung an den Arbeitsmarkt (ggf. Suchende), auch bei Vollbeschäftigung.

2.4.6. technologisch:

- Durch die Einführung neuer Technologien bedingt , erhöht die Produktivität.

2.4.7. nicht registrierte:

- Keine Erwerbstätigkeit vorhanden (z. B. Hausfrauen & Mütter).

2.5. Arbeitsmarktprognosen

- Auf Grundlagen von Schätzungen der demographischen Entwicklung

(Erwerbspersonen /-potentials) werden Auswirkungen auf Technologie, Wirtschaftswachstum , Produktivität & Beschäftigung erwartet .

- Im Zeitraum der Prognose von 1989 bis 2010, steigt die Erwerbstätigkeit an und der Arbeitsmarkt entspannt sich.
- Ggf. werden fehlende qualifikative Arbeitskräfte benötigt (als Maßnahme evtl. Green – Card – Informatiker ?!) .
- Erwartet wird eine Stagnation der AL – Zahlen.

- Wichtig: Bis 1995, traf in Westdeutschland keine Prognose zu.

Unsicherheitsfaktor – Prognosen !!!

3. Folgen der Arbeitslosigkeit

- Bis in die 70-iger Jahre hinein wurde das Keynes’sche Modell angewandt, welches von Vollbeschäftigung ausgeht.
- Dieses Konzept ging aber mit den steigenden Arbeitslosenzahlen nicht auf.

3.1. Wirtschaftliche Folgen

- In Deutschland sind die Arbeitnehmer im Falle einer Arbeitslosigkeit mittels Arbeitslosenversicherung abgesichert.[9]

- Diese wird je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen.

- Im Falle einer Arbeitslosigkeit werden Lohnersatzleistungen in Form von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe gezahlt.

- Arbeitslosengeld Õ 63 % vom fiktiven Nettogehalt ohne Mehrarbeitszuschläge
- Arbeitslosenhilfe Õ 56 % vom fiktiven Nettogehalt ohne Mehrarbeitszuschläge
- Bei Arbeitslosen mit mind. 1 Kind erhöhen sich die Leistungen auf 68 % bzw. 58 %.
- Da das Arbeitslosengeld ohne Einbeziehung der Zuschläge berechnet wird, dürften die Ersatzleistungen nur bei ca. 50 % des Nettogehaltes liegen.

[...]


[1] Anthony Giddens, Soziologie, 2. überarbeitete Auflage, Nausner & Nausner, S. 335

[2] Bernhard Schäfers (Hrsg.), Grundbegriffe der Soziologie, 6. Auflage, Leske + Budrich, S.22

[3] § 101, Abs. 1 AFG

[4] Albrecht, G.; Groenemeyer, A.; Stallbeg, F.;(Hrsg.); Handbuch Soziale Probleme, Opladen: 1999, S.255, Arbeitslosigkeit

[5] Albrecht, G.; Groenemeyer, A.; Stallbeg, F.;(Hrsg.); Handbuch Soziale Probleme, Opladen: 1999, S.255, Arbeitslosigkeit

[6] Sozialpolitische Rundschau, Ausgabe 102/ 2001

[7] Sozialpolitische Rundschau, Ausgabe 102/ 2001

[8] Albrecht, G.; Groenemeyer, A.; Stallbeg, F.;(Hrsg.); Handbuch Soziale Probleme, Opladen: 1999, S.255,

Arbeitslosigkeit

[9] Albrecht, G.; Groenemeyer, A.; Stallbeg, F.;(Hrsg.); Handbuch Soziale Probleme, Opladen: 1999, S.255, Arbeitslosigkeit

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht - Arbeitslosigkeit
Hochschule
Evangelische Hochschule Berlin  (Fachbereich Soziologie)
Veranstaltung
Seminar: Soziologie
Note
1,3
Autoren
Jahr
2001
Seiten
26
Katalognummer
V486
ISBN (eBook)
9783638103459
ISBN (Buch)
9783638636858
Dateigröße
893 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wenn, Arbeitsgesellschaft, Arbeit, Arbeitslosigkeit, Seminar, Soziologie
Arbeit zitieren
Ricco Freyberg (Autor:in)Roger Richter (Autor:in), 2001, Wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht - Arbeitslosigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/486

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