Schlaf und Traum - Ein Überblick


Hausarbeit, 2004

42 Seiten, Note: 2,0 (= gut)


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Arbeitsdefinition Mittelalter

3. Schlaf
3.1 Ursprung und Bedeutung des Wortes
3.2 Die medizinische Sicht des Schlafes
3.3 Schlaf als Bruder des Todes
3.4 Die Dämonen der Nacht
3.5 Schlafstörungen
3.6 Schlafmittel, Schmerzmittel und Heilpflanzen

4. Traum
4.1 Die Bedeutung des Wortes und seine Herkunft
4.2 Die medizinische Betrachtung des Traumes
4.3 Historischer Überblick zur Traumdeutung
4.4 Die Traumdeutung im Mittelalter
4.5 „Traumtänzer“ und andere Redewendungen

5. Fazit/Schlusswort

6. Literatur

1. Einleitung

„Wer nicht schläft und träumt stirbt.“

Ein Mensch verschläft in etwa 30 Prozent seiner Lebenszeit. Durchschnittlich braucht ein Erwachsener sechs bis neun Stunden Schlaf pro Tag, wobei es gleichgültig ist, ob er tagsüber oder nachts schläft; wichtig ist vor allem ein gleichmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus.

Schon eine Stunde Schlaf weniger, als das persönliche Optimum[1], bleibt für den Körper nicht folgenlos und verursacht Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Konzentrationsstörungen. Bleibt der Schlafmangel über eine längere Zeitspanne bestehen, zum Beispiel auf Grund von Schlafstörungen oder Krankheit, können im schlimmsten Fall sogar geistige Verwirrtheit, Angstzustände und Halluzinationen auftreten.

Der längste Zeitraum, den ein Mensch ohne Schlaf zugebracht hat, betrug elf Tage. Der Amerikaner Randy Gardner stellte 1965 diesen Rekord auf, anschließend waren bei ihm die oben genannten Anzeichen von Schlafentzug deutlich zu erkennen.

Schlafentzug wurde in der Vergangenheit und wird teilweise auch heute noch als Folter- beziehungsweise Verhörmethode eingesetzt.

Hindert man einen Menschen für einige Schlaf-Wach-Rhythmen am Träumen, zum Beispiel indem man ihn stets zu Beginn der REM-Phasen[2] aufweckt, so wird dieser schon nach relativ kurzer Zeit gereizt, aggressiv und schließlich depressiv.

Bereits in der Vergangenheit galten der Schlaf und das Schlafbedürfnis des Menschen als geheimnisumwoben und mystisch. Der Wissenschaft zum Trotz ist selbst heute immer noch nicht geklärt, warum wir schlafen und auch träumen. Nicht uninteressant für die Schlafforschung ist die Tatsache, dass viele höher entwickelte Tiere genauso wie der Mensch auch träumen.

Zwischen den Schlafgewohnheiten der einzelnen Völker gibt es kulturelle Unterschiede. Während es bei uns eher unüblich ist, einen Mittagsschlaf zu halten (nur ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder schlafen in der Mittagszeit), ist es in den südlicheren Ländern (beispielsweise Spanien oder Italien) völlig normal, sich nach der Mittagsmahlzeit zum Schlafen hinzulegen, eine „Siesta“ zu machen und so die heißesten Stunden des Tages schlafend zu verbringen.

Wer auf Dauer nicht genug schläft, der wird früher oder später krank. Der menschliche Körper besitzt während des Schlafens stärkere Abwehrkräfte gegen Infektionen und Bakterien, ausreichend Schlaf ist für ein intaktes Immunsystem wichtig. Die Haut regeneriert sich schneller, Falten werden geglättet. Nicht umsonst gibt es Sprichwörter wie „sich gesund schlafen“ oder „seinen Schönheitsschlaf halten“.

Doch selbst ein so gesundes Phänomen wie der Schlaf hat seine Schattenseite: Die meisten krankheitsbedingten Todesfälle ereignen sich im Nachtschlaf zwischen 0 und 8 Uhr.

Während man den Schlaf von der Antike bis in die Neuzeit als „Gabe der Götter“, „Hüter des Lebens“ oder „Balsam für die Seele“ schätzte, betrachtete man ihn im naturwissenschaftlich–technischen Zeitalter als „verlorene Zeit“. Er galt als ein notwendiges Übel, welches der Preis war, den man Nacht für Nacht zahlen musste, um tagsüber aktiv und leistungsfähig zu sein. Der Schlaf wurde als rein passiver Zustand gesehen, während dem die Köperfunktionen auf ein Minimum reduziert waren.

Erst in der jüngeren Zeit wird dem Schlaf wieder ansatzweise die Bedeutung zugemessen, die er verdient.

Die vorliegende Arbeit soll zum ersten einen Überblick geben über das Phänomen Schlaf, die Herkunft des Wortes und seine Bedeutung und eine medizinische Betrachtung des Schlafes. Ferner werden behandelt, Schlaf als Bruder des Todes, Schlaf in der Gesellschaft des Mittelalters, „Dämonen der Nacht“ und Schlafstörungen sowie Schlafmittel.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Traum, einer medizinischen Betrachtung des Traumes, der Geschichte der Traumdeutung und der Traumdeutung speziell im Mittelalter. Weiterhin werden einige typische Redewendungen auf ihre Bedeutung hin untersucht.

Der Bezug zur mittelalterlichen Weltanschauung wird dabei besonders berücksichtigt. Ebenso die Auswirkungen dieser sowohl auf das Verständnis von Schlaf als auch von Traum.

2. Arbeitsdefinition Mittelalter

Die Bezeichnung Mittelalter, wie sie in der vorliegenden Arbeit verwendet wird, bezieht sich auf den Zeitraum vom 4. Jahrhundert bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.[3]

Die Völkerwanderung, die sich vom 4. bis zum 6. Jahrhundert erstreckt, und der Untergang des weströmischen Reiches 476 n. Chr. werden allgemein als Beginn des Mittelalters betrachtet. Das Ende ist der Übergang vom Mittelalter zur Renaissance.

Bei der zeitlichen Eingrenzung der Epoche finden sich allerdings unterschiedliche Datierungen. Dies liegt daran, dass jeweils verschiedene Aspekte der Geschichte als Ausgangspunkt angesehen werden. So wird z.B. in manchen Büchern das Ende des Mittelalters mit der Erfindung des Buchdrucks um 1450 gleichgesetzt. In anderen Werken endet das Mittelalter mit der Reformation 1517.

Identisch ist in allen Epocheneingrenzungen, dass sich das Mittelalter auf die Geschichte des christlichen Abendlandes bezieht und für außereuropäische Kulturen nur selten verwendet wird.

In der europäischen Geschichte wird das Mittelalter als eine Epoche beschrieben, die zwischen Antike und Neuzeit anzusiedeln ist. In ihr werden sowohl antike, als auch christliche und germanische Überlieferungen zusammengefasst.

Das Mittelalter wird in drei Phasen unterteilt, die jeweils von bestimmten geschichtlichen Ereignissen geprägt sind:

Frühmittelalter (5. bis 11. Jahrhundert)

- Völkerwanderung
- Christianisierung Europas
- Einfall der Wikinger
- Beginn des römisch-deutschen Kaiserreiches
- Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum
- Naturalwirtschaft mit Adels- und Grundherren und Leibeigenen
- Kulturträger sind das Byzantinische Reich, Klöster (Benediktinerorden) und die Gelehrten des arabisch-muslimischen Kulturkreises

Hochmittelalter (11. bis 13. Jahrhundert)

- Blütezeit des Rittertums und des römisch-deutschen Kaiserreichs, des Lehnswesens und des Minnesangs
- Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht im Investiturstreit (mehrere Gegenpäpste als Folge)
- Kreuzzüge gegen den Islam
- Fernhandel mit der Levante
- Geldwirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung
- Zisterzienserorden und die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner sind die bedeutsamsten Orden
- Entstehung des Zunftwesens

Spätmittelalter (13. bis beginnendes 16. Jahrhundert)

- aufsteigendes Bürgertum in den Städten
- Aufstieg der Hanse zur Handelsmacht
- starker Bevölkerungsrückgang durch die Pest („Schwarzer Tod“)
- Veränderungen der Gesellschaftsstruktur leiten allmählich die Neuzeit ein

Die Renaissance gilt als Wechsel vom Mittelalter zur Neuzeit, die je nach Datierung zwischen dem späten 14. Jahrhundert und dem 16. Jahrhundert anzusiedeln ist.

Ebenso ist der Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit durch die Entdeckung Amerikas 1492 von Kolumbus, die Erfindung des Buchdrucks, also die schnellere Verschriftlichung von Wissen, der schwindende Einfluss der katholischen Kirche und die beginnende Reformationszeit gekennzeichnet.

Ebenfalls wird die Okkupation Konstantinopels 1453 als Ende des Mittelalters angesehen, weil durch sie das geschichtliche Rudiment der Antike auseinander brach. Ausschlaggebend für den Beginn der Renaissance sind Auswanderer aus Byzanz.

Im 16. und 17. Jahrhundert wird das Mittelalter mit negativen Attributen versehen. Selbst Humanisten bezeichnen es als dunkle Epoche. Erst in der Romantik lässt die negative Sichtweise nach und das Mittelalter wird positiver betrachtet.

[...]


[1] Das persönliche Optimal-Maß an Schlaf ist individuell verschieden, es variiert von Mensch zu Mensch. Das bedeutet allerdings auch, dass man einen „Langschläfer“ nicht zu einem „Frühaufsteher“ ‚umerziehen’ kann und umgekehrt.

[2] REM–Schlaf: Rapid – Eye – Movement. Gemeint sind die Perioden des Schlafes, in denen eine erhöhte Aktivität der Augen zu verzeichnen ist.

[3] Informationen entnommen aus:

-2000 Jahre Weltgeschichte. Menschen, Epochen, Kulturen. Von Christi Geburt bis heute. Serges Medien GmbH: Köln 2000.

-Kunze, Karl / Wolff, Karl: Das historische Grundwissen. Ernst Klett Verlag: Stuttgart 1967.

Ende der Leseprobe aus 42 Seiten

Details

Titel
Schlaf und Traum - Ein Überblick
Hochschule
Universität Bielefeld
Veranstaltung
Schlaf und Traum im Mittelalter
Note
2,0 (= gut)
Autoren
Jahr
2004
Seiten
42
Katalognummer
V48437
ISBN (eBook)
9783638451529
ISBN (Buch)
9783638788960
Dateigröße
530 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schlaf, Traum, Schlaf, Traum, Mittelalter
Arbeit zitieren
Undine Seela (Autor:in)Rebecca Hillebrand (Autor:in), 2004, Schlaf und Traum - Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48437

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